Hochzeitstortenchallenge: Zwei Tage danach.

Als der Mann nach Hause kommt, liege ich gerade auf dem Bett und rufe verzweifelt “Das mach ich NIE WIEDER!”

Als ich die ersten Cupcakes fertig dekoriert habe, quieke und juchze ich ganz mädchenhaft und rufe dem Mann zu, dass es mir jetzt egal ist, wie müde er ist, “du MUSST jetzt leider gucken kommen, es geht nicht anders”.

Als wir um halb neun die ersten sieben Transportboxen mit Cupcakes zum Hochzeitsaustragungsort bringen und da noch zu Abend essen, klebt mein ganzer Körper nach Zuckerguss.

Als ich mit Nina, Clara und Noah während der Hochzeit die restlichen Cupcakes dekoriere, bin ich vollkommen hin und weg, wie toll das alles aussieht.

Als ich die Etagere aufbaue und alles zusammensetze und mit Glitzerherzchen dekoriere, bin ich noch hinner und noch wegker.

Als alles steht und alle kommen und gucken und staunen, bin ich stolz wie Oskar. Ach quatsch, wie hundert Oskars. TAUSEND OSKARS! DREITAUSEND MILLIONEN OSKARS HOCH DREI!

Nein, ich möchte das nie wieder tun. Und ja, natürlich würde ich sofort wieder zusagen, wenn mich jemand fragt. So anstrengend, so furchtbar, so aufregend, so grandios, so unglaublich toll!

Übrigens, Rezepte folgen… nur ein bisschen Geduld bitte.

Handschuh

Box

Fähnchen

Fertig

Und das sind die kleinen Kuchenstars:

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Hugo

Guinness-Schoko

Kirsch

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Kuchen

Cupcakes

Anschneiden

Spargelfestival auf Hof Umberg in Bottrop-Kirchhellen

Bottrop

Bottrop, wie man es sich vorstellt. Oder auch nicht. Letzten Samstag trieb es uns rauf aufs Land, genauer gesagt zum Hof Umberg in Bottrop-Kirchhellen. Ich wurde schon davor gewarnt, dass es mit dem Parken schwierig werden könnte, aber wir haben uns trotzdem ins Auto statt aufs Rad geschwungen und dann doch schön neben dem Feld ein Plätzchen gefunden.

Fahrräder

Andere Leute hatten sich diesen Rat doch zu Herzen genommen, vielleicht lag es aber auch am schönen Wetter, das zu einer kleinen Radtour einlud und dazu noch die Aussicht auf leckeres Essen beim Spargelfestival auf dem Hof Umberg. Vier Restaurants aus Essen (Gasthaus Zum Brenner, Trattoria Trüffel da Diego, Kiepenkerl zu Essen und das Landhaus im Grugapark) und die Bio-Metzgerei Scharun aus Bottrop luden zu Spargel-, Erdbeer- und anderen Köstlichkeiten ein, ganz nach dem bekannten Gourmetmeilenprinzip.

Leider war der Platz auf dem Hof doch naturgegeben begrenzt, das Wetter fast zu schön und die Laune auf Spargel wohl sehr groß, weswegen es sich doch auf dem Hofgelände etwas knubbelte und der Andrang an den Ständen recht groß war, womit die unterschiedlichen Restaurants mal mehr und mal weniger gut umgehen konnten.

Wir haben leider nicht an allen Ständen probiert und auf den Nachtisch verzichtet, da es doch sehr voll und dementsprechend etwas anstrengend war. Positiv aufgefallen ist, dass es auch ganze Flaschen Wasser gab, die man schön mit rumschleppen konnte. Außerdem erfreute das Angebot an frühlingshaften Prosecco-Variationen (z.B. mit Holunder oder Erdbeeren). Das kulinarische Highlight war die gelackte Ente mit Orangenspargel vom Kiepenkerl zu Essen. Der klassische Spargel vom Landhaus im Grugapark war leider nicht perfekt geschält, was die Freude ein bisschen (aber nicht schlimm) milderte. Alles in allem aber gab es keine Klagen.

Und ohne langes Reden hier noch ein paar Eindrücke, vom Essen, vom Hof und vom Landleben in Bottrop-Kirchhellen.

Spargelcreme

Spargelcremesuppe vom Gasthaus zum Brenner.

Perlhuhn

Perlhuhnbrust auf Spagelrisotto vom Gasthaus zum Brenner.

Limonade

Spargel

Spargel klassisch vom Landhaus im Grugapark. Gelernt: Man kann nach 12 Jahren Beziehung fast jeden Teller teilen, aber beim Kampf um die Spargelköpfe hört der Spaß auf. Beim nächsten Mal kriegt jeder seinen eigenen Teller.

Holundersekt

Prosecco mit Holundersirup und Limetten vom Landhaus im Grugapark.

Dächer

Voll

Windrad

Kiepenkerl

Gelackte Ente

Highlight: 1/4 gelackte Ente mit Orangenspargel vom Kiepenkerl zu Essen.

Kasse

Konfitüre

Spargel und Erdbeeren

Hof Umberg
Overhagener Feld 10
46244 Bottrop-Kirchhellen

http://hof-umberg.de/

Weitere kulinarische Veranstaltungen organisiert von Essen genießen gibt es hier.

Halloween 2011

Ich bin ja bei manchen Dingen schon Traditionalist. Zum Beispiel bin ich noch nicht wirklich davon überzeugt, dass wir hier Halloween brauchen. Schließlich haben wir schon Karneval (jedenfalls hier in der Ecke) und Sankt Martin und Halloween ist ja irgendwie eine Mischung aus beidem und dann auch noch zusätzlich zeitlich sehr nah an Sankt Martin dran.

Aber sei’s drum. In der aktuellen Lecker (November 2011) waren herrliche Halloween-Naschereien drin. Und weil ich schon lange kein elaboriertes Backprojekt mehr hatte und ja generell so eine Anlass-Bäckerei sehr schätze – da muss man sich nämlich nicht so rechtfertigen: „Warum backst du denn jetzt Kuchen?“ „Na, wegen Halloween.“ „Ach so“ – hab ich mich mal gleich auf die Rezepte gestürzt.

Ich präsentiere hier also – nicht ohne Stolz – Alien-Muffins, Mumien-Kekse und Baiser-Geister:

Alien-MuffinsMumienkekseBaiser-Geister

Ich werde jetzt hier die Rezepte nicht im Detail aufführen, dafür ist das zu aufwändig. Wer mag, kann sich die Zeitschrift am Kiosk kaufen (lohnt sich sowieso), eigentlich reicht auch ein Blick auf die Ergebnisse für eine grobe Vorstellung, wie’s geht.

Alien-Muffins

Als Grundlage dienen hier gewöhnliche Muffins, dafür wird sich schon ein Rezept finden. Die Augen sind aus gelb gefärbtem Marzipan in das eine Salmiakpastille gedrückt wurde. Die Tentakel sind aus grün gefärbtem Marzipan mit Zuckerschrift verziert und das Frosting ist grün gefärbtes Frischkäse-Frosting.

In der Lecker hieß es, man solle das Frosting draufschmieren und dann die Tentakel reindrücken. Das hat bei mir nicht die Bohne funktioniert und kurzfristig für Verzweiflung am Küchentisch gesorgt. Halbwegs stabil hab ich’s dann hingekriegt,  indem ich Löcher in die Muffins gebohrt habe, die Tentakel da mit etwas Müh und Not reingebastelt habe und dann den Frischkäse oben drauf und ein bisschen um die Tentakel herum geschmiert habe. Optimal war das immer noch nicht, aber es hat dann irgendwie gehalten. Wer was gegen unnötige Sauerei bei der Gebäckverzierung hat, für den ist dieses Rezept sowieso nix.

 

Mumien-Kekse

Die Basis sind Schokokekse, darauf werden mit Zuckerschrift kleine Smarties (oder verwandte Produkte) geklebt, und mit brauner Zuckerschrift noch mal die Pupillen getupft.

Die Bandagen sind ein höchst suspekter Zuckerguss aus Eiweiß und Puderzucker, mit dem man meiner Überzeugung nach auch Häuser verlässlich bauen könnte. Diesen dann mit einem Spritzbeutel mit flacher Tülle schön draufspritzen und fertig. Schwierigkeitsgrad ist hier nicht so hoch.

 

Baiser-Geister

Vor den Baiser-Geistern hatte ich am meisten Angst, weil das Baiser schon so eigentümlich instabil daher kam, und mir die filigrane Augenverzierung nicht  so geheuer war. Das Baiser ließ sich aber dann aber doch sehr nett aufs Backpapier spritzen ohne sofort auseinander zu laufen. Und die Augen waren nach ein bisschen Übung auch unproblematisch.

Insgesamt von allen drei Naschereien die unkomplizierteste und gleichzeitig niedlichste. Also zu empfehlen.

Ich hab’s dann sogar geschafft, das Ganze ohne zu viel Verlust in der Bahn zur Arbeit zu transportieren. (Wieder so ein Moment, wo man dankbar ist, dass man sich über die Jahre eine kleine Keksdosen-Sammlung angeschafft hat. Man braucht so viele Keksdosen ja doch eher selten, aber wenn, dann meistens direkt viele davon.)

Auf der Halloween-Party im Büro, wo es außerdem Mettfüße und -hände, Bowle mit „Augen“ (Lichis gefüllt mir dunklen Trauben), Erdbeerlimes und Waldmeister-Sahne-Getränk in Reagenzgläsern und ähnliche Leckereien hab, kamen meine Kreationen wohl auch ganz gut an. Jedenfalls war nachher nix mehr übrig.

Also, meinetwegen darf es Halloween weiter geben. Jedenfalls so lange mein geliebtes Sankt Martin davon nicht überschattet wird. (Und auf der Lecker-Webseite gibt’s noch ein Halloween-Spezial, zum Beispiel für Inspirationen für nächstes Jahr.)

Waffelnachmittag

Blümchen

Heute gibt’s keine Rezepte, keine Restaurantkritik, keine Gourmetfest-Erzählung oder was man sonst noch so machen könnte. Heute gibt’s hübsche Bilder vom leckeren Waffel- und anschließenden Abendessen bei Freunden. Und weil das da immer so schön und lecker ist, hab ich in weiser Voraussicht die gute Kamera mitgeschleppt. Hier ein paar Eindrücke.

Waffelstapel

(Man beachte die Mila-Troisdorf-Tasse. Ich bin ja immer noch am Hadern, ob ich mir so eine für Hanau zulegen sollte. Hübsch sind sie ja allemal.)

Sahne

Aber bitte mit Sahne.

Kakao

Für mich gab’s Kakao stilecht in der Piratentasse. Kaffee, der kein Latte Machiatto oder wenigstens ein sämiger Espresso ist, und ich – das wir wohl nix mehr mit uns in diesem Leben.

Waffel!

Waffel mit Kirschen und Sahne. Macht man viel zu selten. Ich hätte ja hier noch nicht mal ein Waffeleisen. Vielleicht sollte ich da mal Abhilfe schaffen, denn eigentlich geht das ja nicht, in einem ordentlichen deutschen Foodie-Haushalt noch nicht mal ein Waffeleisen zu haben.

Nachdem die Waffeln ordentlich verdaut waren, die nächste Mission – „Wir kaufen ein Klavier“ – schon in groben Zügen in Angriff genommen wurde. (Bisheriger Plan: Die Männer fahren nach Köln, um das Klavier vor-auszusuchen, und die Frauen kochen in der Zeit was Leckeres. Die scheinbar klassische und etwas antiquierte Rollenverteilung ist hier im Übrigen einzig und allein den tatsächlichen Vorlieben der hier beteiligten Individuen zuzuschreiben. Also, keine Sorge, wir sind nicht in die Fünfziger Jahre zurückmarschiert.)

Außerdem entdeckt: Das wunderbare Buch „Die gute Ehe“ – erste Auflage von 1959 -, das wir gleich mal ausgeliehen haben, um zu Hause in Ruhe nachlesen zu können, ob wir hier auch alles richtig machen.

Und mit Lego ein Raumschiff gebaut. Wurde auch von den beiden Jungs (und Lego-Raumschiff-Experten) als gut abgenickt. Ich bin sehr stolz auf mich.

Oliven

Weiter ging’s dann mit einem Low-Stress Abendessen. Also, Oliven, Tomaten mit Mozzarella, Quark, Aioli, Rohkoststäbchen, Thunfischdip, Baguette, Brötchen, Käse und mehr auf den Tisch und ab dafür! So einfach kann lecker sein.

Thunfisch-DipKäseQuark und RohkostTomate-Mozzarella

Zum Abschluss gab’s noch eine Nachtwanderung am Friedhof vorbei, bei der wir uns vor allem einig waren, dass es schon ganz schön kalt geworden ist. Seufz. Aber schön war’s trotzdem. Und dank klarem Himmel konnte man sogar Sternbilder suchen. Also, das eine, das ich kenne. Aber immerhin.

Auf jeden Fall freuen wir uns aufs nächste Mal. Die Pläne stehen ja schon. Und so ein Klavier muss ja auch gekauft werden.