Erster Street Food Markt in Essen

Es passt uns ganz gut, dass ich mich im Datum geirrt habe und wir gar nicht am Sonntagabend, sondern erst Mittwoch auf dem Konzert in Köln sind. So haben wir nicht nur einen gemütlichen Abend gewonnen, sondern außerdem auch nicht so viel Stress auf dem Street Food Markt. Dem ersten Street Food Markt in Essen, um genauer zu sein, auf einem ehemaligen Krupp-Gelände im Westviertel, das sich jetzt „Schöner Alfred“ nennt.

Street Food Märkte sind ja der neue heiße Scheiß, das nächste große Ding. In Duisburg gibt’s einen, in Düsseldorf und Köln, in Berlin sowieso. Jetzt dankbarerweise auch in Essen. Wir parken auf der Frohnhauser Straße und folgen den Schildern, die uns zum schönen Alfred leiten sollen. Dann sehen wir die Schlange. Einmal bis zur Straße und dann noch mal um die Ecke mindestens genauso weit. Wo wir jetzt aber schon mal hier sind, gucken wir erst mal, reihen uns hinten ein und sind innerhalb von ungefähr sieben Minuten am Eingang. Ich zahle sechs Euro Eintritt für zwei Personen und dann stehen wir auf dem Gelände vom schönen Alfred und wären dann bereit für etwas zu essen.

Schilder

Natürlich ist es auch drinnen voll. Sehr voll sogar. Besonders beliebt scheinen mir die Burgerstände. Es gibt normale Burger, Kimchi-Burger, bei denen der Inhalt statt zwischen zwei Brötchenhälften zwischen zwei Nudelplatten steckt. Burger mit Rind, Burger mit Meeresfrüchten, Burger mit beidem.

Kimchiburger

Wir sondieren erst mal die Lage, drängeln uns bis hinten durch, schauen mal in die Innenräume und entscheiden uns dann für einen Stand vom Turboimbiss mit weniger langer Schlange, bei dem es asiatische Dampfbrötchen mit karamellisiertem Schweinebauch gibt. Irgendwann gab es hier auch mal asiatische Dampfbrötchen mit vegetarischer Füllung, die sind aber aus. Während ich in der Schlange stehe, holt der werte Herr Gemahl Getränke. Mate für mich, Bier für ihn. Bei mir geht’s immer noch nicht voran. Der Stand wird von zwei Herren besetzt, die mit der Dampfbrötchenproduktion kaum hinterherkommen. Nebenan werden Tacos gemacht, ich helfe dabei, das improvisierte Schild mit „NO VEGGIE!“ an den Wagen zu kleben, damit sich keiner umsonst anstellt und bekomme dann meine Dampfbrötchen. Eine kleine Portion für 4,50 Euro, aber letztlich kommt es ja auf den Geschmack an. Außerdem wollen wir ja vieles probieren, da muss man sich den Magen nicht zwangsläufig vollschlagen.

Dampfbrötchen

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Aber: Lecker ist das! Echtjetzma! Butterweiches, anscheinend tagelang geschmortes Fleisch, mit Salat, Erdnüssen, Sesam und leckerer Soße. Wir sind beide sehr angetan, das Brötchen ist samt Inhalt schnell im Magen verschwunden und wir suchen weiter.

In einer Art Nische finden wir die Stände vom Zodiac und einen Stand, an dem es Sate-Hühnchen gibt. Sate-Hühnchen ohne Spieß, erklärt man mir. Man hätte relativ schnell eingesehen, dass man mit dem Aufspießen sehr viel Zeit verbringen würde und hätte es dann einfach gelassen. Außerdem könnte man so besser teilen. Ich erfahre auch noch, dass die Erdnusssauce nicht mit Erdnussbutter, sondern nur mit gerösteten Erdnüssen hergestellt wurde und dann ist alles fertig und ich kann das Schälchen mit an den Stehtisch nehmen. Auch hier, ein bisschen klein die Portion für 4,50 Euro, aber auch hier gibt es geschmacklich nichts zu beklagen.

Grill

Sate

Als nächstes flüchten wir in den Innenraum, denn es ist zwar wunderbar sonnig, aber auch sehr kalt. Innen gibt es nicht nur viel Platz zum Sitzen, sondern auch den Stand von An Banh Mi, der bei mir ganz oben auf der To-Eat-Liste steht. Also, das, was es dort gibt, nicht der Stand selber. Stände kann man nicht gut essen. Vietnamesisches Sandwich also. Ich stehe wieder in einer Schlange, hinter mir Leute, die anscheinend viel Bock auf oder zumindest kein Problem mit Körperkontakt haben. Im Gegensatz zu mir. Nebenan wird bei Chilees irgendwas koreanisches gemacht, ganz ohne Schlange, sieht aber auch lecker aus. Wenn ich nicht unbedingt dieses Sandwich haben wollen würde, würde ich jetzt schnell den Stand wechseln.

An Bahn Mi

Koreanisches Dings

Am Stand

Aber dann darf ich auch schon bestellen, die Winkekatze winkt mir zu und ich nehme das vietnamesische Sandwich mit Chili Beef in Empfang. Auch hier: Lecker. Bisher war alles lecker, frisch gemacht, gut gewürzt, etwas kleine, aber eigentlich sehr gut kalkulierte Portionen. Es ist Street Food, für auf die Hand, alles fünf Euro und drunter. Da kann man nicht meckern.

Winkekatze

Vietnamesisches Sandwich

Wir holen uns noch zwei Bier, und gehen wieder raus in die Kälte. Bisher sind wir ganz zufrieden. Die Anstellerei nervt, es ist arg voll und unübersichtlich, mir fehlt ein Plan, also ein Standplan, wo ich sehe, was wo ist, aber wenn es welche gab, dann sind die sicherlich längst vergriffen.

Unkraut

Wir nehmen uns den Stand vom Comptoir du Cidre vor, an dem groß „Cidre Steak“ steht. Das Steak, so steht es da auf einer Tafel wurde unendlich lange mariniert, dann fast genauso unendlich lange Sous-Vide-gegart und dann wurde noch mal unendlich lange irgendwas anderes damit gemacht. Das Fleisch musste also länger auf diesen Moment warten als wir. Ich bin schon ganz angetan von den Cidreflaschen mit einem lustigen Seemann auf dem Etikett. Der werte Herr Gemahl ist währenddessen angetan vom Fleisch. Serviert auf Röstbrot mit Senf, Schnittlauch und einer Soße. Während wir noch auf die zweite Portion warten, hat er die erste verdrückt, hält dem Standmenschen einen Fünf-Euro-Schein hin und sagt: „Noch eins!“

Stand

Steak

Danach verziehen wir uns wieder nach drinnen. Jeder Innenraum sieht anders aus, es hängen Fähnchen rum oder bunte Kugeln, die Leute stehen an Stehtischen oder sitzen an langen Tischen. Dochdoch, das ist schick hier, das kann man gut machen. Ich werde zum Eisholen geschickt. Am ersten Eisstand tut sich nichts in der Schlange, außer, dass sich Menschen vor und hinter mir auf einmal Zigaretten anstecken. Ich flüchte und finde einen anderen Stand, wo es Frozen Yoghurt gibt, die Schlange weniger lang und beweglicher ist und niemand raucht. Das ist besser. Ich nehme also bei Sorelli’s einen warmen Brownie mit Frozen Yoghurt, Salzkaramellsoße, Erdbeeren und Haselnusskrokant, bezahle 5 Euro und mache mich auf zum werten Herr Gemahl.

Innen

Sorelli's

Frozen Yoghurt

Auch der Nachtisch überzeugt. Das mag auch an meinem guten Händchen für Soßen-Beilagen-Kombinationen liegen, aber sicherlich auch an Brownie und Eis. Wir kratzen das letzte aus dem Becher, dann sind wir fertig. Fertig mit dem Eis und fertig mit dem Street Food Markt. Keine Piroggen, kein Burger, nichts Japanisches, keine Burritos. WAS WIR ALLES NICHT GEGESSEN HABEN!

Menschen

Piroggen

Was wir vor allem nicht gegessen haben: Waffelburger von Bukfylla. WAFFELBURGER! Ich meine: WAFFELBURGER! Das erfahre ich aber erst abends zu Hause auf Twitter. Angeblich soll auch da die Schlange sehr lang gewesen sein, wahrscheinlich hätte ich also auch keinen Waffelburger gegessen, wenn ich rechtzeitig über dieses Wunderwerk an gastronomischer Zusammensetzungsfantasie informiert gewesen wäre. Aber, ey: WAFFELBURGER!

Bukfylla

Dann eben beim nächsten Mal. Der nächste Street Food Markt beim schönen Alfred ist am 10.5. Man kann sich das also schon mal schön im Kalender markieren oder einfach bei Facebook auf Teilnehmen klicken.

Ich würde mir zwar wünschen, dass die Veranstaltung auf zwei Tage ausgedehnt wird, um so eventuell auch dem Besucheransturm gerecht zu werden, aber solange ich Waffelburger kriege, soll mir alles recht sein.

Schöner Alfred auf Facebook

 Bericht in der WAZ

Ein paar mehr Bilder gibt es auf einem Flickr-Account

 

(Dieser Artikel erschien zunächst auf meinem Blog “Ach komm, geh wech!”, schien mir aber auch für dieses Blog passend. Leser beider Blogs bitte ich, die Redundanz zu entschuldigen.)

Gourmetmeile ganz groß: „Essen verwöhnt“ in der Essener City

Es ist wieder soweit: Die größte, längste und überforderndste Gourmetmeile der Saison ist eröffnet. „Essen verwöhnt“ in der Essener Innenstadt hatte gestern den ersten Tag und läuft noch bis einschließlich Sonntag. Um hier auch mal ein bisschen Service zu liefern und nicht immer nur zu berichten, wenn alles schon vorbei ist, haben wir uns gestern also zu viert auf die Stände gestürzt und uns einmal die Kettwiger Straße rauf- und runtergefuttert. Wie immer waren ein paar Gourmetmeilenklassiker dabei, vor allem aber haben wir einfach probiert, was gut aussah.

Am besten zeigt man aber einfach anhand von ein paar Bildern, was man gerade in Essen verpasst, wenn man nicht hingeht.

Mehr Informationen und das komplette Angebot als PDF gibt es wie immer auf der Seite von Essen genießen.

Jakobsmuscheln

Jakobsmuscheln mit Safransauce, Kaveri-Pfeffer, Blumenkohlpüree und Speckspuren von Gummersbach. Jakobsmuscheln gehen ja eigentlich immer, der Rest war okay, aber nicht überwältigend.

Linsentarte

Tarte von schwarzen Beluga-Rauchlinsen mit Queso de cabra und Feigensenf vom Bonner Hof. Schon wieder ein Volltreffer, wie schon auf dem Kettwiger Seerosenfest. Der Bonner Hof steht somit auf der Liste zu besuchender Restaurants ganz weit oben.

Scampi

Scampi auf Pumpernickel mit Rhabarber und Thymian von Schnitzlers. Interessante Kombi, vor allem aber sehr leckere, gut gebratene Scampi.

Spare Ribs

BBQ-glasierte Spare Ribs vom Kalb mit Farmersalat, Schmorkartoffeln und Sour Cream vom Gasthaus Zum Brenner. Das Fleisch war gut, der Salat war mir zu deutsch. Das liegt aber auch daran, dass ich Cole Slaw sehr liebe und da bei der Umsetzung immer so empfindlich bin.

Thunfisch

Angebratener roter Thunfisch mit verschiedenen asiatischen Aromen von Hannappel. Hannappel, my love. Wie zu erwarten: Sehr gut. Hannappel ist ja immer ein bisschen molekularisch, das muss man mögen, aber der Fisch kann was, da gibt’s nichts zu beklagen.

Gnocchi

Der Gourmetmeilenklassiker: Gefüllte Gnocchi mit Steinpilzen und Mozzarella in Trüffelcreme vom La Grappa. Immer wieder lecker. Simpel, aber so lecker.

Roastbeef

Roastbeef vom Münsterländer Weideochsen unter Wild-Kräuter-Kruste, getrüffeltes Kartoffelgratin und Balsamico-Jus vom GOP Varieté.

Erdbeerzeug

Variationen von unseren Erdbeeren bestehend aus Sorbet, Mousse im Schokogitter und Erdbeer-Küchlein vom Restaurant Mumm. Joa. War alles lecker, aber auch keine kulinarische Offenbarung. Aber: Wenn das tatsächlich Erdbeeren sind, die vom Restaurant selbst angebaut werden, Respekt! Die waren nämlich sehr lecker.

Blaubeerpfannkuchen

Blaubeerpfannkuchen vom Café Kötter. THE ALMIGHTY BLAUBEERPFANNKUCHEN STRIKES AGAIN! Schon in Kettwig wurden wir ja vom Blaubeerpfannkuchenstand abgelenkt, obwohl wir schon nach Hause gehen wollten. Nun also wieder, nur dass wir den Stand diesmal etwas gezielter angesteuert haben.

Nougatmousse

Mousse vom hellen Nuss-Nougat mit Schokoladensalz und Erdbeeren von Schnitzlers. Keine Gourmetmeile ohne meine Nougatmousse, das Dessert, in das ich mich beinahe wörtlich hineinlegen könnte. Ich überlege noch, ob ich Jeannette Schnitzler das Rezept abschwatzen kann oder ob es besser ist, wenn ich mich auf die fünf Tage im Jahr beschränke, wenn ich dieses Dessert einfach auf der Goutmetmeile genießen kann.

Wer jetzt keinen Appetit hat, der hat entweder schon gegessen oder ich weiß auch nicht. Bis Sonntag bekommt man das alles und noch viel mehr in Essen und wenn der Zufall es so will kann man sogar mir über den Weg laufen, wer weiß?

Seerosenfest in Essen-Kettwig 2014

Kettwig-Idylle

Zur Abwechslung mal wieder ein Gourmetmeilenbericht. Die Gourmetmeilensaison hat ja gerade begonnen, Pfingsten waren wir in Bottrop zum Spargel-Gourmet-Festival und diese Woche war dann Essen-Kettwig mit dem Seerosenfest dran. Strahlender Sonnenschein, die hübsche Kulisse von Stausee auf der einen und Kettwiger Altstadt auf der anderen Seite, da kann man auch geduldig über die halbfertige Neubausiedlung auf der anderen Seite der Brücke hinwegsehen. Immerhin stehen jetzt schon Häuser, letztes Jahr aßen wir zwischendurch auch mal vor einem Bauschutthaufen.

Traktor

Ein Traktor. Warum auch nicht?

Zunächst halten wir uns also auf der Altstadtseite auf, klappern das Parkhaus Hügel und den Sengelmannshof ab, bevor wir für das Schloss Hugenpoet auf die andere Seite umziehen und zum Nachtisch dann wieder zurückwandern. Als Highlight entpuppt sich die Lackierte Vorderhaxe vom Rioja Spanferkel auf Kartoffel-Lavendel-Stampf vom Bonner Hof.

Bonner Hof

Als wir eigentlich schon vollgefuttert sind und zum Auto zurückwollen, laufen wir aus Versehen noch am Stand vom Café Kötter vorbei, wo jemand im Minutentakt Blaubeerpfannkuchen backt. Hmmmmm, Blaubeerpfannkuchen, sagt der Herr Gemahl und die mexikanische Kollegin guckt auch schon sehr interessiert. Also noch ein Blaubeerpfannkuchen. Macht nichts, wir haben ja erst drei Desserts gehabt. Da passt auch noch ein Pfannkuchen.

Zelt

Danach ist dann aber wirklich Schluss, zurück über die Brücke zum Auto, das in irgendeiner Seitenstraße parkt. Eventuell sollte man lieber mit der Bahn zum nächsten Seerosenfest 2015 fahren. Vorausgesetzt, eine Woche vorher war da nicht schon wieder Sturm.

Ravioli

Hausgemachte Kalbschwanzravioli mit Parmesanschaum und Rotweinbutter vom Parkhaus Hügel zum Einstieg.

Blumenzeug

Jacobsmuschel

Geräucherte Jacobsmuschel mit Glasnudel-Wasabi-Gurkensalat und gerösteten Cashewkernen vom Sengelmannshof.

Kontrabass

Kurz darüber nachgedacht, einen Kontrabass zu klauen, dann aber doch gemerkt, dass das ja sehr gemein wäre.

Wein und Suppe

Vorne ein leckerer Wein vom Weingut Bickel-Stumpf, hinten ein ebenso leckeres Kokos-Limettensüppchen mit gebratener Jakobsmuschel von Schloss Hugenpoet.

Nudeln

Pennette mit Soja-Zitronenjoghurt, Saubohnen, Tomate und gerösteten Zedernkernen. In der Theorie klang es total gut, in der Praxis war es eher so „joah, okay, kann man machen“. (Ebenfalls Schloss Hugenpoet.)

Wetter

Neben lecker Essen und Trinken gab es auch lecker Wetter in Kettwig.

Ente

Entenbrust mit Speckspitzkohl, Aprikosensemmelknödel und süß-saurer Karotte vom Schloss Hugenpoet. Die Karotte konnten wir nicht identifizieren, dachten zwischenzeitlich, es wäre Ingwer. Ich habe das jetzt aus dem Programmheftchen abgeschrieben und auf einmal macht alles Sinn.

Spanferkel

Großartig. Das Highlight (einstimmig) des Tages: Lackierte Vorderhaxe vom Rioja Spanferkel auf Kartoffel-Lavendel-Stampf zum Delice von Orange und Karotte vom Bonner Hof. Wir waren begeistert.

Süße Paella

Duo von süßer Paella und Bienmesabe (was auch immer das ist) zum Birnenespuma vom Bonner Hof. (Wir wären dann hiermit auch beim Nachtisch angekommen.)

Stausee

Zur Erholung mal wieder ein hübsches Bild vom See.

Rhabarbertörtchen

Geflämmte Tarte von Rhabarber mit Sauerrahm-Ingwereis von der Résidence. Gell, klingt irgendwie grandioser als es aussieht? War lecker, aber leider auch nicht viel mehr.

Kettwig

Dingensich… hier… Idylle!

Hüttenkäsemousse

Hier nun zur Abwechslung etwas, was gar nicht so dolle klang, aber sehr lecker war: Hüttenkäsemousse mit Erdbeergrütze und -Sorbet vom Parkhaus Hügel. Danach wollte wir eigentlich gehen.

Pfannkuchen

Wie gesagt: Wir wollten eigentlich gehen. Dann kamen wir an diesen Blaubeerpfannkuchen vom Café Kötter vorbei und mussten leider noch einen essen. Schlimm.

Stausee

Tschüss Kettwig!

Schicht für Schicht Leckereien im Schichtbetrieb

Der Schichtbetrieb hat mittlerweile geschlossen.

Schichtbetrieb

Ungefähr als ich zum ersten Mal vom neuen Café Schichtbetrieb hörte wollte ich da hin. Und als ich zum ersten Mal auf der Rüttenscheider Straße daran vorbei lief erst recht. Umso erfreulicher, dass es Doreen offenbar ähnlich ging und wir uns letzte Woche zu einem kleinen Dessertmittagessen am Rüttenscheider Stern im Schichtbetrieb verabredeten.

Tischchen

Weil ich ein bisschen früher da war, konnte ich den kleinen Laden schon mal in Ruhe bei einem Latte Macchiatto begutachten. Sehr hübsch und stimmig alles, die Farben (schwarz, dunkelbraun und hellblau), die schwarze Wand mit dem gesamten Angebot in hübscher Typo, ein bisschen wie eine riesige Tafel und natürlich das Angebot. Frozen Yogurt gibt es hier, außerdem große Kekse und allerhand warmes und kaltes zu trinken. Und natürlich: Schichtdesserts.

Latte Macchiato

Die Schichtdesserts wollen wir dann auch. Während ich noch überlege, ob ich lieber Mango-Quark-Keks möchte oder doch Vanillepudding mit Karamellkeksen, hat Doreen eine sehr kluge Idee. Kleine Desserts gibt’s nämlich im Dreierpack, und da nehmen wir dann einfach drei Stück und probieren uns durchs Angebot. Also gibt es Mango mit Quarkcreme, Lemon Curd mit Baisertüpfelchen und Apfelkompott mit Keksboden. Mit drei Gläschen machen wir uns es dann gemütlich und lassen die Schichtdesserts rotieren. Doreen mag Mango am liebsten, ich schwanke zwischen… ach, eigentlich ist alles lecker. Das Apfeldessert ist ein bisschen unterwältigend oder wie ich sage: „Es ist halt Apfelkompott mit Kekskrümelboden. Aber es ist sehr, sehr leckeres Apfelkompott.“

Schichtdessert

Lemon Curd

Gläschentrio

Beim Bezahlen entdecke ich noch die großen Stempelkarten mit einem (Original?) Bergbaustempelkasten. Das passt zu der liebevollen Dekoration mit den Grubenlampen an der Decke und ist allemal sympathischer als die sonst üblichen Treuepunktekarten im Visitenkartenformat, die von der Thekenkraft abgestempelt werden. Hier darf ich selber ran: Karte rein, Hebel runter und wieder hoch, Pling!, fertig. Nur, dass ich natürlich die Vorderseite gestempelt habe. Das kommt davon, wenn man nicht von hier ist, da kann das schon mal passieren. Aber fürs nächste Mal weiß ich Bescheid.

Stempelding

Doch bevor es zum nächsten Mal kommt, nehme ich noch zwei kleine Dessertgläschen mit nach Hause, das geht nämlich auch. Egal, ob hinsetzen und im Lokal verspeisen oder mitnehmen und zu Hause auf dem Sofa löffeln, die kleinen Schichtdesserts vom Schichtbetrieb waren durchaus überzeugend. Und im Sommer werden wir dann einfach den Frozen Yoghurt testen.

Karte

Übrigens: Im Schichtbetrieb gibt es auch vegane Leckereien. Und Fair Trade isses auch. Es gibt also wirklich keinen Grund, nicht dort vorbeizuschauen.

Zu

Schichtbetrieb
Rüttenscheider Straße 91
45130 Essen

http://www.schichtbetrieb-essen.de/home/

Öffnungszeiten: Mo – Fr: 09:00 Uhr – 20:00 Uhr, Sa – So: 10:00 Uhr – 20:00 Uhr

Mittagspause: Sushi im Red Sun in Rüttenscheid

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Freitags bin ich ja im Home Office anzutreffen. Neben dem nicht zu übertreffenden Vorteil, dass man auch mal den halben Tag in Jogginghose arbeiten kann, gibt es noch einen weiteren: Ich kann das Mittagsangebot der Essener Gastronomie testen, jedenfalls der, die einigermaßen vernünftig zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.

Heute war das Red Sun auf der Rüttenscheider Straße dran. Sushi bzw. generell asiatische Küche ist ja in Essen noch eher spärlich zu finden, umso glücklicher bin ich um jeden Zuwachs. Gerade im Sommer mag ich asiatisches Essen aber sehr gerne, es ist oftmals leichter, mit viel Gemüse oder eben wie Sushi mit Reis und frischem Fisch. Die Chancen, sich danach überfressen zu fühlen, sind zumindest tendenziell geringer.

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Also ins Red Sun. Als ich ankomme, ist das Restaurant leer, ob es an der Tageszeit, an der Hitze oder an der Sushiunlust der Essener liegt, kann ich nicht sagen. Alles ist sehr klassisch eingerichtet mit viel rot und dunkelbraun, an der Wand hängt Kunst unterschiedlicher Stilrichtungen. Ich suche mir den Platz direkt am Eingang, um ein bisschen die Flanierenden auf der Rü beobachten zu können.

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Die Mittagskarte ist übersichtlich, könnte aber bei Nicht-Sushikennern, die ein oder andere Frage aufwerfen, denn auf Erklärungen der japanischen Begriffe wird verzichtet. Ich will sowieso Sushi, zusammen mit einem Mineralwasser. Ganz einfach, keine Extrawünsche. Aber auch Gerichte vom Grill stehen auf der kleinen Karte, es ist also für jeden etwas dabei.

Zum Mittagsmenü gehört eine Misosuppe als Vorspeise, die relativ schnell auf dem Tisch steht, wie ich das auch von anderen japanischen Restaurants kenne. Sie schmeckt wie Misosuppe schmecken sollte, es gibt nichts zu meckern, gerade die Einfachheit ist es ja, die es hier ausmacht.

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Als nächstes folgt die Sushiplatte. Sechsmal Nigiri, sechsmal Maki, zweimal California Roll, davon sollte ich satt werden. Das Reis-Fisch-Verhältnis ist gut, der Fisch riecht gut oder vielmehr nach nichts, der Reis klebrig ohne pappig zu sein, lediglich die Sojasoße ist mir einen Tick zu stark, das ist aber sicher Geschmackssache. Ich lasse mir ausreichend Zeit beim Essen, während draußen Menschen vorbei spazieren.

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Zum Nachtisch gibt es einen kleinen Mochi, also einen Reiskuchen mit Füllung, innen Matcha, außenrum Matcha, genau das richtige für Matchaliebhaber für mich. Ein bisschen mühselig zerteile ich die kleine japanische Köstlichkeit mit der Gabel, aber lecker ist es.

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Insgesamt zahle ich für das Mittagsmenü 16 Euro ohne Getränke, dafür gab’s aber eine ordentliche Menge gutes Sushi, am Preis ist also nichts auszusetzen. Beim nächsten Mal möchte ich aber dann doch mal abends vorbeischauen und die volle Auswahl Sushi und vielleicht auch ein bisschen Sake oder Asahi-Bier genießen. Aber auch mittags lässt es sich gut aushalten, zumal der Service freundlich und fix ist, so dass man auch mit ein bisschen Zeitdruck im Rücken ein bisschen Japan genießen kann.

Sandra war abends hier und schrieb darüber.

Red Sun Sushi & Grill
Rüttenscheider Straße 126
45131 Essen
Telefon: 0201 – 87 55 26 34

Red Sun auf Facebook

Öffnungszeiten: Mo. – Sa.: 12:00 – 15:00 Uhr und 18:00 – 23:00 Uhr

Pastrami-Sandwich bei TJack’s auf der Rü

Das TJack’s hat mittlerweile geschlossen.

Von außen

Pastrami kenne ich ja vor allem von den zwei großen Pastrami-Partys, die wir im Büro gefeiert haben und denen jedes Mal ein riesiger Block Pastrami zum Opfer fielen.

Jetzt gibt’s Pastrami auch in Essen, genauer gesagt bei TJack’s auf der Rüttenscheider Straße, einem ganz kleinen Café, das sich auf Sandwiches, Bagel und kleine Snacks spezialisiert hat. Und eben auf Pastrami.

Tafel

Und weil heute die Sonne scheint und es mich nach drei Wochen, in denen ich hauptsächlich auf dem Sofa gelegen und meine Bronchitis auskuriert habe, doch etwas nach draußen treibt, wagen wir einen langen Spaziergang, um dann im TJack’s eben genau so ein Pastrami-Sandwich zu testen.

Blümchen

Klein ist es, gerade mal zehn Sitzplätze und ein Sofa, die Getränkeauswahl überschaubar, aber dafür umso besser. LemonAid, Fritz Apfelschorle und Astra Alsterwasser gibt es zum Beispiel oder, wenn es einem nach etwas warmem ist, David Rio Chai, Blömboom Schokolade oder der TJack’s Hauskaffee.

Und dazu eben Sandwiches, vegetarisch, mit Pastrami, Steak oder Lachs und natürlich noch weiteren Variationen. Wir nehmen beide das “New York Pastrami” und bekommen zwei große getoastete Brote mit Pastrami, Tomaten, Gewürzgurken, Gouda und Rucola.

Pastrami-Sandwich

Lecker ist das, aber auch sehr mächtig. Wir mühen uns beide an den Broten ab, bei mir bleibt ein kleiner Rest übrig. Meinetwegen könnte man den Rucola und den Käse weglassen und dafür mehr Gewürzgurke und Senfdressing nehmen, das würde einem typischen New Yorker “Pastrami on Rye” auch näher kommen, aber das ist nun schon etwas Jammern auf hohem Niveau. (Es stimmt auch nicht so ganz, denn das typische New Yorker Sandwich wird oft mit Cole Slaw oder eben einer ganzen Gewürzgurke als Beilage serviert, zwischen den Brothälften steckt dann eigentlich nur noch Pastrami und etwas Dressing.)

Tabasco

Wer nach dem Sandwich noch Platz für Nachtisch hat, kann sich zwischen Cookies und hausgemachtem Kuchen entscheiden. Bei uns ist leider so gar kein Platz mehr und so verlassen wir das TJack’s satt und zufrieden und treten den Verdauungsspaziergang nach Hause an.

Cookies

Dass es mit dem TJack’s nun endlich, endlich auch Pastrami in Essen gibt, freut mich ungemein. Demnächst probiere ich dann einfach den Pastramiburger oder futtere mich anderweitig durch die kleine Karte. Geliefert wird übrigens auch. Wenn das mal keine Alternative zu Pizza und Gyros ist, dann weiß ich auch nicht.

Sofa

TJack’s – Casual Food and Coffee House
Rüttenscheider Straße 216
45131 Essen
Telefon: 01573 / 170 34 41

http://tjackessen.wordpress.com

Öffnungszeiten: Di. – So.: 9:30 – 18:00

Neu: Albert Heijn to go in Essen

Der Albert Heijn in Essen hat mittlerweile geschlossen. Es gibt noch Filialen in Duisburg und Köln (und vielleicht auch noch anderswo).

Von außen

“Albert Heijn kommt nach Deutschland!” Was hab ich mich gefreut, als ich das vor ein paar Monaten zum ersten Mal hörte. Albert Heijn, die Supermarktkette, für die allein es sich ja schon fast lohnt, in die Niederlande zu fahren. Besonders bin ich in die riesige Auswahl an Fruchtsäften verliebt, aber auch ansonsten könnte ich da stundenlang durch den Markt laufen. Aber hier gibt’s eben keinen Albert Heijn. Bis jetzt jedenfalls. Denn jetzt expandiert die Kette nach Deutschland, erst war Aachen dran und seit dieser Woche gibt es einen kleinen “Albert Heijn to go” in der Essener Innenstadt, vom Hauptbahnhof nur ein paar Schritte die Kettwiger Straße runter.

Hüp hereijn!

Das musste ich natürlicht sofort ausprobieren. Also nutzte ich die Mittagspause im Home Office, um schnell in die Innenstadt zu huschen und die neue Snackoption mal auszutesten.

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Die kleine Filiale liegt tatsächlich sehr günstig auf der Kettwiger Straße. Draußen steht ein Mensch, der kleine Sandwichkostproben verteilt. Mich muss man ja gar nicht überzeugen, aber ich nehme trotzdem ein Sandwicheckchen, wenn man es mir schon anbietet. Das ist auf jeden Fall schon mal lecker.

Snacks

Saft

Suppen

Ansonsten bin ich hoffnungslos überfordert. Die Filiale ist zwar klein und sehr auf die “To Go”-Optionen fokussiert, aber das reicht mir schon. Salate, Sandwiches, Fertiggerichte zum Aufwärmen, Müsli, Obst und Rohkost, Säfte, belegte Brote, Tapas, Müsliriegel. Alles sieht gut aus, alles sieht frisch aus, wie soll man sich denn da entscheiden?

Obst

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Was es bei Albert Heijn nicht gibt, sind klassische Lebensmittel, kein Vla, kein Speculoos-Aufstrich, es geht um Snacks, um Fertiggerichte, um alles das, was man morgens auf dem Weg ins Büro, mittags in der Pause oder abends auf dem Weg nach Hause noch schnell kauft, weil man nicht so viel Zeit hat und trotzdem etwas leckeres und frisches essen möchte. Man kann natürlich hin, wenn man Zeit hat. Wenn man ich ist, braucht man diese Zeit auch, um sich zu entscheiden.

Koffie

Fertig

Was eindeutig fehlt sind Körbchen. Ich kann das überhaupt nicht alles halten, und selbst in einem “To Go”-Supermarkt kauft man ja schon mal mehr als zwei Sachen. “Ich hab wohl das To-Go-Konzept nicht so ganz verstanden”, sage ich, als ich meinen Haufen an der Kasse ablade. Für zwei kleine Säfte, einen Salat, eine kleine Snackbox, ein Müsli, einen Brownie und eine Zuckerwaffel bezahle ich 13 Euro, kriege eine hübsche Papiertüte, einen Kaffee aufs Haus und zwei Kekse.

Mit dem Kaffee haste ich dann schnell zur U-Bahn und damit nach Hause zurück, wo ich die Ausbeute begutachte.

Tüte

Noch in der Tüte.

Ausgepackt

Beute ausgepackt.

Ich mag ja schon das schöne Design, die klaren Aussagen auf der Verpackung, aber natürlich ist der Inhalt entscheidend. Wir basteln uns also jetzt ein Mittagessen aus Albert-Heijn-Fertigprodukten.

Albert Heijn

Fangen wir mit der kleinen Snackbox an, das wird jetzt die Vorspeise. Serranoschinken mit Frischkäse gefüllt, Ziegenkäse und Feigenbrot. Ich bin ja vorbelastet und möchte das jetzt alles ohnehin lecker finden, aber es ist wirklich lecker, vor allem das Feigenbrot. Ein klassischer Fall von omnomnomnomnom.

Vorspeise

Danach geht’s an den Salat. Geräuchertes Huhn mit Orangendressing steht drauf, es sind aber neben dem Salat, auch noch geriebener Sellerie (glaube ich jedenfalls), Apfelstücke und vor allem eine Menge Walnüsse dabei. Außerdem, wie sich wenig später rausstellt, Rosinen, meine Erzfeinde. Ansonsten ist der Salat sehr, sehr lecker, es hätte ein wenig mehr Dressing dabei sein können, aber das ist (neben den Rosinen, die ich tapfer rauspicke) nur ein kleiner Wermutstropfen.

Salat

Der Minz-Mango-Birnen-Saft ist etwas gewöhnungsbedürftig, hat aber durchaus Potential. Und obwohl ich eigentlich schon pappsatt bin, lass ich mir die Zuckerwaffel zum Nachtisch nicht nehmen. Natürlich nicht annähernd so toll wie eine frische Lütticher Waffel, aber brauchbar und dafür, dass es eine abgepackte Waffel ist, wirklich lecker.

Waffel

Übrig bleiben der Brownie und das Müsli. Kann ich ja noch später essen. Oder morgen.

Albert Heijn will jedenfalls weiter expandieren, auch wer nicht in Aachen oder Essen wohnt hat also durchaus noch eine Chance. Wie sich das Sortiment verändert, bleibt abzuwarten, ich bin da hoffnungsvoll. Dass es keinen Vla gibt, ist natürlich ein ganz großer Unsinn, was soll das? Da hat man hoffentlich bald ein Einsehen und ändert etwas an diesem unhaltbaren Zustand. Die Öffnungszeiten sind auch sehr schön für Pendler, wochentags öffnet Albert Heijn bereits um 6:30 Uhr, am Samstag immerhin schon ab 7:30 Uhr.

Ansonsten ist die kleine Filiale eine sehr willkommene Neuheit in der Essener Fußgängerzone und wenn ich die rege Anteilnahme zu meinem Besuch auf Instagram, Twitter und Facebook richtig deute, dann geht das nicht nur mir so.

Anhänger

Albert Heijn To Go
Kettwiger Straße 19
45127 Essen

http://www.albertheijntogo.de/

Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 6:30 Uhr – 20 Uhr, Sa.: 7:30 Uhr – 19 Uhr

Lecker Burger bei Hans im Glück auf der Rü

Außen

Im Moment tut sich gastronomisch wieder einiges, und die Liste der zu besuchenden Lokalitäten wird immer länger.

Gestern stand das “Hans im Glück” auf dem Plan, ein neuer Burger Grill auf der Rü. Neu in Essen, nicht neu in München, Wuppertal und Köln auf dem Hohenzollernring, wo ich auch schon des Öfteren vorbeilief und “müsste man auch mal ausprobieren” dachte.

Auf der Rü ist natürlich näher und einfacher, also machen wir uns gestern auf zum leckeren Burgeressen.

Der erste Eindruck ist schon mal nicht schlecht. Auffällig die Birkenstämme, die überall im Restaurant vom Boden bis zur Decke “wachsen”, dazu ein paar Vogelhäuschen, Der perfekte Ort zum Entspannen und Spielen daisyslots beim essen leckeren hamburger, Tapeten mit gezeichneten Federn. Es ist fast ein bisschen zu viel, aber auf jeden Fall sehr stimmungsvoll.

Innen

Wir bekommen einen Tisch ganz hinten in der Ecke, und stürzen uns gleich mal auf die Karten. Passend zum Namen des Restaurants sehen diese aus wie Märchenbücher, Bilder des Märchens von Hans im Glück ziehen sich durch die Karte und wir sind nur ein ganz bisschen überfordert ob der riesigen Burgerauswahl. Normale Burger, Vegetarische Burger, Burger ohne Brötchen. Jeden Burger kann man außerdem mit einem von drei Brötchen wählen: Sauerteig, Vollkorn oder Sesambagel.

Speisekarte

Außerdem gibt es Menüangebote und man kann zwischen eine normalen Portion Fritten zum Burger oder gleich einem ganzen Pfund Fritten wählen. Dazu eine große Auswahl Soßen, fertig ist die Entscheidungsqual. Auch Salate gibt es, aber die interessieren uns nicht, wir wollen Burger.

Aber erstmal gibt’s Getränke. Die Herren möchten gerne Kölsch, das gibt’s aber gar nicht, weil die Karten, die wir haben, noch die aus Köln sind und da zwar Kölsch draufsteht (selbstverständlicherweise), das aber für den Essener Ableger gar nicht vorgesehen ist. Also dann eben Pils und Holunder-Minz-Schorlen, ich nehme einen fruchtigen Cocktail, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe.

Cocktail

Irgendwann haben wir uns auch alle für einen Burger entschieden, nehmen dazu ein Pfund Fritten für den ganzen Tisch und entscheiden uns für die Rote-Pfeffer-Soße. Weitere drei Soßen und Ketchup stehen sowieso auf dem Tisch.

Soßen und Deko

Der Cocktail erweist sich als 1A-fruchtig und lecker, auch von der Minz-Holunder-Schorle probiere ich mal. Der Mann findet sie etwas zu wässrig, ich dagegen finde das genau richtig, weil so der Holundergeschmack nicht allzu dominant ist.

Ein großer Teller Fritten wird zu unserem Platz gebracht, für die Soße müssen wir noch einmal nachfragen, dann wird sie aber prompt gebracht, und wenig später folgen die Burger.

Burger

Machen wir’s kurz: Sowohl Burger, Fritten als auch die unterschiedlichen Soßen waren alle restlos überzeugend. Gerade die Rote-Pfeffer-Soße, als auch das, was ich als Barbecuesoße meine identifiziert zu haben sind superlecker, der Burger schön saftig mit einem Hauch Grillaroma. Außerdem von einer guten Größe, so dass man nicht vollkommen überfordert die Hälfte zurückgeben muss. Alles super, wir sind begeistert.

Fritten

Der Mann und ich wagen uns noch an einen Nachtisch, nur der Vollständigkeit halber. Es gibt von den angebotenen drei Desserts aber nur noch den Hupf im Hemd, einen kleinen Schokokuchen mit Schlagsahne. Na gut, dann nehmen wir also den.

Der Nachtisch reißt uns leider nicht zu Begeisterungsstürmen hin, zu wenig schokoladig das Küchlein, Schlagsahne aus der Sprühdose und die Schokosoße nicht der Rede wert. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl an Auswahl als auch an der Umsetzung des Hupfes noch gefeilt wird.

Hupf

Doch das Hauptaugenmerk, so wird uns auch bestätigt, liegt hier eben auf den Burgern und hier steckt die Liebe wohl auch im Detail. Die hauseigene Burgersoße wird ohne Milch und Eier gemacht, so dass auch Veganer hier leckere Burger genießen können. Dazu ganze zehn vegetarische Burger und noch mehr unvegetarische.

Der verwendete Käse ist Heumilchkäse aus Österreich, der von Kühen kommt, die im Sommer nur Gras und Kräuter auf der Weide und im Winter nur sorgfältig gelagertes Heu bekommen.

Birken

Gegen Ende der Veranstaltung wird die Musik leider etwas anstrengender. Ähnlich wie bei der Einrichtung hat man hier das Gefühl, es würde etwas zu angestrengt versucht, ein cooles Image aufzubauen. Dabei ist das gar nicht nötig. Essen und Getränke waren (abgesehen von den Abstrichen beim Nachtisch) super, der Service sehr nett und hilfreich, mehr wollen wir eigentlich gar nicht.

In diesem Sinne wünsche ich dem “Hans im Glück” viel Erfolg und zufriedene Gäste, die satt und glücklich nach Hause gehen. An ein paar Kleinigkeiten kann man noch arbeiten, aber wir sind überzeugt worden. Von den Burgern und dann sogar auch von der Federtapete und den Vogelhäuschen.

Vogelhäuschen

Hans im Glück
Rüttenscheider Straße 203
45131 Essen
Telefon: 0201 / 61 58 93 02

http://hansimglueck-burgergrill.de/

Öffnungszeiten stehen aktuell noch nicht im Internet und auch nicht auf der Visitenkarte, also bitte erfragen.

Aquavitae: Whisky- und Spirituosenmesse auf Zeche Zollverein

Rum

Ich wäre ja auch auf die Spielemesse gegangen, wurde aber hoffnungslos überstimmt. Also ging es gestern mit der 107 vom Rüttenscheider Stern bis hoch nach Katernberg zur Zeche Zollverein, wo die Whisky- und Sprituosenmesse Aquavitae organisiert von der Rolf Kaspar GmbH noch bis einschließlich heute stattfindet.

Herbst

Der Eintritt beträgt 10 Euro, dafür bekommt man aber auch ein hübsches Glas, und das braucht man auch. Da der Mann nichts gegessen hat, gibt es aber erstmal einen Haggisburger vom Stand von Casino Zollverein und dann geht’s frisch gestärkt auf die zweite Etage.

Menü

Im Erdgeschoss und auf der zweiten Etage finden Seminare und Tastings statt, die aber extra kosten, für die man sich anmelden muss und die auch, als ich am Donnerstag auf der Webseite nachguckte, schon größtenteils ausgebucht sind. Müssen wir uns fürs nächste Jahr merken, dieses Jahr bleiben wir dann eben auf der zweiten Etage und drängeln uns zwischen anderen Interessierten vorbei von einem Stand zum anderen.

Tafel

Es ist laut und voll und die Luft so von Alkohol geschwängert, dass ich vermute, man würde hier vermutlich allein durchs Atmen betrunken. Wir lassen’s aber nicht beim Atmen, sondern probieren bei Gansloser gleich mal einen leckeren Haselnussgeist, der riecht wie Nutella und auch ein bisschen so schmeckt, und dann nach etwas Eisschlehengeist. Lecker, aber auch teuer.

Danach geht’s weiter zum nächsten Obstbrandstand der Märkischen Spezialitäten-Brennerei aus Hagen, wo Doreen erst ein bisschen was von dem Apfelbrand probiert und dann ein kleines Fläschchen davon kauft.

Whisky

Der Mann und ich interessieren uns aber vor allem für den Whisky, der hier auch in Hülle und Fülle angeboten wird. Wir scheinen da nicht die einzigen zu sein, wenn ich die vielen Männer in Schottenröcken richtig deute. Also an den nächsten Whiskystand von Malts of Scotland.

Karte

Da ich mit den torfigen Sorten eher wenig anfangen kann, frage ich nach etwas milderem. Der Whiskysachverständige schlägt mir etwas abgefahrenes vor, das angeblich ein bisschen wie Joghurt-Gums schmecken soll. Ich probier ja alles und der 30–Jährige Inchgower, den ich für 3 Euro probieren darf, ist tatsächlich sehr, sehr lecker, allerdings auch mit 115 Euro die Flasche ein kleines bisschen außerhalb meines üblichen Sprituosenbudgets. Den Namen muss ich mir aber merken, vielleicht findet man ja mal kleinere Flaschen oder weniger lange gelagerte Varianten.

Inchgower

Als nächstes probieren wir Schweizer Whisky von Säntis Malt. Die Mädchenvariante als Sahnelikör landet nach einer Probierportion auch in Doreens Tüte, während der Mann lieber den richtigen Whisky probiert. Heissa! Das ist mal wieder Torf pur, die Sorte Whisky, für die wir in Edinburgh nach längerer Suche die Beschreibung “abgefahrene Autoreifen” fanden. Aber schon gut, also wenn man das mag.

Säntis Malt

Glas

Wir probieren weiter Likörchen (Basilikum und Pistazie-Sahne), während neben uns eine Dreierkombo Dudelsackspieler ein kleines Ständchen bringt. Dann weiter zu einem Stand, der französische Liköre von Giffard anbietet. Ich interessiere mich sofort für die Crème de Châtaigne, also einen Kastanienlikör, den ich anschließend auch käuflich erwerbe, denn an Zeug mit Kastanien kann ich so unheimlich schlecht vorbeigehen.

Liköre

Außerdem machen wir noch eine Miniverkostung von drei unterschiedlichen Arten von Cassis in unterschiedlichen Qualitätsstufen und werden dabei nicht nur noch ein bisschen betüddelter, sondern auch ein bisschen schlauer. Zuletzt gibt’s noch eine Kostprobe eines Likörs einer ganz besonderen Frucht, nämlich der Mûroise, einer Mischung aus Brom- und Himbeere. Auch davon landet eine Flasche in Doreens Tüte.

Verkostung

Nebenan kaufe ich drei Tüten Chips von Mackie’s of Scotland, einmal mit Honig-Senf (weil der Mann das lecker findet), einmal mit Bacon (weil ich das lecker finde) und einmal mit Haggis (dafür braucht man keine Begründung).

Chips

Eine letzte Kostprobe gönnen wir uns an dem Stand von Malts of Scotland, wo es schon den Inchgower gab und probieren den Tormore aus Speyside für 6 Euro. Mit 125 Euro die Flasche ist der noch mal teurer als der Inchgower, aber leider deutlich weniger überzeugend. Dann doch lieber den torfigen Schweizer Whisky, aber dafür haben wir nicht mehr genug Geld. Man kann ihn aber in Duisburg kaufen, insofern ist das gar nicht so schlimm.

Zeug

Dann reicht es uns auch. Es ist nach wie vor voll auf der Messe, den Alkoholgeruch nehmen wir mittlerweile wohl nicht mehr so wahr, aber wir haben genug gesehen, gehört und probiert und so langsam stellt sich auch Hunger ein.

In unseren Tüten befindet sich eine einsame Flasche Kastanienlikör und drei Tüten Chips. Doreen war fleißiger, aber dafür steht bei uns dann wohl demnächst ein Besuch bei einem Duisburger Whiskyhändler an. Und Inchgower will recherchiert werden. Vielleicht geht da ja auch noch was.

Tüten

Wenn man sich auch nur ein bisschen für Sprituosen, insbesondere Whisky, interessiert, dann lohnt sich ein Besuch auf der Aquavitae in jedem Fall. Die Proben kosten zwischen nix und nach oben offen, meistens aber irgendwas zwischen 3 und 8 Euro (das war zumindest mein Eindruck). Man kriegt viel erklärt, die Aussteller – jedenfalls die, die wir besucht haben – waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Nicht zuletzt ist die Auswahl größer als alles, was man als normaler Mensch an einem Nachmittag bewältigen könnte.

Fürs nächste Jahr muss ich daran denken, vielleicht auch mal eines der Seminare oder Tastings zu buchen. So wird man nämlich gerade als Laie von dem Angebot erschlagen und weiß überhaupt nicht, wo man anfangen soll. Aber das ist nächstes Jahr. Bis dahin haben wir Kastanienlikör.

Zeche

Kurzkritik: Lecker Tapas im Pelayo auf der Rü

Pelayo

Zum Geburtstag lud der Mann ins Pelayo auf der Rü zu Tapas-Leckereien ein. Das Pelayo liegt nicht nur sehr günstig mitten in Rüttenscheid, sondern hat auch einen wunderschönen großen Garten im Hinterhof.

Wir saßen aber drinnen, da draußen schon alles besetzt war, und orderten nach etwas längerer Wartezeit zunächst einen Aperitif, um danach in den Tapas-Angriff zu gehen. Das übernahmen dann Doreen und ich und bestellten eine ganze Ladung verschiedenster Leckereien für den ganzen Tisch.

So wurden uns nach und nach die schönsten spanischen Häppchen an den Tisch gebracht. Zwar schien der Service gelegentlich etwas überfordert, war aber trotzdem sehr freundlich und sichtlich bemüht, uns einen schönen Abend zu machen.

Und weil manchmal Bilder einfach mehr sagen als viele Worte, hier eine Auswahl der wirklich ausnahmslos guten Sachen, die uns so im Laufe des Abends serviert wurden.

Merguez

Gebratene Chorizo

Hackbällchen

Hackbällchen in Tomatensauce

Gebratene Paprika

Thunfisch mit Schafskäse

Datteln in Speckmantel

Datteln im Speckmantel

Kartoffeln

Kartoffeln mit Aioli (im Hintergrund marinierter Manchego)

Sardinen

Eingelegte Sardinen

Danach waren wir zwar schon pappsatt, aber für ein bisschen Nachtisch ist immer noch Platz. Also gab’s Churros mit Schokoladensauce und Crema Catalana für alle.

Churros

Crema Catalana

Abgesehen von kleinen Startschwierigkeiten haben wir im Pelayo einen sehr schönen und vor allem leckeren Abend verbracht. Die Tapaskarte ist ordentlich und hat wohl für jeden etwas zu bieten. Auch die Weinkarte kann sich sehen lassen. Das alles gibt’s zu moderaten Preisen.

Von uns eine deutliche Empfehlung, gerade für gemütliche Abende mit Freunden, wenn man sich – wie wir – gemeinsam so richtig durch die Karte futtern kann.

Pelayo
Rüttenscheider Straße 138
45131 Essen
Telefon: 0201/77 97 82

http://www.pelayo-essen.de/

Öffnungszeiten: Mo. – Do.: 11 – 23 Uhr, Fr. – Sa.: 11 – 24 Uhr, So.: 17 – 23 Uhr

Bochum kulinarisch

Willkommen

Eigentlich wollten wir hier ja gar nicht hin. Also nicht, dass wir die Bochumer Gourmetmeile nicht gut fänden, aber nach all dem Stress der letzten Wochen, waren wir so glücklich darüber, an diesem Wochenende so gar keine Pläne zu haben, dass wir an diesem grandiosen Zustand nichts ändern wollten.

Dann war das Wetter aber doch schön und dem Mann kribbelte es in den Füßen. “Lass doch mit dem Fahrrad nach Bochum fahren”, schlug er vor, und brauchte tatsächlich nicht lange, um mich davon zu überzeugen. Also auf die Räder geschwungen und ab durch Huttrop, Steele, Wattenscheid und was weiß-ich-nicht-noch, bis wir in Bochum am Rathaus ankommen.

Fiege

Die Gourmetmeile ist in vollem Gange, es ist wunderschönes Wetter und nach knapp 15 Kilometern Fahrerei hat man auch schon mal gut Durst und Hunger. Im Schnelldurchgang kreuze ich im Heftchen die interessantes Stände an und für den ersten Gang entscheiden wir uns für das “Oshi-Zushi” von Takeshi. Das ist Schichtsushi, das in diesem Fall noch oben flambiert wird. Dazu eine Flasche Wasser und los kann’s gehen.

Sushi

Oshi-Zushi

Soja

Ich find’s eigentlich ganz lecker, aber mit Stäbchen schwer zu essen, der Mann findet’s ein bisschen enttäuschend. Zu wenig ist es auch, jedenfalls für zwei hungrige Menschen. Also laufe ich gleich zum Zelt von Herrn B. und hole da das Juvenil-Ferkel mit Schalotte, einer Art Kartoffelplätzchen und Blutwurst. Für den Preis gibt’s eine meiner Meinung nach relativ kleine Portion, die aber dafür lecker ist.

Flaschen

Spanferkel

Als nächstes auf zum Strätlingshof. Da gibt’s nämlich Fleisch (FLEISCH!) aus dem 800° Grill – was auch immer das bedeutet. Wir nehmen das Luxusgericht, nämlich das Heritage Angus Brand Rib Eye aus Kanada. Das Salatbouquet ohne Dressing kann man getrost vernachlässigen, Fleisch, Baguette und Chili-Meersalz sind dafür unglaublich lecker. Dazu ein leckeres Fiege-Pils und alles ist super.

Schirme

Steak

Fiege-Pils

Weil wir uns heute mal nicht so den Bauch vollschlagen wollen, gehen wir gleich zum Dessert über. Bei der Orangerie im Stadtpark gibt’s Apfelküchlein mit Zwetschgeneis. Als der Mann die Küchlein bringt, erinnere ich mich wieder daran, warum Apfelspeisen bei mir so problematisch sind. Rosinen! Wer ist auf die Idee gekommen, dass in Äpfel und Rosinen zusammengehören. Na gut, die Rosinen pule ich dann halt raus und schiebe sie dem Mann hin. Vor allem in Kombination mit dem Zwetschgeneis sind die rosinenbefreiten Apfelküchlein aber doch ziemlich lecker.

Apfelküchlein

Tisch

Da Käse bekanntlich den Magen schließt gibt’s jetzt noch eine Portion vom hausgemachten getrüffelten Brie de Meaux vom Livingroom. Und der ist jetzt aber mal richtig lecker und wird von uns ratzeputz vertilgt.

Käse

Es war ein kurzer Ausflug dieses Mal zur Bochumer Gourmetmeile. So langsam reicht’s dann eben auch. Jetzt freuen wir uns noch auf die letzte Gourmetmeile auf Zeche Zollverein Ende August und dann geht’s erst mal in den Urlaub. Aber schön war’s in Bochum. Die Sonne schien, das Essen war lecker, es war nicht überfüllt, lediglich die Sonnenschirme und der Wind waren nicht so kompatibel.

Kleiner Wermutstropfen: Dass in den Menüheftchen immer noch keine Preise angegeben sind, nervt schlicht und einfach, denn die sind nicht zuletzt auch immer ein Wegweiser, wenn man sich vielleicht schon zu Hause seinen kleinen Meilenfahrplan zusammenstellen will. Bitte ändern, ansonsten darf alles bleiben, wie’s ist.

Kräuter

Rü… Genuss pur: Gourmetmeile am Girardethaus

Bogen

Es ist mal wieder soweit! Die nächste Gourmetmeile steht an, diesmal “Rü… Genuss pur!” auf dem Parkplatz am Girardethaus in Essen-Rüttenscheid. Mit sieben Mann tanzen wir am Freitagabend da an und merken schnell, dass uns eine kleine Herausforderung bevorsteht. Der Platz ist rappelvoll und die Leute, die schon einen Platz an einem Tisch ergattert haben, halten sich bei strahlendem Sonnenschein recht stur an ihren Getränken fest.

Wir lassen und aber nicht abschrecken, teilen uns auf und nehmen das Projekt “Gourmetmeile Rüttenscheid” in Angriff. Doreen holt Vorspeise 1 und 2, Sandra Vorspeise 3, der Mann besorgt eine Flasche Crémant, der andere Mann und die zwei südafrikanischen Kollegen suchen einen Tisch und ich hüpfe zwischen allen hin und her und versuche, den Überblick zu behalten.

Irgendwann haben wir tatsächlich drei Vorspeisen, eine Flasche Crémant, sieben Gläser und ebenso viel Besteck, nur einen Tisch haben wir nicht. In der Not ziehen wir uns auf den Weg hinter der Gourmetmeile zurück, finden dort einen Stromkasten oder so und improvisieren dann eben. Teller und Gläser passen drauf, es wird ausgeschenkt, das Besteck verteilt und dann darf sich auf die Teller gestürzt werden.

Tisch

Der erste Guerillaschlemmertisch. Improvisation ist alles.

Das Urteil lautet: Alles lecker. Die Pastrami ist super, genau wie der Tomatenbrotsalat, Doreen verliebt sich spontan in den Ziegenkäse mit Bacon und Brombeersauce und ich finde den Vorspeisenteller vom La Turka ziemlich toll.

Pastrami

Geräuchertes Pastrami-Rind auf Tomaten-Brot-Salat von Bliss

Ziegenkäse

Lauwarmer Ziegenfrischkäse im Speckmantel mit Brombeer-Kaffee-Sauce und Knusperbrot von Bliss

La Turka

Orientalischer Vorspeisenteller: Balsamico Tabouleh, Geriebener Weißer Käse in Créme fraiche an pikantem Tomaten-Schalottenpüree, Scampis in Knoblauchcréme, dazu gefüllte Blätterteigröllchen von La Turka

Foodblogger

Gewohnte Ansicht: Foodblogger können’s nicht lassen.

Mittlerweile wird ein Guerillabiertisch ein Stück den Weg runter frei, den wir sofort erobern und somit unseren kleinen Schlemmertisch für die nächsten vier Stunden gefunden haben.

Guerillaschlemmertisch

Guerillaschlemmertisch minus zwei Getränke– und Panzerottiholende Männer.

Für die nächste Runde ziehen Patience und ich los und reihen uns in der langen Schlange am Bistecca-Zelt ein. Hier holen wir Tranchen vom US-Beef und Tatar, und als wir zurückkommen, stehen schon zwei Teller mit Trüffelgnocchi auf dem Tisch. Der andere Mann ist noch unterwegs, eine Portion Panzerotti holen und in der Zwischenzeit räubern wir schon mal die anderen Teller. Die Tranchen vom US-Beef mit den Pommes Julienne und Barbeque-Sauce sind ziemlich toll, der Tatar leider ein bisschen versalzen. Trüffelgnocchi gehen bei mir immer und diese besonders. Dagegen finde ich die Panzerotti zumindest im Direktvergleich eher unspektakulär.

Tranchen

Tranchen vom US Nebraska Beef mit Pommes Julienne & hausgemachter BBQ Sauce vom Bistecca Grillroom

Tatar

Tatar vom US Beef auf Kartoffelrösti & Creme Fraiche vom Bistecca Grillroom

Gnocchi

Gefüllte Gnocchi in Trüffelsahnesauce vom Capobianco

Panzerotti

Panzerotti Tartufo: Hausgemachte Nudeln in Trüffelsauce mit frischen schwarzen Trüffel und Parmiggiano von der Trattoria Trüffel

Mittlerweile sind wir auch zu zehnt, weil spontan noch drei Freundinnen des südafrikanischen Kollegen zu uns gestoßen sind. Unser Guerillaschlemmertisch ist also gut besetzt, und obwohl der größte Hunger gestillt ist, ziehen Doreen und ich noch mal zum neuen Tapas-Restaurant Tapita und besorgen einen Teller Paella. Die kommt zwar schön mit einer großen Gamba und einer Grünschalenmuschel, dafür ist das Hühnchenfleisch ein bisschen zu trocken. Ansonsten gibt es aber nichts zu meckern.

Paella

Paella von der Tapita Tapas Bar

Beim Dessert sind wir alle schon zu faul, um großartig in Aktion zu treten, also holen Patience und ich einfach zweimal den Pfirsich-Salat mit Trüffeleis von der Schwarzen Rose/Maksim chez Schmitz, was sich als ziemlich gute Wahl rausstellt: Zwei Sorten auf irgendeine Art marinierter Pfirsisch mit ziemlich genialem Eis. Bestimmt gab’s auch viele andere gute Desserts, aber mit diesem hier sind wir ziemlich gut gefahren.

Pfirsichsalad

Pfirsich-Salat mit Trüffeleis von Maksim chez Schmitz/Schwarze Rose

Wir sitzen noch ziemlich lang da und reden und trinken, holen zwischendurch noch ein paar Cocktails und irgendwann ist Mitternacht und wir machen uns auf den Weg zu Hause. Gourmetmeile mit sieben (bzw. zehn) Mann ist zwar anstrengend und ein bisschen chaotisch, aber mit ein bisschen Improvisation durchaus machbar und dann ziemlich toll.

Wegweiser

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Die Gourmetmeile “Rü… Genuss pur!” findet noch bis Sonntag auf dem Parkplatz hinter dem Girardethaus in Rüttenscheid statt. Wir haben einiges getestet und sind zu dem Schluss gekommen: Es lohnt sich.

Mehr Information und das gesamte Speisenangebot gibt’s hier: http://www.rue-genuss-pur.de/