Kochbuch-Kochen: Möhren-Maronen-Suppe

Anni kocht in Münster

Sandra von Schöner Blog hat sich etwas ausgedacht und das heißt “Kochbuch-Kochen”. Woche für Woche nimmt sie sich ein Kochbuch aus dem Regal, sucht sich ein passendes Rezept raus, kocht das nach, guckt, wie’s funktioniert und ob’s schmeckt und ganz am Schluss fällt dann vielleicht auch das Urteil für das Kochbuch. Behalten oder weggeben?

Denn wie bei so Kochbuch- und Kochzeitschriftsüchtigen so oft, das Regal steht voll mit Kochbüchern, die man sich irgendwann mal gekauft hat, aber gekocht hat man noch nie daraus. Das geht auch mir so, und so hab ich schon vor ein paar Wochen auch beim Kochbuchkochen mitgemacht, komme aber erst jetzt dazu, darüber zu schreiben.

Zutaten

Maronen hatte ich eh schon gekauft, eigentlich wollte ich damit eine Maronensuppe aus einer Saveurs-Ausgabe kochen, aber weil es eben KochBUCH-Kochen heißt, und nicht KochZEITSCHRIFTS-Kochen, suchte ich schnell nach einer Alternative und fand sie – wie passend – im Kochbuch “Anni kocht in Münster”, das ich bei unserem Münsterausflug im Mai einfach mitnehmen musste. Erstens war es total hübsch, zweitens finde ich westfälische Küche interessant und drittens heißt es ja quasi wie ich, bzw. sogar genauso, wie der Mann mich gerne nennt. Ein Kochbuch wie für mich gemacht also, mit tollen Rezepten wie “Dicke Bohnen”, Westfälisches Stielmus”, “Landbier-Hühnchen” und  “Stippmilch mit beschwipsten Früchten”.

Und eben “Möhren-Maronen-Suppe”, denn eine Maronensuppe sollte es werden.

Zunächst also mal das Rezept, bevor es an Bewertung von Suppe und Kochbuch geht.

Rosmarin

Möhren-Maronen-Suppe
für 4 Portionen

2 Zwiebeln
350 g Kartoffeln
350 g Möhren
200 g Maronen (vakuumverpackt)
2 kleine Rosmarinzweige
2 – 3 El Butter
1/2 l Milch
600 ml Gemüsebrühe
150 g Schlagsahne
Salz, Pfeffer
etwas Zitronensaft

Freestyle-Bonus:
2 Scheiben Toastbrot
Speckwürfel

1. Die Zwiebeln schälen und fein würfeln. Kartoffeln und Möhren ebenfalls schälen und wie die Maronen grob würfeln. Rosmarinzweige abspülen.

2. Die Butter in einem Topf schmelzen und Zwiebeln, Kartoffeln, Möhren, Maronen und Rosmarin darin unter  Rühren andünsten. Dann Milch, Brühe und Sahne dazugießen und aufkochen lassen. Runterschalten und 20 bis 25 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln.

3. Topf vom Herd nehmen, Rosmarinzweige entfernen (bei mir waren wirklich nur noch die Zweige übrig, die Blättchen hatten sich alle gelöst) und die Suppe pürieren.

4. Noch einmal aufkochen und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.

5. Freestyle-Bonus: In einer Pfanne die Spreckwürfel ausbraten und beiseite stellen. Toastbrot in Würfel schneiden und in dem ausgelassenen Fett knusprig braten, ebenfalls zur Seite stellen. Beim Anrichten ein Häufchen Speck und Croutons in die Mitte des Tellers geben und die Suppe dazugießen.

Suppe

Das Kochbuch

“Anni kocht in Münster” von Lisa Nieschlag und Lars Wentrup
Erschienen im Aschendorff Verlag

Für Vegetarier geeignet

Eigentlich schon. Viele Rezepte kommen ohne Fleisch aus, außerdem gibt es eine ansehnliche Dessert-Sammlung. Oft lassen sich auch nicht-vegetarische Rezept zu vegetarischen umbasteln, indem man einfach den Speck oder den Schinken weglässt.

Größe der Portionen

Kann ich nicht genau sagen, da ich mich nicht hundertprozentig an die Angaben gehalten habe, denn bei so einer Suppe ist das eigentlich egal, ob man jetzt 300 oder 400 Gramm Möhren hat. Wir konnten zu zweit zwei Tage davon essen, einmal abends, einmal mittags und waren nach einem Teller immer schön satt.

Optik

Hübsch. Wirklich. Deswegen musste ich es ja auch kaufen. Zwischendurch immer wieder Bilder aus Münster oder aus dem Umland. Mir gefällt das sehr gut.

Verständlichkeit

Bei so einer Suppe kann jetzt so viel nicht schief gehen, aber hier gab es auch von der Beschreibung keine Probleme.

Schwierigkeitsgrad

Die meisten Rezepte sind eher einfach mit übersichtlichen Zutatenlisten und selbst der Hasenrücken mit Wacholdersoße kommt mit einer überschaubaren Anleitung aus. Ob das dann auch reicht, wird sich zeigen, wenn ich mich an so ein Rezept auch rantraue. Die Suppe war eher nicht so schwer.

Besonderheit

Von der regionalen Färbung mal abgesehen, zeichnet sich das Buch eigentlich vor allem durch die schöne Optik und die interessanten Rezepte aus, das würde ich aber nicht zwingend als Besonderheit verstehen. Aber es heißt so wie ich! Das ist besonders!

Was ich schon darausgekocht habe

Nichts. Stand bislang rum und sah hübsch aus.

Das Kochbuch-Kochen-Gericht

Warum ich dieses Rezept wählte, das habe ich ja schon erklärt. Der Mann und ich fanden die Suppe beide sehr lecker, wobei mir die Maronen zu wenig rauskamen und die Suppe ein wenig zu breiig war, was aber natürlich auch daran liegen könnte, dass ich mich nicht hundertprozentig an die Angaben gehalten habe. Kann man aber durchaus nachkochen, vor allem, so lange es draußen noch so üsselig ist.

Fazit

Schönes Buch, leckeres Essen und weitere interessante Gerichte, die ich mal gerne ausprobieren möchte. Das Kochbuch bleibt im Regal und wird hoffentlich in Zukunft öfters rausgeholt werden – und zwar nicht nur zum Angucken.

Es gibt mittlerweile auch “Anni backt in Münster” und “Anni kocht für Kinder” und reingucken kann man auch auf der offiziellen Seite: http://www.annikocht.de/

4x kulinarisch in Münster: Hot Dogs, Waffeln, Whisky und Mocca d’Or

Beim Samstagstrip nach Münster haben wir natürlich auch die kulinarischen Gegebenheiten ausgelotet. Dabei haben wir eher ein bisschen Gastro-Hopping betrieben, hier mal was kleines, bisschen rumlaufen, dann wieder was kleines. Was kleines war aber immer noch ausreichend genug, dass wir dann die Pizza zum Abschluss nicht aufessen konnten.

Aber der Reihe nach…

Hot Dog

1. Hot Dogs von der Hot Dog Station

Erster Anlaufpunkt war die Hot Dog Station in der Bolandsgasse. Der Mann hatte es zunächst für einen Scherz gehalten, musste dann aber einsehen, dass ich das durchaus ernst meinte. Bei der Hot Dog Station werden die Hot Dogs nämlich mit Frikandeln gemacht und dann auch noch in zig verschiedenen Variationen. Da muss man erst mal drauf kommen und das musste dann auch probiert werden.

Hot Dogs

Ein New Orleans Hot Dog für den Mann, ein Texas Chili Hot Dog für mich, dazu eine Pommes mit Mayo und eine Cola. Sitzplätze gibt es keine, man isst also im Stehen oder setzt sich auf die schmalen Fensterbänke in der Bolandsgasse. Passt irgendwie, ein paar Stehtische wären allerdings nett. Der Andrang war zumindest am Samstag allerdings auch so groß, dass die Betreiber des Ladens wohl auch so prima zurecht kommen.

Hot Dog Station

Die riesige Geschmacksepiphanie war der Frikandel-Hot-Dog leider nicht, aber als Alternative durchaus mal probierenswert. Vielleicht sollte man auch hier eher zur klassischen Spezial-Variante greifen. Zudem hab ich’s geschafft, mir direkt mal die Hose komplett mit Chilisauce vollzukleckern. Ich bin eben gut.

Hot Dog Station
Bolandsgasse 4
48143 Münster

 

Waffel

2. Waffeln und Kaffee bei Milchmädel

Das Milchmädel fiel uns direkt auf, als wir durch die Domgassenpassage zum Dom liefen. Hübsch und klein sah das aus, die Tische, so stellten wir später fest, gehörten aber zum Café Kleimann. Da wollten wir aber gar nichts essen, sondern lieber eine frisch gebackene dicke Waffel mit halb Fruchtkompott und halb Puderzucker.

Tafel

Dazu gab’s noch einen Capuccino und eine kalte weiße Schokolade, die zwar vom Konzept her ganz lecker klang, mir aber nicht süß genug(!) und auch nicht wirklich kalt war. Die Waffel hingegen war schön weich und warm, und im Nachhinein habe ich mich geärgert, nicht komplett mit Fruchtkompott bestellt zu haben, das passte nämlich vorzüglich.

Becher

Das nächste Mal möchte ich dann auch bitte einen hausgemachten Eistee mit Zitronensorbet, das klang nämlich total lecker, aber ich dachte, etwas milchiges würde eher zur Waffel passen. Tja, selbst schuld.

Milchmädel
In der Domgassenpassage
48143 Münster

http://www.milchmaedel.de

 

Whisky

3. Whisky bei Tabak Träber

Zu Tabak Träber hat’s uns vor allem geführt, weil im Verkaufsraum gerade live Zigarren gerollt wurden. Das mussten wir uns natürlich mal angucken, und weil’s gegen eine Spende auch eben solch eine live-gerollte zum Selberrauchen gab, haben wir uns dann mit Zigarre in die Raucherlounge verzogen. Da war’s zwar arg verraucht (wen wundert’s), aber immerhin konnte man hier ein bisschen erholen und nebenbei einen Whisky trinken.

Der Mann nahm mal wieder Laphroigh, ich probierte einen zehnjährigen Talisker. Der Talisker ist schön weich und süß, fast wie Honig. Für Leute wie mich, denen die Islay-Whiskys doch gelegentlich mal ein bisschen zu heftig sind, eine durchaus schöne Alternative. Könnte durchaus demnächst bei uns im Schrank stehen.

Tabak Träber
Drubbel 4
48143 Münster

http://www.tabak-traeber.de

 

Mocca d'Or

4. Pizza im Mocca d’Or

Zum Abschluss suchten wir das Mocca d’Or auf und fanden es auch etwas versteckt in einer kleinen Passage. Wunderschön zum Draußensitzen überhaupt, und das Wetter spielte ja auch mit.

Passage

Das Mocca d’Or ist so ein bisschen die Kult-Pizzeria von Münster, dementsprechend groß war der Andrang und fast alle aßen dann auch Pizza. Wir bestellten jeweils eine kleine mit Spanferkel und Rosmari bzw. mit scharfer Salami, einem Käse, dessen Name mir entfallen ist und Trüffelcreme.

Bellini

Die Getränke kamen sehr schnell und fast ebenso schnell das Essen, was uns zu der Vermutung trieb, dass da im Akkord gearbeitet wird. Der Mann bemängelte auch, dass das optisch auch etwas lieblos angerichtet aussah. Leider erwies sich seine Spanferkel-Rosmarin-Pizza auch als der typische Fall von “klingt super in der Theorie, funktioniert aber nicht so wirklich in der Praxis”. Meine Salami-Käse-Trüffel-Pizza war dafür superlecker, und ich hab dem Mann dann einfach ein bisschen was von meiner abgegeben, denn ganz geschafft hab ich mein Essen sowieso nicht. Und das obwohl wir extra die kleine Version (jede Pizza gibt’s in klein für 1,50 Euro weniger) gewählt hatten.

Pizza

Pizza II

Wir waren wohl nach Hot Dog, Waffel und Whisky noch nicht so ganz bereit fürs große Abendessen. Im Übrigen klang auch der Rest der Karte sehr schön, nur war wirklich kein Platz mehr und so sparten wir uns selbst die Profiteroles, die uns so auf der Karte anlächelten.

Mocca d’Or
Rothenburg 14 – 16
48143 Münster

http://www.mocca-d-or.de/