Essen wie Anne in Frankreich: MILES in Bordeaux

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Es ist Unwetter als wir in Bordeaux auf der Rue Sainte-Catherine an der Ecke Rue du Cancera stehen und eigentlich zu MILES wollen. Das FNAC, in das wir uns noch bis zur Ladenschlusszeit geflüchtet haben und das eine erstaunlich gute Kochbuchecke hat, schließt, die Menschen drängen sich unter dem kleinen Vordach, denn es regnet wie bescheuert.

„Wir müssen eigentlich nur ein paar Meter weiter“, sage ich meinem Mann, der mich anguckt, als wäre ich nicht ganz von Sinnen, bei dem Regen überhaupt auch nur in Betracht zu ziehen, irgendwohin zu gehen. Auf der anderen Seite haben wir reserviert und lange warten möchte ich hier auch nicht. „Kannst du laufen?“ frage ich, mein Mann nickt und dann laufen wir halt los.

Rund 150 Meter weiter kommen wir durchnässt und außer Atem im MILES an, einem kleinen Restaurant, das von zwei jungen Paaren geführt wird. Das Konzept des MILES: Es gibt nur ein 5-Gänge-Menü abends, mittags kann man zwischen drei und vier Gängen wählen. Die Karte wechselt alle paar Wochen. Das Essen wird in der offenen Küche zubereitet, insgesamt gibt es vier kleine Tische und 13 Plätze (wenn ich richtig gezählt habe) an der Bar mit Blick auf eben diese offene Küche.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Reserviert habe ich am Samstagabend für Dienstag, und wurde Dienstagmorgen vom Anruf des Restaurants geweckt. Seitdem weiß ich auch, dass mein Französisch mittlerweile wieder so gut ist, dass ich auch im schlaftrunkenen Zustand zumindest verstehe, dass die Reservierung klappt und wir Plätze an der Bar haben werden. Das klingt erst ungemütlich, aber schon auf TripAdvisor wiesen Gäste darauf hin, dass man wirklich unbedingt an der Bar sitzen will, damit man auch alles mitbekommt, was in der Küche passiert. Grund zur Freude also.

Wir werden begrüßt und an unsere Plätze geführt. Die Karte ist recht überschaubar, klar, es gibt ja auch nicht viel auszuwählen, die Frage nach Allergien und Unverträglichkeiten verneinen wir und nehmen jeweils die Weinbegleitung für das Menü. Für mich gibt es noch einen Cocktail MILES als Aperitif, mein Mann als designated driver fragt nach einer alkoholfreien Alternative. Man könnte den Cocktail auch einfach ohne Alkohol machen, sagt die Bedienung und so machen wir es dann auch.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Der Aperitif ist fruchtig erfrischend, mit Limette und Minze und als alkoholfreie Variante fast noch leckerer. Während wir warten und trocknen können wir den vier jüngen Köchen beim Wuseln zusehen. Die Küche ist klein, aber das Team wirkt routiniert, schnell wird klar, dass hier jeder weiß, was wann von wem zu tun ist. Ich jauchze, als ich das Anova-Sous-Vide-Gerät erblicke und wir rätseln, was uns wohl heute sous-vide-gegart serviert wird.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Während sich das Restaurant weiter füllt, werden direkt vor uns Teller und Schüsselchen in Position gebracht und mit den Grüßen aus der Küche bestückt. Als erstes gibt es Algenchips mit Schweinbauch und karamellisierter Tomatensauce, danach Fenchelsalat in fermentierter Milch mit rohem Pollack. Beides schmeckt ganz ausgezeichnet und macht gespannt auf das, was kommen wird.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Zum ersten Gang gibt es einen Weißwein aus Kalifornien, auch etwas, das uns in Frankreich eher selten unterkommt. Die Franzosen bleiben üblicherweise bei französischen Weinen, davon haben sie ja zugegebenermaßen auch reichlich. Diesmal werden uns die Teller über die Bar angereicht, nachdem wir schon der Anrichtung beiwohnen konnten. Irgendwas mit Eigelb, Pilzen und Schäumchen. Was noch so alles drinsteckt wird uns so richtig mit jedem weiteren Handgriff bewusst. Jedes Mal, wenn wir denken, dass jetzt der Teller aber fertig sein muss, kommt noch jemand und fügt noch ein paar Blättchen oder ein bisschen Soße dazu.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Am Ende haben wir sous-vide-gegartes Eigelb mit Pilzen und Crumble, dazu eine Artischockencreme und Milchschaum mit Yuzu-Zitrone. Die Aromen stimmen, das Eigelb ist wunderbar weich, die Texturen kontrastieren, alles ist super. Die letzten Tropfen Eigelb wischen wir mit Brot auf, damit auch ja nichts umkommt.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

In der Zwischenzeit wird der nächste Gang vorbereitet und das ist wieder sehr aufregend. Makrele wird direkt vor unseren Augen gegrillt. Dazu gibt es Tofumayonnaise, vietnamesisch gewürzte Auberginen, gerösteter schwarzer Reis, eingelegte Zwiebeln und eine Orangen-Ingwer-Sauce. Das ist alles ganz und gar köstlich, sowohl für sich als auch in der Kombination und natürlich mit der Feuershoweinlage vorher erst recht.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Es folgt der vielleicht schwächste Gang, was aber bei dem hohen Niveau auf dem hier gekocht wird, nicht viel heißen soll. Es gibt Stör auf einer Grünen-Curry-Sauce mit Zucchini und Muscheln mit Kokosschaum. Auch das alles gut, aber im Zusammenspiel nicht ganz so spannend wie die vorherigen (und Spoiler: die kommenden) Gänge.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Als vierten Gang gibt es Mais mit Ente. Unten Maispüree, darüber mit Miso gewürzter Mais, Blaubeeren, gegrillte Frühlingszwiebel und zwei Stücke von der Ente. Während mein Mann versucht, mir die Ente zu klauen, schwärme ich von Mais als unterschätztem Gemüse. Sowohl das Maispüree als auch der gewürzte Mais sind geschmacklich super, ich könnte direkt eine doppelte Portion essen oder hätte zumindest gerne das Rezept.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Die Teller werden uns üblicherweise von einem der Köche über die Theke gereicht, zusammen mit einer ausführlichen Erklärung, was wir auf dem Teller haben. Wir haben uns dafür entschieden, unser Essen auf Englisch erklärt zu bekommen, was auch ohne Probleme funktioniert. Das Publikum ist generell erstaunlich international. Neben uns sitzt ein britisches Paar, am Tisch hinter uns ein junges Paar aus Philadelphia und an einem anderen Tisch eine deutsche Gruppe. Die Bedienung entschuldigte sich gleich zu Anfang unnötigerweise für ihr vollkommen ausreichendes Englisch.

Nun also der letzte Gang, das Dessert. Wir bekommen Feigen-Buttermilch-Eiscreme auf Ziegenkäse-Honig-Schaum mit Feigen, Sesamkuchen und Honeycomb. Auch hier stimmt alles, außer, dass es der letzte Gang ist.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Schon trudeln die nächsten Gäste ein. Im MILES wird üblicherweise zu zwei Zeiten gestartet, um 19:30 Uhr und um 21:30 Uhr. So können die Teller weitestgehend zusammen angerichtet und serviert werden. Das bedeutet auch, dass davon ausgegangen wird, dass man in zwei Stunden durch ist, es wird aber niemand gedrängelt oder vor die Tür gesetzt, wenn es doch etwas länger dauert. Wir trinken noch einen Kaffee und fordern dann die Rechnung.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

Für ein 5-Gänge-Degustations-Menü haben wir 48 Euro bezahlt. Die Weinbegleitung mit vier Weinen kostet 22 Euro. Wer nur zu zweit unterwegs ist, sollte zusehen, dass er an der Bar einen Platz bekommt, aber das MILES ist so klein, dass man auch von den Tischen aus noch einen guten Blick in die Küche hat.

Wir haben exzellent gegessen, wurden sehr freundlich bedient und alle unsere (Zwischen-)Fragen wurden jederzeit beantwortet. Wir sind zwar nicht oft in Bordeaux, aber im MILES waren wir hoffentlich nicht zum letzten Mal.

MILES, Bordeaux, 13.9.2016

MILES
33, Rue du Cancera
33000 Bordeaux
Frankreich

Tel: +33 (0)5 56 81 18 24
www.restaurantmiles.com

Dienstag bis Freitag: 12:00 – 14:30, 19:30 – 22:00
Samstag 19:30 – 22:00

Caro und Küchenjunge beim Summer of Supper im Marieneck

Summer of Supper 16. Juli 2016

Auch dieses Jahr findet im Marieneck in Köln-Ehrenfeld wieder der Summer of Supper statt. Verschiedene Supper Clubs präsentieren hier für je einen Abend ihr Menü, wie bei Supper Clubs üblich sitzen alle an langen Tischen, es wird zeitgleich serviert und man kann sich überraschen lassen, was es zu Essen gibt. Der Abend am 16.7.2016 steht unter dem Motto „Schwein gehabt – Es gibt Rind!“, Caro und der Küchenjunge servieren in fünf Gängen alles mögliche, teils etwas ungewöhnlichere vom Rind.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Das liest sich auf der Speisekarte auch wie erhofft spannend: Herzspießchen mit Granatapfelredukton, Zünglein, Klößchen von Leber, Mark und Hack, Zweierlei vom Ochsenschwanz und als Hauptgang ein Onglet. Nur im Dessert taucht kein Rind auf, dafür gibt es Liebesknochen, passt also auch irgendwie. Ein Rind einmal von vorne bis hinten, das passt auch zum Trend, alles vom Tier zu verwenden und nicht nur die beliebtesten und sicheren Stücke.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Wir haben großen Hunger, denn wir haben spät gefrühstückt und dann nichts mehr gegessen. Vorneweg gibt es Rauchfleischfrischkäse mit Roggenbrot, den wir sehr angetan rumreichen und uns fragen, wie man an eine Extraportion zum Mitnehmen kommt.

Rauchfleischfrischkäse mit Roggenbrot

Dann geht es auch endlich los. Wir bekommen einen Teller mit drei kleinen Portionen: Einmal die Herzspießchen, dann Tartar mit Parmesanmayonnaise und Kapern und Zünglein mit Meerrettichschaum. Da ich vor ein paar Jahren in Frankreich mal einen Salat mit Entenherzen aß, schreckt mich hier wenig ab. Tatsächlich gibt es auch keinen Grund zur Sorge, sowohl Herz als auch Zünglein schmecken sehr fein. Leider wird durch die Soßen sehr viel vom Eigengeschmack weggenommen, der mich sehr interessiert hätte. Lediglich der Tatar ist kaum oder gar nicht gewürzt, hier hätte ich mir vielleicht ein Eigelb vom Wachtelei gut vorstellen können, mit der Mayonnaise schmeckt es dann aber wieder sehr gut.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Als nächstes bekommen wir die drei Klößchen, einmal Leber, einmal Mark und einmal Hack, darunter schön säuerliches Rahmsauerkraut. Leber- und Markklößchen schmecken sehr fein, das Hackklößchen wirkt dagegen etwas profan, Hack eben. In Kombination mit dem Sauerkraut aber insgesamt auch eine sehr feine Sache. Leider passt der Wein nicht ganz dazu, in der Nase habe ich Minze, im Mund viel Zitrone, also auch viel Säure. Zum Sauerkraut hätte, da sind wir uns einig, etwas mit mehr Kontrast besser gepasst.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Als nächstes das Zweierlei vom Ochsenschwanz, einmal im Teigmantel, einmal als Suppe, dazu ein Wurzel-Nuss-Salat. Die Suppe ist exquisit, als bekennender Consommé-Fan könnte ich davon einen ganzen Teller auslöffeln. Das Fleisch im Teigmantel ist zart, bleibt aber geschmacklich etwas zurück. Als Kontrast dazu der wieder etwas säuerlichen Salat aus Möhre und Roter Bete und ein leichter Rotwein zur Begleitung.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Zum Hauptgang nun das Onglet, der Nierenzapfen, ein Stück, das in Deutschland recht selten auf den Tisch kommt, in Frankreich steht es überall auf der Speisekarte. Dazu gibt es Foie-Gras-Schaum, auf den wir alle besonders gespannt sind, Kartoffelwürfel und Böhnchen. Das Fleisch hat einen schönen Garpunkt, der Foie-Gras-Schaum schmeckt erwartungsgemäß fein und passt gut zu dem etwas intensiveren Onglet. Auch an den Beilagen gibt es nichts auszusetzen, die Böhnchen hätten vielleicht noch etwas Salz vertragen, das ist aber wie so oft Geschmackssache. Als der Küchenjunge noch mit dem Siphon mit Foie-Gras-Schaum herumläuft recken wir begeistert die Arme. Wir wollen auch noch ein bisschend davon auf dem Teller haben.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Als Nachspeise dann den Liebesknochen, oder eben ein Éclair mit Karamell, Sahne und Früchten. Nach dem vergeblichen Versuch, das Gebäckstück mit Löffel und Gabel zu zerteilen, greife ich beherzt zu und beiße einfach rein. So würde ich das ja auch essen, wenn ich gerade in Frankreich bei einer Bäckerei so eine Leckerei geholt hätte. Am Ende des Abends bin ich ordentlich betüddelt, zum Dessert gab es einen Süßwein, Jahrgang 2004 und weil mein Mann noch fahren muss, bekomme ich immer noch eine zusätzliche halbe Weinbegleitung.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Zum Abschluss einen Espresso und dann brechen wir auch schon auf, um rechtzeitig zur Übertragung der Kölner Lichter zu Hause zu sein. Nächste Woche sind wir wieder da, wenn Annette Sandner und Michael Riedl mit ihrem Rockabilly Restaurant auftischen. Wir sind gespannt, aufs Essen, auf die Weine und natürlich auf die anderen Gäste. Der Summer of Supper geht noch bis zum 24.7., wer also auch teilnehmen und sich bekochen lassen will, der kann auch kurzfristig noch Tickets kaufen.

Summer of Supper 16. Juli 2016

Marieneck
Marienstraße 1c
50825 Köln

Webseite

www.summerofsupper.de

Bistro Carmagnole in Hamburg

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Als wir im Februar unseren Wochenendausflug nach Hamburg planten, stellte sich wie so oft die Frage danach, wo man essen sollte. Das ist in Hamburg nicht ganz einfach, wenn man fragt, bekommt man direkt mehr Hinweise, als man Abende (und Mittage) zur Verfügung hat und ist quasi sofort überfordert.

Wenn man dann aber schon eine kleine Auswahl beisammen hat, kommen Leute auf Instagram und veröffentlichen Bilder von Cocktails und Nachtischen und in dem Moment weiß man, genau da will man hin. Man muss nur noch rausfinden, was und wo das ist. In diesem Fall war es die Lilly und die Bilder kamen offenbar aus dem Bistro Carmagnole im Schanzenviertel. „Da gehen wir hin“, sagte ich nur und zeigte die Bilder meinem Mann. Und da gingen wir dann hin.

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Eine Vorwarnung direkt. Das Bistro Carmagnole ist klein, voll und dementsprechend laut. Statt dessen kleine Holztische und wunderhübsche Bodenfliesen, Kellner mit dünnen französischen Schnurrbärten und viel Gewusel. Für ein romantisches Essen ist es also nur bedingt geeignet. Man muss entweder sehr laut reden, damit der andere einen versteht oder man redet einfach weniger und konzentriert sich statt dessen auf Essen und Trinken. 

Womit wir schon beim Thema wären: Die Cocktails! Ich hätte sie alle probieren wollen, aber das schafft man leider an einem Abend nicht. Oder es wird ein sehr langer Abend und man nimmt in Kauf, danach sehr betrunken zu sein. Mein Mann und ich entscheiden uns beide für den Monsieur Provocateur, der aus Hendrick’s Gin mit Schwarztee-Infusion, Champagner, Granatapfel-Rote-Beete-Champagneressig-Rosen-Shrub und Verjus und vielleicht der beste Cocktail ist, den ich bislang irgendwo getrunken habe. Der Stil der klassischen Gläser ist noch vereist als der Cocktail an den Tisch gebracht wird. So kann es eigentlich weitergehen. 

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Mutig wie ich bin habe ich als Vorspeise die Markknochen bestellt, mein Mann nimmt den Couscous mit Fleisch im Brickteig (ich habe leider vergessen, was genau im Brickteig war). Auch sonst ist die Karte erkennbar Französisch: Austern, Boeuf Tartare, Artischocke, Couscous und Merguez sind auf der klassischen Karte, auf der wöchentlich wechselnde Karte stehen unter anderem Tafelspitz, Rote-Bete-Salat und ganze Dorade.

Die Markknochen werden auch vom Service empfohlen und entpuppen sich als exzellente Wahl. Begeistert kratze ich das Mark aus, dazu gibt es geröstete Brotscheiben und einen Petersiliensalat mit Kapern und Schalotten. Das ist alles, sowohl in den einzelnen Komponenten als auch im Zusammenspiel ganz großartig und im Prinzip könnte man einfach noch eine Portion nehmen.

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Beim Hauptgang geht es dann wieder etwas bodenständiger zu (wobei man auch fragen könnte, was denn wohl bodenständiger ist als Markknochen). Ich habe Merguez mit Pommes Frites und Tomatensalat gewählt, mein Mann nimmt eine kleine Portion Boeuf Tartare. Auch hier ist alles top, natürlich sehen Würstchen auf Pommes erstmal wenig spektakulär aus, geschmacklich lässt sich aber auch hier nichts aussetzen. Dazu gibt es guten Wein, der Service empfiehlt und lässt probieren, hier muss man also nicht auf gut Glück bestellen.

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Auch den geheimnisvollen Inhalt der Vitrine ergründe ich noch. Im Bistro Carmagnole kann man als Stammgast eine Flasche mit seinem Lieblingscocktail abfüllen lassen. Für 500 ml bezahlt man 60 Euro und kann sich dann bei jedem Besuch aus der eigenen Flasche das Glas nachfüllen lassen. Wären wir hier öfter, aber ach… Hamburg ist dann leider doch zu weit weg.

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Auf der Wochenkarte steht Île flottante und das muss ich ja immer bestellen, wenn es irgendwo auf der Karte steht, insofern hat sich bei mir die Frage nach dem Dessert schnell geklärt. Mein Mann entscheidet sich für Soyer au Champagne, im Prinzip auch fast schon ein Cocktail, der aber dank einer Kugel Vanilleeis zum Dessert erklärt wird. Uns soll es recht sein. Auch hier wäre eine doppelte Portion vollkommen okay gewesen, nicht, weil es zu wenig gewesen wäre, sondern weil es so verdammt lecker war. Île flottante sind vom Prinzip her unspektakulär, eine Insel aus Eischnee schwimmt auf Vanillesoße, aber die Vanillesoße ist nun mal zum Vergöttern. Man reiche mir einen Eimer davon. 

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Zum Abschluss nehmen wir noch jeder einen Cocktail. Für mich wird es ein Dessert-Cocktail, der mit Salzmandeln serviert wird und leider aktuell nicht auf der Karte steht. Da ich mir die einzelnen Komponenten bei bestem Willen nicht merken konnte, sei einfach vermerkt, dass er dem Monsieur Provocateur in nichts nachstand. Für meinen Mann wird es ein Cocktail mit Whisky und Trüffelaroma. Nebenan wird ein Moscow Mule in der traditionellen Kupertasse serviert.

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Glücklich und volltrunken treten wir den Heimweg an, allerdings anders als auf dem Hinweg mit dem Taxi. Zuhause merkt meine Mann, dass er seine Mütze im Lokal vergessen hat. Ein Telefonanruf im immer noch offensichtlichen brummenden Bistro, die Mütze wird gefunden. Am nächsten Tag holen wir sie ab und erkunden dabei noch das Frühstücksangebot des Bistro Carmagnole. Aber das ist einen andere Geschichte.

Befände sich das Bistro Carmagnole in Essen oder Köln oder wir uns in Hamburg, wir wären wohl regelmäßig da. Aber so müssen wir uns damit begnügen, einen Besuch für den nächsten Hamburgausflug als mandatorisch schon mal festzulegen.

Bistro Carmagnole Hamburg 12.2.2016

Bistro Carmagnole
Juliusstraße 18
22769 Hamburg

www.carmagnole.kr

Telefon: 040 40186115
camille@carmagnole.de

Küche geöffnet: Dienstag bis Sonntag 18.00 bis 22.00 Uhr
Frühstück: Samstag und Sonntag von 11.00 bis 15.00 Uhr

Essen wie Anne in Frankreich: Dan in Bordeaux

Bordeaux 8.9.2015

Nachdem ich meinen Mann endlich dazu überreden konnte, nach Bordeaux zu fahren, das von unserem Ferienort nur etwa eine Stunde entfernt ist, suchten wir natürlich nach Restaurants, die interessant klangen. Ich stieß auf Dan und war gleich sehr angetan, schrieb eine Mail mit einer Reservierungsanfrage und schickte eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterher, sicherheitshalber. Leider sind wir gelegentlich spontan und und brachen auch in diesem Fall recht spontan nach Bordeaux auf. Ob wir an diesem Tag also einen Platz kriegen würden, war unklar. Trotzdem standen wir um kurz nach 19 Uhr in einer kleinen Straße in Bordeaux bei Dan und klopften zögerlich an die Tür. Geöffnet wurde zwar, aber das war es dann auch schon, leider sei heute nichts mehr frei, das ganze Wochenende sei ausgebucht, da sei nichts zu machen. Dafür bekamen wir immerhin mehrere Tipps, wo man noch gut essen könnten und landeten im Le Chien de Pavlov, wo wir einen sehr schönen Abend verbrachten. Zurück in unserem kleinen Feriendorf guckte ich dann noch mal die Bilder auf der Webseite durch. „Ich fürchte, wir müssen da essen“, sagte ich und spielte das gleiche Spiel noch mal. Nachfrage per Email, auf die erst keine Antwort kam und dann, aus purer Verzweiflung, eine Direktnachricht auf Facebook, die dann das gewünschte Ergebnis hatte. Ja, am Dienstag wäre noch was frei, kein Problem.

Bordeaux 8.9.2015

Am Dienstag stehen wir also wieder bei Dan vor der Tür, diesmal werden wir auch reingelassen, bekommen einen kleinen Tisch für zwei in dem ohnehin kleinen Restaurant. Alles ist etwas eng hier, dafür aber auch sehr gemütlich. Im Dan gibt es asiatisch-französische Fusionküche und so sieht es hier auch aus. Wir bestellen das Sechs-Gänge-Überraschungsmenü mit kompletter Weinbegleitung für mich und halber Weinbegleitung für meinen Mann, der noch fahren muss.

Als Gruß aus der Küche bekommen wir eine Rotkohlsuppe mit Fischrogen in einem kleinen Schälchen. Sehr würzig, von der Konsistenz interessant, etwas Brühe mit eingelegtem Rotkohl und dazu die großen Fischeier, die aufplatzen, wenn man drauf beißt.

Bordeaux 8.9.2015

Als ersten Gang gibt es eine Pilzvariation mit Fisch mit Pilzcreme, eingelegten Shiitakepilzen und eingelegtem Rettich. Der Fisch versteckt sich unter Pilzen und Rettich, leider habe ich vergessen, was es für ein Fisch war, aber lecker ist das alles, also ist es auch schon fast egal. Vor allem freut mich, dass ich die Shiitakepilze so lecker finde, denn mit Pilzen habe ich oft Probleme. Hier aber könnte ich noch mal eine Portion verdrücken.

Bordeaux 8.9.2015

Danach kommen Wan-Tans mit Garnelen und Foie Gras mit einer würzigen Garnelensauce. Dazu gibt es Dampfbrötchen mit Kräutern direkt aus dem Bambuskorb. Hier wird auch der französische Anteil des Gerichts direkt sehr offenbar, denn viel französischer als Foie Gras geht es kaum.

Bordeaux 8.9.2015

Bordeaux 8.9.2015

Nach den Wan-Tans bringt man uns Red Snapper mit Zucchini in der vielleicht leckersten Sauce, die ich je gegessen habe. Unser Gastgeber zählt alle Zutaten auf, die in der Sauce verarbeitet werden, es klingt grob wie jedes asiatische Kraut und Gewürz, das es gibt. Zusammen ist es eine Geschmacksexplosion, die ein bisschen durch einen Klecks Kokosnussmilch abgemildert und ergänzt wird.

Wie wir es denn fänden, fragt unser Gastgeber. „I want to marry that sauce“, sage ich und meine es so. Man gebe mir einen Topf mit dieser Sauce, ich würde ihn auslöffeln, bis nichts mehr übrig ist.

Bordeaux 8.9.2015

Der Hauptgang ist dann Schweinebauch nach Szechuan-Art gewürzt mit eingelegtem Gemüse und Auberginenmus. Mein Mann und ich sind beide keine Auberginenfans, so zubereitet haben wir aber keine Probleme, den Teller leer zu essen. Ich merke wieder, dass ich ein großer Freund von asiatisch eingelegtem rohen Gemüse bin. Jedes einzelne Stück wird sorgsam rationiert, damit ich möglichst lange etwas davon habe.

Bordeaux 8.9.2015

Bordeaux 8.9.2015

Nach dem Schweinebauch bringt man uns das Dessert. Moment, Dessert? Wir zählen nach… Pilze, Wan-Tans, Fisch mit Wundersauce, Schweinebauch… das waren doch erst vier. Oder zählt der Gruß aus der Küche als Gang? Das kann ja nicht sein. Aber erstmal egal. Jetzt haben wir Cassissorbet mit Schokoladenmousse, Biskuit und Lavendelcrème auf dem Teller und das will auch gewürdigt werden. Besonders angetan bin ich von der Lavendelcrème, aber auch der Rest enttäuscht nicht. Die Weinbegleitung ist übrigens auch gut abgestimmt, gemerkt habe ich mir die einzelnen Weine aber leider nicht.

Bordeaux 8.9.2015

Das Dessert ist verspeist. Wir zählen noch mal durch, nein nein, da fehlt noch ein Gang, aber was mag jetzt noch kommen? Käse vielleicht? Schlägt jetzt der französische Anteil, der sich den ganzen Abend sehr zurückgehalten hat, doch noch mit voller Wucht durch?

Tatsächlich kommt einfach: Noch ein Dessert! Zwei Dessertgänge! Was für eine tolle Idee! Wie oft saß man schon vor der Dessertkarte und konnte sich nicht entscheiden und nach wie vor darf man zwar diverse herzhafte Gänge nacheinander essen, Nachtisch gibt es aber immer nur einmal. So ein Unsinn eigentlich.

In diesem Fall bekommen wir einen Tapiokapudding mit Kokosmilch, Mangokompott, Baiser und etwas Kokoseis. Unser Gastgeber erzählt, dass das sein allerallerliebstes Dessert sei und tatsächlich ist es seelenwärmendes Essen, das wir andächtig aus dem Schüsselchen löffeln. An dieser Stelle haben wir auch konsistenztechnisch den kompletten Bogen gemacht, denn der Fischrogen vom Gruß aus der Küche ganz am Anfang und die Tapiokakügelchen im finalen Dessert sind sich vom Mundgefühl doch recht ähnlich.

Bordeaux 8.9.2015

Der Espresso kommt zwar recht schnöde aus einer Nespresso-Maschine, das freut uns aber in diesem Fall. Mit Espresso haben wir in Frankreich keinen guten Erfahrungen gemacht. Das Espresso-Äquivalent ist hier der „petit café“, der meistens eher etwas plörrig daherkommt. Außerdem bestelle ich noch einen japanischen Whisky, wenn schon, denn schon. Zumal es sehr nett ist, wie sich der Gastgeber freut, so begeisterte Gäste zu haben.

Bordeaux 8.9.2015

Wer in Bordeaux ist, sollte unbedingt rechtzeitig einen Tisch bei Dan reservieren. Es geht erwiesenermaßen auch per Facebook, auch wenn dieser Weg wohl eher ungewöhnlich ist. Wir freuen uns jedenfalls schon darauf, wenn wir im nächsten Frankreichurlaub wieder hier einen Abend verbringen können.

Dan ist übrigens kein Name, sondern das chinesische Wort für Laterne. Das kleine Restaurant in Bordeaux wurde unter anderem von der New York Times im Artikel „52 Places to Go in 2016“ erwähnt.

Bordeaux 8.9.2015

Dan
6 rue de Cancéra
33000 Bordeaux
Frankreich
Tel: (33) 05.40.05.76.91
Email: contact@danbordeaux.com
www.danbordeaux.com

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 19:30 Uhr bis 22:30 Uhr

Wiener Schnitzel im Lugeck in Wien

Wiener Küche im Lugeck

Wien! Das erste Mal in Wien! Allerdings berufsbedingt, was bedeutet, dass man quasi nichts von einer Stadt sieht, weil man ankommt, einen Termin hat, abends (was im Januar bedeutet: im Dunkeln) noch was essen geht und dann am nächsten Tag direkt wieder einen Termin hat. Aber: Wien!

Ein weitere Vorteil: Man wird von den Einheimischen, also in diesem Fall den österreichischen Kollegen zum Essen mitgenommen und die müssen sich auskennen und haben sich, weil mein Chef und ich ausdrücklich Wiener Küche wünschten, ins Lugeck geführt.

Das Lugeck gehört auch der Figlmüller-Familie, die mehrere Traditionsrestaurants in Wien hat. Das Lugeck ist der jüngste und moderne Zuwachs mitten in Wien, deswegen ist auch alles hell, offen und sieht auf den ersten Blick gar nicht mal so nach Wiener Traditionsküche aus. Ein Blick auf die Karte reicht aber um zu merken, dass dem nicht so ist. Suppe mit Frittaten, Tafelspitz und Wiener Schnitzel, zum Nachtisch Milchrahmstrudel oder Malakofftorte. Wenn ich nicht so dringend endlich mal Original Wiener Schnitzel in Wien essen wollen würden, die Entscheidung würde schwer fallen. So ist es Gott sei Dank sehr einfach.

Wiener Küche im Lugeck

Zum Aperitif bestellen die Kollegin und ich Schaumwein mit Quitte und Zimt, die beiden Kollegen bleiben beim österreichischen Bier. Wir bestellen Schnitzel für alle, das hier mit Erdäpfel-Vogerl-Salat kommt. Gott sei Dank spreche ich kulinarisch in fast allen Sprachen und weiß sowohl, dass Erdäpfel Kartoffeln (einfach) und Vogerlsalat Feldsalat (nicht ganz so einfach) ist. (Was ich sonst unter anderem noch kenne: Paradeiser, Palatschinke, Schlagobers und Marillen und ja, ich gebe gerne damit an.)

Der Aperitif klingt nicht nur super, sondern schmeckt auch so, den Zimt schmeckt man weniger raus, dafür riecht es fast wie Apfelstrudel. Muss man sich merken und zu Hause nachbasteln, das kann ja nicht so schwer sein.

Dann kommt das Schnitzel, stilecht aus Kalbfleisch mit welliger Panade, dazu der Salat und Preiselbeeren. Dazu nehme ich noch eine Weißwein-Cuvée „Wiener Melange“ von Fiona Figlmüller aus Grünem Veltliner, Riesling, Gemischtem Satz und Traminer, den ich mir sofort auch im Sechserkarton mit nach Hause nehmen würde, so schön frisch ist er. (Das Etikett ziert im Übrigen ein Heißluftballon, da kann man sich schon ein bisschen verlieben.)

Wiener Küche im Lugeck

Zurück zum Schnitzel: Toll ist das. Wunderbar zart mit einer Panade, die vom Fleisch quasi abfällt, dazu ein toller Kartoffel… Pardon Erdäpferlsalat, den ich so gut selten gegessen habe und passend dazu ein Töpfchen mit Preiselbeeren. Natürlich weiß ich, dass ein Wiener Schnitzel ein Klassiker ist, aber wieso das völlig zu Recht so ist, wird mir erst jetzt richtig bewusst.

Die Portion ist übrigens sehr ordentlich, ich bin pappsatt, mag aber kaum aufhören, weil alles so lecker ist und futtere weiter fleißig Schnitzel. Nach dem Wein bestelle ich ein Marillen-Kracherln, also eine Aprikosenschorle, die mich einen Tag später in tiefe Traurigkeit stößt, weil sie in Deutschland kaum aufzutreiben zu sein scheint. Mehr Marillen-Kracherl in Deutschland! Vor allem, wenn Sie so wunderbare Namen wie „Herr Frischend“ haben, übrigens auch eine Marke der Figlmüller-Group.

Wiener Küche im Lugeck

Der Bauch ist zwar eigentlich schon voll, Nachtisch muss aber noch, ich bin immerhin in Wien. Aus Angst vor Rosinen im Essen nehme ich die Malakofftorte mit Marillenröster. Malakofftorte, so erklärt die Kollegin, ist ein bisschen wie Tiramisu, nur anders und das stimmt auch. Löffelbiskuits mit einer Crème dazwischen, dazu süßsauerfruchtiges Aprikosenkompott. Man muss mich gleich ins Hotel rollen, aber das war es wert.

Wiener Küche im Lugeck

Es gab nichts zu meckern im Lugeck, ich würde jederzeit wieder und mich dann in Ruhe einmal quer durch die Karte futtern. Auch die wechselnde Spezialitätenkarte klingt verführerisch, da gibt es noch viel zu entdecken.

Wer also nur kurz in Wien ist und zu diesem Anlass ganz klassische Wiener Küche haben will, der kann getrost im Lugeck (und Gerüchten zufolge auch in die anderen Figlmüller-Restaurants) einkehren. Und ich könnte jetzt eigentlich auch mal wieder.

Wiener Küche im Lugeck

Lugeck
Lugeck 4
1010 Wien
Tel: +43 1 512 50 60
www.lugeck.com
info@lugeck.com

Endlich Poutine! Im Frittenwerk in Düsseldorf

Poutine im Frittenwerk Düsseldorf

Seit ich in dieser Episode von My Drunk Kitchen gesehen habe, dass es in Kanada ein Gericht namens Poutine gibt, dass aus Pommes Frites, Bratensoße und Käsestückchen besteht, möchte ich das essen. Das ist im Übrigen schon ein paar Jahre her, ich hätte theoretisch zwei bis drei Mal Urlaub in Kanada machen können, aber dazu ist es nie gekommen. Statt dessen suchte ich immer wieder nach Möglichkeiten, Poutine auch in Deutschland zu finden.

In München bin ich damals gescheitert, in Berlin stand ich vor verschlossenen Türen, weil die dort ansässige Poutinemanufaktur, der Frittiersalon montags geschlossen hatte. Jetzt aber endlich: Poutine gibt es auch in Düsseldorf! Nur 30 Kilometer von Essen, um die Ecke quasi. Ich werde nicht mehr meine Wochenendreisen nach Poutineverfügbarkeit planen müssen.

Als wir sowieso aus anderem Anlass in Düsseldorf sind, kann ich meinen Mann zu einem Ausflug ins Frittenwerk nach Bilk überreden. Nach einer gewohnt katastrophalen, aber immerhin überraschend erfolgreichen Parkplatzsuche finden wir uns im Frittenwerk ein. Hier gibt es im Wesentlichen verschiedene Poutine- und Frittenvariationen, eine Handvoll weiterer Snacks (Frikadellen, Currywurst, usw.), ein paar Salate und das war’s dann auch schon fast. Ich bin so aufgeregt!

Poutine im Frittenwerk Düsseldorf

Natürlich bestelle ich die klassische Poutine, mein Mann nimmt das Frittenwerk Spezial mit Bratwurst und Currysoße. Dazu einmal Cole Slaw, ein Crew Republic für meinen Mann und eine Weinschorle Sechzisch Vierzisch für mich. Wenn schon Hipsteressen, dann richtig. Das Bestellen und Bezahlen geschieht in einem, die Getränke nimmt man sich selber aus dem Kühlschrank und kann dann mit seinem Bon an der nächsten Station das Essen abholen. Das hier ist kein Restaurant für einen gemütlichen Abend, sicher, aber das kann man sich ja schon denken.

Poutine im Frittenwerk Düsseldorf

Klassische Poutine wird mit sogenannten Cheese Curds gemacht, auf deutsch wohl am ehesten mit Käsebruch zu übersetzen, einem Produkt, dass man hierzulande kaum bekommt. Als Alternative wird die Poutine im Frittenwerk mit Mozzarella gemacht, was dem Original wohl recht nahe kommt. Beurteilen können werde ich das erst, wenn ich auch mal eine Variante mit richtige Cheese Curds probiert habe. Auch inwiefern die Bratensoße dem entspricht, was man in Montréal oder Québec bekommen würde, kann ich kaum beurteilen. Auf den Instagrambildern meiner Freundin Winnie, die in Montréal lebt, meine ich immer noch kleine Fleischfasern zu sehen, im Frittenwerk bekommt man wirklich nur Soße.

Poutine im Frittenwerk Düsseldorf

Trotzdem bin ich begeistert. Es ist natürlich kein Gourmetgericht. Im Gegenteil, Poutine spricht quasi sämtliche niederen Fastfood-Instinkte an, die ich aufbringen kann. Es ist salzig und fettig, knusprige Fritten zusammen mit Fäden ziehendem Käse. Man kann dieses Essen nicht schön reden, aber es ist wirklich grandioses Soulfood-Fastfood at its best. Während ich schwelge, ist mein Mann mit seiner Wahl eher mittelzufrieden. Alles nicht schlecht, aber eben auch anderswo besser zu haben. (Nach wie vor ist unser Problem, dass wir eine der besten Currywurstbuden direkt um die Ecke haben und dementsprechend quasi zwangsläufig von jeder Currywurst, die wir anderswo essen, enttäuscht sind.) Ich sage, er hätte eben auch Poutine nehmen sollen und er stimmt zu. Der Cole Slaw ist ebenfalls sehr ordentlich, schön durchgezogen, genauso wie ich es mag.

Poutine im Frittenwerk Düsseldorf

Am Ende nehmen wir noch zwei Flaschen Crew Republic mit nach Hause. Würde ich öfter in Düsseldorf sein, dann sähe man mich im Frittenwerk sicher regelmäßig. Auch der Service war freundlich und hilfsbereit, es gibt also keinen Grund, das Frittenwerk nicht zu empfehlen.

Poutine im Frittenwerk Düsseldorf

Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: In Kürze eröffnet eine zweite Filiale des Frittenwerks in der Ehrenstraße in Köln. Vielleicht gibt es auch für das Ruhrgebiet noch Hoffnung. Es wird, es wird!

Frittenwerk
Friedrichstr. 145
40217 Düsseldorf
Tel: 0211 – 971 74 369
www.frittenwerk.com
info@frittenwerk.de

Öffnungszeiten: Mo. – Sa.: 11:30 Uhr bis 22:00 Uhr, So. und Feiertag geschlossen

Essen wie Anne in Frankreich: À table in Bayonne

Bayonne 02/09/2015

Als wir im letzten Jahr ankündigten, wir würden nach Bayonne oder Biarritz fahren wollen, schrieb uns Antoine den Namen eines Restaurants auf, in das wir unbedingt gehen sollten. „À table“ hieß es, in Bayonne sei es, direkt am Fluß und sehr empfehlenswert, aber auch sehr klein, wir sollten reservieren, er könne das aber auch gerne für uns machen. Wir hatten aber noch keine konkreten Pläne, wir hatten ja noch keine Vorstellung, was man in Bayonne und Biarritz so machen könnte und wollten uns nicht direkt einen fixen Termin in den Tag legen.

Mittags kamen wir also in Bayonne an, hatten Hunger und fanden recht schnell zu À table. Sehr hübsch sah das aus. „Ich möchte da essen!“ sagte ich nach kurzem Studieren der Tageskarte. Daraus wurde aber nichts. Ob wir reserviert hätten, fragte uns eine kleine, resolute Frau und wir mussten verneinen. Dann wäre leider nichts möglich, erfuhren wir und wurden weiter geschickt. Dieses Jahr waren wir schlauer und am Abend vorher reservierte ich Online einen Tisch um 12 Uhr im Restaurant von Claire und Wilfried. Die Bestätigung blieb zwar aus, aber wir waren mutig und machten uns trotzdem auf den Weg. Es ist ja nicht so, als ob es in französischen Städten üblicherweise einen Mangel an Restaurants gäbe.

Bayonne 02/09/2015

Um zehn vor zwölf standen wir vor dem kleinen Restaurant und fragten vorsichtig an, ob denn die Reservierung erfolgreich gewesen wäre. War sie, aber da es noch zehn Minuten vor der offiziellen Öffnungszeit war, wurden wir noch eine Runde spazieren geschickt. Auch so eine französische Eigenheit, an die man sich gewöhnen muss. Wenn um 12 Uhr oder um 19 Uhr aufgemacht wird, wird auch erst um 12 Uhr oder um 19 Uhr aufgemacht. Da kann schon alles bereit stehen, los geht es dann, wenn es ganz hochoffziell losgeht. Das mag erstmal unhöflich erscheinen, ist aber einfach so. Manchmal darf man auch schon sitzen, in diesem Fall liefen wir noch eine Runde durch die kleinen Sträßchen von Bayonne.

Dann aber war 12 Uhr und wir durften sitzen und bestellen. Claire entschuldigte sich für das Fehlen einer englischen Karte. Alle paar Monaten wird die Karte von À table saisonbedingt runderneuert und der Wechsel wäre gerade erst gewesen, sie hätten noch keine Zeit für eine englische Karte gehabt. Egal, geht auch mit einer französischen. Auf der einzigen Terrasse (eigentlich der Bürgersteig) stehen kleine Tische, von denen man einen wunderbaren Ausblick auf den Kanal hat. Drinnen ist noch mal Platz für eng aneinander sitzende zehn bis zwölf Personen.

Bayonne 02/09/2015

Im Laufe des Bestellvorgangs steht uns Claire immer beiseite. Zwei Ratschläge hat sie: Nie das gleiche bestellen wie die anderen am Tisch. Und: Immer etwas nehmen, was man so noch nicht gegessen hat. Wir entscheiden uns also für die Vorspeisenvariation für zwei, der Mann nimmt Steak tatare (was Regel 2 widerspricht, aber gut) und ich nehme den Spieß mit Jakobsmuscheln und eingelegter Zitrone. Das Gemüse des Tages ist Ratatouille sowie ein Kartoffelstampf mit Kürbis.

Bayonne 02/09/2015

Die Vorspeisenplatte ist üppig, es gibt Burrata, Römerherzsalat, etwas Sojasprossen, spanischen Schinken, Kapern, Wraps mit Ziegenkäsecreme und Foie Gras in Sangria mariniert. Dazu gibt es einen Brotkorb, zur Foie Gras empfiehlt Claire das Schwarzbrot – unüblich eigentlich, sonst gibt es meistens Brioche, aber es passt auch gut. Das ganze ist recht bodenständig, aber mit guten Zutaten. Wir schaffen natürlich nicht alles, etwas Schinken und Salat und einige Kapern bleiben zurück. Dazu einen schönen Weißwein und für die Foie Gras noch mal extra einen etwas süßeren. Das passt alles ganz hervorragend.

Bayonne 02/09/2015

Das Steak tartare wird schon fertig angemacht serviert, das sonst übliche Soßentablett mit Worcestershiresauce und Tabasco entfällt also. Als Beilage gibt es das Ratatouille und ein sehr leckeres Kartoffelplätzchen, um das ich meinen Mann ein bisschen beneide.

Bayonne 02/09/2015

Allerdings gibt es gar keinen Grund, neidisch zu sein, mein Spieß mit Jakobsmuscheln ist auch toll, statt Kartoffelplätzchen bekomme ich das Püree aus Kartoffeln und Kürbis. Alles schmeckt gut und frisch. Die Portionen sind aber doch etwas zu groß, so dass vom Püree etwas übrig bleibt, was Claire mit strengem Blick zur Kenntnis nimmt und uns dazu rät, dann lieber vielleicht bei einem Nachtisch zu bleiben. Wenn es nicht reichen würde, könnten wir ja immer noch einen zweiten nehmen.

Schon am Anfang haben wir das Pain Perdu (die französische Version des Armen Ritter) mit Mirabellen  bestellt. Zwei der Nachtische haben eine Vorbereitungszeit, so dass man sich direkt für sie entscheiden muss. Darauf hat uns Claire glücklicherweise auch direkt hingewiesen und da eine unsere gastronomischen Missionen heißt, sämtliche Varianten von Pain Perdu, Armer Ritter oder French Toast zu probieren. Das Pain Perdu kommt zwar nicht an die Armen Ritter von Schmitzlers Restaurant ran, ist aber wirklich richtig lecker und kommt nicht nur mit Mirabellenkompott, sondern auch mit Mirabellensorbet, Sahne und ganzen Mirabellen. Und mir wird wieder klar, wie gut Mirabellen schmecken. Einen zweiten Nachtisch brauchen wir aber tatsächlich nicht, obwohl es sehr verlockend wäre.

Bayonne 02/09/2015

Zum Abschluss einen Kaffee. Wir waren die ersten Gäste und sind die letzten, die an diesem Tag gehen. Bei À table werden die Tische nicht gewechselt, jeder Tisch wird jeweils mittags und abends exakt einmal besetzt. Auch wir erleben, wie sich am Nebentisch ein Paar niederlässt und kurz darauf wieder gehen muss, weil hier eben ohne Reservierung fast nichts läuft. Die Plätze sind begrenzt und das Essen eben so gut, dass es genug reservierende Gäste gibt. Wir bekommen noch einen Petit Café. Seit wir uns damit abgefunden haben, dass das Konzept Espresso in Frankreich weitgehend unbekannt ist und man halt einfach statt dessen einen kleinen Kaffee bekommt, wundern wir uns auch nicht mehr dauernd.

Beim Bezahlen plauschen wir noch mit Claire, die sehr eloquent auf Englisch erzählt. Nach uns kann der Laden wieder bis zum Abend zugemacht werden. Und wir melden uns quasi jetzt schon fürs nächste Jahre an: „A la prochaine année.“ Doch, die Empfehlung war gut.

Bayonne 02/09/2015

Die Bestätigung der Reservierung finde ich am Abend in meinem Posteingang. Hat ja aber alles geklappt.

À table
27 Quai Amiral Dubourdieu
64100 Bayonne
Frankreich

+33 5 59 56 79 22
info@restaurant-a-table-bayonne.fr
Webseite

What’s Beef in Düsseldorf – Jetzt auch mit Bakery

Theke

Donnerstag, 12 Uhr auf der Immermannstraße in Düsseldorf, mitten im Japanviertel, wo man sonst eher eines der zahlreichen japanischen Restaurants besucht. Aber ich werde heute kein Sushi essen, auch keine Nudelsuppe. Ich bin hier, um die Burger bei What’s Beef zu probieren. Seit ich vor Monaten auf Instagram ein Bild eines der unglaublichen Milchshakes von What’s Beef entdeckte, wollte ich hier sowieso dringend hin, da kam die Einladung zum Presselunch wie gerufen.

Kurz vor zwölf stehe ich also im rot gekachelten Restaurant. Unzählige Bilder an den Wänden, hier gucken einem Prominente beim Burgeressen zu. Im Restaurant wuseln schon ziemlich viele Journalisten und Menschen mit Kamera durcheinander, endlich bin ich mal nicht die einzige, die eher verschämt die Kamera zückt, um den Restaurantbesuch zu dokumentieren. Hier darf ich, hier soll ich sogar und mit meiner kleinen Nikon total underteched. Irgendwann werden wir nach nebenan gebeten, es geht los. Schnell noch eine hausgemachte Limonade besorgt, im Henkelglas mit gepunktetem Strohhalm und Obstscheibchen, dann fängt Selim Varol an zu erzählen.

Limonade

Seit knapp einem Jahr gibt es das What’s Beef jetzt und das Konzept von Qualitätsburgern im New-York-Ambiente geht auf. Das What’s Beef hat sich vergrößert, von 38 auf 90 Plätzen. Zusätzlich gibt es weiterhin 60 Plätze auf der Terrasse. Auch die Speisekarte wurde erweitert, wo es vorher „Aller guten Dinge sind drei“ hieß, gibt es jetzt vier. Vier Burger, vier Salate, vier Beilagen und vier Desserts. Neben dem normalen Burger mit Hackfleisch gibt es noch die Wagyuvariante, außerdem sowohl einen vegetarischen Burger und eine vegane Variante mit Portobellopilz und Trüffelmayo aus Mandelmilch, die Selim auch den anwesenden Nichtvegetariern empfiehlt.

Kunst

Doch die Erweiterung des What’s Beef hört nicht bei mehr Plätzen und größerer Karte auf. Neben der Burgerküche gibt es in Zukunft auch eine hauseigene Bakery, die sich auch farblich abhebt. Nicht rot, sondern hellgrün gekachelt ist die neue Patisserieküche im What’s Beef. Außerdem neu im Programm: Von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen gibt es jetzt American Breakfast, stilecht nicht nur mit American Pancakes und Eggs Benedict, sondern auch mit unlimited Kaffee und Tee aus dem Samovar. Das lässt mich besonders aufhorchen. Seit Jahren schon sind wir unterwegs in der Mission, irgendwo in Deutschland einen original amerikanischen Pfannkuchen zu finden. Bislang waren die Ergebnisse eher bescheiden und so musste ich selber lange in der Küche testen, bis ich das perfekte Rezept fand. Ob das What’s Beef hier schafft, was bisher noch niemand schaffte? Ich schreibe „American Breakfast im What’s Beef testen“ auf meine mentale To-Do-Liste und probiere meine Limonade, etwas süß, aber so mag ich das und vor allem schön erfrischend und kühl.

Selim

Mit den Neuigkeiten ist jetzt auch gut. Es reicht ja auch. Ansonsten, so verspricht Varol, bleibt alles, wie es ist: Nämlich gut. Das Fleisch kommt aus der Region und wird in der Küche live gegrindet, die Kartoffeln für die Pommes Frites kommen aus Kaarst und werden lediglich geschruppt, geschnitten und frittiert. Serviert werden sie mit Petersilie und groben Salz. Außerdem gibt es ja noch Pommes Frites aus Süßkartoffeln, die ich auch probiere und die (wie erwartet) auch überzeugen. Nichts ist hier aus der Tiefkühltruhe, sagt Varol, wenn möglich, kommen die Zutaten aus der Region. Auch auf Bio wird hier Wert gelegt, aber die Priorität bleiben Regionalität und Transparenz.

Theke

Dann bekomme ich meinen Cheeseburger. Besteck gibt es keins, dafür ausreichend Servietten und ein Erfrischungstuch. Das braucht man auch, denn der Burger ist saftig, das Fleisch schmeckt angenehm rauchig. So muss es sein, da nimmt man auch in Kauf, dass man beim Essen wohl eher unfotogen und etwas ungelenk wirkt, wenn man versucht, den Burger möglichst unfallfrei zu essen. Und es ist ja nicht so, als ob nicht immer noch Menschen mit Kameras rumlaufen würden. Ketchup, Mayonnaise und Senf gibt es an einer Station. Auch eingelegte Jalapenoscheiben für etwas mehr Schärfe bekommt man hier, ich bleibe aber klassisch. Beim nächsten Mal kann ich mir meinen Burger ja immer noch selber bauen, vielleicht zu Abwechslung mit Avocado oder Ziegenkäse. Wer weniger einfallsreich ist, kann auch einen der Kombinationsvorschläge nehmen: „Selim’s ABC“ mit Avocado, Bacon und Cheddar zum Beispiel oder den „Mr. Burns“ mit Chili. Jalapenos, Cheddar und Zwiebelringen.

Burger

Wer gar keinen Burger möchte, kann auch zum Fleisch ohne Brötchen greifen. Entrecote und Spare Ribs stehen ebenso auf der Karte wie Filet Mignon und Beef Tagliata. Aber auch, wenn sich im What’s Beef alles ums Fleisch dreht, so betont Varol, dass es ihm lieber ist, wenn die Leute weniger, aber dafür gutes Fleisch essen. Vegetarische Optionen gibt es neben den beiden Burgervarianten auch bei den Beilagen, Coleslaw und Roasted Veggies stehen auf der Karte und natürlich Käsekuchen und Milchshakes.

Ketchupstation

Franchises, die Varol Friendchises nennt, sind geplant. Zunächst soll es in sechs großen Städten weitergehen. Köln, Dortmund, Hamburg, München, Frankfurt und Stuttgart stehen auf der Liste. Nach Berlin soll es auch gehen, auch hier, wo diese neue Art des Burgeressens sich schon gut etabliert hat, ist noch Platz für Varols Vision eines Burgerrestaurants. Warum auch nicht? Das Konzept ist durchdacht und wird ganz offenbar mit Liebe zum Detail gelebt. Und auch Varols zweite Leidenschaft, die Kunst, macht nicht vor der Tür seines Restaurants Halt. Die Bilder sind alle aus seiner Sammlung, außerdem verweist er auf den Fleischengel, eine kleine Statue im beleuchteten Kasten, den wir uns unbedingt noch angucken sollen.

Fleischengel

Zum Abschied gibt es eine Überraschung aus der Patisserie. Im Pappkarton steckt ein kleiner Nachtischburger. Das Brötchen ein Macaron, das Fleisch ist Schokoladencreme. Okay. Ich bin überzeugt. Wer mir Macaronburger schenkt, kann kein schlechter Mensch sein und erst recht keine schlechten Burger machen.

Macaronburger

What’s Beef
Immermannstraße 24
40215 Düsseldorf
0700 / 50 50 50 50

http://whatsbeef.de/

Öffnungszeiten: Mo. – So.: 12:00 Uhr bis Mitternacht, American Breakfast gibt es Fr. – So. und an Feiertagen von 9:00 Uhr bis 14 Uhr

Kurzkritik: Beef Brothers in Köln

Menü

Es ist Samstag, herrlichstes Wetter und wir sind mal wieder in Köln. Und: Wir haben Hunger. So stehen wir auf der Aachener Straße, wollten eigentlich ins Schmitz, da ist es aber nicht nur zu voll, auch das Mittagsangebot sieht zwar lecker aus, ist aber nicht ganz so das, was wir uns vorgestellt haben. (Aber wir kommen wieder für die Abendkarte, das ist mal sicher.) Also muss eine Alternative her. Davon gibt es auf der Aachener Straße genug, Bistros, ein Inder, ein Italiener und dann stehen wir auf einmal bei den Beef Brothers. Burger geht immer, draußen sitzen Menschen auf dem Bürgersteig an kleinen Tischen, schwarze Metallkörbe mit Burgern und Pommes Frites vor sich, drinnen zwei Stehtische und ein paar weitere Tische, der Laden ist rappelvoll, aber wir wollen ja auch nicht lange hier bleiben, nur eine kleine Stärkung und dann weiter beim Samstagsbummel.

Bestellen am Tresen

Wir bestellen einen Barbequeburger und einen Cheeseburger, beides Mal die kleine 100–Gramm-Variante und eine große Portion Pommes Frites, dazu Cola und Fassbrause aus dem Kühlschrank. Bestellt und bezahlt wird direkt am Tresen, das Burgermachen ist heute Fließbandarbeit im Beef Brothers. „Noch zwei kleine!“ wird gerufen. „Ein kleiner und zwei großer!“ Zwischendurch werden die Burgerbrötchenhälften in eine Art Riesentoaster geschoben. Sobald eine Bestellung fertig ist, wird die Nummer ausgerufen: „55 und 56!“ Hungrige Menschen holen ihre Metallkörbchen ab, ich frittesgucke auf den Zettel: 63. Ein bisschen müssen wir also noch warten.

Getränke

Dann ist es endlich so weit, drei Metallkörbchen stehen für uns bereit: Zwei Burger, eine große Pommes, wir lassen uns nachträglich noch Mayonnaise auf die Pommes geben und beißen in unsere Burger. Lecker ist das, frischer Salat, gute Soße, das Fleisch nicht trocken, sondern saftig. Auch bei den Pommes Frites gibt es nichts zu meckern, allerdings hätte es eine kleine Portion wohl auch getan, wir wollten ja nur einen Happen essen.

Cheeseburger

Pommes

Die Karte bei den Beef Brothers ist angenehm klein, ein paar Burgervariationen, eine vegetarische Variante, Pommes, Cole Slaw und ein paar Saucen. Alles zu sehr moderaten Preisen, für alles komplett zahlen wir heute 15,60 Euro. Dazu noch ein pinker Schädel an der Wand. Alles gut.

Nummer

Beef Brothers
Aachener Straße 12
50674 Köln

http://www.beef-brothers.de/
Telefon: 0221 / 29 83 47 36

Öffnungszeiten:
Dienstag – Donnerstag: 12:00 – 22:00
Freitag: 12:00 – 24:00
Samstag: 13:00 – 24:00
Sonntag: 13:00 – 22:00
Montag: Ruhetag

Ontario Canadian Steakhouse in Dresden

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Schon zwei Mal stolperte ich über das Ontario Steakhouse in Dresden. Da erste Mal auf der Suche nach Restaurants, die das kanadische Fast-Food-Gericht „Poutine“ auf der Karte haben könnte (haben sie im Ontario allerdings nicht) und das nächste Mal im Buch von Julia Schoon über Delikatessen weltweit. Ein Kapitel war nämlich den Farnspitzen gewidmet und die gibt es tatsächlich dann im Ontario Steakhouse.

Als es dann für eine Hochzeit nach Dresden ging, nutzte ich die Gelegenheit und reservierte für einen Abend einen Tisch. Dabei kamen uns dann kurz vorher noch Zweifel. Auf der Hochzeit wurde uns abgeraten und die Bewertungen im Internet waren durchwachsen. Während manche Leute begeistert schwärmten, gab es auch viel Gemeckere, zu teuer, unfreundlicher Service, zu laut und auch Kritik am Essen. Letztlich wagten wir uns aber (gemäß der Devise „Man muss es selbst beurteilen“) doch hin und wurden – das gleich vorweg – nicht enttäuscht.

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Das Ontario Steakhouse befindet sich direkt an der Frauenkirche, hat im Sommer eine große Außenterrasse und ansonsten Plätze im oberen Stockwerk, teils sogar auf dem Balkon mit Aussicht auf die Frauenkirche. Uns war es aber schon ein bisschen zu kalt und dementsprechend wollten wir einfach gemütlich in Fensternähe sitzen und zumindest ein bisschen die Aussicht genießen. Und natürlich lecker essen.

Und das haben wir auch gemacht. Die Speisekarte ist groß und umfangreich, aber die Entscheidung ist doch schnell gefällt. Als Vorspeise Farnspitzensuppe für mich, danach ein Filetsteak mit kleinen Maiskölbchen in Kräuterbutter. Der Mann verzichtete auf Vorspeise, dafür soll es ein Rib-Eye-Steak sein. Prime-Rib-Eye, am Knochen, wenn schon, denn schon.

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Zunächst gibt es aber einen Aperitif, irgendeinen Cocktail, dessen genaue Zusammensetzung ich aber schon wieder vergessen habe. Schön spritzig, aber nicht spektakulär. Viel spannender ist die Weinkarte. „Also, ich hab drei, die mich interessieren“, sagt der Mann. „Dann sag mal“, sage ich, denn ich habe da einen Verdacht. Der Mann nennt die Favoriten, einen Chardonnay, einen Shiraz und einen Pinot Noir. Genau die gleichen, die ich auch ausgeguckt hatte. Und irgendwie wundert mich das nicht.

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Nach dem Cocktail starten wir dann zunächst mit dem Chardonnay, der wie in der Beschreibung tatsächlich strohgelb ist und sehr toll nach Chardonnay schmeckt. Die kanadischen Weine kommen allesamt von der Konzelmann Winery in Niagara-on-the-Lakes. Wer mir sagen kann, wo man die in Deutschland auftreiben kann, dem wäre ich sehr verbunden, denn der Chardonnay kann was, da kann man nicht meckern.

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Die Farnspitzensuppe kann auch was, eine Bouillon mit Möhrchen, Pastinaken und eben Farnspitzen. Farnspitzen sehen aus wie, nun ja, Farnspitzen eben, die aufgerollten Enden von Farnblättern. Und sie schmecken faszinierenderweise genau so, wie man sich vorstellt, wie Farnspitzen schmecken sollten. Wer jetzt denkt, „Woher soll ich denn wissen, wie Farnspitzen schmecken“, es ist einfach so. Hat man eine probiert, denkt man, dass genau so wohl diese kleine grünen Blätter schmecken sollten. Etwas grasig, etwas dumpf, aber trotzdem zart.

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Als nächstes folgt das Fleisch. Auch hier gibt es nichts zu beanstanden, mein Filet ist super, das Steak des Mannes ebenso. Auf die Maiskölbchen hätte man aber verzichten können, die sind eher Durchschnitt. Wahrscheinlich gibt es bessere Beilagen, im Zweifelsfall kann man sich aber auch ganz aufs Fleisch konzentrieren, das ist nämlich fantastisch.

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Und so schlemmen wir uns weiter durch den Abend, wechseln zum Rotwein, für den uns mehrere Optionen in Probiergläsern an den Tisch gebracht werden, bestellen die Dessertvariation mit tollem Pekannusskuchen und Nougatparfait, dazu kanadischen Dessertwein und schließlich, weil wir einfach nicht gehen wollen, weil alles so lecker und gemütlich ist, die Aussicht auf die Frauenkirche so schön und der Service so zuvorkommend und eloquent, bestellen wir uns noch eine kanadische Käseplatte und auch hier gibt’s nichts zu meckern, außer vielleicht, dass nichts mehr in den Magen passt, aber das sind ja wir selber schuld.

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Dessertvariation

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Käseplatte

Zwischendurch noch einen Canadian Coffee mit kanadischem Whiskey und Ahornsirup und zum Abschluss zwei Obstbrände von heimischen Herstellern, einmal Apfel und einmal von der Schwarzen Knorpelkirsche. Dann sind wir irgendwann doch durch, nichts passt mehr, und wir können satt und glücklich durch die laue Dresdner Nacht zum Hotel zurück torkeln.

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Nein, wir haben hier wirklich gar nichts zu meckern. Unten spielt ein Mann am Klavier live, was über Lautsprecher in das obere Stockwerk übertragen wird, dafür ist es oben schön angenehm. Tatsächlich, so verrät uns eine Servicekraft, sieht das im Winter leider etwas anders aus, da ist es oben dann doch deutlich voller und wohl auch lauter, denn der Klaviermensch spielt dann direkt auf der Etage. Das erklärt auch die negativen Kommentare im Internet diesbezüglich. Über die Qualität des Essens gibt es von uns nichts zu meckern, die Preise sind zwar – auch gerade für Dresden – ein bisschen höher, aber immer noch voll im Rahmen. Wir wurden einen Abend lang sehr nett verwöhnt und können das nur weiterempfehlen. Und dann unbedingt die Farnspitzen probieren, wenn man schon da ist. Und mir eine Flasche von dem kanadischen Chardonnay mitbringen. Das wär auch toll.

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Ontario Canadian Steakhouse
An der Frauenkirche 2
01067 Dresden

Telefon: 0351 / 40 28 86 60

http://www.ontario-dresden.de/

Öffnungszeiten: Mo – So: 11 Uhr bis 1 Uhr

Mittagspause: Sushi im Red Sun in Rüttenscheid

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Freitags bin ich ja im Home Office anzutreffen. Neben dem nicht zu übertreffenden Vorteil, dass man auch mal den halben Tag in Jogginghose arbeiten kann, gibt es noch einen weiteren: Ich kann das Mittagsangebot der Essener Gastronomie testen, jedenfalls der, die einigermaßen vernünftig zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.

Heute war das Red Sun auf der Rüttenscheider Straße dran. Sushi bzw. generell asiatische Küche ist ja in Essen noch eher spärlich zu finden, umso glücklicher bin ich um jeden Zuwachs. Gerade im Sommer mag ich asiatisches Essen aber sehr gerne, es ist oftmals leichter, mit viel Gemüse oder eben wie Sushi mit Reis und frischem Fisch. Die Chancen, sich danach überfressen zu fühlen, sind zumindest tendenziell geringer.

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Also ins Red Sun. Als ich ankomme, ist das Restaurant leer, ob es an der Tageszeit, an der Hitze oder an der Sushiunlust der Essener liegt, kann ich nicht sagen. Alles ist sehr klassisch eingerichtet mit viel rot und dunkelbraun, an der Wand hängt Kunst unterschiedlicher Stilrichtungen. Ich suche mir den Platz direkt am Eingang, um ein bisschen die Flanierenden auf der Rü beobachten zu können.

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Die Mittagskarte ist übersichtlich, könnte aber bei Nicht-Sushikennern, die ein oder andere Frage aufwerfen, denn auf Erklärungen der japanischen Begriffe wird verzichtet. Ich will sowieso Sushi, zusammen mit einem Mineralwasser. Ganz einfach, keine Extrawünsche. Aber auch Gerichte vom Grill stehen auf der kleinen Karte, es ist also für jeden etwas dabei.

Zum Mittagsmenü gehört eine Misosuppe als Vorspeise, die relativ schnell auf dem Tisch steht, wie ich das auch von anderen japanischen Restaurants kenne. Sie schmeckt wie Misosuppe schmecken sollte, es gibt nichts zu meckern, gerade die Einfachheit ist es ja, die es hier ausmacht.

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Als nächstes folgt die Sushiplatte. Sechsmal Nigiri, sechsmal Maki, zweimal California Roll, davon sollte ich satt werden. Das Reis-Fisch-Verhältnis ist gut, der Fisch riecht gut oder vielmehr nach nichts, der Reis klebrig ohne pappig zu sein, lediglich die Sojasoße ist mir einen Tick zu stark, das ist aber sicher Geschmackssache. Ich lasse mir ausreichend Zeit beim Essen, während draußen Menschen vorbei spazieren.

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Zum Nachtisch gibt es einen kleinen Mochi, also einen Reiskuchen mit Füllung, innen Matcha, außenrum Matcha, genau das richtige für Matchaliebhaber für mich. Ein bisschen mühselig zerteile ich die kleine japanische Köstlichkeit mit der Gabel, aber lecker ist es.

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Insgesamt zahle ich für das Mittagsmenü 16 Euro ohne Getränke, dafür gab’s aber eine ordentliche Menge gutes Sushi, am Preis ist also nichts auszusetzen. Beim nächsten Mal möchte ich aber dann doch mal abends vorbeischauen und die volle Auswahl Sushi und vielleicht auch ein bisschen Sake oder Asahi-Bier genießen. Aber auch mittags lässt es sich gut aushalten, zumal der Service freundlich und fix ist, so dass man auch mit ein bisschen Zeitdruck im Rücken ein bisschen Japan genießen kann.

Sandra war abends hier und schrieb darüber.

Red Sun Sushi & Grill
Rüttenscheider Straße 126
45131 Essen
Telefon: 0201 – 87 55 26 34

Red Sun auf Facebook

Öffnungszeiten: Mo. – Sa.: 12:00 – 15:00 Uhr und 18:00 – 23:00 Uhr

Lecker Burger bei Hans im Glück auf der Rü

Außen

Im Moment tut sich gastronomisch wieder einiges, und die Liste der zu besuchenden Lokalitäten wird immer länger.

Gestern stand das “Hans im Glück” auf dem Plan, ein neuer Burger Grill auf der Rü. Neu in Essen, nicht neu in München, Wuppertal und Köln auf dem Hohenzollernring, wo ich auch schon des Öfteren vorbeilief und “müsste man auch mal ausprobieren” dachte.

Auf der Rü ist natürlich näher und einfacher, also machen wir uns gestern auf zum leckeren Burgeressen.

Der erste Eindruck ist schon mal nicht schlecht. Auffällig die Birkenstämme, die überall im Restaurant vom Boden bis zur Decke “wachsen”, dazu ein paar Vogelhäuschen, Der perfekte Ort zum Entspannen und Spielen daisyslots beim essen leckeren hamburger, Tapeten mit gezeichneten Federn. Es ist fast ein bisschen zu viel, aber auf jeden Fall sehr stimmungsvoll.

Innen

Wir bekommen einen Tisch ganz hinten in der Ecke, und stürzen uns gleich mal auf die Karten. Passend zum Namen des Restaurants sehen diese aus wie Märchenbücher, Bilder des Märchens von Hans im Glück ziehen sich durch die Karte und wir sind nur ein ganz bisschen überfordert ob der riesigen Burgerauswahl. Normale Burger, Vegetarische Burger, Burger ohne Brötchen. Jeden Burger kann man außerdem mit einem von drei Brötchen wählen: Sauerteig, Vollkorn oder Sesambagel.

Speisekarte

Außerdem gibt es Menüangebote und man kann zwischen eine normalen Portion Fritten zum Burger oder gleich einem ganzen Pfund Fritten wählen. Dazu eine große Auswahl Soßen, fertig ist die Entscheidungsqual. Auch Salate gibt es, aber die interessieren uns nicht, wir wollen Burger.

Aber erstmal gibt’s Getränke. Die Herren möchten gerne Kölsch, das gibt’s aber gar nicht, weil die Karten, die wir haben, noch die aus Köln sind und da zwar Kölsch draufsteht (selbstverständlicherweise), das aber für den Essener Ableger gar nicht vorgesehen ist. Also dann eben Pils und Holunder-Minz-Schorlen, ich nehme einen fruchtigen Cocktail, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe.

Cocktail

Irgendwann haben wir uns auch alle für einen Burger entschieden, nehmen dazu ein Pfund Fritten für den ganzen Tisch und entscheiden uns für die Rote-Pfeffer-Soße. Weitere drei Soßen und Ketchup stehen sowieso auf dem Tisch.

Soßen und Deko

Der Cocktail erweist sich als 1A-fruchtig und lecker, auch von der Minz-Holunder-Schorle probiere ich mal. Der Mann findet sie etwas zu wässrig, ich dagegen finde das genau richtig, weil so der Holundergeschmack nicht allzu dominant ist.

Ein großer Teller Fritten wird zu unserem Platz gebracht, für die Soße müssen wir noch einmal nachfragen, dann wird sie aber prompt gebracht, und wenig später folgen die Burger.

Burger

Machen wir’s kurz: Sowohl Burger, Fritten als auch die unterschiedlichen Soßen waren alle restlos überzeugend. Gerade die Rote-Pfeffer-Soße, als auch das, was ich als Barbecuesoße meine identifiziert zu haben sind superlecker, der Burger schön saftig mit einem Hauch Grillaroma. Außerdem von einer guten Größe, so dass man nicht vollkommen überfordert die Hälfte zurückgeben muss. Alles super, wir sind begeistert.

Fritten

Der Mann und ich wagen uns noch an einen Nachtisch, nur der Vollständigkeit halber. Es gibt von den angebotenen drei Desserts aber nur noch den Hupf im Hemd, einen kleinen Schokokuchen mit Schlagsahne. Na gut, dann nehmen wir also den.

Der Nachtisch reißt uns leider nicht zu Begeisterungsstürmen hin, zu wenig schokoladig das Küchlein, Schlagsahne aus der Sprühdose und die Schokosoße nicht der Rede wert. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl an Auswahl als auch an der Umsetzung des Hupfes noch gefeilt wird.

Hupf

Doch das Hauptaugenmerk, so wird uns auch bestätigt, liegt hier eben auf den Burgern und hier steckt die Liebe wohl auch im Detail. Die hauseigene Burgersoße wird ohne Milch und Eier gemacht, so dass auch Veganer hier leckere Burger genießen können. Dazu ganze zehn vegetarische Burger und noch mehr unvegetarische.

Der verwendete Käse ist Heumilchkäse aus Österreich, der von Kühen kommt, die im Sommer nur Gras und Kräuter auf der Weide und im Winter nur sorgfältig gelagertes Heu bekommen.

Birken

Gegen Ende der Veranstaltung wird die Musik leider etwas anstrengender. Ähnlich wie bei der Einrichtung hat man hier das Gefühl, es würde etwas zu angestrengt versucht, ein cooles Image aufzubauen. Dabei ist das gar nicht nötig. Essen und Getränke waren (abgesehen von den Abstrichen beim Nachtisch) super, der Service sehr nett und hilfreich, mehr wollen wir eigentlich gar nicht.

In diesem Sinne wünsche ich dem “Hans im Glück” viel Erfolg und zufriedene Gäste, die satt und glücklich nach Hause gehen. An ein paar Kleinigkeiten kann man noch arbeiten, aber wir sind überzeugt worden. Von den Burgern und dann sogar auch von der Federtapete und den Vogelhäuschen.

Vogelhäuschen

Hans im Glück
Rüttenscheider Straße 203
45131 Essen
Telefon: 0201 / 61 58 93 02

http://hansimglueck-burgergrill.de/

Öffnungszeiten stehen aktuell noch nicht im Internet und auch nicht auf der Visitenkarte, also bitte erfragen.