Caro und Küchenjunge beim Summer of Supper im Marieneck

Summer of Supper 16. Juli 2016

Auch dieses Jahr findet im Marieneck in Köln-Ehrenfeld wieder der Summer of Supper statt. Verschiedene Supper Clubs präsentieren hier für je einen Abend ihr Menü, wie bei Supper Clubs üblich sitzen alle an langen Tischen, es wird zeitgleich serviert und man kann sich überraschen lassen, was es zu Essen gibt. Der Abend am 16.7.2016 steht unter dem Motto „Schwein gehabt – Es gibt Rind!“, Caro und der Küchenjunge servieren in fünf Gängen alles mögliche, teils etwas ungewöhnlichere vom Rind.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Das liest sich auf der Speisekarte auch wie erhofft spannend: Herzspießchen mit Granatapfelredukton, Zünglein, Klößchen von Leber, Mark und Hack, Zweierlei vom Ochsenschwanz und als Hauptgang ein Onglet. Nur im Dessert taucht kein Rind auf, dafür gibt es Liebesknochen, passt also auch irgendwie. Ein Rind einmal von vorne bis hinten, das passt auch zum Trend, alles vom Tier zu verwenden und nicht nur die beliebtesten und sicheren Stücke.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Wir haben großen Hunger, denn wir haben spät gefrühstückt und dann nichts mehr gegessen. Vorneweg gibt es Rauchfleischfrischkäse mit Roggenbrot, den wir sehr angetan rumreichen und uns fragen, wie man an eine Extraportion zum Mitnehmen kommt.

Rauchfleischfrischkäse mit Roggenbrot

Dann geht es auch endlich los. Wir bekommen einen Teller mit drei kleinen Portionen: Einmal die Herzspießchen, dann Tartar mit Parmesanmayonnaise und Kapern und Zünglein mit Meerrettichschaum. Da ich vor ein paar Jahren in Frankreich mal einen Salat mit Entenherzen aß, schreckt mich hier wenig ab. Tatsächlich gibt es auch keinen Grund zur Sorge, sowohl Herz als auch Zünglein schmecken sehr fein. Leider wird durch die Soßen sehr viel vom Eigengeschmack weggenommen, der mich sehr interessiert hätte. Lediglich der Tatar ist kaum oder gar nicht gewürzt, hier hätte ich mir vielleicht ein Eigelb vom Wachtelei gut vorstellen können, mit der Mayonnaise schmeckt es dann aber wieder sehr gut.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Als nächstes bekommen wir die drei Klößchen, einmal Leber, einmal Mark und einmal Hack, darunter schön säuerliches Rahmsauerkraut. Leber- und Markklößchen schmecken sehr fein, das Hackklößchen wirkt dagegen etwas profan, Hack eben. In Kombination mit dem Sauerkraut aber insgesamt auch eine sehr feine Sache. Leider passt der Wein nicht ganz dazu, in der Nase habe ich Minze, im Mund viel Zitrone, also auch viel Säure. Zum Sauerkraut hätte, da sind wir uns einig, etwas mit mehr Kontrast besser gepasst.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Als nächstes das Zweierlei vom Ochsenschwanz, einmal im Teigmantel, einmal als Suppe, dazu ein Wurzel-Nuss-Salat. Die Suppe ist exquisit, als bekennender Consommé-Fan könnte ich davon einen ganzen Teller auslöffeln. Das Fleisch im Teigmantel ist zart, bleibt aber geschmacklich etwas zurück. Als Kontrast dazu der wieder etwas säuerlichen Salat aus Möhre und Roter Bete und ein leichter Rotwein zur Begleitung.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Zum Hauptgang nun das Onglet, der Nierenzapfen, ein Stück, das in Deutschland recht selten auf den Tisch kommt, in Frankreich steht es überall auf der Speisekarte. Dazu gibt es Foie-Gras-Schaum, auf den wir alle besonders gespannt sind, Kartoffelwürfel und Böhnchen. Das Fleisch hat einen schönen Garpunkt, der Foie-Gras-Schaum schmeckt erwartungsgemäß fein und passt gut zu dem etwas intensiveren Onglet. Auch an den Beilagen gibt es nichts auszusetzen, die Böhnchen hätten vielleicht noch etwas Salz vertragen, das ist aber wie so oft Geschmackssache. Als der Küchenjunge noch mit dem Siphon mit Foie-Gras-Schaum herumläuft recken wir begeistert die Arme. Wir wollen auch noch ein bisschend davon auf dem Teller haben.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Als Nachspeise dann den Liebesknochen, oder eben ein Éclair mit Karamell, Sahne und Früchten. Nach dem vergeblichen Versuch, das Gebäckstück mit Löffel und Gabel zu zerteilen, greife ich beherzt zu und beiße einfach rein. So würde ich das ja auch essen, wenn ich gerade in Frankreich bei einer Bäckerei so eine Leckerei geholt hätte. Am Ende des Abends bin ich ordentlich betüddelt, zum Dessert gab es einen Süßwein, Jahrgang 2004 und weil mein Mann noch fahren muss, bekomme ich immer noch eine zusätzliche halbe Weinbegleitung.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Zum Abschluss einen Espresso und dann brechen wir auch schon auf, um rechtzeitig zur Übertragung der Kölner Lichter zu Hause zu sein. Nächste Woche sind wir wieder da, wenn Annette Sandner und Michael Riedl mit ihrem Rockabilly Restaurant auftischen. Wir sind gespannt, aufs Essen, auf die Weine und natürlich auf die anderen Gäste. Der Summer of Supper geht noch bis zum 24.7., wer also auch teilnehmen und sich bekochen lassen will, der kann auch kurzfristig noch Tickets kaufen.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Marieneck
Marienstraße 1c
50825 Köln

Webseite

www.summerofsupper.de

Kurzkritik: Beef Brothers in Köln

Menü

Es ist Samstag, herrlichstes Wetter und wir sind mal wieder in Köln. Und: Wir haben Hunger. So stehen wir auf der Aachener Straße, wollten eigentlich ins Schmitz, da ist es aber nicht nur zu voll, auch das Mittagsangebot sieht zwar lecker aus, ist aber nicht ganz so das, was wir uns vorgestellt haben. (Aber wir kommen wieder für die Abendkarte, das ist mal sicher.) Also muss eine Alternative her. Davon gibt es auf der Aachener Straße genug, Bistros, ein Inder, ein Italiener und dann stehen wir auf einmal bei den Beef Brothers. Burger geht immer, draußen sitzen Menschen auf dem Bürgersteig an kleinen Tischen, schwarze Metallkörbe mit Burgern und Pommes Frites vor sich, drinnen zwei Stehtische und ein paar weitere Tische, der Laden ist rappelvoll, aber wir wollen ja auch nicht lange hier bleiben, nur eine kleine Stärkung und dann weiter beim Samstagsbummel.

Bestellen am Tresen

Wir bestellen einen Barbequeburger und einen Cheeseburger, beides Mal die kleine 100–Gramm-Variante und eine große Portion Pommes Frites, dazu Cola und Fassbrause aus dem Kühlschrank. Bestellt und bezahlt wird direkt am Tresen, das Burgermachen ist heute Fließbandarbeit im Beef Brothers. „Noch zwei kleine!“ wird gerufen. „Ein kleiner und zwei großer!“ Zwischendurch werden die Burgerbrötchenhälften in eine Art Riesentoaster geschoben. Sobald eine Bestellung fertig ist, wird die Nummer ausgerufen: „55 und 56!“ Hungrige Menschen holen ihre Metallkörbchen ab, ich frittesgucke auf den Zettel: 63. Ein bisschen müssen wir also noch warten.

Getränke

Dann ist es endlich so weit, drei Metallkörbchen stehen für uns bereit: Zwei Burger, eine große Pommes, wir lassen uns nachträglich noch Mayonnaise auf die Pommes geben und beißen in unsere Burger. Lecker ist das, frischer Salat, gute Soße, das Fleisch nicht trocken, sondern saftig. Auch bei den Pommes Frites gibt es nichts zu meckern, allerdings hätte es eine kleine Portion wohl auch getan, wir wollten ja nur einen Happen essen.

Cheeseburger

Pommes

Die Karte bei den Beef Brothers ist angenehm klein, ein paar Burgervariationen, eine vegetarische Variante, Pommes, Cole Slaw und ein paar Saucen. Alles zu sehr moderaten Preisen, für alles komplett zahlen wir heute 15,60 Euro. Dazu noch ein pinker Schädel an der Wand. Alles gut.

Nummer

Beef Brothers
Aachener Straße 12
50674 Köln

http://www.beef-brothers.de/
Telefon: 0221 / 29 83 47 36

Öffnungszeiten:
Dienstag – Donnerstag: 12:00 – 22:00
Freitag: 12:00 – 24:00
Samstag: 13:00 – 24:00
Sonntag: 13:00 – 22:00
Montag: Ruhetag

Die grosse Berliner-Pfannkuchen-Problematik

Heute gab es in der Wrintheit wieder die Pfannkuchen-Problematik. Nämlich: Wenn man in Berlin Pfannkuchen bestellt, bekommt man das, was man jetzt zum Beispiel in Köln als Berliner kennt. Was muss man also in Berlin bestellen, um Pfannkuchen zu bekommen, also eben die Sorte Pfannkuchen, die man zum Beispiel in Köln erwarten würde?

Die Antwort, das wusste ich sogar, ist: Eierkuchen.

Ich weiß das, weil ich als Kölnerin in Hessen zusammen mit Leuten aus Berlin und Zwickau zusammengearbeitet und somit die Berliner-Pfannkuchen-Diskussion schon mehr als einmal geführt habe, unter anderem dadurch bedingt, dass mindestens einmal im Jahr irgendwer Berliner spendierte und damit die große babylonische Sprachverwirrung in der Gebäckedition heraufbeschwor.

Es ist allerdings noch komplizierter: In Bayern, das hab ich mir jedenfalls sagen lassen, heißen Berliner „Krapfen“. Und dann musste ich bei Isabella lesen, dass Menschen in Bayern glauben, dass im Rheinland in Krapfen, also Berlinern Rosinen wären. Das ist nicht nur fies, sondern auch Unfug.

Aber der Reihe nach.

Fangen wir mit Pfannkuchen an. Pfannkuchen sind für unseren Zweck die flachen Teigfladen, die man in einer Pfanne zubereitet. Gerne süß, oft aber auch herzhaft, man kann Äpfel mit rein tun oder es lassen, man kann sie mit Kirschen und Sahne servieren oder einfach so. Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Variationen, in Frankreich gibt es die hauchdünne Version namens Crêpe (wenn süß) oder Galette (wenn herzhaft und mit Buchweizenmehl). Vermutlich ist das aber auch in Frankreich komplizierter. In Amerika macht man sie gerne mit etwas Backpulver und Buttermilch, mit Blaubeeren und Ahornsirup oben drüber. Es gibt Ofenpfannkuchen, bei denen man die Pfanne in den Ofen gibt und dann den Pfannkuchen da länger backen lässt, es gibt Kaiserschmarrn und es gibt vermutlich noch viel mehr.

Pfannkuchen heißen Pfannkuchen. Im Osten Deutschlands (ich möchte mich hier nicht auf irgendwelche konkrete Grenzen festlegen, das gibt dann eh nur Ärger) heißen sie aber Eierkuchen. Weil, so die Logik, in den Teig Eier kommen. Das gilt natürlich auch für andere Kuchen, also das mit den Eiern, insofern ist das gar kein Alleinstellungsmerkmal, das diese Bezeichnung rechtfertigen würde, aber darüber können Sie mit Ihren ostdeutschen Bekannten diskutieren, ich bin mit dem Thema durch.

Das, was dafür in Berlin und im Osten Deutschlands völlig irrigerweise Pfannkuchen heißt, heißt im Rheinland Berliner und meines Wissens kommt man auch im Rest Deutschlands mit dieser Bezeichnung einigermaßen gut durch, was aber keine Region daran gehindert hat, sich eine eigene Bezeichnung auszudenken. In Hessen zum Beispiel heißen die Dinger Kreppel und in Bayern Krapfen. Irgendwo hab ich auch schon mal „Berliner Ballen“ gehört, aber das möchte ich eigentlich schnell wieder vergessen.

Berliner, Kreppel, Krapfen oder eben Pfannkuchen  sind die runden ausgebackenen Dinger, die meistens mit Marmelade gefüllt sind, manchmal auch mit Eierlikörcremezeug und bei besonderen Spaßfinken auch mal mit Senf oder Mayonnaise, allerdings habe ich das Glück, mit solchen Menschen nicht befreundet zu sein und mir wäre auch viel daran gelegen, wenn das so bliebe. Als ich mal versuchte, zu argumentieren, dass ja der Begriff „Pfannkuchen“ für diese Dinger völlig fehl am Platze sei, weil die ja gar nicht in einer Pfanne gemacht wurden, sagte man mir „Wohl!“ und wies auf die historische Herkunft dieses Gebäcks hin, wo irgendwann auch mal eine Pfanne im Spiel gewesen sein soll. Mist.

Kommen wir zur Königsdisziplin: Dem Krapfen. Krapfen gibt es nämlich im Rheinland auch, es ist aber etwas anderes als ein bayerischer Krapfen bzw. Berliner bzw. Kreppel bzw. Pfannkuchen. Krapfen sind zwar auch Teigklumpen, die in Fett ausgebacken werden, sie sind aber üblicherweise etwas kleiner als Berliner, unregelmäßig geformt und nicht mit irgendwas gefüllt. Womit wir wieder an das bajuwarische Missverständnis von ganz oben anknüpfen können, denn Krapfen gibt es in der einfachen und in der Rosinenvariation. Da kommen dann die Rosinen einfach mit in den Teig und werden dann auch mit dem Teig ausgebacken. Das ist natürlich immer noch fies, weil Rosinen in Zeug generell fies sind, aber es ist zugelassen. Wenn man in der Google Bildersuche „Krapfen Rheinland“ eingibt, dann ist ungefähr alles das, was kein Berliner/Kreppel/Pfannkuchen ist, aber trotzdem irgendwie nach Gebäck aussieht, ein (rheinischer) Krapfen.

Und weil wir uns im Rheinland auf Fettgebackenes so gut verstehen, haben wir uns auch noch Mutzenmandeln ausgedacht, die sind aus einem anderen Teig und noch kleiner, werden aber auch ausgebacken. Allerdings gibt es neben den Mutzenmandeln auch noch die Mutzen, das ist wiederum etwas anderes, wird aber auch ausgebacken. Und an dieser Stelle steige ich auch aus, denn ich esse sowieso am allerliebsten Quarkbällchen. Aber das ist dann schon wieder was anderes und hat hier auch gar nichts mehr zu suchen.

Wir lernen also: Pfannkuchen heißen in Berlin Eierkuchen, dafür halten die Pfannkuchen für das, was anderswo Berliner, Kreppel, Krapfen oder sonstwie heißt. Dafür ist das, was im Rheinland Krapfen heißt etwas anderes als das, was in Bayern Krapfen heißt. Wie das, was im Rheinland Krapfen heißt, woanders heißt, wenn es das da überhaupt gibt, weiß ich allerdings nicht.

Communal Meals und Springbokkies: Shaka Zulu in Köln

draussen

Als wir aus Köln (bzw. aus Opladen) wegzogen, hatte das mit unseren Gourmetausflügen gerade erst angefangen, insofern bin ich trotz der vielen Jahre, die ich in und bei Köln gewohnt habe, ein bisschen unerfahren, was die Gastronomie dort so zu bieten hat. Außerdem ändert sich bei einer Stadt wie Köln ja auch laufend irgendwas, Altes macht zu, Neues auf und eh man sich’s versieht, weiß man gar nichts mehr.

Für unseren Ausflug nach Köln sollte es aber dann schon was Nettes sein, also besorgte ich mir Freitag noch schnell einen Gastroguide für Köln und blätterte schon in der U-Bahn gespannt rum. Tatsächlich war die Entscheidung dann recht schnell getroffen. Das Shaka Zulu im Belgischen Viertel sollte es sein. Schließlich waren wir mit zwei Südafrikanern auf Touritour in Köln und wir fanden, es wäre mal Zeit, ein bisschen was Südafrika-Feeling aufkommen zu lassen und nicht immer anderen was zu zeigen, sondern auch selbst mal was gezeigt zu bekommen.

Über die Online-Reservierung lief nix mehr am Samstag, aber ein Anruf im Shaka Zulu genügte, um doch noch einen Tisch für fünf Mann zu reservieren. Und nach einer ausgiebigen Tour durch Köln mit viel Gucken, Fahren, Laufen, Klettern und ein bisschen Shoppen, kamen wir dann um kurz vor sechs an.

Ventilator

Für uns war ein gemütlicher Tisch ganz hinten freigehalten worden, und dann war es erst mal Zeit, die Speisekarte zu studieren. Das löste schon kleine Begeisterungsstürme aus, anscheinend gab es bei den Gerichten und Getränken einiges, was eben typisch südafrikanisch ist. Wir kannten uns ja nicht die Bohne aus.

Tiere

Teller

Im Shaka Zulu gibt es Communal Meals, ein bisschen vergleichbar mit Tapas. Insgesamt standen sieben Gerichte zur Auswahl, aus denen man sich entweder drei oder vier als Menü aussuchen kann oder man nimmt einfach alle sieben mit zwei Beilagen (Reis und Pap) und Dessert. Für fünf Leute, so wurde uns erklärt, würde es dann auch reichen, einfach drei oder vier Mal das Gesamtpaket zu nehmen, und wenn wir dann doch noch Hunger hätten, dann könnte man eben noch nachbestellen.

So haben wir das dann auch gemacht. Drei Mal das Komplettmenü, zum Aperitif südafrikanischen Sekt mit Granatapfel und dann gespannt abwarten, was so kommen würde.

Aperitif

Die Deko, so bekamen wir versichert, sei auch sehr typisch südafrikanisch, alles aus Müll irgendwie hübsch zusammengebastelt, die Teelichthalter z.B. aus Kronkorken, die Spiegel an der Wand mit Vuvuzelas verziert, an den Wänden Tierkopflampen aus Glitzerperlen.

Kronkorken

Mit Brot und einem Zwiebeldipp vorneweg kamen auch die herrlich bunten Teller auf den Tisch und wir konnten loslegen. Zunächst also den Zwiebeldipp testen, aus einer Art Frischkäse oder Joghurt, auf jeden Fall lecker.

Zwiebeldipp

Als nächstes kamen Samoosas mit Hackfleischfüllung, Hackfleischbällchen mit Burenwurstgewürz und Weizengrützsalat, lauwarmer Süßkartoffelsalat mit Biltong (südafrikanische Trockenfleischscheiben) und Maniokkroketten mit einem scharfen Dipp. Das alles wurde in ebenso hübsch bunten Schüsseln serviert, es wurde rumgereicht, von allem probiert und alles für a) lecker und b) authentisch befunden. Puh. Stein vom Herz geplumpst.

Erste Runde

Ich hatte aber eigentlich damit gerechnet, dass wir nicht enttäuscht werden würden, schließlich ist der Chef des Ladens Südafrikaner, sollte sich also auch ausreichend auskennen.

Als nächstes kam dann ein angolanischer Fischeintopf, ein Bohnentopf mit Kochbananen und malawisches Hühnchen mit Tomaten und eingelegten Zitronen. Dazu dann auch die Beilagen, Reis und Pap. Pap ist dabei am ehesten mit Polenta zu vergleichen, wird – nach allem, was ich verstanden habe – auch aus Maismehl zubereitet und in Südafrika anscheinend zu fast jedem Anlass gegessen.

Pap

Die Beilagen, so erfuhren wir, werden immer erst zur zweiten Runde gereicht, damit die Gäste sich nicht schon mit der ersten Runde hoffnungslos überfressen und dann zur zweiten Runde keinen Hunger mehr haben. Auch so waren bei uns bei der zweiten Runde nicht alle Schüsselchen leer, es war also ausreichend für alle. Erstaunlicherweise war hier der Fischeintopf mein Favorit, während der Mann sich ein bisschen in das Hähnchen verliebt hatte.

Fischeintopf

Bohnen

Hühnchen

Auch der Cocktail, den ich noch bestellte, war lecker frisch und fruchtig und nicht so ganz ohne. Die Männer hielten sich statt dessen an Heineken vom Fass. Es gibt auch südafrikanisches Bier und Cider, allerdings nur aus der Flasche. Bei weniger heißen Temperaturen lohnt sich sicherlich auch ein Blick auf die Weinkarte, die von südafrikanischen Weinen (weiß, rot und rosé) dominiert wird, die zumindest von den Beschreibungen auch durchaus probierenswert klingen.

Cocktail

Als Nachtisch gab es Sherry Trifle, der eifrig gelöffelt und ebenfalls für sehr lecker befunden wurde.

Trifle

Und dann gab’s noch ein Highlight: Springbokkies! Springbokkies sind Shots aus Minzlikör und Amarula und vor allem eins: Großartig! So großartig, dass wir das schnellstmöglich zu Hause nachmachen müssen. Zwischen der ersten und der zweiten Runde Springbokkies kam die Rechnung ganz stilecht in selbstgebastelten Schächtelchen und nach der zweiten Runde Springbokkies machten wir uns dann satt, zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken auf zum Bahnhof.

Springbokkie

Springbokkie II

Springbokkie mit Namenspaten

Das Shaka Zulu kann ich nur uneingeschränkt empfehlen. Das Essen war super, der Service unheimlich nett, die Atmosphäre schön entspannt und authentisch ohne dabei zu aufdringlich oder künstlich zu sein. Im Sommer gibt es übrigens auch ein paar wenige Plätze draußen. Und auch, wenn wir uns nur gelegentlich in Köln rumtreiben, hier waren wir sicherlich nicht zum letzten Mal.

Bar

Shaka Zulu
Limburger Straße 29
50672 Köln
Telefon: 0221/16 86 28 14

http://shakazulu-restaurant.de

Öffnungszeiten: Mo. – So. ab 17 Uhr

Kurzkritik: Törtchen Törtchen in Köln

Das Törtchen Törtchen in der Alten Wallgasse in Köln kenne ich eigentlich seit es existiert. Leider sind wir kurz nach der Eröffnung weggezogen, so dass ich nur noch bei gelegentlichen Köln-Besuchen mal vorbeischauen konnte.

Heute war es wieder soweit. Nach dem Klaviershoppen (nicht für uns, wir haben schon genug davon) schleppte ich die Herrenbegleitung erst ins Schmitt zum Currywurst-Essen und anschließend ins Törtchen Törtchen.

Der Laden war wie immer rappelvoll, was allerdings nicht besonders schwer ist, schließlich ist das gesamte Café inklusive Verkaufsbereich geschätzte 12 Quadratmeter groß und bietet vielleicht Platz für sechs bis acht Menschen, die auch nicht fies voreinander sein dürfen.

In der Vitrine lachten uns die wunderbarsten Törtchen an. Edelpatisserie der wunderbarsten, hübschesten Sorte, Macarons, Pralinen, sogar Tarte Tatin und andere Kuchen, die man allerdings nur ganz kaufen konnte –  und so viel Hunger hatten wir doch nicht. Das Törtchen Törtchen stand von Anfang an ganz in der Tradition französischer Patisserie-Kunst und ist sich da auch treu geblieben.

Das Fotografieren wurde uns leider mit den Worten “Das machen wir hier nicht mit den Fotos” directement untersagt, so dass ich hier weder die schönen Törtchen noch das liebevoll gestaltete Interieur zeigen kann. Die Beweggründe, das Fotografieren zu untersagen, erschließen sich mir nicht ganz und ich finde es auch ein bisschen schade, denn üblicherweise mache ich Bilder, um anderen Leute davon zu überzeugen, wie toll es irgendwo ist, damit sie auch dahingehen und führe dabei sicher nichts Böses im Schilde.

Für uns gab es jedenfalls Heiße Schokolade, Cappuccino und Latte Machiatto und eine Haselnuss-Himbeer-Schnitte, deren hübsche französische Bezeichnung mir schon wieder entfallen ist. Das Törtchen war exzellent, was mir die beiden Herren auch bestätigten, die Heiße Schokolade hätte etwas schokoladiger sein können, war aber an diesem kalten Wintertag ein schöner Wärmebringer.

Wie immer war es sehr überzeugend. Das Törtchen Törtchen hat eine weitere Filiale in Köln-Nippes (wo auch gebacken wird) und einen Stand auf dem Düsseldorfer Carlsplatz. Außerdem werden Kurse für Hobby-Feinbäcker angeboten und Bücher zum Nachbacken gibt’s auch schon.

Törtchen Törtchen
Alte Wallgasse 2a
50672 Köln
Telefon: 0221/998 79 611

Öffnungszeiten: Mo – Sa: 11 – 19 Uhr, So: 13 – 17 Uhr

http://www.toertchentoertchen.de/

SCHMITT Foxy Food in Köln (auf Umwegen)

SCHMITT Foxy Food

Die Vorgeschichte

Es war eine schwere Geburt. Ich wollte doch nur was essen. Weil ich sowieso aufgrund von akutem Kaffeenotstand in Köln einen Zwischenstop einlegen musste (Leute mit Nespresso-Maschine haben’s halt auch nicht immer leicht), dachte ich, na ja, wenn ich schon mal hier bin, dann kann ich ja noch ein bisschen bummeln gehen und dann auch eine Kleinigkeit essen.

Im Bahnhofsbuchhandel hab ich dementsprechend in die aktuellen Gastronomieführer gespäht, mir schnell die Adressen (na ja, die Straßennamen) zweier vietnamesicher Restaurants gemerkt und mich dann in die Richtung aufgemacht, also über Umwege vom Dom zum Neumarkt, kurz in der hiesigen Mayerschen reingeschaut und dann mit der 9 zum Zülpicher Platz.

Der erste Vietnamese, das Lu am Hohenstaufenring, machte zwar einen guten Eindruck, mag aber nur Bargeld und man konnte mir auch nur die Sparkasse in der Nähe zum Abheben nennen, was ich ungern tu, weil ich da Gebühren bezahlen muss. Also weiter laufen bis zur Brabanter Straße, wo der andere Vietnamese angeblich sein sollte. Weil es immer später wurde, wurde auch das kleine Hüngerchen so langsam zu einem großen und wo ich da so lang lief, über die Roonstraße und dann zur Brabanter, erinnerte ich mich an damals™, als da an der Ecke noch das Whistle Stop Cafe war und auf einmal hatte ich weniger Hunger auf Vietnamesisch und mehr auf Amerikanisch.

Das Whistle Stop Cafe gibt es aber nicht mehr, da ist jetzt ein Kubaner, und da wollte ich dann doch nicht hin und eine Bank hatte ich bislang auch noch nicht gefunden.

Den zweiten Vietnamesen habe ich im Übrigen auch nicht gefunden, vermutlich akute Blindheit wegen noch akuterem Hunger, aber am Friesenplatz gibt es immerhin eine Commerzbank. Also schnell Geld geholt und mental schon damit abgefunden, einfach ein Stück Kuchen bei Starbucks zu vertilgen, dann aber gedacht “Na ja, komm, ein paar Meter läufst du noch, vielleicht gibt’s ja noch was” und beim SCHMITT in der Friesenstraße vorbei gekommen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Hunger einen Zustand erreicht, wo tatsächlich eigentlich nur noch Currywurstpommes helfen kann. Also rein.

Das Lokal

Das SCHMITT ist ein Franchiseunternehmen aus Hamburg, hat aber auch eine Filiale in Köln. Es ist sowas wie ein Luxus-Imbiss, aber weniger wegen Blattgold und Gedöns, sondern mehr wegen fehlender Zusatz– und Konservierungsstoffe, also die gute und weniger alberne Sorte Luxus.

Wenn man die Karte mal kapiert hat (Die Currywurst heißt hier z.B. “WuchtBrumme”), kann man aus Currywurst, Schnitzel, Hot-Dog und ähnlichem Imbissessen wählen. Ich habe mich ganz traditionell für eine Currywurst (in der Bio-Variante) mit Pommes und Getränk (Charitea in schwarz) entschieden, dann noch schnell den Cole Slaw auf der Karte entdeckt und den dann auch noch bestellt.

Currywurst & Pommes @ SCHMITT Foxy Food

Amazing Cole Slaw @ SCHMITT Foxy Food

 

SCHMITT Foxy Food

Und, ganz ehrlich, ich habe selten so eine leckere Currywurst mit so guter Soße und so tollen Cole Slaw gegessen. Auch wenn ich ein paar Pommes übriglassen musste und danach pappsatt war, ich war begeistert.

Wenn man es nicht eilig hat, kann man drinnen an drei Tischen schön sitzen, ansonsten gibt es natürlich alles auch zum Mitnehmen, ist schließlich ein Imbiss.

SCHMITT Foxy Food

Vom SCHMITT Foxy Food gibt es neben Hamburg und Köln noch Filialen in Ulm und Dresden und für Veranstaltungen kann man sogar ein SCHMITT-Mobil mieten.

Mich hat’s jedenfalls überzeugt und nach dem elend langen Fußmarsch bin ich wahrscheinlich tatsächlich genau im richtigen Lokal gelandet.

SCHMITT Foxy Food
Friesenstraße 72
50670 Köln
Tel: 0221 –  120 629 15

http://www.schmitt-foxyfood.de

Öffnungszeiten Di – Do: 12 – 22 Uhr, Fr 12 – 4 Uhr, Sa 12 – 5 Uhr (So & Mo geschlossen)