Kollege B. hatte heute seinen letzten Tag. Schon zu seinem Geburtstag konnte er mit einer besonderen Leckerei aufwarten und schleppte statt Kuchen einen Block Pastrami an, zusammen mit Brot, Honig-Senf-Mayonnaise und Sandwichgurken. Als er ein bisschen nachhakte, ob es denn zur Ausstandsfeierlichkeit irgendwelche besonderen Wünsche unsererseits gebe, kam es wie aus einem Mund: “Noch mal Pastrami!”
Pastrami ist ein geräuchertes und gewürztes Fleischstück, meist wohl Rind. Ich kannte es schon, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich vorher schon mal Pastrami gegessen habe. Anscheinend habe ich ausreichend USA-Erfahrung, dass ich diese Delikatesse recht gut einordnen konnte.
Also gab es heute statt Kantinenkost oder Mittagstisch beim Vietnamesen die zweite große Pastramischlacht. Für sieben – hauptsächlich männliche – Kollegen braucht man dafür:
- ca. 2 kg Pastrami (wenn nicht mehr)
- 7 Ciabatta-Brote (nein, ich scherze nicht)
- 2 Gläser Honig-Senf-Mayonnaise
- 2 Gläser Sandwichgurken
- viel Geduld
Liebevoll hat Kollege B. die Pastramischeiben hauchfein von dem Block abgesäbelt bis die Hand krampfte. In der Zwischenzeit wurde das Brot durchgeschnitten, einmal quer, einmal längs, beide Hälften mit ordentlich Honig-Senf-Mayonnaise bestrichen, dann mit einem Berg Pastrami und anderthalb bis zwei Gurkenscheiben belegt und zugeklappt.
Ich plädiere nach diesem zweiten Pastramierlebnis für deutlich mehr Pastrami in Deutschland. Lecker. Anscheinend hat der Kollege schon viel experimentiert, und mittlerweile die optimalen Sorten Mayonnaise und Gurken gefunden.
Nach einem Sandwich ist man eigentlich schon pappsatt. Das zweite etwas kleinere Sandwich hab ich eher noch verdrückt, weil’s so lecker war. Wie zwei andere Kollegen es geschafft haben, drei normal große zu verdrücken, ist mir nach wie vor unklar. Ich leg mich jetzt jedenfalls gleich auf die Couch, um weiter zu verdauen.
PS: Pastrami gibt es unter anderem im Frischeparadies, allerdings da wohl nur in diesen großen Blöcken. Angeblich auch in irgendeiner Metzgerei in München. Wer da nähere Informationen braucht, ich kann noch mal nachfragen. Auch im IMA kitchen in Frankfurt gibt es Pastramiburger. Es besteht also Hoffnung.