Hochzeitstortenchallenge: Zwei Tage danach.

Als der Mann nach Hause kommt, liege ich gerade auf dem Bett und rufe verzweifelt “Das mach ich NIE WIEDER!”

Als ich die ersten Cupcakes fertig dekoriert habe, quieke und juchze ich ganz mädchenhaft und rufe dem Mann zu, dass es mir jetzt egal ist, wie müde er ist, “du MUSST jetzt leider gucken kommen, es geht nicht anders”.

Als wir um halb neun die ersten sieben Transportboxen mit Cupcakes zum Hochzeitsaustragungsort bringen und da noch zu Abend essen, klebt mein ganzer Körper nach Zuckerguss.

Als ich mit Nina, Clara und Noah während der Hochzeit die restlichen Cupcakes dekoriere, bin ich vollkommen hin und weg, wie toll das alles aussieht.

Als ich die Etagere aufbaue und alles zusammensetze und mit Glitzerherzchen dekoriere, bin ich noch hinner und noch wegker.

Als alles steht und alle kommen und gucken und staunen, bin ich stolz wie Oskar. Ach quatsch, wie hundert Oskars. TAUSEND OSKARS! DREITAUSEND MILLIONEN OSKARS HOCH DREI!

Nein, ich möchte das nie wieder tun. Und ja, natürlich würde ich sofort wieder zusagen, wenn mich jemand fragt. So anstrengend, so furchtbar, so aufregend, so grandios, so unglaublich toll!

Übrigens, Rezepte folgen… nur ein bisschen Geduld bitte.

Handschuh

Box

Fähnchen

Fertig

Und das sind die kleinen Kuchenstars:

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Hugo

Guinness-Schoko

Kirsch

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Kuchen

Cupcakes

Anschneiden

Hochzeitstortenchallenge: Der grosse Tag

Der eigentliche große Tag ist ja morgen, aber der ganze Kuchenkram muss heute gebacken werden, deswegen ist für mich heute der große aufregende Tag, an dem sich rausstellen wird, ob alles so hinhaut, wie ich mir das vorstelle.

Kurz: Ich werde heute geschätzt 100 Cupcakes (also vier Sorten) und einen kleinen Kuchen backen und die werden dann morgen bei der Hochzeit hoffentlich sowohl ein geschmacklicher als auch ein optischer Genuss sein.

Um neun Uhr der erste Notfall. Keine Minze im EDEKA. Aber ich bin hoffnungsfroh. Erstens ist heute Wochenmarkt und zweitens brauch ich die nur für eine Sorte Cupcakes und die mach ich dann halt als letztes.

Ansonsten muss jetzt gerade noch der Kirschtee ziehen und dann geht’s weiter. Livebloggen wäre voll die tolle Idee, aber das ist mir dann doch ein bisschen zu riskant. Dafür darf man mir unter dem Hashtag #100cupcakes bei Twitter folgen, das wird bestimmt auch amüsant genug. Und fotografiert wird ohnehin.

Ansonsten stelle ich vor:

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Die Zutaten, minus Milch, den restlichen Butterpäckchen, Frischkäse und Minze. Und natürlich den ultrageheimen Geheimzutaten für die ultrageheimen Geheimcupcakes.

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Lebensretter Nummer 1: Kitchen Aid.

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Lebensretter Nummer 2: Musik.

Ist das alles aufregend.

Neue Entdeckung: Tatort Essen auf der Rü

Schild

Schon mehrere Male bin ich an dem im März eröffneten Tatort Essen vorbeigelaufen, habe einen Blick auf die Tageskarte auf der großen Tafel geworfen und “Klingt sehr lecker” gedacht. Gestern war es dann soweit. Eher spontan schlug ich dem Mann vor, das mal auszuprobieren und gesagt, getan, zehn Minuten später sitze ich im Tatort Essen und warte auf die Ankunft des Mannes, während ich schon mal die Speisekarte studiere.

Karte

Klingt alles sehr lecker, Carpaccio vom Rind, Sashimi vom Lachs, Pfifferlingsconsommé, Omnomnom-Feeling stellt sich ein. Was ich denn trinken möchte, werde ich gefragt. Was es denn gebe, frage ich zurück. Ich könnte die Weinkarte haben, oder was anderes. Was gibt es denn anderes, frage ich weiter. Es gibt Bionade, diverse Saftschorlen, Fritz-Kola und Limonade. Letztlich probiere ich mal eine Fritz-Kola, das wollte ich sowieso schon immer mal.

Fritz

Als der Mann kommt, müssen wir uns erst mal die Speisekarte ein bisschen genauer erklären lassen. Burrata, so erfahren wir, ist ganz besonders leckerer Mozzarella mit einem noch etwas flüssigen Kern. Und die knusprigen Ravioli “Meer” sind mit Fisch (Zander? Ich hab’s leider vergessen.) und Garnelen gefüllt und man muss Ingwer dafür mögen. Aber erstmal bestellen wir Weißwein und Wasser und dann treffen wir eine Entscheidung: Burrata mit Nektarinen, französischem Schinken und karamellisierten Pinienkernen als Vorspeise zum Teilen, dann Himmel und Erde mit Gänsestopfleber für den Mann und die Ravioli “Meer” mit Honig-Chili-Creme für mich.

Tatort Essen

Zunächst gibt es lecker Brot mit einem Dip, sowie Wein und Wasser. Das Tatort Essen ist recht klein, hat aber eine kleine Außenterrasse. Reservieren ist auf jeden Fall hilfreich, auch der Mann hatte noch schnell vorher angerufen, und einen Platz gesichert. Leider ist es auch recht laut, man muss sich beim Unterhalten ein bisschen anstrengen. Das war’s aber auch schon an Kritikpunkten, die Einrichtung ist nett, die Bilder an den Wänden etwas funky (eine bessere Beschreibung fällt mir spontan nicht ein) und auf den Tischen stehen faszinierende Blumen.

Dip

Blume

Dann kommt der Burrata, besagter Mozzarella auf ein bisschen gemischtem Salat, Schinken, Nektarinen, Pinienkernen und Granatapfelkernen. Die Euphorie kommt quasi augenblicklich. “Das ist ja das Leckerste, was ich seit langem gegessen habe”, sagt der Mann und da liegt er nicht falsch. Alles lecker, die Kombination super, gute Größe, leckeres Dressing. So kann das weitergehen.

Salat

Und so geht’s auch weiter. In jeglicher Hinsicht. Der Service ist unglaublich nett und kümmerig, neue Gesichter werden hier sofort erkannt und noch mal besonders bekümmert, alles super, alles lecker, beteuern wir und meinen das auch so.

Auch die beiden Vorspeisen-Hauptgerichte lassen keine Wünsche übrig. Die Ravioli sind dem Mann etwas zu fischig, aber das liegt halt daran, dass da Fisch drin ist, da können die Ravioli nichts für, außerdem sind es meine, der Mann hat Himmel und Erde von der Gänsestopfleber und ist begeistert. Meine knusprigen Ravioli sind auch sehr lecker, sie liegen auf einem Salatbett mit Erdnüsschen und gerösteten Zwiebeln.

Ravioli

Und weil alles so lecker ist, bestellen wir nicht nur einen, sondern zwei Desserts. Die Tarte Tatin und das Dreierlei vom Rhabarber. Die Tarte Tatin besteht unseren Authentizitätstest, kein Blätterteig, sondern pâte sucrée, so wie das gehört, das bestätigt mir auch der französische Koch, der glücklicherweise auch Englisch spricht, weil mir direkt mal das französische Wort für “oft” nicht einfällt und ich etwas verzweifelt rumstottere. Dazu gibt’s Erdbeersorbet und Joghurteis. Das Dreierlei vom Rhabarber besteht aus marinierten Rhabarberstückchen, Rhabarbertörtchen und sehr leckerem Rhabarbereis. (Im direkten Vergleich gewinnt die Tarte Tatin, aber das tut sie bei uns eigentlich immer.)

Besteck

Dessert

Wie erwartet ist auch der Espresso 1A. Da bin ich ja empfindlich, ich mag Espresso nur, wenn er dieses sämige, fast säuerliche hat, aber der hier ist sehr gut. Hatte ich nach dem Essen eigentlich auch nicht anders erwartet, aber es ist trotzdem schön, die positiven Erwartungen bestätigt zu bekommen.

Bild

Theke

Das Tatort Essen ist die schönste Neuentdeckung der letzten Monate. Alles war lecker, der Service unglaublich nett, hat viel erzählt und nachgefragt. So wünscht man sich das. Die Karte wechselt regelmäßig, manche Sachen sind immer drauf, andere wechseln je nach Angebot und (vermute ich jedenfalls) Kreativitätsfieber der Küche. Die Tür zur Küche steht übrigens offen, man kann gerne reinschauen, auch von draußen.

Zusammengefasst ein echter Gewinn für die Rü und sehr zu empfehlen. Wir danken noch mal für den netten und leckeren Abend und kommen bestimmt bald wieder.

Tatort Essen
Rüttenscheider Straße 182
45131 Essen
Telefon: 0201/32 03 99 80

http://tatort-gastronomie.de/

Dienstag bis Samstag: 12:00 – 14:30 Uhr, 18:00 – 22:30 Uhr

Seerosenfest in Essen-Kettwig

Meile

Nächste Gourmetmeilenstation: Essen-Kettwig. Die ehemalige “Kulinarisch-musikalische Meile” wurde von der Altstadt zum Stauseeufer verlegt und im gleichen Zuge zum Seerosenfest umbenannt. Für mein Empfinden eine gute Entscheidung, der Standort direkt am See ist – zumindest bei schönem Wetter – traumhaft, die Altstadt muss nicht großräumig gesperrt werden und Seerosenfest geht einem auch deutlich leichter über die Lippen als na ja… das andere eben. (Man kann es auch schneller schreiben.)

Ein kleiner Wermutstropfen in diesem Jahr ist wohl, dass auf der einen Seite der Brücke gerade auf einem großen Areal irgendwas abgerissen wird und dementsprechend große Berge Bauschutt eine Seite der Gourmetmeile säumen. Man muss da einfach die Augen ein bisschen zukneifen und sich vorstellen, man würde gerade auf einer Kanareninsel neben einem Natursteinhang sitzen, dann wird’s sofort besser.

Schutt

Passend dazu saßen wir auch direkt neben dem Stand des Bonner Hofs, der sich auf kanarische und mallorquinische Küche spezialisiert hat, tranken Prosecco mit Zeug drin (Ingwer und Limette bzw. Holundererdbeeren) und probierten uns so durch. Mein persönlicher Gewinner für diese Meile war haushoch das Schlosshotel Hugenpoet, das tollen Thunfisch und kongenialen Schweinebauch anbot.

Nach einer Runde über die Gourmetmeile entschieden wir uns für eine Verdauungsspaziergang in der Kettwiger Altstadt, wo wir dann auch Eis und Crêpe als Nachtisch auf die Hand nahmen, was sich allerdings (jedenfalls, was mein Crêpe betraf) als nicht so gute Wahl herausstellte. Für einen Nachtisch war dann auf der Gourmetmeile selber kein Platz mehr, statt dessen hörten wir uns noch mit einem Abschluss-Radler die tolle kubanische Band an und fuhren dann glückselig nach Hause.

See

Das Seerosenfest lohnt sich auf jeden Fall. Es ist eher eine kleine, aber umso feinere Meile. Nicht zuletzt sind hier die Résidence, Schloss Hugenpoet und Parkhaus Hügel vertreten, die Kettwiger Gourmetmeile muss sich also keinesfalls hinter ihren größeren Geschwistern verstecken. Und der Standort direkt am See ist natürlich kaum zu schlagen. Und wer sonst noch Argumente braucht, schnell heute oder morgen noch hinzufahren, für den ist hier ein bisschen Motivationsbildmaterial.

Rose

Ziegenkäse

Hausgeräucherte Ziegenkäse-Praline im Parma-Mantel auf Rucola mit Caschewkernen und Feigenvinaigrette vom Löwntal

Sekt

Sekt mit Holundererdbeeren vom Bonner Hof

Kalbsbällchen

Kalbsbällchen im typischen Gemüsesud, zart getrüffelt vom Bonner Hof

Brotsalat

Mallorquinischer geräucherter Brotsalat mit geröstetem Jamon-Serrano, Chorizo und Manchego-Spänen im Rauke-Nest zur Safran-Aioli vom Bonner Hof

Thunfisch

Togarashi vom Thunfisch mit Ananaschutney und Rucolasalat von Schloss Hugenpoet

Schweinebauch

Knusprig gebratener Bauch vom Duroc Schwein, Bohnencassoulet mit Salzzitrone und Polenta von Schloss Hugenpoet (aka zartester Schweinebauch der ganzen Welt)

Himmel und Schutt

Hugenpoet

Karussell

Musikanten mit Bier

Fruchtbowle

Fruchtbowle mit richtig viel Frucht vom Sengelmannshof

Ente

1/2 Ente mit Granatapfel-Chutney auf Wokgemüse vom Sengelmannshof

Lachs

Anis gebeizter Lachs mit Erbsen, Boulliongelee und leicht geräucherter Mayonnaise vom Parkhaus Hügel (Leider enttäuschend, Anis schmeckte man nicht, Erbsen und Boulliongelee auch eher geschmacksneutral, aber immerhin war die Mayonnaise lecker.)

Band

Band 2

Lieblinge: Mekong Thai in Essen-Holsterhausen

Schild

Mit der asiatischen Küche hat’s das Ruhrgebiet ja nicht so, da muss man deutlich länger suchen als in anderen Städten. Ich wüsste gar nicht, wo bzw. ob es in Essen einen zweiten Thailänder gibt. Aber selbst wenn wäre es fast egal, denn der beste Thai in Essen ist direkt bei uns um die Ecke und das sage ich nicht, weil es der einzige ist, sondern weil das Mekong Thai in Essen-Holsterhausen wirklich ziemlich gute Thai-Küche bietet.

Von außen wirkt das Mekong Thai ein bisschen üsselig, wir haben es damals einfach nur entdeckt, weil wir dauernd Umzugskram in die Wohnung geschleppt haben und das nach der Arbeit und da kriegt man halt auch mal Hunger. Und wenn man schon direkt ein Thai-Restaurant nebenan hat, kann man das ja auch direkt mal testen.

Mittlerweile scheint sich rumgesprochen haben, dass man im Mekong Thai gut essen kann, denn eigentlich ist es immer voll. Eine Reservierung empfiehlt sich also. Als wir nach dem Hochseilgarten nach Hause kommen, haben wir alle ein großes Loch im Bauch und da bietet sich ein Besuch im Mekong Thai doch an.

Drinnen präsentiert sich das Restaurant schon viel weniger üsselig als von außen, schöne schlichte Holzmöbel, ein bisschen Thai-Kitsch und ein riesengroßes Bild von den Inhabern an der Wand. Wir haben Glück und können noch einen Tisch ergattern, “aber nur für zwei Stunden”. Na ja, das reicht ja.

Drinnen

Bild

Die Speisekarte ist wie bei vielen Thai-Restaurants sehr umfangreich, wobei es sich eben hauptsächlich um unterschiedliche Kombinationen Gemüse mit Sauce und Fleisch oder wahlweise Tofu handelt.

Ich nehme die obligatorische Tom Kha Gai zur Vorspeise, Doreen ist entzückt, weil es frische Frühlingsrollen gibt und die Herren teilen sich Satéspieße. Alles ist erwartungsgemäß frisch und lecker. Dazu nehmen wir einen Lychee-Sekt, der zwar etwas süß, aber ebenfalls lecker daher kommt und außerdem prima zum Essen passt.

Tom Kha Gai

Frühlingsrollen

Was ich als Hauptgericht bestelle, hab ich schon wieder vergessen, es ist irgendeines der vielen Gemüse-und-Fleisch-mit-Reis-Gerichte, aber es ist lecker, genau wie die anderen Gerichte. Jeder probiert bei jedem und alles schmeckt gut. Der Mann hat wieder Laab bestellt, sein Lieblingsgericht. Laab, das ist in diesem Fall kleingeschnittenes ganz krosses Entenfleisch mit Minze, roten Zwiebeln und Koriander. Wer mal  etwas jenseits der üblichen Asia-Thai-Kost probieren will und Koriander mag, dem sei dieses Gericht nur wärmstens empfohlen. Ich schnappe mir nicht ohne Grund immer die Reste und mampfe sie glückselig auf. Laab kommt außerdem mit extra Klebreis im Körbchen, macht also auch optisch noch was her.

Essen

Klebreis

Zum Hauptgericht nehme ich Thai-Eistee, auch sowas, für das ich das Mekong Thai liebe. Thai-Eistee ist schwarzer (oft etwas gefärbter Tee) mit Milch, Zucker und Eis. Und ja, es ist ein bisschen süß, aber sehr, sehr lecker. Den Sirup auf der Karte kann ich hingegen nicht so empfehlen, der ist so knallesüß, dass es selbst mir zu süß war (und ich esse bekanntermaßen Nusspli direkt aus dem Becher).

Bier

Kein Eistee, sondern Bier. Der Eistee erwies sich als nicht so dolle fotogen.

Als Nachtisch nehmen wir Kochbananen in Kokosmilch. Das, was ich wollte (Kokosmilchzeugs in Bananenblattkörbchen) ist eh aus. Die Kochbananen schmecken selbst mir als kategorischem Bananenablehner, das liegt aber auch daran, dass Kochbananen in Kokosmilch nicht die Bohne nach Banane schmecken, sondern hauptsächlich lecker.

Kochbananen

Wer also in Essen mal richtig lecker Thailändisch essen möchte, dem sei das Mekong Thai in Holsterhausen nur dringend empfohlen. Auch in anderen Städten, die mit Thai-Restaurants besser ausgestattet sind, habe ich nie das Gefühl gehabt, so authentisch zu essen wie hier. Nun war ich noch nicht in Thailand und kann das deswegen nur raten, aber allein das doch deutlich vom Standard abweichende Angebot, was Getränke und Nachtische angeht, lässt mich zumindest vermuten, dass hier tatsächlich recht nah dran am Original serviert und gekocht wird.

Mekong Thai
Feuerbachstraße 2
45147 Essen
Telefon: 0201/310 77 08

http://www.mekong-thai-kueche.de/

Öffnungszeiten: Di – Do: 12:00 – 15:00 Uhr und 17:00 – 22:00 Uhr, Fr: 12:00 – 15:00 Uhr und 17:00 – 23:00 Uhr, Sa: 17:00 – 23:00 Uhr, So: 17:00 – 22:00 Uhr