Kindheit und Nostalgiekram: Marillenknödel

Knödel

Die ersten vierzehn Jahre meines Lebens wohnten wir bei meinen Großeltern im Haus. Für die Eltern vermutlich nicht allzu unpraktisch, für mich hauptsächlich schön.

Auch Mittagessen gab es oft bei Oma und Opa, da gab es selbstgemachte Hühnersuppe mit Hühnerherz und allem drum und dran, ganze Forellen lagen in der Küche, an Sankt Martin gab es Lebkuchen und Heiligabend gab es immer Heringssalat (von dem ich nie probiert habe), und wann immer ich wollte gab es das beste Tomatenbrot der Welt.

Und Marillenknödel gab es. Die hießen bei uns auch immer Marillenknödel, obwohl wir ja mit Österreich gar nichts am Hut haben. Man darf also auch meinetwegen Aprikosenknödel sagen, wenn einen das weniger verwirrt.

Aprikosen

Gestern gab es bei uns auch Marillenknödel, so wie ich das von Oma und Opa kenne. Dazu muss man schon mal von vornherein zugeben, dass der Knödelteig ganz simpel von Pfanni kommt, da hatte wohl auch Oma keinen Bock drauf, den selbst zu machen. Das macht die Sache aber umso einfacher und lecker ist es sowieso.

Knödel

Marillenknödel
für 4 Personen

1 Packung Knödelteig halb und halb (für 12 Knödel)
10 bis 12 Aprikosen
10 bis 12 Zuckerstücke
ein gutes Stück Butter
Semmelbrösel
Zucker und Zimt zum Bestreuen

1. Aus dem Knödelteigpulver nach Anweisung Knödelteig herstellen.

2. Aprikosen aufschneiden und entkernen. In die Kernmulde jeweils ein Stück Würfelzucker legen (ich hatte keinen Würfelzucker und hab einfach ein bisschen von der Zimtzucker-Mischung reingebastelt, das ist aber ungleich nerviger).

3. Jeweils ein gutes Stück von dem Knödelteig abstechen, in der Hand flachdrücken und eine Aprikose darin einwickeln und schön festdrücken. Die ganze Aprikose muss mit ausreichend Teig umwickelt sein. (Bei mir reichte es für 11 kleine Aprikosen.)

4. Knödel nach Packungsanweisung kochen.

5. Semmelbrösel mit ein bisschen Butter in einer Pfanne anrösten, beiseite stellen. Kurz bevor die Knödel fertig sind, Butter zerlassen und ebenfalls beiseite stellen.

6. Die Knödel mit zerlassener Butter, gerösteten Semmelbröseln und Zimtzucker servieren, das kann dann jeder so über die Knödel verteilen, wie er es mag. Lecker.

Knödel

Neu am Limbecker Platz: Frozen Yogurt und mehr bei Frooters

frooters

Ich hab ja so konkret nichts gegen den Limbecker Platz. Gestern Abend aber wollte ich da eigentlich gar nicht hin, so komplett mit Koffer und schwerer Tasche, aber der Mann wollte ja noch zu Saturn, also fuhr ich halt samt Gepäck ins große Einkaufszentrum, wo dann dank langem Freitag (alles bis Mitternacht geöffnet) auch ziemlich viel los war.

Mal abgesehen davon, dass wir dann auch nach dem Kopfhörerkauf wieder ziemlich schnell abgedampft sind, habe ich zumindest eine kleine Entdeckung gemacht: Das neu eröffnete Frooters direkt im Erdgeschoss am Haupteingang (oder dem, was ich so als Haupteingang verstehe).

Obst

Bei Frooters gibt es Obst, Säfte, Smoothies, Obstsalat mit oder ohne Joghurt und so und vor allem: Frozen Yogurt zum Selberbasteln.

Das geht so: Man wählt seine Größe und ob man lieber einen Becher oder eine Waffel will, die kriegt man dann und dann kann man den Frozen Yogurt erst selbst zapfen und sich dann nach Herzenslust Toppings auswählen und den selbstgezapften Frozen Yogurt damit kreativ aufpeppen. Eigentlich unterscheidet sich das jetzt nicht so dolle groß davon, der Frozen-Yogurt-Fachverkäuferin seines Vertrauens seine Wunschbestreuselung zu nennen, aber es macht natürlich deutlich mehr Spaß.

Schild

(Ich sehe gerade, ich hab das Schild gestern total falsch verstanden und dachte, man dürfte nur drei Toppings wählen. Stimmt ja gar nicht, es ist ja nur Schritt Nummer 3.)

Das habe ich dann auch prompt ausprobiert. Einmal einen mittelgroßen Becher gekauft, dann gezapft (wenn ich das richtig erkennen konnte, gab es nur ganz normalen Frozen Yogurt, keine weiteren Geschmacksrichtungen) und dann die große Toppingtheke umrundet. Die reicht von Süßkram (Kinderschokolade, Marshmallows und buntem Puffreis) über Cornflakes und Schokostreusel bis zu Erdbeeren, Kirschen und Kiwi. Ich hab mich für Yoghurette-Stücke, Kirschen und Mango entschieden.

Frozen Yogurt a la Anne

Das Konzept ist natürlich prima und Frozen Yogurt mag ich ja sowieso. Ob man sich das jetzt selbst zusammenbauen muss oder will, bleibt dahingestellt, ich bin ja für so Spielereien immer zu haben und so eine offene Theke mit vielen leckeren Kleinigkeiten lädt natürlich zum Experimentieren ein. Ich würde mal prognostizieren, dass ich demnächst beim Betreten des Einkaufszentrums öfters zur Einstimmung direkt mal einen Frozen Yogurt basteln werde. Da sind noch interessante Kombinationen drin. Und schmecken tut es auch.

Theke

Und wer keinen Frozen Yogurt mag, der kann ja beherzt zu einem Obstbecher oder einfach einem leckeren Saft greifen. Gut sah die Auswahl auf jeden Fall auch aus. Das Frooters hat noch weitere Fililalen, u.a. in Essen-Altenessen, Dortmund, Minden, Oldenburg und anderen Städten. Die Webseite ist wohl noch in der Mache, insofern ist diese Auswahl eine zufällige anhand der Google-Ergebnisse getroffene.

Frooters im Einkaufszentrum Limbecker Platz
Limbecker Platz 1A
45127 Essen

http://frooters.de/

Hochzeitstortenchallenge „Torte“ 3: Erdbeer-Daiquiri-Cupcakes

Cupcake

Es geht in die dritte Runde. Zu Recherchezwecken begab ich mich in die Mayersche Buchhandlung in Essen und hab da einen Haufen Backbücher durchgeblättert. Die meisten waren zwar interessant, aber nicht zwingend für meine Ideen zur Hochzeitstortenchallenge gemacht. Ein Backbuch speziell für Cupcakes begann mit der Aussage, Cupcakes hätten früher Muffins geheißen oder einem ähnlichen Unsinn, da hab ich’s schnell wieder zugeklappt. Über die Unterschiede zwischen Muffins und Cupcakes, wie man sie mir erklärt hat, muss ich wohl noch mal schreiben.

Buch

Eines jedoch war wie gemacht für mich und das Tortenprojekt. Fast jede Seite sah aus wie ein Gewinner. Ich rede von “Süße Sünden”, dem Backbuch der Londoner Hummingbirg Bakery. So toll. Alles klingt und sieht lecker aus. Rein vom Inhalt würde ich sagen, hat es tolle Chancen das zweite Superbackbuch zu werden. Vorausgesetzt, die Backwerke schmecken dann nachher auch so toll.

Rezept

Ich hatte Doreen ja direkt beim ersten Gespräch einen Cupcake-Turm vorgeschlagen. Nachdem sie jetzt Bilder davon gesehen hat, wie das so aussehen kann, ist die Idee wieder auf dem Tisch. Ich denke, so ein Cupcake-Turm hat mehrere Vorteile. Erstens sieht es superhübsch aus, zweitens erspart man sich die Matscherei am Hochzeitkuchen. Matscherei ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es ist doch eine nette Idee, wenn jeder Gast sich einen niedlichen kleinen Cupcake schnappen kann, komplett mit Verzierung und allem drum und dran. Zum Anschneiden gäbe es dann noch einen richtigen, aber eben nicht so großen, Kuchen oben drauf, und den kann man dann auch zu zweit anschneiden. Soweit zumindest die Idee.

Glitzerzucker

Im neuen potenziellen Superbackbuch habe ich dann ein Rezept für Erdbeer-Daiquiri-Cupcakes gefunden, gefolgt von Rezepten für Pina-Colada-Cupcakes, Schoko-Brandy-Cupcakes und Mojito-Cupcakes. Wie großartig ist das denn? Ich stelle mir einen Cupcake-Turm vor, mit ganz vielen kleinen Cocktail-inspirierten Cupcakes, schön bunt und ein bisschen kitschig verziert. Noch eine Sorte Cupcakes ohne Alkohol, oben der Kuchen. Im Übrigen ist das mit dem Alkohol nicht so schlimm, der Rum wird erst aufgekocht und dann teilweise mitgebacken. Keine Ahnung, wie viel wirksamer Alkohol da noch übrig bleibt, man schmeckte auf jeden Fall nichts raus.

Erdbeer

Überrascht war ich von der Art, wie offensichtlich in der Hummingbird Bakery Teig gebacken wird. Alle trockenen Zutaten und die Butter werden zunächst zu einem sehr sandigen “Teig” gerührt, dann werden die flüssigen Zutaten hinzugefügt. Hat exzellent geklappt, der Teig wurde superfluffig. Die Erdbeeren werden laut Rezept unten in die Form gegeben. Das bedeutet natürlich, dass sie dann nachher auch unterdem eigentlichen Muffin kleben, und man das Törtchen auf jeden Fall mit der Gabel essen muss. Außerdem fand ich die Erdbeermenge ein wenig zu gering, ich würde beim nächsten Mal die doppelte Menge machen, davon die Hälfte weiterhin unten in die Form geben und die andere Hälfte unter den Teig rühren. Keine Ahnung, ob das funktioniert, aber einen Versuch ist es wert.

Förmchen

Die größte Kritik kam zum Frosting, vor allem vom Mann, dem das viel zu süß war. Das kann ich auch nachvollziehen, das Frosting ist wirklich sehr, sehr süß. Vielleicht würde ich beim nächsten Mal ein Frischkäsefrosting machen. Den anderen Testessern hat es aber anscheinend sehr gut geschmeckt. Wir sind also auf einem guten Weg. Wie immer: Es bleibt spannend.

Die kleinen Fähnchen hab ich übrigens in einem ersten washi-Tape-Deko-Experiment selbstgebastelt. Das geht wunderbar einfach und sieht sehr hübsch aus. Überhaupt washi-Tape. Wieder so eine neue Droge. Schlimm.

Cupcakes

Erdbeer-Daiquiri-Cupcakes

(Das Rezept war für 24 bis 30 Mini-Cupcakes, in Ermangelung einer solchen Form hab ich einfach 12 normal große gemacht, hat auch gepasst. Für Mini-Cupcakes die Backzeit auf 12 – 15 Minuten reduzieren.)

Für den Teig:
100 ml weißer Rum
150 g Erdbeeren
170 g Zucker
40 g weiche Butter
120 g Mehl
1 1/2 Tl Backpulver
1/2 Tl Vanillezucker
eine Prise Salz
1 Ei
120 ml Vollmilch

Für das Frosting:
250 g Puderzucker
1/2 Tl abgeriebene Schale von einer Bio-Limette
80 g weiche Butter
4 El Vollmilch

1. Backofen auf 150°C (Umluft) vorheizen. Rum mit 30 g Zucker aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Weiter köcheln lassen, bis die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert ist. Vom Herd nehmen, leicht abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Erdbeeren in kleine Stücke schneiden. Erdbeeren zur Rummischung geben und 30 bis 40 Minuten darin ziehen lassen.

2. Für den Teig den restlichen Zucker, Vanillezucker, Salz, Butter, Mehl und Backpulver mit dem Handrührgerät zu einem sandigen Teig (es sieht wirklich nachher aus wie Sand) verrühren. Milch und Ei verquirlen, dann langsam unter Rühren zu der Teigmischung geben und schnell zu einem glatten Teig verrühren. (Ich habe das Ei erst schön schaumig geschlagen, und dann die Milch untergerührt, in der Hoffnung, auf diesem Wege zur Fluffigkeit des Teiges beisteuern zu können.)

3. Erdbeeren durch ein Sieb gießen, dabei die Flüssigkeit auffangen. Gut abtropfen lassen und die Erdbeeren auf die Muffinförmchen verteilen. Danach den Teig auf die Förmchen verteilen, die Förmchen sollten dabei zu ca. 2/3 mit Teig gefüllt sein.

4. Cupcakes im Ofen ca. 18 bis 20 Minuten goldbraun backen. Sobald sie fertig sind aus dem Ofen nehmen und noch warm mit jeweils 1 Tl Rumzuckermischung beträufeln. Aus der Form nehmen und vollständig auskühlen lassen.

5. Für das Frosting Butter, Zucker und Limettenschale mit dem Handrührgerät zu einer sandigen Mischung verrühren (wir kennen das ja schon). 4 El Rumzuckermischung mit 4 El Milch mischen und in einem dünnen Strahl zu der Frostingmischung geben und einige Minuten bei hoher Geschwindigkeit zu einer schaumigen luftigen Masse rühren.

6. Das Frosting auf die Muffins streichen, nach Herzenslust verzieren und mit einem Lächeln servieren.

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Hochzeitstortenchallenge Torte 1: Himbeer-Baiser-Torte

Torte

Ich präsentiere die erste Torte, die ich für die Hochzeitstortenchallenge gebacken habe. Ich wollte eigentlich das Tortenkapitel aus dem Superbackbuch (s.u.) der Reihe nach durchbacken, aber dafür fehlten mir dann gleich die Springformen in der richtigen Größe (ich hab nur 26 cm, das erste Rezept bestand auf 22 cm) und Tortenringe besitze ich auch noch keine (muss wohl aber demnächst angeschafft werden).

Also habe ich ein bisschen vorgeblättert, und eine Torte gewählt, für die man zwar eigentlich zwei Springformen brauchte, aber wenigstens in der richtigen Größe. Außerdem muss man auch nichts durchschneiden oder anderweitige Spirenzchen. Für den Anfang fand ich das ganz angenehm. Zwei Böden, dazwischen Frischkäse-Mascarpone-Creme mit Himbeeren. Im Originalrezept sind es Brombeeren, die gab es aber bei Edeka nicht.

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Himbeeren

Zweiter Boden

Auch wenn ich ein bisschen mit der geringen Menge des Rührteigs zu kämpfen hatte (da muss man wirklich gut verstreichen), war ich doch angenehm überrascht von dem ersten Tortenabenteuer. Ja, es ist anders als Kuchen, man muss ein bisschen genauer arbeiten und mehr verschiedene Einzelteile zusammenrühren und nachher zusammenbasteln, aber das Ergebnis war sehr zufriedenstellend und als ich den Deckel auf die Torte hievte, war ich doch ein bisschen stolz, dass alles so gut geklappt hatte.

Kann man als Hochzeitstorte leider nicht so wirklich nehmen, aber darum ging’s ja auch noch nicht. Als nächstes muss ich dann wohl Tortenringe besorgen und Springformen in diversen Größen. Und Biskuitteig lernen. Oh je.

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Himbeer-Baiser-Torte (frei nach Annik Wecker aus dem Superbackbuch “Anniks göttliche Kuchen”)

Für den Rührteig
140 g weiche Butter
150 g Zucker
4 Eigelbe
abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Limette
140 g Mehl
3 gestrichene Tl Backpulver
80 g gemahlene Mandeln
120 g Sauerrahm

Fürs Baiser
4 Eiweiß
200 g Zucker
1/2 Tl Weinstein (oder Backpulver)
1 Prise Salz
30 g Mandelblättchen

Für die Füllung
300 g Himbeeren, frisch oder tiefgekühlt
130 g Doppelrahmfrischkäse
160 g Mascarpone
200 g Sahne
50 g Zucker
2 El Limettensaft
2 El Cassis

1. Den Backofen auf 160°C (Umluft) vorheizen. Für den Rührteig Butter und Zucker schaumig rühren, dann die Eigelbe einzeln unterrühren und die Limettenschale dazugeben.

2. Mehl und Backpulver sieben und mit den Mandeln mischen. (Ich habe die Mandeln auch gesiebt, wenn schon, denn schon, da bleibt aber dann auch relativ viel im Sieb zurück.) Mehlmischung und Sauerrahm abwechselnd unterrühren.

3. Den Teig entweder auf zwei Springformen verteilen (Vorsicht, ist nicht allzuviel Teig), oder – wenn man wie ich nicht so prächtig mit Springformen ausgestattet ist – die Hälfte des Teigs auf eine gebutterte Springform verteilen.

4. Fürs Baiser Zucker und Weinstein (bzw. Backpulver, wenn man wie ich zwar immerhin noch Natron und Cream of Tartar, aber nun wirklich keinen Weinstein im Haus hat) mischen. Eiweiß mit einer Prise Salz steifschlagen, dabei den Zucker langsam einrieseln lassen und solange weiterschlagen, bis der Eischnee schön steif ist.

5. Bei der Variante mit zwei Springformen kann man den Eischnee jetzt schön auf dem Teig verteilen, dabei auf einen der Böden Mandelblättchen streuen. Bei der traurigen Variante mit nur einer Springform erstmal die Hälfte des Eischnees auf dem Teig verteilen, die Mandelblättchen kommen dann später.

6. Tortenböden ca. 30 Minuten backen. Bei einem Umluftofen und der Luxusvariante mit zwei Formen gerne auch gleichzeitig (nach der Hälfte der Zeit die Schnienen wechseln), bei der traurigen Version mit ohne Umluft oder nur einer Springform bitte nacheinander. Nach Ende der Backzeit aus dem Ofen nehmen, mit einem Messer vorsichtig vom Rand ablösen und auskühlen lassen.

6b. Bei der traurigen Variante den abgekühlten Boden aus der Springform lösen (kann schon mal auf den Tortenständer), und die andere Hälfte des Teiges und anschließend des Baisers in die (neu gebutterte) Springform geben. Jetzt auch die Mandelblättchen drauf verteilen und nochmal für 30 Minuten in den Ofen.

7. Für die Füllung Himbeeren auftauen und abtropfen oder verlesen. Gelatine 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen, Frischkäse und Mascarpone in einer Schüssel verrühren und die Sahne mit dem Zucker in einer anderen Schüssel steif schlagen.

8. Limettensaft und Cassis in einem Topf erwärmen (nicht kochen) und die eingeweichte und ausgedrückte Gelatine darin auflösen, danach zügig unter die Frischkäsecreme rühren. Anschließend die Sahne unterrühren.

9. Auf den ersten Boden die Hälfte der Frischkäsecreme streichen. Darauf dann die Himbeeren verteilen und anschließend mit der anderen Hälfte der Creme bedecken. Darauf den zweiten Boden (den mit den Mandelblättchen) hieven und ein bisschen andrücken. Gut ausgestattete Leute mit großem und/oder leerem Kühlschrank lassen die Torte dann mindestens zwei Stunden im Kühlschrank fest werden. Leute wie ich mit nicht so großem und/oder vollem Kühlschrank freuen sich, dass die Küche nach Norden rausgeht und hoffen, dass das auch so klappt. (Spoiler: Tut es.)

Zusammengefasst: Viele Teile, langes Rezept, aber eigentlich nicht schwer, und sehr dankbar, denn der Kuchen sieht nachher sehr toll aus und schmeckt auch sehr gut, sogar Leuten, die von sich selbst sagen, dass Baiser eigentlich nicht so ihr Ding ist.

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Apfelpfannkuchen

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Das Rezept heißt offiziell Apfel-Eierkuchen, aber hier heißt das Pfannkuchen. So oder so gilt hier ja auch wieder: Einfaches  kann so lecker sein. Der Clou bei diesem Rezept scheint wohl das Puddingpulver zu sein. Tatsächlich hab ich so auch noch nie Pfannkuchen gemacht. Ich muss auch noch ein bisschen die optimale Technik beim Apfelscheiben einlegen und Pfannkuchen wenden lernen, aber man kann ja noch öfter Pfannkuchen in allen Variationen machen.

Zusätzlich zu Zucker und Zimt – wie es im Rezept auch vorkam – kamen die Pfannkuchen bei uns mit Ahornsirup auf den Tisch. Ahornsirup ist ja sowieso so ein bisschen ein Allroundtalent, was fast überall dran kann. Und auf Pfannkuchen ja sowieso, versteht sich von selbst.

Das Rezept ist aus der Lecker-Ausgabe von März 2010. Ich habe die Hälfte gemacht und wirklich genau vier schöne große Pfannkuchen damit backen können. Hier jetzt das Rezept für 4 Personen bzw. 8 Pfannkuchen.

Apfelpfannkuchen

Apfelpfannkuchen
für 4 Personen/8 Pfannkuchen

4 Eier
1/2 l Milch
4 El Zucker
Salz
200g Mehl
1 Päckchen Vanille-Puddingpulver (für 1/2 l Milch)
1/2 Tl Backpulver
3 säuerliche Äpfel
Saft von 1 Zitrone
3 – 4 El Butter
1 Tl Zimt

1. Eier, Milch, 2 El Zucker und eine Prise Salz kurz mit dem Handrührgerät aufschäumen.

2. Mehl, Puddingpulver und Backpulver mischen, nach und nach zugeben und zu einem glatten Teig rühren.

3. Äpfel ausstechen (oder eben vierteln und das Gehäuse rausschneiden) und in dünne Scheiben schneiden. Direkt in Zitronensaft wenden, damit die Apfelscheiben nicht braun werden.

4. Butter in der Pfanne schmelzen und ca. eine Suppenkelle Teig hineingeben und kurz stocken lassen. Drei Apfelscheiben drauflegen und ca. 3 Minuten weiterbacken, bis die Unterseite braun ist.

5. Schnell wenden und etwa 2 – 3 Minuten von der anderen Seite backen. Fertige Pfannkuchen warmhalten, während man die restlichen Pfannekuchen backt. Zum Servieren die restlichen 2 El Zucker und den Zimt vermischen. Pfannkuchen mit Zucker und Zimt bestreuen und/oder mit Ahornsirup tränken.

Notiz: Im Rezept wurde Butterschmalz statt Butter verwendet. Sowas hab ich aber eher selten im Haus und Butter tut’s auch. Fürs Wenden erwies sich als hilfreich, die Apfelscheiben in der Pfanne noch mit ein bisschen Teig zu übergießen, damit sie nicht ganz lose auf dem Pfannkuchen liegen. Auf die Idee bin ich aber erst beim letzten Pfannkuchen gekommen und hab jetzt wenig empirische Hinweise, ob das wirklich hilft.

Und hier sieht man, wenn auch etwas unscharf, wie der Ahornsirup auf den Pfannkuchen gegossen wird. Mmmmmmmmh.

Apfelpfannkuchen mit Ahornsirup

Apfel-Brombeeren-Crumble

Ich bin ja eher so ein Heimatobst-Fan. Mangos, Kiwi & Co. find ich zwar auch lecker, aber richtig kriegen tut man mich mit Äpfeln und Himbeeren und Brombeeren und Aprikosen und Mirabellen und all dem Zeug, das man – wenn schon nicht hier – spätestens in Frankreich auch selbst und höchstpersönlich von den Bäumen und Sträuchern zupfen kann.

Das hab ich auch in Vietnam gemerkt, wo’s beim Hotel-Frühstück eine tolle Auslage mit allem möglichen Obst gab und ich nur etwas ratlos davorstand und dachte: „Schön und gut. Ist ja alles nett hier. Aber könnte ich nicht vielleicht einfach nur einen Apfel haben?“

Insofern fand ich das Apfel-Brombeeren-Crumble-Rezept (ebenfalls aus der Oktober-Ausgabe der Delicious UK) sowieso sehr ansprechend. Weil: a) Apfel, b) Brombeeren und c) Crumble. Ernsthaft, die drei Gründe reichen doch völlig aus.

So ein Crumble ist wie so vieles supereinfach, weil man hauptsächlich Obst schneiden und in eine Schale schmeißen muss. Dann ein bisschen Zucker und Gewürze dran, Streusel drüber, in den Ofen und warten, bis er fertig ist. Bis er fertig ist, duftet so ein Crumble dann schon mal die ganze Wohnung voll, was ein total netter Nebeneffekt ist.

Zum Nachtisch gab’s den Crumble dann mit etwas Vanille-Eis – am besten noch schön warm servieren, dann passt das Eis als kalter Kontrast noch besser.

Apfel-Brombeeren-Crumble

Apfel-Brombeeren-Crumble
für 4 Personen

3 Äpfel
1 Bio-Zitrone
100 g Brombeeren
50 + 25 g Rohrzucker
ein paar Nelken (ganz)
1/2 Tl gemahlener Ingwer
100 g Marzipan
100 g kalte Butter
125 g Mehl
40 g Mandeln (mit Haut)
1/2 Tl gemahlener Zimt

1. Ofen auf 200°/Umluft 180°/Gas Stufe 6 vorheizen. Äpfel schälen, kleinschneiden und in eine feuerfeste Auflaufform füllen. Mit dem Saft einer halben Zitrone mischen. Brombeeren vorsichtig dazu mischen und Nelken, Ingwer und 50 g Rohrzucker dazumischen.

2. Für die Streusel Butterflocken mit Mehl zu Krümeln vermischen. Zucker, ganz grob gehackte Mandeln, Zimt und abgeriebene Zitronenschale dazumischen.

3. Marzipan grob raspeln (oder schneiden) und über dem Obst verteilen. Dann die Streusel drüberstreuseln (hihi, see what I did there?).

4. Im Ofen 45 Minuten backen, dabei vorfreudig den Crumble-Duft genießen. Ein paar ungeduldige Minütchen abkühlen lassen und wahlweise mit Eis, Sahne, Vanillesoße oder auch einfach so verputzen.

Notiz: Das Ganze wird durch die Gewürze und den Marzipan tendenziell weihnachtlich, aber noch nicht übertrieben. Kann man sicherlich variieren, muss man aber nicht. Was ich nicht ganz kapiert habe, ist, wie man mit den Nelken umzugehen hat. Soll man die mitessen? Rausnehmen geht ja nachher schlecht. Ich hab sie einfach dringelassen und eventuell sogar die ein oder andere mitgegessen, aber so ganz richtig kam mir das nicht vor. Whatever. Lecker ist es trotzdem. Und Brombeeren gehen eh immer.

Weitere Notiz: Man kann locker Apfelsorten mischen. Ich hatte zwei verschiedene, aber jetzt natürlich schon wieder vergessen, welche. Wollte ich trotzdem anmerken.