Schicht für Schicht Leckereien im Schichtbetrieb

Der Schichtbetrieb hat mittlerweile geschlossen.

Schichtbetrieb

Ungefähr als ich zum ersten Mal vom neuen Café Schichtbetrieb hörte wollte ich da hin. Und als ich zum ersten Mal auf der Rüttenscheider Straße daran vorbei lief erst recht. Umso erfreulicher, dass es Doreen offenbar ähnlich ging und wir uns letzte Woche zu einem kleinen Dessertmittagessen am Rüttenscheider Stern im Schichtbetrieb verabredeten.

Tischchen

Weil ich ein bisschen früher da war, konnte ich den kleinen Laden schon mal in Ruhe bei einem Latte Macchiatto begutachten. Sehr hübsch und stimmig alles, die Farben (schwarz, dunkelbraun und hellblau), die schwarze Wand mit dem gesamten Angebot in hübscher Typo, ein bisschen wie eine riesige Tafel und natürlich das Angebot. Frozen Yogurt gibt es hier, außerdem große Kekse und allerhand warmes und kaltes zu trinken. Und natürlich: Schichtdesserts.

Latte Macchiato

Die Schichtdesserts wollen wir dann auch. Während ich noch überlege, ob ich lieber Mango-Quark-Keks möchte oder doch Vanillepudding mit Karamellkeksen, hat Doreen eine sehr kluge Idee. Kleine Desserts gibt’s nämlich im Dreierpack, und da nehmen wir dann einfach drei Stück und probieren uns durchs Angebot. Also gibt es Mango mit Quarkcreme, Lemon Curd mit Baisertüpfelchen und Apfelkompott mit Keksboden. Mit drei Gläschen machen wir uns es dann gemütlich und lassen die Schichtdesserts rotieren. Doreen mag Mango am liebsten, ich schwanke zwischen… ach, eigentlich ist alles lecker. Das Apfeldessert ist ein bisschen unterwältigend oder wie ich sage: „Es ist halt Apfelkompott mit Kekskrümelboden. Aber es ist sehr, sehr leckeres Apfelkompott.“

Schichtdessert

Lemon Curd

Gläschentrio

Beim Bezahlen entdecke ich noch die großen Stempelkarten mit einem (Original?) Bergbaustempelkasten. Das passt zu der liebevollen Dekoration mit den Grubenlampen an der Decke und ist allemal sympathischer als die sonst üblichen Treuepunktekarten im Visitenkartenformat, die von der Thekenkraft abgestempelt werden. Hier darf ich selber ran: Karte rein, Hebel runter und wieder hoch, Pling!, fertig. Nur, dass ich natürlich die Vorderseite gestempelt habe. Das kommt davon, wenn man nicht von hier ist, da kann das schon mal passieren. Aber fürs nächste Mal weiß ich Bescheid.

Stempelding

Doch bevor es zum nächsten Mal kommt, nehme ich noch zwei kleine Dessertgläschen mit nach Hause, das geht nämlich auch. Egal, ob hinsetzen und im Lokal verspeisen oder mitnehmen und zu Hause auf dem Sofa löffeln, die kleinen Schichtdesserts vom Schichtbetrieb waren durchaus überzeugend. Und im Sommer werden wir dann einfach den Frozen Yoghurt testen.

Karte

Übrigens: Im Schichtbetrieb gibt es auch vegane Leckereien. Und Fair Trade isses auch. Es gibt also wirklich keinen Grund, nicht dort vorbeizuschauen.

Zu

Schichtbetrieb
Rüttenscheider Straße 91
45130 Essen

http://www.schichtbetrieb-essen.de/home/

Öffnungszeiten: Mo – Fr: 09:00 Uhr – 20:00 Uhr, Sa – So: 10:00 Uhr – 20:00 Uhr

Neu am Limbecker Platz: Frozen Yogurt und mehr bei Frooters

frooters

Ich hab ja so konkret nichts gegen den Limbecker Platz. Gestern Abend aber wollte ich da eigentlich gar nicht hin, so komplett mit Koffer und schwerer Tasche, aber der Mann wollte ja noch zu Saturn, also fuhr ich halt samt Gepäck ins große Einkaufszentrum, wo dann dank langem Freitag (alles bis Mitternacht geöffnet) auch ziemlich viel los war.

Mal abgesehen davon, dass wir dann auch nach dem Kopfhörerkauf wieder ziemlich schnell abgedampft sind, habe ich zumindest eine kleine Entdeckung gemacht: Das neu eröffnete Frooters direkt im Erdgeschoss am Haupteingang (oder dem, was ich so als Haupteingang verstehe).

Obst

Bei Frooters gibt es Obst, Säfte, Smoothies, Obstsalat mit oder ohne Joghurt und so und vor allem: Frozen Yogurt zum Selberbasteln.

Das geht so: Man wählt seine Größe und ob man lieber einen Becher oder eine Waffel will, die kriegt man dann und dann kann man den Frozen Yogurt erst selbst zapfen und sich dann nach Herzenslust Toppings auswählen und den selbstgezapften Frozen Yogurt damit kreativ aufpeppen. Eigentlich unterscheidet sich das jetzt nicht so dolle groß davon, der Frozen-Yogurt-Fachverkäuferin seines Vertrauens seine Wunschbestreuselung zu nennen, aber es macht natürlich deutlich mehr Spaß.

Schild

(Ich sehe gerade, ich hab das Schild gestern total falsch verstanden und dachte, man dürfte nur drei Toppings wählen. Stimmt ja gar nicht, es ist ja nur Schritt Nummer 3.)

Das habe ich dann auch prompt ausprobiert. Einmal einen mittelgroßen Becher gekauft, dann gezapft (wenn ich das richtig erkennen konnte, gab es nur ganz normalen Frozen Yogurt, keine weiteren Geschmacksrichtungen) und dann die große Toppingtheke umrundet. Die reicht von Süßkram (Kinderschokolade, Marshmallows und buntem Puffreis) über Cornflakes und Schokostreusel bis zu Erdbeeren, Kirschen und Kiwi. Ich hab mich für Yoghurette-Stücke, Kirschen und Mango entschieden.

Frozen Yogurt a la Anne

Das Konzept ist natürlich prima und Frozen Yogurt mag ich ja sowieso. Ob man sich das jetzt selbst zusammenbauen muss oder will, bleibt dahingestellt, ich bin ja für so Spielereien immer zu haben und so eine offene Theke mit vielen leckeren Kleinigkeiten lädt natürlich zum Experimentieren ein. Ich würde mal prognostizieren, dass ich demnächst beim Betreten des Einkaufszentrums öfters zur Einstimmung direkt mal einen Frozen Yogurt basteln werde. Da sind noch interessante Kombinationen drin. Und schmecken tut es auch.

Theke

Und wer keinen Frozen Yogurt mag, der kann ja beherzt zu einem Obstbecher oder einfach einem leckeren Saft greifen. Gut sah die Auswahl auf jeden Fall auch aus. Das Frooters hat noch weitere Fililalen, u.a. in Essen-Altenessen, Dortmund, Minden, Oldenburg und anderen Städten. Die Webseite ist wohl noch in der Mache, insofern ist diese Auswahl eine zufällige anhand der Google-Ergebnisse getroffene.

Frooters im Einkaufszentrum Limbecker Platz
Limbecker Platz 1A
45127 Essen

http://frooters.de/

Wie man Bobos macht

Zutaten

Wo ich gerade so schön Torten backe und die Rezepte dafür aufschreibe, habe ich mich daran erinnert, dass es noch irgendwo ein Rezept für Karamellbonbons (besser bekannt als Bobos bzw. Bogbogs) haben müsste, dass ich (das weiß ich dank meiner Oma, die jedes Bild und Schriftstück ihrer einzigen Enkeltochter penibelst datiert hat) im Januar 1987 niedergeschrieben habe. Ich habe dieses Zeitdokument dann heute Abend total überraschend dann tatsächlich in einer der vielen Lagerkisten gefunden und möchte es der Welt nicht vorenthalten.

Die paar Rechtschreibfehler und die fehlenden Mengenangaben bitte ich zu entschuldigen. Ich wurde zu diesem Zeitpunkt noch gegen meinen Willen im Kindergarten festgehalten und musste mir jeden Scheiß selber beibringen. Und dass Mengenangaben hilfreich sein könnten, war mir wohl auch irgendwie entgangen.

Rezept

Falls es wider Erwarten nicht gut zu lesen sein sollte (man kann das Bild auch anklicken, dann wird es größer), hier der originale Wortlaut dieses sensationellen Rezeptes:

ZUTATEN FÜR BOBOS

MEHL EINE MEGE ZUKER SANE UND EIN BISCHI SAZL UND FETT VANLILE

DAS ALLES IN EINEN TOPF TUEN UNND KÄFTIG UMRÜRNEN

WEEN MAN DAS GEMACHT HAT LSEST MAN ES NOCH WARM WERDEN

DAN LEGT MAN ES AUF EINE PLTTE UND LEGT ES AUFEINANDAR

DAN SNEIDET MAN DEN TEIG IN KLEINE STÜKE DIE UNGEFER SO AUSEHEN UND DAN IST DAS BOGBOG FERTIG

Man beachte auch die 1A-Illustrationen, die ja wohl sehr genau zeigen, wie die Bobos nachher aussehen sollen. Ich finde, ich kann da ganz schön stolz auf mich sein. Die Karriere als Foodblogger hat also doch schon sehr früh ihren Ursprung gehabt. Es war mehr oder weniger unvermeidlich.

Stücke

Disclaimer: Dieser Post wurde parallel auf meinem “normalen” und dem Foodblog veröffentlicht, da er zu beiden passt und ich mich nicht entscheiden konnte. Wer beide Blogs liest, der entschuldige bitte die Redundanz, alle anderen ignorieren diese Information einfach.

Hochzeitstortenchallenge „Torte“ 3: Erdbeer-Daiquiri-Cupcakes

Cupcake

Es geht in die dritte Runde. Zu Recherchezwecken begab ich mich in die Mayersche Buchhandlung in Essen und hab da einen Haufen Backbücher durchgeblättert. Die meisten waren zwar interessant, aber nicht zwingend für meine Ideen zur Hochzeitstortenchallenge gemacht. Ein Backbuch speziell für Cupcakes begann mit der Aussage, Cupcakes hätten früher Muffins geheißen oder einem ähnlichen Unsinn, da hab ich’s schnell wieder zugeklappt. Über die Unterschiede zwischen Muffins und Cupcakes, wie man sie mir erklärt hat, muss ich wohl noch mal schreiben.

Buch

Eines jedoch war wie gemacht für mich und das Tortenprojekt. Fast jede Seite sah aus wie ein Gewinner. Ich rede von “Süße Sünden”, dem Backbuch der Londoner Hummingbirg Bakery. So toll. Alles klingt und sieht lecker aus. Rein vom Inhalt würde ich sagen, hat es tolle Chancen das zweite Superbackbuch zu werden. Vorausgesetzt, die Backwerke schmecken dann nachher auch so toll.

Rezept

Ich hatte Doreen ja direkt beim ersten Gespräch einen Cupcake-Turm vorgeschlagen. Nachdem sie jetzt Bilder davon gesehen hat, wie das so aussehen kann, ist die Idee wieder auf dem Tisch. Ich denke, so ein Cupcake-Turm hat mehrere Vorteile. Erstens sieht es superhübsch aus, zweitens erspart man sich die Matscherei am Hochzeitkuchen. Matscherei ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es ist doch eine nette Idee, wenn jeder Gast sich einen niedlichen kleinen Cupcake schnappen kann, komplett mit Verzierung und allem drum und dran. Zum Anschneiden gäbe es dann noch einen richtigen, aber eben nicht so großen, Kuchen oben drauf, und den kann man dann auch zu zweit anschneiden. Soweit zumindest die Idee.

Glitzerzucker

Im neuen potenziellen Superbackbuch habe ich dann ein Rezept für Erdbeer-Daiquiri-Cupcakes gefunden, gefolgt von Rezepten für Pina-Colada-Cupcakes, Schoko-Brandy-Cupcakes und Mojito-Cupcakes. Wie großartig ist das denn? Ich stelle mir einen Cupcake-Turm vor, mit ganz vielen kleinen Cocktail-inspirierten Cupcakes, schön bunt und ein bisschen kitschig verziert. Noch eine Sorte Cupcakes ohne Alkohol, oben der Kuchen. Im Übrigen ist das mit dem Alkohol nicht so schlimm, der Rum wird erst aufgekocht und dann teilweise mitgebacken. Keine Ahnung, wie viel wirksamer Alkohol da noch übrig bleibt, man schmeckte auf jeden Fall nichts raus.

Erdbeer

Überrascht war ich von der Art, wie offensichtlich in der Hummingbird Bakery Teig gebacken wird. Alle trockenen Zutaten und die Butter werden zunächst zu einem sehr sandigen “Teig” gerührt, dann werden die flüssigen Zutaten hinzugefügt. Hat exzellent geklappt, der Teig wurde superfluffig. Die Erdbeeren werden laut Rezept unten in die Form gegeben. Das bedeutet natürlich, dass sie dann nachher auch unterdem eigentlichen Muffin kleben, und man das Törtchen auf jeden Fall mit der Gabel essen muss. Außerdem fand ich die Erdbeermenge ein wenig zu gering, ich würde beim nächsten Mal die doppelte Menge machen, davon die Hälfte weiterhin unten in die Form geben und die andere Hälfte unter den Teig rühren. Keine Ahnung, ob das funktioniert, aber einen Versuch ist es wert.

Förmchen

Die größte Kritik kam zum Frosting, vor allem vom Mann, dem das viel zu süß war. Das kann ich auch nachvollziehen, das Frosting ist wirklich sehr, sehr süß. Vielleicht würde ich beim nächsten Mal ein Frischkäsefrosting machen. Den anderen Testessern hat es aber anscheinend sehr gut geschmeckt. Wir sind also auf einem guten Weg. Wie immer: Es bleibt spannend.

Die kleinen Fähnchen hab ich übrigens in einem ersten washi-Tape-Deko-Experiment selbstgebastelt. Das geht wunderbar einfach und sieht sehr hübsch aus. Überhaupt washi-Tape. Wieder so eine neue Droge. Schlimm.

Cupcakes

Erdbeer-Daiquiri-Cupcakes

(Das Rezept war für 24 bis 30 Mini-Cupcakes, in Ermangelung einer solchen Form hab ich einfach 12 normal große gemacht, hat auch gepasst. Für Mini-Cupcakes die Backzeit auf 12 – 15 Minuten reduzieren.)

Für den Teig:
100 ml weißer Rum
150 g Erdbeeren
170 g Zucker
40 g weiche Butter
120 g Mehl
1 1/2 Tl Backpulver
1/2 Tl Vanillezucker
eine Prise Salz
1 Ei
120 ml Vollmilch

Für das Frosting:
250 g Puderzucker
1/2 Tl abgeriebene Schale von einer Bio-Limette
80 g weiche Butter
4 El Vollmilch

1. Backofen auf 150°C (Umluft) vorheizen. Rum mit 30 g Zucker aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Weiter köcheln lassen, bis die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert ist. Vom Herd nehmen, leicht abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Erdbeeren in kleine Stücke schneiden. Erdbeeren zur Rummischung geben und 30 bis 40 Minuten darin ziehen lassen.

2. Für den Teig den restlichen Zucker, Vanillezucker, Salz, Butter, Mehl und Backpulver mit dem Handrührgerät zu einem sandigen Teig (es sieht wirklich nachher aus wie Sand) verrühren. Milch und Ei verquirlen, dann langsam unter Rühren zu der Teigmischung geben und schnell zu einem glatten Teig verrühren. (Ich habe das Ei erst schön schaumig geschlagen, und dann die Milch untergerührt, in der Hoffnung, auf diesem Wege zur Fluffigkeit des Teiges beisteuern zu können.)

3. Erdbeeren durch ein Sieb gießen, dabei die Flüssigkeit auffangen. Gut abtropfen lassen und die Erdbeeren auf die Muffinförmchen verteilen. Danach den Teig auf die Förmchen verteilen, die Förmchen sollten dabei zu ca. 2/3 mit Teig gefüllt sein.

4. Cupcakes im Ofen ca. 18 bis 20 Minuten goldbraun backen. Sobald sie fertig sind aus dem Ofen nehmen und noch warm mit jeweils 1 Tl Rumzuckermischung beträufeln. Aus der Form nehmen und vollständig auskühlen lassen.

5. Für das Frosting Butter, Zucker und Limettenschale mit dem Handrührgerät zu einer sandigen Mischung verrühren (wir kennen das ja schon). 4 El Rumzuckermischung mit 4 El Milch mischen und in einem dünnen Strahl zu der Frostingmischung geben und einige Minuten bei hoher Geschwindigkeit zu einer schaumigen luftigen Masse rühren.

6. Das Frosting auf die Muffins streichen, nach Herzenslust verzieren und mit einem Lächeln servieren.

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Hochzeitstortenchallenge Torte 2: Schwedische Mandeltorte

Mandeltorte

Zugegebenermaßen war das zweite Tortenexperiment ein bisschen geschummelt. Aber ich liebe die von IKEA und aus dem Gefrierschrank allseits bekannte Schwedische Mandeltorte so sehr, dass ich nicht lange warten konnte, um selber eine zu backen. In der aktuellen Ausgabe der Lecker (Mai 2012) war nämlich ein Rezept von Jeanny von Zucker, Zimt & Liebe für eben solch eine. Und immerhin, es heißt ja Schwedische MandelTORTE, also zählt es irgendwie. Keine Backerfahrung ist umsonst.

Lecker

Der Teig ist im Prinzip so eine Art gestrecktes Baiser, und besteht lediglich aus Eischnee, Zucker und gemahlenen Mandeln. Wenn man alles richtig macht wird er schön leicht und ein bisschen fluffig. In meinem Fall wollte der zweite Boden, also der für obendrauf, nicht ganz so, wie ich wollte und riss beim Draufhieven an einer Stelle auseinander (unten abgebildet). PANIK! BACKPANIK! Gott sei Dank konnte man den Riss, der in meinen persönlichen perfektionsorientierten Tortenbäckeraugen aber mindestens mit der San-Andreas-Spalte vergleichbar war, mit der Buttercreme schön verdecken und nachher hat keiner was gemerkt, noch nicht mal ich.

PANIK!

Überhaupt die Buttercreme. Die besteht aus Sahne, Zucker, einer Menge Eigelb und Butter. Die Butter muss man schön lange mit dem Handrührer schaumig schlagen. Und mit schön lange meine ich sehr, sehr lange. Unglaublich lange. Bis einem der Arm weh tut. Dann ist sie aber auch wirklich schön schaumig. In der Buttercreme sind also geschätzt alle Kalorien vonne Welt. Deswegen schmeckt sie ja so unglaublich gut, man weiß ja, vun nix kütt nix.

Eier

Eigelb

Creme

Das größte Problem hatte ich eigentlich dabei, die Creme auf dem Tortenrand ordentlich und ausreichend zu verstreichen. Dafür braucht’s Geduld und die richtige Taktik, die ich aber erst noch finden muss. Jedenfalls hoffe ich, dass es eine richtige Taktik gibt. Es kann nicht sein, dass andere Leute sich dabei genauso dumm anstellen wie ich.

Torte

Insgesamt also ein supereinfaches Rezept mit erstaunlich wenig Zutaten und mit Begeisterungsgarantie. Ob es als Hochzeitstorte taugt, na ja, ich weiß nicht. Die Torte ist recht flach und jetzt optisch so mittelspektakulär. Allerdings könnte man sie natürlich doppelt so hoch bauen und dann statt mit Mandelblättchen mit gezuckerten Beeren und essbaren Blüten verzieren, das könnte ich mir durchaus vorstellen. Schmecken tut sie auf jeden Fall unglaublich gut. Selbst der Mann, der von sich selber behauptet, nicht so der Kuchenliebhaber zu sein, war sehr angetan.

Stück

Schwedische Mandeltorte

8 Eier
400 g Zucker
200 g Schlagsahne
150 g weiche Butter
200 g gemahlene Mandeln (mit Haut)
75 g Mandelblättchen

(Ich hab beim Eischnee-Schlagen immer noch eine Prise Salz zum Eiweiß gegeben. Warum, weiß ich auch nicht so genau, ich dachte, das sollte so.)

1. Backofen auf 175°C vorheizen. Eine (wer hat, auch zwei davon) Springform mit Backpapier auslegen. Die Eier trennen, dabei jeweils 4 Eiweiß in getrennte Schüsseln geben und kalt stellen.

2. Sahne mit 200 g Zucker erhitzen und aufkochen, dann vom Herd nehmen. 1/3 der Sahne mit dem Eigelb schnell und kräftig mit einem Schneebesen aufschlagen, dann mit der restlichen Sahne mischen. Auf dem Herd noch mal ungefähr 5 Minuten erhitzen (nicht kochen lassen!), bis die Mischung eine dickcremige Konsistenz erhält.

3. Die Creme sofort direkt auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken und kalt stellen.

4. Eine Portion Eiweiß steif schlagen, dabei 100 g Zucker einrieseln lassen. Wenn der Eischnee schön steif geschlagen ist, 100 g Mandeln unterheben. Die Eiweiß-Mandel-Mischung in die Springform geben und glatt verstreichen. Dann für 15 bis 20 Minuten in den Ofen damit.

5. Den fertig gebackenen Boden aus dem Ofen nehmen, mit einem Messer vom Rand lösen, aus der Form nehmen und auskühlen lassen. Damit hätten wir dann schon mal den ersten Boden und den zweiten machen und backen wir genauso.

6. Butter sehr, sehr lange (8 bis 10 Minuten, gefühlt eher so eine halbe Stunde) mit dem Handrührgerät cremig schlagen. Die Eigelb-Sahne-Mischung esslöffelweise darunterschlagen.

7. Mandelblättchen in einer Pfanne ohne Fett goldbraun anrösten. Vorsichtig, die werden schnell schwarz, also immer gut aufpassen. Etwa 1/3 der Buttercreme auf dem ersten Boden gut verstreichen. Den zweiten Boden draufsetzen und die Torte mit dem Rest der Creme bestreichen. Mandelblättchen auf der Torte verstreuen. Die Torte zum Festwerden in den kalt stellen.

8. Nach ausreichend Festwerdzeit aus dem Kühlschrank befreien, in Stücke schneiden, genießen. Lecker.

Mandelblättchen

Tarte Tatin (ganz klassisch)

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Gestern Abend gab es endlich mal wieder selbstgemachte Tarte Tatin. Und zwar ganz klassisch mit Äpfeln. Tarte Tatin ist möglicherweise der beste Kuchen der Welt und interessanterweise auch gar nicht so schwer. Als der Mann dann abends nach Hause kam, roch es lecker nach Teig und Äpfeln, was will man mehr?

Zunächst musste aber erstmal ein Rezept gefunden werden. Wer wie ich im Besitz deutlich zu vieler Kochbücher und -zeitschriften ist, der hat nicht zwingend ein Problem damit, ein Rezept für Tarte Tatin zu finden, das Problem besteht eher darin, sich für eines zu entscheiden.

Was ich grundsätzlich ablehne ist Tarte Tatin mit Blätterteig. Da können mir die Leute noch so oft mit “Geht aber ganz schnell und ist total praktisch” kommen, Blätterteig ist prinzipiell zu vermeiden und es ist nun auch nicht so, als ob die Herstellung von Mürbeteig zu den großen Küchenherausforderungen gehören würde. Blätterteig geht also gar nicht. Ähnlich halte ich es für eine Fehlrichtung, die Äpfel zu vierteln oder gar zu achteln. Da gehören Apfelhälften drauf, maximal darf man nachher größerer Lücken mit passenden kleineren Apfelstücken noch dicht machen.

Rezepte

Rezept

Letztlich habe ich mich für einen Kompromiss entschieden. Den Teig habe ich entsprechend dem Rezept in der Lecker 09/09 gemacht, den Belag hingegen habe ich aus dem aktuellen Lecker-Sonderheft “Bakery” genommen, hauptsächlich, weil Ahornsirup drin vorkam, was ich für eine sehr brauchbare Variation halte. Die komischen Brösel, die man auch auf dem Rezept sehen kann, hab ich zwar auch gemacht, nachher aber als sinnlosen Zusatz wieder verworfen.

KitchenAid

In solchen Momenten liebe ich meine KitchenAid von ganzem Herzen. Dieses Mal musste ich eigentlich kaum mehr tun als die Zutaten zusammen in die Rührschüssel geben und die Maschine hat alles selbst gemacht, bis ich wirklich einen schönen glatten Teig hatte, den ich nur noch einmal “schön formen” und in Frischhaltefolie packen musste.

Teig in Form

Kuchen in Ofen

Und ja, ich besitze nicht nur eine KitchenAid, sondern auch eine Tarte-Tatin-Form. Welch grandiose, selten-sinnlose Anschaffung! Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich geschätzt alle anderthalb Jahre einmal Tarte Tatin mache. Aber wenn, dann ist es natürlich super, eine Form zu haben, die von der Größe genau passt, auf die Herdplatte und in den Ofen darf und praktische Henkel zum Stürzen hat.

Die Tarte Tatin gab es dann jedenfalls zum Münsteraner Tatort, mit aufgeschlagener Sahne und Kaffee und Kakao. Und für heute Abend ist auch noch was übrig, hurra!

Tarte

Tarte Tatin

Für den Teig:
200 g Mehl
3 El Puderzucker
1 Prise Salz
100 g kalte Butter
1 Ei

Für den “Belag”:
6 kleine Äpfel
70 g Zucker
3 El Ahornsirup
30 g Butter

1. Mehl, Puderzucker, Salz, Butter in Stücken, das Ei und zwei El eiskaltes Wasser zu einem glatten Teig verkneten. (Alternativ von der KitchenAid erledigen lassen.) Zu einer Kugel formen und im Kühlschrank mindestens 30 Minuten kalt stellen.

2. Ofen auf 220 Grad (Umluft: 200 Grad) vorheizen. Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen und halbieren.

3. In der Zwischenzeit den Zucker mit dem Ahornsirup in einer Tarte-Tatin-Form (alternativ gehen auch jegliche Arten von Pfannen, die groß genug sind und die man nachher in den Ofen stellen kann) karamellisieren. Die Butter zugeben und schmelzen.

4. Apfelhälften mit der gewölbten Seite nach unten in die Form legen, dabei möglichst wenig Platz dazwischen lassen (ich habe zum Schluss noch kleinere Stücke in die Lücken gesteckt). 5 Minuten mitbraten lassen, dann von der Platte nehmen.

5. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf die Größe der Form ausrollen. Auf die Äpfel legen und am Rand ein wenig nach unten drücken und ein paar Mal mit einer Gabel einstechen. Das Ganze in den Ofen und ca. 25 Minuten backen.

6. Aus dem Ofen nehmen, 5 Minuten auskühlen lassen und dann auf eine Tortenplatte (alternativ großer, flacher Teller) stürzen. Warm oder kalt mit Vanilleeis oder halbgeschlagener Sahne servieren. Miam.

Fertig

Sprenger Pur in Essen-Rüttenscheid

Sprenger pur

Die zweite Station des großen Rü-Pâtisserie-Tests war das Sprenger Pur am Rüttenscheider Stern. Das Sprenger Pur hat erst kürzlich als Ableger des Café Sprenger im Stadtwald eröffnet und fällt auch von außen schon mal direkt ob seiner Pinkheit auf. Außen und innen ist alles sehr pink und rund. Und wenn es nicht pink und rund ist, dann ist es auf jeden Fall bunt.

Die Auswahl ist enorm und überfordert ein bisschen, gerne tummeln sich auch viele Leute vor dem kleinen Schaufenster. Letztlich entscheid in mich für ein Salzkaramell-auf-Schokomousse-Törtchen und ein Mini-Eclair. Es hätte aber auch irgendwas anderes sein können, denn auch die knallebunten Petit Fours sahen sehr verlockend aus.

Sprenger pur

Dazu gibt es eine kleine Auswahl an Kaffeevariationen, aber genau wie das Criolla ist das Sprenger Pur eigentlich eher eine Mitnehm-Pâtisserie und für das Verweilen mit Kuchen und Törtchen nicht ernsthaft vorgesehen (es geht aber). Der Kaffee kommt dementsprechend im Pappbecher, aber auch der ist immerhin optisch angepasst und mit pinken Punkten bedruckt.

Wie zu erwarten war, war das Törtchen sehr mächtig, aber sehr lecker, wobei ich relativ wenig von dem Salz im Salzkaramell geschmeckt habe. Auch das Mini-Eclair mit Schokoladenfüllung war gutes solides Pâtisserie-Handwerk.

Sprenger pur

Neben Törtchen und Petit-Fours gibt es auch Cookies, Kuchen und Torten, Schokolade und einiges mehr zu kaufen. Aber auch diesmal möchte ich lieber Bilder sprechen lassen.

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Und wer’s ein bisschen gemütlicher haben will, der schaut vielleicht im Original-Sprenger im Stadtwald vorbei. Da war ich zwar selber noch nicht, aber dort gibt es auch einen großen Café-Raum zum Sitzen.

Sprenger pur

Sprenger Pur
Rüttenscheider Straße 101
45130 Essen
Telefon: 0201/43 95 75 35

http://pur.cafe-sprenger.de/

Öffnungszeiten: Mo – Fr 10:00 – 18:00 Uhr, Sa 10:00 – 16:00 Uhr, So 13:00 – 17:00 Uhr

Café Sprenger
Frankenstraße 282
45134 Essen
Telefon: 0201/43 95 75 35

http://www.cafe-sprenger.de/

Öffnungszeiten Café: Mo – Fr 09:00 – 18:30 Uhr, Sa 08:00 – 18:00 Uhr, So 13:00 – 18:00 Uhr
Öffnungszeiten Laden: Mo – Fr 08:00 – 18:30 Uhr, Sa & So 08:00 – 18:00 Uhr

Criolla Kleine Patisserie in Essen-Rüttenscheid

Criolla - Kleine Patisserie

Heute war Pâtisserie-Testen in Rüttenscheid angesagt. Zuerst ging es in die “Kleine Pâtisserie” Criolla in der Emma-Straße. Ich wusste nur, dass es dort Cupcakes geben sollte.

Tatsächlich ist das Criolla winzig klein, und es ist auch gar nicht wirklich vorgesehen, dort zu essen, aber wer das trotzdem möchte, für den gibt es immerhin zwei kleine Holztischchen. Kaffee gibt es allerdings auch nicht, es gab wohl mal welchen, aber dann ging die Kaffeemaschine kaputt, und seitdem gibt es keinen mehr und es klang auch nicht so, als ob es in Zukunft wieder welchen geben würde.

Criolla - Kleine Patisserie

Statt dessen gibt es Cupcakes in verschiedenen Variationen: Bourbon-Vanille, Maracuja-Erdbeer, Schokolade und mehr. Außerdem ein Tres-Leches-Törtchen mit Creme Chantilly zum Löffeln. Das nehm ich dann auch, mampfe das saftige Törtchen genüsslich in mich rein, während immer wieder neue Menschen Cupcakes und andere Süßgkeiten kaufen und nach Hause tragen.

Criolla - Kleine Patisserie

Neben Cupcakes, Brownies und Kuchen kann man noch kleine Bonbons, große bunte Lollis, und alles mögliche andere kaufen. Cupcake-Förmchen aus Australien, zum Beispiel. Oder irische Lutschbonbons und bunte Streusel zum Verzieren, die – wie man mir bereitwillig und mit Begeisterung erklärt – alle ohne künstliche Farbstoffe hergestellt wurden. Dementsprechend lasse ich auch lieber die Bilder sprechen, die ich gemacht habe.

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla - Kleine Patisserie

Man merkt, wie die Verantwortlichen hier wirklich mit Herzensblut bei der Sache sind. Alles ist liebevoll hergestellt und wird genauso liebevoll angepriesen. Am Ende bleibt es bei mir zunächst beim Törtchen, aber ich war sicherlich nicht zum letzten Mal hier. Übrigens kann man hier auch zu besonderen Anlässen wunderbare Torten bestellen. Wenn es mal ein bisschen mehr braucht als nur ein kleines Cupcake.

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla –  Kleine Pâtisserie
Emmastraße 7
45130 Essen
Telefon: 0201/439 36 51

www.criolla.eu

Öffnungszeiten: Mi: 10 –  18 Uhr, Do – Fr: 12 – 18 Uhr, Sa: 10 – 14 Uhr

Pfannkuchentag

Wir Rheinländer kennen es als Veilchendienstag, aber mir gefällt die Alternative Pfannkuchentag (bzw. Pancake Day) viel besser, schon allein, weil Pfannkuchen drin vorkommt. Die Leute lachen immer, wenn ich davon erzähle, und wollen mir irgendwie nicht glauben, dass ich das nicht einfach erfunden habe.

Auch Mardi Gras und Shrove Tuesday sind anscheinend verbreitete Namen. So oder so, es läuft darauf hinaus, dass am letzten Tag vor der Fastenzeit mal schnell alles, was die nächsten sechs Wochen verboten ist, aufgebraucht werden muss.

Kurz gesagt: Eier, Milch und Zucker müssen weg. Und was bekommt man, wenn man diese Zutaten zusammenmischt? Richtig: Pfannkuchen.

Letztes Jahr habe ich an diesem Tag japanische Pfannkuchen (mit Wasser statt Milch) aus dem Itadakimasu-Kochbuch gebacken. Dieses Jahr war free style Pfannkuchenbacken angesagt.

Free style Pfannkuchenbacken ist, wenn man weder einen Ofen noch eine Waage zur Verfügung hat, das Rezept aber beides irgendwie voraussetzt, und man auch nicht zu acht ist, sondern eher allein, sich vier Eier aber eher schlecht durch acht teilen lassen.

Das Rezept war dieses hier für Roasted Cherry Dutch Baby with Brown Sugar Cinnamon Sauce und obwohl mir von Anfang an klar war, dass ich das so und mit den Mengenangaben nie machen können würde, ließen mich die Kirschen und die Toffeesauce nicht los und so habe ich eben ein bisschen improvisiert.

Das Ergebnis war dafür ziemlich gut. Ich hatte eingelegte Süßkirschen gekauft, die konnten mich aber nicht überzeugen, beim nächsten mal dann wieder die guten Schattenmorellen. Das lange Karamellisieren hat zur Folge, dass der Pfannkuchen auf der einen Seite etwas dunkel und deutlich klebrig wird, das mochte ich aber sehr, da es mich an die wunderbaren Canelés des letzten Frankreich-Urlaubs erinnerte.

Ansonsten gilt bei Pfannkuchen eigentlich: So viel kann man gar nicht falsch machen. Man darf nur keine allzu genauen Vorstellungen vom Ergebnis haben, dann klappt das schon.

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Pfannkuchen mit karamellisierten Kirschen und Toffeesauce

Da es sich um ein free style Rezept handelt, verzichte ich auf jegliche Art von Mengen- und Zeitangaben. Wer ein exakteres Rezept möchte, den verweise ich auf den Link weiter oben im Text. Das war auch meine Basis. (Im Original-Rezept zum Beispiel wird der Pfannkuchen noch im Ofen weitergebacken, was sich bei mir in Ermangelung eines Ofens als nicht durchführbar erwies.)

Kirschen und etwas braunen Zucker mischen. Pfanne erhitzen und die Kirsch-Zucker-Mischung ordentlich lange schmoren, bis Zucker und Kirschsaft schön karamellisiert sind und die Kirschen schon ein bisschen schrumpeliger sind.

In der Zwischenzeit aus Eiern, Zucker, einer Prise Salz, Milch und Mehl einen Pfannkuchenteig herstellen (nicht so flüssig wie Crêpeteig und nicht so dickflüssig wie der für amerikanische Pfannkuchen).

Den Pfannkuchenteig über die Kirschen geben und so lange backen, bis er fest ist. Nicht wenden! Dafür aufpassen, dass er unten nicht total anbrennt (Röstaromen sind okay), das war aber bei mir kein Problem.

Für die Toffeesauce Butter, braunen Zucken und etwas Salz in einem Topf schmelzen lassen. Dann Sahne dazugeben, aufkochen lassen und zu einer dickflüssigen Sauce einkochen.

Pfannkuchen aus der Pfanne holen, mit Toffeesauce servieren und genießen.

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Petite Raclette in Essen-Werden

Das Petite Raclette heißt jetzt Komma Essen. Es gibt aber immer noch Raclette.

Petite Raclette

Nach dem Currywurstessen in der Curry Lounge dachten wir, wir könnten vielleicht noch ein bisschen die Altstadt von Werden erkunden. Wir kamen aber leider nicht weit, denn erstens meldete sich ein gewisser Appetit auf Süßkram und zweitens liefen wir in diesem Zustand dann auch noch am petite raclette vorbei. Und dementsprechend dann eben nicht vorbei, sondern rein.

Petite Raclette

Petite Raclette

Die Einrichtung im petite raclette ist ungemein schnuckelig mit ein paar langen Tischen in einem und ein paar hohen im anderen Raum. Alles sehr liebevoll eingerichtet in warmen, erdigen Tönen mit kleinen Lämpchen auf den Tischen und an der Wand und Blumen auf Tisch und auf der Fensterbank. Zugegebenermaßen war ich nach geschätzt einer Minute verliebt in das kleine Restaurant.

Menu @ Petite Raclette

Die Speisekarte ist übersichtlich und schön gegliedert, es gibt typisch französische Küche, aber vor allem eben das namensgebenden Raclette, das man sich nach Herzenslaune selber zusammenstellen kann. Ansonsten gibt es Quiches, Flammkuchen, Croque-monsieur sowie Croque-madame und viele andere Kleinigkeiten. Aber gegessen hatten wir ja schon, wir wollte nur noch etwas Nachtisch haben.

Im Angebot waren Crêpes mit unterschiedlicher Füllung und einige Kuchen. Wir bestellten einmal Crêpes mit Aprikosenkonfitüre und die Tarte aux pommes, dazu einen Kakao und einen Milchkaffee.

Tarte aux pommes @ Petite Raclette

Crepes @ Petite Raclette

Der Kuchen kam heiß auf den Tisch und war in der Tat eine kleine Tarte Tatin, wobei ich mir über die Beschaffenheit des Teiges immer noch etwas unklar bin. (Blätterteig war es aber wohl nicht, was ich nur gutheiße, weil ich Tarte Tatin mit Blätterteig für ein schlimmes kulinarisches Vergehen halte.) Sehr lecker jedenfalls, genau wie die Crêpes, von denen ich mir eines der vier kleinen schnappte und enthusiastisch vertilgte.

Petite Raclette

Petite Raclette

Das petite raclette liegt mitten in Essen-Werden, und man sagte uns, man solle besser vorbestellen, denn es könnte abends schon mal voll werden. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, aber das Restaurant ist zumindest ausreichend klein, als dass es schnell eng werden könnte. Überhaupt waren alle sehr reizend, und man zeigte uns auch noch mit Begeisterung die anderen Kuchen in der Auslage (Zitronenkuchen, Mandelkuchen, mjam).

Beim nächsten Mal werden wir wohl mal das Raclette ausprobieren. Und so ein Stück Tarte au citron muss ja auch noch probiert werden. Ich freu mich schon.

Petite Raclette

petite raclette
Hufergasse 7 – 9
45239 Essen-Werden
Telefon: 0201/50 78 42 65

http://www.petiteraclette.de/

Öffnungszeiten: Di – So: 11 – 23 Uhr, Mi: 17 – 23 Uhr

Halloween 2011

Ich bin ja bei manchen Dingen schon Traditionalist. Zum Beispiel bin ich noch nicht wirklich davon überzeugt, dass wir hier Halloween brauchen. Schließlich haben wir schon Karneval (jedenfalls hier in der Ecke) und Sankt Martin und Halloween ist ja irgendwie eine Mischung aus beidem und dann auch noch zusätzlich zeitlich sehr nah an Sankt Martin dran.

Aber sei’s drum. In der aktuellen Lecker (November 2011) waren herrliche Halloween-Naschereien drin. Und weil ich schon lange kein elaboriertes Backprojekt mehr hatte und ja generell so eine Anlass-Bäckerei sehr schätze – da muss man sich nämlich nicht so rechtfertigen: „Warum backst du denn jetzt Kuchen?“ „Na, wegen Halloween.“ „Ach so“ – hab ich mich mal gleich auf die Rezepte gestürzt.

Ich präsentiere hier also – nicht ohne Stolz – Alien-Muffins, Mumien-Kekse und Baiser-Geister:

Alien-MuffinsMumienkekseBaiser-Geister

Ich werde jetzt hier die Rezepte nicht im Detail aufführen, dafür ist das zu aufwändig. Wer mag, kann sich die Zeitschrift am Kiosk kaufen (lohnt sich sowieso), eigentlich reicht auch ein Blick auf die Ergebnisse für eine grobe Vorstellung, wie’s geht.

Alien-Muffins

Als Grundlage dienen hier gewöhnliche Muffins, dafür wird sich schon ein Rezept finden. Die Augen sind aus gelb gefärbtem Marzipan in das eine Salmiakpastille gedrückt wurde. Die Tentakel sind aus grün gefärbtem Marzipan mit Zuckerschrift verziert und das Frosting ist grün gefärbtes Frischkäse-Frosting.

In der Lecker hieß es, man solle das Frosting draufschmieren und dann die Tentakel reindrücken. Das hat bei mir nicht die Bohne funktioniert und kurzfristig für Verzweiflung am Küchentisch gesorgt. Halbwegs stabil hab ich’s dann hingekriegt,  indem ich Löcher in die Muffins gebohrt habe, die Tentakel da mit etwas Müh und Not reingebastelt habe und dann den Frischkäse oben drauf und ein bisschen um die Tentakel herum geschmiert habe. Optimal war das immer noch nicht, aber es hat dann irgendwie gehalten. Wer was gegen unnötige Sauerei bei der Gebäckverzierung hat, für den ist dieses Rezept sowieso nix.

 

Mumien-Kekse

Die Basis sind Schokokekse, darauf werden mit Zuckerschrift kleine Smarties (oder verwandte Produkte) geklebt, und mit brauner Zuckerschrift noch mal die Pupillen getupft.

Die Bandagen sind ein höchst suspekter Zuckerguss aus Eiweiß und Puderzucker, mit dem man meiner Überzeugung nach auch Häuser verlässlich bauen könnte. Diesen dann mit einem Spritzbeutel mit flacher Tülle schön draufspritzen und fertig. Schwierigkeitsgrad ist hier nicht so hoch.

 

Baiser-Geister

Vor den Baiser-Geistern hatte ich am meisten Angst, weil das Baiser schon so eigentümlich instabil daher kam, und mir die filigrane Augenverzierung nicht  so geheuer war. Das Baiser ließ sich aber dann aber doch sehr nett aufs Backpapier spritzen ohne sofort auseinander zu laufen. Und die Augen waren nach ein bisschen Übung auch unproblematisch.

Insgesamt von allen drei Naschereien die unkomplizierteste und gleichzeitig niedlichste. Also zu empfehlen.

Ich hab’s dann sogar geschafft, das Ganze ohne zu viel Verlust in der Bahn zur Arbeit zu transportieren. (Wieder so ein Moment, wo man dankbar ist, dass man sich über die Jahre eine kleine Keksdosen-Sammlung angeschafft hat. Man braucht so viele Keksdosen ja doch eher selten, aber wenn, dann meistens direkt viele davon.)

Auf der Halloween-Party im Büro, wo es außerdem Mettfüße und -hände, Bowle mit „Augen“ (Lichis gefüllt mir dunklen Trauben), Erdbeerlimes und Waldmeister-Sahne-Getränk in Reagenzgläsern und ähnliche Leckereien hab, kamen meine Kreationen wohl auch ganz gut an. Jedenfalls war nachher nix mehr übrig.

Also, meinetwegen darf es Halloween weiter geben. Jedenfalls so lange mein geliebtes Sankt Martin davon nicht überschattet wird. (Und auf der Lecker-Webseite gibt’s noch ein Halloween-Spezial, zum Beispiel für Inspirationen für nächstes Jahr.)

Kurzkritik: Dulce in Essen (und woanders)

Dulce

Gestern gab’s große Lichtwochen-Eröffnung in Essen. Der Willy-Brandt-Platz, auf dem die Bühne für die Eröffnungsrede aufgebaut war, war knüppelvoll. Alle Leute warteten nur darauf, dass endlich der große rote Knopf gedrückt wird und die Lichter in der Innenstadt angehen. Leider wollten aber alle Beteiligten noch eine Rede halten, und auch wenn so eine kleine Ansprache ja verständlich und auch verkraftbar ist, so wurde das Publikum ungefähr bei der dritten Rede doch ein wenig nervös und die vierte Rede musste dann (vermutlich) drastisch gekürzt werden, nachdem bereits „Licht an! Licht an!“ skandiert wurde.

Wir allerdings, wir hatten Eis. Von Dulce. Nun ist Dulce keine Spezialität von Essen, sondern ein Franchise-Unternehmen, das in ganz Deutschland zu finden ist. Ich hab mir im Sommer auch schon hier in Frankfurt auf der Berger Straße eine leckere Kugel Noisette-Eis gegönnt. Aber weil’s da so lecker ist und so hübsch aussieht und weil’s zudem auch noch „Hot Shakes“ gibt, soll es hier auch eine Kurzkritik geben.

Erdbeercrumble

Ich hab ja schon ein paar Mal Eis bei Dulce gegessen, im Sommer auf dem Willy-Brandt-Platz in Essen, dann beim Spazierengehen auf der Berger Straße in Frankfurt und dann eben gestern wieder in Essen. Bisher hab ich mich immer an Eis gehalten, weil’s halt irgendwie zur Laune (und zum Wetter) gepasst hat. Aber nachdem ich gestern drinnen im Laden stand und die Crumbles in der Auslage gesehen hab und wie dann auf einmal der Duft frisch gebackener Waffeln in die Nase stieg und ich außerdem mal ein bisschen was von dem sogenannten „Hot Shake“ testen durfte – da glaube ich fast, dass sich da durchaus noch der ein oder andere Besuch lohnt.

Dulce innen

Ich habe eine Kugel Eis mit Chai Tea Latte Geschmack genommen. In die engere Wahl kam auch noch Zimt, aber das heb ich mich für die richtige Weihnachtszeit auf. Das Noisette-Eis ist nach wie vor mein Favorit, weil’s einfach so herrlich nach Nougat schmeckt. Chai Tea Latte schmeckt tatsächlich nach Chai Tee. Und wenn man ich ist, dann ist das lecker. Lichtwocheneröffnungs-Begleiterin Sarah entschied sich für einen Vanilla & Red Fruit Shake. Der Clou ist hier, dass es sich um einen Hot Shake handelt, im Prinzip hat man da nachher heiße, geschmolzene Eiscreme im Becher. Ein bisschen ungewohnt, aber durchaus empfehlenswert. Obwohl ich beim Probieren schon gemerkt habe, dass man von so einem Becher schön pappsatt wird. (Da hatte ich allerdings auch schon eine große Kugel Eis weggemampft.)

Chai-Tea-Eis

Kurz gesagt gibt es hier einfach leckere süße Sachen. Über die Qualität von Waffeln und Kuchen kann ich noch nichts sagen, das soll sich aber ändern. Das Eis ist jedenfalls schwer in Ordnung, der Service nett (und ehrlich: im Sommer wurde uns dringend von einer weiteren Kugel Eis zum Eisbecher abgeraten, weil die schon sehr groß ausfallen würden – stimmt auch) und so einen Hot Shake werd ich mir demnächst auch mal gönnen. Cinnamon Latte vielleicht? Mal gucken, was so auf der Tafel steht.

Einfach mal selber testen. Dulce hat eine ganze Reihe Cafés in ganz Deutschland, eine ausführliche Liste (inkl. geplanter Neueröffnungen) gibt es hier: http://www.dulce-chocolate.com/shops