Essen wie Anne in Frankreich: Dan in Bordeaux

Bordeaux 8.9.2015

Nachdem ich meinen Mann endlich dazu überreden konnte, nach Bordeaux zu fahren, das von unserem Ferienort nur etwa eine Stunde entfernt ist, suchten wir natürlich nach Restaurants, die interessant klangen. Ich stieß auf Dan und war gleich sehr angetan, schrieb eine Mail mit einer Reservierungsanfrage und schickte eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterher, sicherheitshalber. Leider sind wir gelegentlich spontan und und brachen auch in diesem Fall recht spontan nach Bordeaux auf. Ob wir an diesem Tag also einen Platz kriegen würden, war unklar. Trotzdem standen wir um kurz nach 19 Uhr in einer kleinen Straße in Bordeaux bei Dan und klopften zögerlich an die Tür. Geöffnet wurde zwar, aber das war es dann auch schon, leider sei heute nichts mehr frei, das ganze Wochenende sei ausgebucht, da sei nichts zu machen. Dafür bekamen wir immerhin mehrere Tipps, wo man noch gut essen könnten und landeten im Le Chien de Pavlov, wo wir einen sehr schönen Abend verbrachten. Zurück in unserem kleinen Feriendorf guckte ich dann noch mal die Bilder auf der Webseite durch. „Ich fürchte, wir müssen da essen“, sagte ich und spielte das gleiche Spiel noch mal. Nachfrage per Email, auf die erst keine Antwort kam und dann, aus purer Verzweiflung, eine Direktnachricht auf Facebook, die dann das gewünschte Ergebnis hatte. Ja, am Dienstag wäre noch was frei, kein Problem.

Bordeaux 8.9.2015

Am Dienstag stehen wir also wieder bei Dan vor der Tür, diesmal werden wir auch reingelassen, bekommen einen kleinen Tisch für zwei in dem ohnehin kleinen Restaurant. Alles ist etwas eng hier, dafür aber auch sehr gemütlich. Im Dan gibt es asiatisch-französische Fusionküche und so sieht es hier auch aus. Wir bestellen das Sechs-Gänge-Überraschungsmenü mit kompletter Weinbegleitung für mich und halber Weinbegleitung für meinen Mann, der noch fahren muss.

Als Gruß aus der Küche bekommen wir eine Rotkohlsuppe mit Fischrogen in einem kleinen Schälchen. Sehr würzig, von der Konsistenz interessant, etwas Brühe mit eingelegtem Rotkohl und dazu die großen Fischeier, die aufplatzen, wenn man drauf beißt.

Bordeaux 8.9.2015

Als ersten Gang gibt es eine Pilzvariation mit Fisch mit Pilzcreme, eingelegten Shiitakepilzen und eingelegtem Rettich. Der Fisch versteckt sich unter Pilzen und Rettich, leider habe ich vergessen, was es für ein Fisch war, aber lecker ist das alles, also ist es auch schon fast egal. Vor allem freut mich, dass ich die Shiitakepilze so lecker finde, denn mit Pilzen habe ich oft Probleme. Hier aber könnte ich noch mal eine Portion verdrücken.

Bordeaux 8.9.2015

Danach kommen Wan-Tans mit Garnelen und Foie Gras mit einer würzigen Garnelensauce. Dazu gibt es Dampfbrötchen mit Kräutern direkt aus dem Bambuskorb. Hier wird auch der französische Anteil des Gerichts direkt sehr offenbar, denn viel französischer als Foie Gras geht es kaum.

Bordeaux 8.9.2015

Bordeaux 8.9.2015

Nach den Wan-Tans bringt man uns Red Snapper mit Zucchini in der vielleicht leckersten Sauce, die ich je gegessen habe. Unser Gastgeber zählt alle Zutaten auf, die in der Sauce verarbeitet werden, es klingt grob wie jedes asiatische Kraut und Gewürz, das es gibt. Zusammen ist es eine Geschmacksexplosion, die ein bisschen durch einen Klecks Kokosnussmilch abgemildert und ergänzt wird.

Wie wir es denn fänden, fragt unser Gastgeber. „I want to marry that sauce“, sage ich und meine es so. Man gebe mir einen Topf mit dieser Sauce, ich würde ihn auslöffeln, bis nichts mehr übrig ist.

Bordeaux 8.9.2015

Der Hauptgang ist dann Schweinebauch nach Szechuan-Art gewürzt mit eingelegtem Gemüse und Auberginenmus. Mein Mann und ich sind beide keine Auberginenfans, so zubereitet haben wir aber keine Probleme, den Teller leer zu essen. Ich merke wieder, dass ich ein großer Freund von asiatisch eingelegtem rohen Gemüse bin. Jedes einzelne Stück wird sorgsam rationiert, damit ich möglichst lange etwas davon habe.

Bordeaux 8.9.2015

Bordeaux 8.9.2015

Nach dem Schweinebauch bringt man uns das Dessert. Moment, Dessert? Wir zählen nach… Pilze, Wan-Tans, Fisch mit Wundersauce, Schweinebauch… das waren doch erst vier. Oder zählt der Gruß aus der Küche als Gang? Das kann ja nicht sein. Aber erstmal egal. Jetzt haben wir Cassissorbet mit Schokoladenmousse, Biskuit und Lavendelcrème auf dem Teller und das will auch gewürdigt werden. Besonders angetan bin ich von der Lavendelcrème, aber auch der Rest enttäuscht nicht. Die Weinbegleitung ist übrigens auch gut abgestimmt, gemerkt habe ich mir die einzelnen Weine aber leider nicht.

Bordeaux 8.9.2015

Das Dessert ist verspeist. Wir zählen noch mal durch, nein nein, da fehlt noch ein Gang, aber was mag jetzt noch kommen? Käse vielleicht? Schlägt jetzt der französische Anteil, der sich den ganzen Abend sehr zurückgehalten hat, doch noch mit voller Wucht durch?

Tatsächlich kommt einfach: Noch ein Dessert! Zwei Dessertgänge! Was für eine tolle Idee! Wie oft saß man schon vor der Dessertkarte und konnte sich nicht entscheiden und nach wie vor darf man zwar diverse herzhafte Gänge nacheinander essen, Nachtisch gibt es aber immer nur einmal. So ein Unsinn eigentlich.

In diesem Fall bekommen wir einen Tapiokapudding mit Kokosmilch, Mangokompott, Baiser und etwas Kokoseis. Unser Gastgeber erzählt, dass das sein allerallerliebstes Dessert sei und tatsächlich ist es seelenwärmendes Essen, das wir andächtig aus dem Schüsselchen löffeln. An dieser Stelle haben wir auch konsistenztechnisch den kompletten Bogen gemacht, denn der Fischrogen vom Gruß aus der Küche ganz am Anfang und die Tapiokakügelchen im finalen Dessert sind sich vom Mundgefühl doch recht ähnlich.

Bordeaux 8.9.2015

Der Espresso kommt zwar recht schnöde aus einer Nespresso-Maschine, das freut uns aber in diesem Fall. Mit Espresso haben wir in Frankreich keinen guten Erfahrungen gemacht. Das Espresso-Äquivalent ist hier der „petit café“, der meistens eher etwas plörrig daherkommt. Außerdem bestelle ich noch einen japanischen Whisky, wenn schon, denn schon. Zumal es sehr nett ist, wie sich der Gastgeber freut, so begeisterte Gäste zu haben.

Bordeaux 8.9.2015

Wer in Bordeaux ist, sollte unbedingt rechtzeitig einen Tisch bei Dan reservieren. Es geht erwiesenermaßen auch per Facebook, auch wenn dieser Weg wohl eher ungewöhnlich ist. Wir freuen uns jedenfalls schon darauf, wenn wir im nächsten Frankreichurlaub wieder hier einen Abend verbringen können.

Dan ist übrigens kein Name, sondern das chinesische Wort für Laterne. Das kleine Restaurant in Bordeaux wurde unter anderem von der New York Times im Artikel „52 Places to Go in 2016“ erwähnt.

Bordeaux 8.9.2015

Dan
6 rue de Cancéra
33000 Bordeaux
Frankreich
Tel: (33) 05.40.05.76.91
Email: contact@danbordeaux.com
www.danbordeaux.com

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 19:30 Uhr bis 22:30 Uhr

Mittagspause: Sushi im Red Sun in Rüttenscheid

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Freitags bin ich ja im Home Office anzutreffen. Neben dem nicht zu übertreffenden Vorteil, dass man auch mal den halben Tag in Jogginghose arbeiten kann, gibt es noch einen weiteren: Ich kann das Mittagsangebot der Essener Gastronomie testen, jedenfalls der, die einigermaßen vernünftig zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.

Heute war das Red Sun auf der Rüttenscheider Straße dran. Sushi bzw. generell asiatische Küche ist ja in Essen noch eher spärlich zu finden, umso glücklicher bin ich um jeden Zuwachs. Gerade im Sommer mag ich asiatisches Essen aber sehr gerne, es ist oftmals leichter, mit viel Gemüse oder eben wie Sushi mit Reis und frischem Fisch. Die Chancen, sich danach überfressen zu fühlen, sind zumindest tendenziell geringer.

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Also ins Red Sun. Als ich ankomme, ist das Restaurant leer, ob es an der Tageszeit, an der Hitze oder an der Sushiunlust der Essener liegt, kann ich nicht sagen. Alles ist sehr klassisch eingerichtet mit viel rot und dunkelbraun, an der Wand hängt Kunst unterschiedlicher Stilrichtungen. Ich suche mir den Platz direkt am Eingang, um ein bisschen die Flanierenden auf der Rü beobachten zu können.

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Die Mittagskarte ist übersichtlich, könnte aber bei Nicht-Sushikennern, die ein oder andere Frage aufwerfen, denn auf Erklärungen der japanischen Begriffe wird verzichtet. Ich will sowieso Sushi, zusammen mit einem Mineralwasser. Ganz einfach, keine Extrawünsche. Aber auch Gerichte vom Grill stehen auf der kleinen Karte, es ist also für jeden etwas dabei.

Zum Mittagsmenü gehört eine Misosuppe als Vorspeise, die relativ schnell auf dem Tisch steht, wie ich das auch von anderen japanischen Restaurants kenne. Sie schmeckt wie Misosuppe schmecken sollte, es gibt nichts zu meckern, gerade die Einfachheit ist es ja, die es hier ausmacht.

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Als nächstes folgt die Sushiplatte. Sechsmal Nigiri, sechsmal Maki, zweimal California Roll, davon sollte ich satt werden. Das Reis-Fisch-Verhältnis ist gut, der Fisch riecht gut oder vielmehr nach nichts, der Reis klebrig ohne pappig zu sein, lediglich die Sojasoße ist mir einen Tick zu stark, das ist aber sicher Geschmackssache. Ich lasse mir ausreichend Zeit beim Essen, während draußen Menschen vorbei spazieren.

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Zum Nachtisch gibt es einen kleinen Mochi, also einen Reiskuchen mit Füllung, innen Matcha, außenrum Matcha, genau das richtige für Matchaliebhaber für mich. Ein bisschen mühselig zerteile ich die kleine japanische Köstlichkeit mit der Gabel, aber lecker ist es.

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Insgesamt zahle ich für das Mittagsmenü 16 Euro ohne Getränke, dafür gab’s aber eine ordentliche Menge gutes Sushi, am Preis ist also nichts auszusetzen. Beim nächsten Mal möchte ich aber dann doch mal abends vorbeischauen und die volle Auswahl Sushi und vielleicht auch ein bisschen Sake oder Asahi-Bier genießen. Aber auch mittags lässt es sich gut aushalten, zumal der Service freundlich und fix ist, so dass man auch mit ein bisschen Zeitdruck im Rücken ein bisschen Japan genießen kann.

Sandra war abends hier und schrieb darüber.

Red Sun Sushi & Grill
Rüttenscheider Straße 126
45131 Essen
Telefon: 0201 – 87 55 26 34

Red Sun auf Facebook

Öffnungszeiten: Mo. – Sa.: 12:00 – 15:00 Uhr und 18:00 – 23:00 Uhr

Lieblinge: Mekong Thai in Essen-Holsterhausen

Schild

Mit der asiatischen Küche hat’s das Ruhrgebiet ja nicht so, da muss man deutlich länger suchen als in anderen Städten. Ich wüsste gar nicht, wo bzw. ob es in Essen einen zweiten Thailänder gibt. Aber selbst wenn wäre es fast egal, denn der beste Thai in Essen ist direkt bei uns um die Ecke und das sage ich nicht, weil es der einzige ist, sondern weil das Mekong Thai in Essen-Holsterhausen wirklich ziemlich gute Thai-Küche bietet.

Von außen wirkt das Mekong Thai ein bisschen üsselig, wir haben es damals einfach nur entdeckt, weil wir dauernd Umzugskram in die Wohnung geschleppt haben und das nach der Arbeit und da kriegt man halt auch mal Hunger. Und wenn man schon direkt ein Thai-Restaurant nebenan hat, kann man das ja auch direkt mal testen.

Mittlerweile scheint sich rumgesprochen haben, dass man im Mekong Thai gut essen kann, denn eigentlich ist es immer voll. Eine Reservierung empfiehlt sich also. Als wir nach dem Hochseilgarten nach Hause kommen, haben wir alle ein großes Loch im Bauch und da bietet sich ein Besuch im Mekong Thai doch an.

Drinnen präsentiert sich das Restaurant schon viel weniger üsselig als von außen, schöne schlichte Holzmöbel, ein bisschen Thai-Kitsch und ein riesengroßes Bild von den Inhabern an der Wand. Wir haben Glück und können noch einen Tisch ergattern, “aber nur für zwei Stunden”. Na ja, das reicht ja.

Drinnen

Bild

Die Speisekarte ist wie bei vielen Thai-Restaurants sehr umfangreich, wobei es sich eben hauptsächlich um unterschiedliche Kombinationen Gemüse mit Sauce und Fleisch oder wahlweise Tofu handelt.

Ich nehme die obligatorische Tom Kha Gai zur Vorspeise, Doreen ist entzückt, weil es frische Frühlingsrollen gibt und die Herren teilen sich Satéspieße. Alles ist erwartungsgemäß frisch und lecker. Dazu nehmen wir einen Lychee-Sekt, der zwar etwas süß, aber ebenfalls lecker daher kommt und außerdem prima zum Essen passt.

Tom Kha Gai

Frühlingsrollen

Was ich als Hauptgericht bestelle, hab ich schon wieder vergessen, es ist irgendeines der vielen Gemüse-und-Fleisch-mit-Reis-Gerichte, aber es ist lecker, genau wie die anderen Gerichte. Jeder probiert bei jedem und alles schmeckt gut. Der Mann hat wieder Laab bestellt, sein Lieblingsgericht. Laab, das ist in diesem Fall kleingeschnittenes ganz krosses Entenfleisch mit Minze, roten Zwiebeln und Koriander. Wer mal  etwas jenseits der üblichen Asia-Thai-Kost probieren will und Koriander mag, dem sei dieses Gericht nur wärmstens empfohlen. Ich schnappe mir nicht ohne Grund immer die Reste und mampfe sie glückselig auf. Laab kommt außerdem mit extra Klebreis im Körbchen, macht also auch optisch noch was her.

Essen

Klebreis

Zum Hauptgericht nehme ich Thai-Eistee, auch sowas, für das ich das Mekong Thai liebe. Thai-Eistee ist schwarzer (oft etwas gefärbter Tee) mit Milch, Zucker und Eis. Und ja, es ist ein bisschen süß, aber sehr, sehr lecker. Den Sirup auf der Karte kann ich hingegen nicht so empfehlen, der ist so knallesüß, dass es selbst mir zu süß war (und ich esse bekanntermaßen Nusspli direkt aus dem Becher).

Bier

Kein Eistee, sondern Bier. Der Eistee erwies sich als nicht so dolle fotogen.

Als Nachtisch nehmen wir Kochbananen in Kokosmilch. Das, was ich wollte (Kokosmilchzeugs in Bananenblattkörbchen) ist eh aus. Die Kochbananen schmecken selbst mir als kategorischem Bananenablehner, das liegt aber auch daran, dass Kochbananen in Kokosmilch nicht die Bohne nach Banane schmecken, sondern hauptsächlich lecker.

Kochbananen

Wer also in Essen mal richtig lecker Thailändisch essen möchte, dem sei das Mekong Thai in Holsterhausen nur dringend empfohlen. Auch in anderen Städten, die mit Thai-Restaurants besser ausgestattet sind, habe ich nie das Gefühl gehabt, so authentisch zu essen wie hier. Nun war ich noch nicht in Thailand und kann das deswegen nur raten, aber allein das doch deutlich vom Standard abweichende Angebot, was Getränke und Nachtische angeht, lässt mich zumindest vermuten, dass hier tatsächlich recht nah dran am Original serviert und gekocht wird.

Mekong Thai
Feuerbachstraße 2
45147 Essen
Telefon: 0201/310 77 08

http://www.mekong-thai-kueche.de/

Öffnungszeiten: Di – Do: 12:00 – 15:00 Uhr und 17:00 – 22:00 Uhr, Fr: 12:00 – 15:00 Uhr und 17:00 – 23:00 Uhr, Sa: 17:00 – 23:00 Uhr, So: 17:00 – 22:00 Uhr

CoCoLa: Endlich ein Vietnamese in Essen

Speisekarte

Es wurde aber auch langsam Zeit. Den besten (und, na ja, vermutlich einzigen) Thailänder in Essen haben wir ja direkt vor der Tür, die wenigen Japaner sind auch schon durchprobiert (es sei denn, wir haben einen übersehen), aber ein vietnamesisches Restaurant gab es bislang meines Wissens noch nicht. (Und wenn ich mich da irre, so bitte ich um unverzügliche Meldung, das geht ja nicht an, dass ich hier ausgerechnet ein vietnamesisches Restaurant nicht kenne.)

Jetzt haben wir auf jeden Fall das CoCoLá auf der Zweigertstraße, direkt beim Landgericht. Schon vor ein paar Wochen sind wir hier lang gelaufen, und ich war hocherfreut, als ich das Schild erblickte, auf dem die Eröffnung eines vietnamesischen Restaurants angekündigt wurde. Auf dem kleinen Rüttenscheid-Spaziergang am Freitag lief ich wieder mal die Zweigertstraße runter und endlich, endlich war aus der Ankündigung Tatsache geworden. Das CocoLá hatte seinen ersten Tag geöffnet. Ein Blick auf die Speisekarte und ich wusste schon, ich muss hier unbedingt schnellstmöglich hin. Es stand nämlich Cà Phê Sua Dá drauf, mein Lieblingskaffeegetränk, das man uns in Vietnam morgens in den Schulungsraum brachte und das ich so geliebt habe. Aber dazu später.

Von außen

Heute, am Pfingstmontag, machen der Mann und ich uns dann also auf zum CoCoLá, setzen uns draußen in die Sonne und bestellen fleißig los. Zunächst empfiehlt uns der wunderbare Service einen erfrischenden Limettendrink, der auch schon gebracht wird, während wir noch die Speisekarte durchgehen. Die ist auch schön aufgeräumt, überfordert nicht und bietet doch sehr schön originale vietnamesische Küche (so weit ich das als Laie beurteilen kann). Also die Sorte europäisierte originale Küche, bei der man nicht mit seltsamen Zutaten rechnen muss.

Limettendrink

Ich nehme das Eröffnungsmenü mit Frühlingsrollen zur Vorspeise, gegrilltem Schweinenacken auf Reisnudeln und weißen Bohnen mit Klebreis und Kokosmilch als Nachtisch. Der Mann verzichtet auf Vor- und Nachspeise und nimmt ein scharfes Curry mit frittierter Ente und Gemüse.

Die Frühlingsrollen sind lecker, aber tendenziell eher unspektakulär, Frühlingsrollen eben. Beim nächsten Mal nehme ich doch lieber die unfrittierten, die ich mittlerweile ja deutlich lieber mag. Im CoCoLá kann man übrigens auch eine Frühlingsrollenplatte zum Selbstrollen bestellen, mit verschiedenen Füllungen und Dips.

Frühlingsrollen

Der Schweinenacken auf Reisnudeln mit Salat schmeckt wie erwartet lecker und schön frisch, genau das richtige für so einen Sommertag. Auch das Curry vom Mann sieht nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch so. Und zwar anscheinend so gut, dass sich der Mann sogar an die sonst so verhassten Auberginen traut (und das will was heißen). Die Ente ist außen schön knusprig, das Gemüse frisch und knackig, der Reis zu einem hübschen Türmchen geformt.

Schweinenacken

Ente

Zum Nachtisch begeben wir uns dann nach drinnen, denn in der Sonne besteht doch so langsam akute Sonnenbrandgefahr. Ich mag ja diese seltsamen asiatischen Nachtische mit Bohnen (ganz oder als Mus), Klebreis, Mais und Kokosmilch, aber auch die Teigschleifen klingen sehr gut und außergewöhnlich. Wem das zu exotisch ist, der kann immer noch zu Grünteeeis, gebackenen Bananen oder Crème Brûlée mit Tonkabohnen greifen.

Nachtisch

Also löffle ich noch sehr angetan meinen Nachtisch und dann geht’s zum (nächsten) Highlight, dem vorhin schon angekündigten Cà Phê Sua Dá. Der kommt wie beschrieben noch mit Brühvorrichtung an den Tisch und tropft dann so langsam vor sich hin, während wir noch sehr ausführlich erklärt bekommen, was das jetzt alles ist und wie man das dann macht (mit dem wertvollen Hinweis “Das geht eigentlich nicht ohne Schlabbern”). Irgendwann siegt die Ungeduld und ich kippe frisch gebrühten Kaffee samt gesüßter Kondensmilch in das Glas mit den Eiswürfeln, obwohl der Kaffee noch nicht vollständig durchgetropft ist.

Ca Phe Sua Da

Hach. So schön. So lecker. So erfrischend. Und alles so schön liebevoll. Spätestens jetzt habe ich das CoCoLá in mein kleines Kulinarierherz geschlossen und möchte baldmöglichst wieder kommen. Da steht noch einiges auf der Karte, was ich noch probieren will. Außerdem: Service top, sehr aufmerksam, freundlich und hilfsbereit.

Hüte

Für die, die in der Nähe des CoCoLá arbeiten oder wohnen noch der kleine Hinweis, dass es hier auch Mittagstisch gibt. Für 6,90 Euro täglich eine kleine Auswahl an Tagesgerichten inklusive Vorspeise. Halte ich für eine gute Alternative zu dem bereits bestehenden gastronomischen Angebot rund um Landgericht, Polizeipräsidium und Krankenhaus. Dann bleibt mir nur, dem CoCoLá allen Erfolg beim Start in die Essener Gastronomie zu wünschen. Ich drücke beide Daumen und werde bestimmt bald wieder dort aufschlagen.

Innen

CoCoLá
Kortumstraße 43
45130 Essen
Telefon: 0201/79 98 94 80

co-co-la.de

Öffnungszeiten: Mo. – So.: 11:30 – 22:00 Uhr

Japanisches All-You-Can-Eat bei The East in Hanau

Bestellschein

Gastronomisch ist Hanau ein bisschen schwierig. Ein wirklich richtig gutes Restaurant hab ich noch nicht gefunden, allerdings hab ich auch noch nicht viel ausprobiert. Letzte Woche habe ich dann mittags mit zwei Kollegen das The East am neuen Post-Carré ausprobiert, zur Abwechslung sind wir diese Woche dann mal nicht zu unserem Standard-Vietnamesen.

Bei The East gibt es etwas Besonderes, nämlich “120 Minuten Asiatisch Schlemmen”. Für die Mittagspause etwas überdimensioniert, aber man wird ja nicht gezwungen, 120 Minuten zu bleiben und mittags kostet der Spaß auch nur knapp 13 Euro. Das ganze funktioniert so: Zunächst mal muss der ganze Tisch sich für dieses All-You-Can-Eat-Angebot entscheiden. Das fiel uns aber nicht so wirklich schwer. Dann kann man immer fünf kleine Gerichte (pro Person) auf einmal bestellen, die dann gebracht werden. Und wenn man fertig ist, kann man die nächsten fünf Mini-Portionen bestellen.

Klingt etwas überkompliziert, funktioniert aber erstaunlich gut, wenn man’s einmal kapiert hat und es bewirkt auch, dass man automatisch kleine Pausen einlegt, während derer man sich die nächsten leckeren Sachen aussuchen kann. Auf dem Bestellschein sind fünf “Runden” zum Ausfüllen vorgedruckt. Keine Ahnung, ob das die Maximalanzahl an Runden ist, wir waren nach dreien durch und pappsatt.

Und bevor ich jetzt noch lange rumrede, hier mal mein komplettes Menü zum Angucken:

Lemon-Chili-Soup

Lemon-Chili-Soup: Ein bisschen wie Tom Ka Gai, aber ohne Hühnchen, dafür mit mehr Pilzen. Sehr, sehr lecker. Optimaler Start fürs Menü.

Gyozas

Gyozas. Lecker gefüllt und mit süßlich-scharfem Dip. Eins ging an den Kollegen, der noch auf sein Sushi warten musste, der fand’s auch gut. Hat er jedenfalls gesagt.

Sushi I

Drei mal Sushi: Califonia Maki, Tekka Maki und noch so ein Thunfisch-Sushi. Alles sehr lecker, wobei die California Maki sozusagen “reduzierte” Califonia Rolls waren, ein bisschen kleiner und nur mit Avocado und Krebsfleisch. Trotzdem gut. Ein Tellerchen ist im Übrigen eine Portion, also hätten wir mit Suppe, Gyozas und den drei Sushi-Tellerchen die erste Runde durch.

Gurken

Eingelegte Gurken. Auch sehr gut, wobei ich beim nächsten Mal wohl eher wieder Kimchi nehmen würde. Das hatte ich dafür einem Kollegen empfohlen, der das noch nicht kannte und der auch ausreichende Begeisterung für den leckeren scharfen Chinakohl zeigte.

Sushi II

Zweite Sushi-Runde: Sake Nigiri, Inari und Makis mit Hühnchen (letztere natürlich nicht roh). Auch alles super.

Gemüse-Tempura

Gemüse-Tempura: Diese Portion war mir eigentlich zu groß und zu sättigend. Ich hab’s trotzdem tapfer aufgegessen und es war ja auch gut, wobei Gemüse-Tempura eben einfach ein bisschen unspektakulär ist. Nach dieser Runde war ich dann eigentlich auch schon satt. Die nächste Runde diente nur zum Ausprobieren von ein paar Sachen, die ich vorher schon bei einem Kollegen gesehen hatte und die sehr lecker aussahen. Und ein Nachtisch musste noch probiert sein.

Cha-Shiu

Cha-Shiu kenne ich als das Schweinefleich, was immer auf die großen japanischen Suppen oben drauf kommt. Hier ohne Suppe, dafür mit süßlicher Soße. Ein bisschen trocken vielleicht, aber durchaus auch lecker.

Garnelenspieß

Scharfer Garnelen-Spieß. Mjam. Sehr lecker und chön charf.

Dessert

Zum Nachtisch gab’s süße Blätterteigröllchen mit Rote-Bohnen-Füllung. Das mit dem Blätterteig zweifle ich ja ein bisschen an, Blätterteig sieht meiner Meinung nach irgendwie anders aus und die Röllchen waren leider ein bisschen trocken. Eins hab ich dann auch einem Kollegen abgegeben, denn mein Bauch war einfach schon voll. Man sieht also, ich war in der dritten Runde schon nur noch mit drei Portionen dabei und das vor allem auch, weil es noch so viel zu probieren gab.

Gesamtergebnis nach drei Runden und dem, was ich bei den Kollegen auf den Tellerchen gesehen habe: Alles echt lecker, insgesamt gute Portionsgrößen. Bei den Sushis wird ein bisschen geknausert, da ist eine Portion dann eben auch mal ein einziges Nigiri-Sushi, bei anderen Sachen ist es fast ein bisschen zu viel, man muss sich also zumindest insgesamt keine Sorgen machen, dass man nicht satt werden könnte.

Bestellschein komplett

Der Service ist sehr freundlich und läuft vielleicht ein bisschen überprofessionell mit so kleinen Kopfhörerdingern im Ohr rum. Wir saßen direkt neben einem hübschen Wasserfall und guckten auf den Bahnhof Hanau-West runter. Es gibt sicherlich schönere Ausblicke, aber für Hanau ist das schon ganz gut.

Kaffee oder Espresso gibt’s übrigens für nur einen läppischen Euro zum All-You-Can-Eat dazu, dieses Angebot haben wir dann aber nicht genutzt, sondern sind vollgefuttert zurück ins Büro gerollt gelaufen. Ich hab dann auch für den Rest des Tages nicht mehr viel essen müssen. Lohnt sich also. Ansonsten kann man aber auch ganz normal von der Karte bestellen und mittags gibt es zudem günstige Mittagsmenüs mit Suppe und teilweise auch Dessert.

Abends kostet der Spaß 23 Euro, dafür gibt’s auch mehr Auswahl und man hat wahrscheinlich auch eher die Chance, die 120 Minuten auszunutzen. Dann könnte man auch mal so einen leckeren Cocktails ausprobieren. Die Chance, dass ich mir das demnächst mal nach 17 Uhr angucke, stehen also nicht schlecht. Gute Entdeckung. Hanau ist eben doch nicht immer so übel.

The East
Am Steinheimer Tor 1
63450 Hanau
Telefon: 06181/50 80 168

http://www.theeast.de/

Wasabi: Sushi in Essen-City

Wasabi

Japanische Restaurants sind im Ruhrgebiet eher rar gesät. Das ist hart, wenn man das Angebot aus Städten wie Köln, Frankfurt oder Düsseldorf gewohnt ist. Gerade Düsseldorf mit dem japanischen Viertel, da ist man schon ein bisschen verwöhnt.

In Essen kannte ich bisher nur das Miga Sushi in der Rüttenscheider Straße und den Sushi-Imbiss am Limbecker Platz (der im Übrigen auch recht gut ist). Tatsächlich scheint Bochum so ein bisschen die Sushi-Hochburg des Ruhrgebiets zu sein, warum auch immer.

Dank Foodspotting habe ich aber die Adresse eines weiteren Sushi-Restaurants in Essen gefunden, und der war sogar mitten in der Stadt. Am Flachsmarkt, um genauer zu sein, einer etwas ungünstigeren Ecke, jedenfalls, wenn man wie wir immer sehr verlässlich an der Mayerschen Buchhandlung abbiegt, und das nördliche Ende der Fußgängerzone kaum kennt.

Tische

Zeug

Im Wasabi also gibt es sogar ein Laufband. Wie man auf den Bildern sehen kann, ist das Laufband zwar nicht “vollbesetzt”, aber es wurde immer wieder nachgelegt, und das sogar recht abwechslungsreich. Da das Restaurant bei unserem Besuch auch nicht gerade voll war, passte die Menge schon, und man muss sich auch nicht fragen, wie lange die Tellerchen wohl schon ihre Runden drehen.

Laufband

Mehr Zeug

Das Restaurant war schön eingerichtet, in dunkleren Rot-, Grün- und Brauntönen, mit hübschen Schälchen und Holztöpfchen für den eingelegten Ingwer. Vom Laufband nehmen wir Tellerchen auf Tellerchen, ein bisschen Maki, ein bisschen California Rolls, ein paar Nigiris. Alles in ordentlicher Qualität und gutem Reis-Fisch-Verhältnis.

Sushi

Mehr Sushi

Wie bei Laufband-Sushi üblich kann man auch Einzelbestellungen aufgeben, also einmal Unagi (gebratener Aal mit Spazielsoße), einmal Seeaal (hatten wir noch nie) und natürlich Maguro (Thunfisch). Wie fast erwartet ist Seeaal dann aber doch aus, der Rest wird aber gebastelt und dann mit aufs Band gestellt, so dass wir es dann selbst runterpflücken können und so das Sushi-Essen erfolgreich abschließen können.

Teller

Wer die Sushi-Läden anderer Städte gewohnt ist, der ist vom Laufband-Durchsatz im Wasabi vielleicht ein bisschen enttäuscht, sollte sich aber nicht abschrecken lassen. Das Sushi ist gut, das Restaurant hübsch und sogar recht gemütlich und die Lage eigentlich ziemlich gut. Wenn man dann eben nicht an der Mayerschen abbiegt.

Wenn wir beim nächsten Shopping-Spaziergang mal wieder Hunger auf Sushi haben, dann wissen wir auf jeden Fall, wo wir auch hingehen können.

Deko

Wasabi – Sushi und Nudeln
Flachsmarkt 9
45127 Essen
Telefon: 0201/63 24 985

Kurzkritik: Cha Cha in Essen

Lunch @ Cha Cha

Ich geh ja gern zum Cha Cha. Weil’s einfach ist, einigermaßen verlässlich und man lustige Sachen trinken kann. Mango-Minz-Saft zum Beispiel. Oder wie letzten Donnerstag Mango-Lassi.

Das Cha Cha hat sich auf die Fahne geschrieben, gesundes Essen zu liefern. Deshalb stehen auf der Speisekarte zu fast jedem Lebensmittel ein launiges Adjektiv “stärkender Kardamom”, “mineralhaltige Spinatblätter”, “wohltuendes Ingwer-Püree”). Kann man mögen, muss man aber nicht, ändert aber auch nichts dran, dass das Essen generell gut ist.

Beim letzten Home Office hat es mich dann zur “Mittagspause” zum Limbecker Platz verschlagen, wo ich mich schön nach hinten mit Aussicht nach draußen auf den hübschen IKEA und das Colosseum-Theater auf einen der Holzhocker setzte.

Lunch @ Cha Cha

Der Service ist fix, ich wählte das Schweinefleisch von der Vietnam-Sonderkarte, dazu die Krabbenchips und eine Mango-Lassi. Eh man sich’s versieht, ist das Essen auf dem Tisch. (Kleiner Hinweis: Beim Cha Cha gilt, das Essen kommt raus, wenn’s fertig ist, was schon mal bedeuten kann, dass bei größeren Gruppen andere schon essen und die anderen noch warten. Steht aber auch so auf der Karte.)

Lunch @ Cha Cha

Lunch @ Cha Cha

Die Krabbenchips schmecken ein bisschen zu sehr nach Krabben, da mag ich die vom Chili House auf der Rü deutlich lieber. Die Mango-Lassi ist lecker fruchtig und erfrischend. Das Schweinefleisch kommt mit viel Gemüse und einer grünen Curry-Kokos-Soße daher und schmeckt mehr oder weniger wie erwartet.

Lunch @ Cha Cha

Mein genereller Eindruck vom Cha Cha nach einigen Besuchen ist, dass die Qualität leicht schwankt, je nach dem, was man eben bestellt. Die Tom Ka Gai zum Beispiel hab ich woanders besser gegessen und auch einen der Salate, den wir letztens bestellten, war okay, aber nicht besonders überzeugend. Hingegen sind gerade die Currys sehr gut und auch bei den Nachtischen hatten wir letztens einen sehr leckeren Apfelkuchen mit Toffee.

Ich kann es für ein unkompliziertes Mittag–, Abend– oder Zwischendurchessen durchaus empfehlen. Man muss sich vielleicht ein bisschen durch die Karte futtern, aber ob der moderaten Preise und der zusätzlichen Option, manche Gerichte als halbe Portionen zu bestellen, ist das kein Problem. Und in Ordnung war es wirklich immer.

Es gibt noch weitere Filialen in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und in der Schweiz. Für nähere Angaben bitte auf der Webseite nachsehen.

Lunch @ Cha Cha

Cha Cha
Limbecker Platz
45127 Essen
Telefon: 0201/63 25 88 16

Öffnungszeiten: Mo – Sa: 10 – 21 Uhr

http://www.eatchacha.com/

Lieblingsrestaurant: Chili House in Essen

Chili Huhn

Das Chili House auf der Rü gehört vielleicht schon nicht mehr zu den Geheimtipps, verdient aber trotzdem eine besondere Erwähnung und gehört auf jeden Fall zur Kategorie „Lieblingsrestaurant“. Erstens, weil es so nett ist, zweitens, weil es so lecker ist, drittens, weil es trotzdem so unprätentiös daherkommt und viertens, weil es auch noch in der Nähe ist. Na ja gut, letzteres ist eher ein angenehmer Bonus, aber es ist halt so schön praktisch.

Offene Küche

Das Chili House bietet die so genannten Asian Fusion Küche, was mehr oder weniger bedeutet, es ist halt kein Japaner, oder ein Thailänder oder Koreaner, sondern irgendwas von allem und irgendwas dazwischen. Prinzipiell würde mir sowas ja Angst machen, da bin ich ein bisschen Purist und finde es beruhigender, wenn ein Restaurant sich auf eine bestimmte Küche spezialisiert. Beim Chili House funktioniert es aber, das liegt vielleicht auch daran, dass man es nicht übertreibt. Sushi zum Beispiel sucht man vergeblich, dafür gibt es allerdings Miso-Suppe und Spießchen vom Grill.

Kroepoek

Zunächst einmal gibt es immer ein Portion sehr leckeres Kroepoek. Das kommt hier nicht weiß und tendenziell pappig daher, sondern ist schön goldbraun mit eingebackenen Chilistückchen. Für mich das beste Kroepoek, das ich (bislang) bekommen habe und auf das ich mich dann auch bei jedem Besuch ein bisschen freue.

Standardmäßig nehme ich zur Vorspeise Tom Kha Gai, einfach, weil ich diese Suppe so liebe und sie im Chili House auch wirklich lecker ist. Serviert wird sie in hübschen mintgrünen Schälchen mit Deckel, darin dann die heiße Suppe mit Tomaten, Champignons, Hühnchen, Chili und mehr.

Tom Ga Gai

Danach bin ich leider immer schon ein bisschen vollgefuttert, aber es ist äußerst schwer, auf meine geliebte Tom Kha Gai zu verzichten, wenn ich denn schon mal im Chili House bin (bzw. überhaupt irgendwo, Tom Kha Gai FTW!).

Im Prinzip haben wir uns zu zweit (und gelegentlich noch mit Begleitung) im Chili House schon durch die halbe Speisekarte gefuttert. Generell kann man sagen, dass die Gerichte im Chili House ohne viel Chichi und unnötigem Trara auf den Tisch kommen. Die Udon-Suppen sind lecker, durchaus sättigend, allerdings schwankt die Qualität wohl ein bisschen tagesabhängig. Die Gyoza-Taschen mit Ente sind wunderbar würzig, die Reis- und Nudelpfannen sind oft sehr einfach, aber lecker.

Favorit bleiben ein bisschen die (Thai-orientierten?) Fleisch-und-Gemüse, die oft in Tontöpfen und mit Reis serviert werden. Das erste Bild in diesem Beitrag ist das Chili-Huhn mit Gemüse und Erdnüssen, das leicht rauchig schmeckte. Zusätzlich hatten wir „Das gute Huhn vom Thailänder“ mit Gemüse in Kokosnusssoße.

Thailänder Huhn

Chili House innen

Auch die Nachtische können sich sehen lassen. Mein Favorit sind ja die „Milkybällchen“ mit Erdnussfüllung und Kokosmantel. Furchtbar süß sind die, aber unglaublich lecker. Aber ähnlich lecker (und mal wieder etwas, was ich eher vom Japaner kenne) sind die Reismehlkugeln (daifuku eben) mit Roter-Bohnen-Füllung und – vielleicht nicht ganz stilecht, aber was soll’s – mit Vanilleeis und Sahne angerichtet.

Reisbällchen

Der Service im Chili House ist super nett, die Einrichtung recht zurückgehalten. An so manchem Freitagabend war es schon mal so voll, dass wir auf einen Tisch warten mussten. Reservierung ist vielleicht nicht zwangsweise nötig, wer aber unbedingt sicher gehen will, sollte nicht darauf verzichten. Denn auch wenn das Chili House von außen fast unscheinbar wirkt, scheint sich mittlerweile rumgesprochen zu haben, dass man hier sehr lecker asiatisch essen kann.

Kerzchen

Chili House
Rüttenscheider Straße 49
45128 Essen
Telefon:  0201 -879 19 889

Öffnungszeiten: täglich ab 12 Uhr

http://www.chillihouse-essen.de/