Japanisches All-You-Can-Eat bei The East in Hanau

Bestellschein

Gastronomisch ist Hanau ein bisschen schwierig. Ein wirklich richtig gutes Restaurant hab ich noch nicht gefunden, allerdings hab ich auch noch nicht viel ausprobiert. Letzte Woche habe ich dann mittags mit zwei Kollegen das The East am neuen Post-Carré ausprobiert, zur Abwechslung sind wir diese Woche dann mal nicht zu unserem Standard-Vietnamesen.

Bei The East gibt es etwas Besonderes, nämlich “120 Minuten Asiatisch Schlemmen”. Für die Mittagspause etwas überdimensioniert, aber man wird ja nicht gezwungen, 120 Minuten zu bleiben und mittags kostet der Spaß auch nur knapp 13 Euro. Das ganze funktioniert so: Zunächst mal muss der ganze Tisch sich für dieses All-You-Can-Eat-Angebot entscheiden. Das fiel uns aber nicht so wirklich schwer. Dann kann man immer fünf kleine Gerichte (pro Person) auf einmal bestellen, die dann gebracht werden. Und wenn man fertig ist, kann man die nächsten fünf Mini-Portionen bestellen.

Klingt etwas überkompliziert, funktioniert aber erstaunlich gut, wenn man’s einmal kapiert hat und es bewirkt auch, dass man automatisch kleine Pausen einlegt, während derer man sich die nächsten leckeren Sachen aussuchen kann. Auf dem Bestellschein sind fünf “Runden” zum Ausfüllen vorgedruckt. Keine Ahnung, ob das die Maximalanzahl an Runden ist, wir waren nach dreien durch und pappsatt.

Und bevor ich jetzt noch lange rumrede, hier mal mein komplettes Menü zum Angucken:

Lemon-Chili-Soup

Lemon-Chili-Soup: Ein bisschen wie Tom Ka Gai, aber ohne Hühnchen, dafür mit mehr Pilzen. Sehr, sehr lecker. Optimaler Start fürs Menü.

Gyozas

Gyozas. Lecker gefüllt und mit süßlich-scharfem Dip. Eins ging an den Kollegen, der noch auf sein Sushi warten musste, der fand’s auch gut. Hat er jedenfalls gesagt.

Sushi I

Drei mal Sushi: Califonia Maki, Tekka Maki und noch so ein Thunfisch-Sushi. Alles sehr lecker, wobei die California Maki sozusagen “reduzierte” Califonia Rolls waren, ein bisschen kleiner und nur mit Avocado und Krebsfleisch. Trotzdem gut. Ein Tellerchen ist im Übrigen eine Portion, also hätten wir mit Suppe, Gyozas und den drei Sushi-Tellerchen die erste Runde durch.

Gurken

Eingelegte Gurken. Auch sehr gut, wobei ich beim nächsten Mal wohl eher wieder Kimchi nehmen würde. Das hatte ich dafür einem Kollegen empfohlen, der das noch nicht kannte und der auch ausreichende Begeisterung für den leckeren scharfen Chinakohl zeigte.

Sushi II

Zweite Sushi-Runde: Sake Nigiri, Inari und Makis mit Hühnchen (letztere natürlich nicht roh). Auch alles super.

Gemüse-Tempura

Gemüse-Tempura: Diese Portion war mir eigentlich zu groß und zu sättigend. Ich hab’s trotzdem tapfer aufgegessen und es war ja auch gut, wobei Gemüse-Tempura eben einfach ein bisschen unspektakulär ist. Nach dieser Runde war ich dann eigentlich auch schon satt. Die nächste Runde diente nur zum Ausprobieren von ein paar Sachen, die ich vorher schon bei einem Kollegen gesehen hatte und die sehr lecker aussahen. Und ein Nachtisch musste noch probiert sein.

Cha-Shiu

Cha-Shiu kenne ich als das Schweinefleich, was immer auf die großen japanischen Suppen oben drauf kommt. Hier ohne Suppe, dafür mit süßlicher Soße. Ein bisschen trocken vielleicht, aber durchaus auch lecker.

Garnelenspieß

Scharfer Garnelen-Spieß. Mjam. Sehr lecker und chön charf.

Dessert

Zum Nachtisch gab’s süße Blätterteigröllchen mit Rote-Bohnen-Füllung. Das mit dem Blätterteig zweifle ich ja ein bisschen an, Blätterteig sieht meiner Meinung nach irgendwie anders aus und die Röllchen waren leider ein bisschen trocken. Eins hab ich dann auch einem Kollegen abgegeben, denn mein Bauch war einfach schon voll. Man sieht also, ich war in der dritten Runde schon nur noch mit drei Portionen dabei und das vor allem auch, weil es noch so viel zu probieren gab.

Gesamtergebnis nach drei Runden und dem, was ich bei den Kollegen auf den Tellerchen gesehen habe: Alles echt lecker, insgesamt gute Portionsgrößen. Bei den Sushis wird ein bisschen geknausert, da ist eine Portion dann eben auch mal ein einziges Nigiri-Sushi, bei anderen Sachen ist es fast ein bisschen zu viel, man muss sich also zumindest insgesamt keine Sorgen machen, dass man nicht satt werden könnte.

Bestellschein komplett

Der Service ist sehr freundlich und läuft vielleicht ein bisschen überprofessionell mit so kleinen Kopfhörerdingern im Ohr rum. Wir saßen direkt neben einem hübschen Wasserfall und guckten auf den Bahnhof Hanau-West runter. Es gibt sicherlich schönere Ausblicke, aber für Hanau ist das schon ganz gut.

Kaffee oder Espresso gibt’s übrigens für nur einen läppischen Euro zum All-You-Can-Eat dazu, dieses Angebot haben wir dann aber nicht genutzt, sondern sind vollgefuttert zurück ins Büro gerollt gelaufen. Ich hab dann auch für den Rest des Tages nicht mehr viel essen müssen. Lohnt sich also. Ansonsten kann man aber auch ganz normal von der Karte bestellen und mittags gibt es zudem günstige Mittagsmenüs mit Suppe und teilweise auch Dessert.

Abends kostet der Spaß 23 Euro, dafür gibt’s auch mehr Auswahl und man hat wahrscheinlich auch eher die Chance, die 120 Minuten auszunutzen. Dann könnte man auch mal so einen leckeren Cocktails ausprobieren. Die Chance, dass ich mir das demnächst mal nach 17 Uhr angucke, stehen also nicht schlecht. Gute Entdeckung. Hanau ist eben doch nicht immer so übel.

The East
Am Steinheimer Tor 1
63450 Hanau
Telefon: 06181/50 80 168

http://www.theeast.de/