Ein Pfannkuchenmenü am Pfannkuchentag!

Gestern war Pfannkuchentag und dementsprechend gab es ein Pfannkuchenmenü. Pfannkuchenröllchen vorneweg, herzhaft gefüllte Pfannkuchen zum Hauptgang und als Nachtisch Crêpes mit Melktartfüllung zu Ehren des südafrikanischen Gastes.

Der Pfannkuchentag ist eher im englischsprachigen Raum bekannt, bei uns ist es der Fastnachtsdienstag, also der Tag vor Beginn der Fastenzeit. Weil in der Fastenzeit Zutaten wie Eier, Milch und Zucker eher nicht erlaubt sind, muss das Zeug also am Tag vorher noch verarbeitet werden und da bieten sich Pfannkuchen in allen erdenklichen Variationen eben an.

Wer nun für den nächsten Pfannkuchentag Ideen braucht, wird vielleicht hier fündig.

Die Pfannkuchen aus dem ersten und zweiten Gang habe ich mit dem gleichen Teig gemacht. Insgesamt ergab das vier Pfannkuchen, einen für die Vorspeise und drei für den Hauptgang. Als Basis nahm ich dieses Rezept, mangels Dinkelmehl habe ich aber Weizenmehl gemischt mit einem Esslöffel Buchweizenmehl genommen.

Pfannkuchen Grundrezept

3 Eier
200 ml Milch
125 g Mehl
Salz

Die Eier mit einer guten Prise Salt schaumig rühren und nach und nach Milch und Mehl unterrühren. Den Teig dann mindestens eine halbe Stunde quellen lassen.

Pfannkuchenhappen mit Frischkäse, Lachs und Dill

Pfannkuchenröllchen mit Lachs, Frischkäse und Dill

Teig für einen Pfannkuchen (etwa eine Suppenkelle)
Etwa ein halbes Päckchen Frischkäse
4 Stiele Dill (oder nach Geschmack)
100 g Räucherlachs
Salz, Pfeffer
edelsüßes Paprikapulver
etwas Zitronensaft

1. In der Pfanne einen Pfannkuchen backen und etwas abkühlen lassen.

2. Frischkäse mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Zitronensaft glatt rühren und auf dem Pfannkuchen verteilen (ruhig bis zum Rand).

3. Dillblättchen abzupfen und auf dem Frischkäse verteilen, danach den Lachs als letzte Schicht oben drauf.

4. Pfannkuchen fest aufrollen, in kleine Häppchen schneiden und servieren.

Pfannkuchenhappen mit Frischkäse, Lachs und Dill

Mexikanisch gefüllte Pfannkuchen

Mexikanisch gefüllte Pfannkuchen
(für 3 Personen)

Teig für drei Pfannkuchen
300 g Rinderhack
1/2 rote Paprika
1/2 Chilischote
rosenscharfes Paprikapulver
3 Scheiben Käse
1/2 Avocado
1 Tomate
2 Esslöffel rote Bohnen (wir hatten Chilibohnen)
2 Esslöffel Mais
1/2 rote Zwiebel
4 Stiele Koriander
etwas Schmand
Salz, Pfeffer

1. Chilischote und Paprika klein schneiden. Das Rindfleisch in der Pfanne mit etwas Öl krümelig braten, mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen, die Chilischote dazugeben und mitbraten. Zum Schluss noch die Paprika dazugeben und ein paar Minuten mitbraten.

2. Avocado und Tomate in kleine Stücke schneiden, Zwiebel in dünne Ringe schneiden. Korianderblättchen abzupfen. Avocado, Tomaten, Bohnen, Mais und Zwiebel, Schmand und Koriander in eigene Schüsselchen füllen und auf den Tisch stellen.

3. Ofen auf etwa 50°C (Ober/Unterhitze) vorheizen, um die Pfannkuchen warmhalten zu können. Pfannkuchen in der Pfanne backen, auf einen Teller legen, eine Scheibe Käse auf die eine Hälfte und locker umklappen. Im Ofen warmhalten, so dass der Käse etwas anschmelzen kann. Mit den anderen Pfannkuchen genauso verfahren. Auch den letzten kurz in den Ofen, um den Käse etwas schmelzen zu lassen.

4. Pfannkuchen aus dem Ofen holen, aufklappen, auf Teller verteilen, Hackfleisch darauf verteilen. Den Rest darf jeder selbst belegen. Wenn man ich ist, nimmt man alles.

Mexikanisch gefüllte Pfannkuchen



Crêpes mit Melktartfüllung und Zimtbröseln

Nach diesem Rezept, ich habe aber mein eigenes Crêpeteigrezept genommen und etwas Zucker an die Füllung getan.

Für den Teig:
1 Ei
2 El Zucker
Salz
300 ml Milch
200 g Mehl
1 Esslöffel Butter

1. Ei mit Salz und Zucker schaumig rühren. Milch und Mehl unterrühren. Der Teig muss noch recht flüssig sein, bei der Zugabe von Milch und Mehl also aufpassen und bei Bedarf die Mehlmenge reduzieren. Butter schmelzen lassen und zum Schluss unterrühren. Mindestens eine halbe Stunde, besser über Nacht quellen lassen.

Melktartfüllung:
500 ml Milch
80 ml Mehl (ja, Milliliter, ich müsste selber nachwiegen, wie viel Gramm das wohl sind)
1 Zimtstange
1 Tl Zimt
1 El Zucker
etwas Vanillearoma

1. 250 ml Milch mit dem Zucker und der Zimtstange heiß werden lassen (muss nicht kochen).

2. In der Zwischenzeit die andere Hälfte der Milch mit Mehl und Zimt glatt rühren.

3. Heiße Milch vom Herd nehmen, die Milchmehlmischung einrühren und aufkochen lassen. Dabei gut rühren. Mit Vanillearoma abschmecken.

Zimtstreusel:
100 g Butter
240 ml Mehl
60 ml Zucker
2 Tl Zimt

1. Ofen auf 180°C (Unter/Oberhitze) vorheizen.

2. Butter in kleine Stücke schneiden und mit Mehl, Zucker und Zimt verkneten. Auf ein Backblech krümeln und 15 bis 20 Minuten backen. Bei mir wurde daraus wieder ein großer Keks, den man aber dann eben nach dem Backen zerkrümelt.

Crêpes mit Melktartfüllung und Zimtbröseln

1. Aus dem Teig dünne Crêpes backen und im Ofen warmhalten.

2. Wenn das letzte Crêpe gebacken ist, die Crêpes aus dem Ofen holen, jeweils mit der Melktartfüllung füllen, Zimtbrösel darübergeben und servieren.

Crêpes mit Melktartfüllung

Essen wie Anne in Frankreich: Dan in Bordeaux

Bordeaux 8.9.2015

Nachdem ich meinen Mann endlich dazu überreden konnte, nach Bordeaux zu fahren, das von unserem Ferienort nur etwa eine Stunde entfernt ist, suchten wir natürlich nach Restaurants, die interessant klangen. Ich stieß auf Dan und war gleich sehr angetan, schrieb eine Mail mit einer Reservierungsanfrage und schickte eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterher, sicherheitshalber. Leider sind wir gelegentlich spontan und und brachen auch in diesem Fall recht spontan nach Bordeaux auf. Ob wir an diesem Tag also einen Platz kriegen würden, war unklar. Trotzdem standen wir um kurz nach 19 Uhr in einer kleinen Straße in Bordeaux bei Dan und klopften zögerlich an die Tür. Geöffnet wurde zwar, aber das war es dann auch schon, leider sei heute nichts mehr frei, das ganze Wochenende sei ausgebucht, da sei nichts zu machen. Dafür bekamen wir immerhin mehrere Tipps, wo man noch gut essen könnten und landeten im Le Chien de Pavlov, wo wir einen sehr schönen Abend verbrachten. Zurück in unserem kleinen Feriendorf guckte ich dann noch mal die Bilder auf der Webseite durch. „Ich fürchte, wir müssen da essen“, sagte ich und spielte das gleiche Spiel noch mal. Nachfrage per Email, auf die erst keine Antwort kam und dann, aus purer Verzweiflung, eine Direktnachricht auf Facebook, die dann das gewünschte Ergebnis hatte. Ja, am Dienstag wäre noch was frei, kein Problem.

Bordeaux 8.9.2015

Am Dienstag stehen wir also wieder bei Dan vor der Tür, diesmal werden wir auch reingelassen, bekommen einen kleinen Tisch für zwei in dem ohnehin kleinen Restaurant. Alles ist etwas eng hier, dafür aber auch sehr gemütlich. Im Dan gibt es asiatisch-französische Fusionküche und so sieht es hier auch aus. Wir bestellen das Sechs-Gänge-Überraschungsmenü mit kompletter Weinbegleitung für mich und halber Weinbegleitung für meinen Mann, der noch fahren muss.

Als Gruß aus der Küche bekommen wir eine Rotkohlsuppe mit Fischrogen in einem kleinen Schälchen. Sehr würzig, von der Konsistenz interessant, etwas Brühe mit eingelegtem Rotkohl und dazu die großen Fischeier, die aufplatzen, wenn man drauf beißt.

Bordeaux 8.9.2015

Als ersten Gang gibt es eine Pilzvariation mit Fisch mit Pilzcreme, eingelegten Shiitakepilzen und eingelegtem Rettich. Der Fisch versteckt sich unter Pilzen und Rettich, leider habe ich vergessen, was es für ein Fisch war, aber lecker ist das alles, also ist es auch schon fast egal. Vor allem freut mich, dass ich die Shiitakepilze so lecker finde, denn mit Pilzen habe ich oft Probleme. Hier aber könnte ich noch mal eine Portion verdrücken.

Bordeaux 8.9.2015

Danach kommen Wan-Tans mit Garnelen und Foie Gras mit einer würzigen Garnelensauce. Dazu gibt es Dampfbrötchen mit Kräutern direkt aus dem Bambuskorb. Hier wird auch der französische Anteil des Gerichts direkt sehr offenbar, denn viel französischer als Foie Gras geht es kaum.

Bordeaux 8.9.2015

Bordeaux 8.9.2015

Nach den Wan-Tans bringt man uns Red Snapper mit Zucchini in der vielleicht leckersten Sauce, die ich je gegessen habe. Unser Gastgeber zählt alle Zutaten auf, die in der Sauce verarbeitet werden, es klingt grob wie jedes asiatische Kraut und Gewürz, das es gibt. Zusammen ist es eine Geschmacksexplosion, die ein bisschen durch einen Klecks Kokosnussmilch abgemildert und ergänzt wird.

Wie wir es denn fänden, fragt unser Gastgeber. „I want to marry that sauce“, sage ich und meine es so. Man gebe mir einen Topf mit dieser Sauce, ich würde ihn auslöffeln, bis nichts mehr übrig ist.

Bordeaux 8.9.2015

Der Hauptgang ist dann Schweinebauch nach Szechuan-Art gewürzt mit eingelegtem Gemüse und Auberginenmus. Mein Mann und ich sind beide keine Auberginenfans, so zubereitet haben wir aber keine Probleme, den Teller leer zu essen. Ich merke wieder, dass ich ein großer Freund von asiatisch eingelegtem rohen Gemüse bin. Jedes einzelne Stück wird sorgsam rationiert, damit ich möglichst lange etwas davon habe.

Bordeaux 8.9.2015

Bordeaux 8.9.2015

Nach dem Schweinebauch bringt man uns das Dessert. Moment, Dessert? Wir zählen nach… Pilze, Wan-Tans, Fisch mit Wundersauce, Schweinebauch… das waren doch erst vier. Oder zählt der Gruß aus der Küche als Gang? Das kann ja nicht sein. Aber erstmal egal. Jetzt haben wir Cassissorbet mit Schokoladenmousse, Biskuit und Lavendelcrème auf dem Teller und das will auch gewürdigt werden. Besonders angetan bin ich von der Lavendelcrème, aber auch der Rest enttäuscht nicht. Die Weinbegleitung ist übrigens auch gut abgestimmt, gemerkt habe ich mir die einzelnen Weine aber leider nicht.

Bordeaux 8.9.2015

Das Dessert ist verspeist. Wir zählen noch mal durch, nein nein, da fehlt noch ein Gang, aber was mag jetzt noch kommen? Käse vielleicht? Schlägt jetzt der französische Anteil, der sich den ganzen Abend sehr zurückgehalten hat, doch noch mit voller Wucht durch?

Tatsächlich kommt einfach: Noch ein Dessert! Zwei Dessertgänge! Was für eine tolle Idee! Wie oft saß man schon vor der Dessertkarte und konnte sich nicht entscheiden und nach wie vor darf man zwar diverse herzhafte Gänge nacheinander essen, Nachtisch gibt es aber immer nur einmal. So ein Unsinn eigentlich.

In diesem Fall bekommen wir einen Tapiokapudding mit Kokosmilch, Mangokompott, Baiser und etwas Kokoseis. Unser Gastgeber erzählt, dass das sein allerallerliebstes Dessert sei und tatsächlich ist es seelenwärmendes Essen, das wir andächtig aus dem Schüsselchen löffeln. An dieser Stelle haben wir auch konsistenztechnisch den kompletten Bogen gemacht, denn der Fischrogen vom Gruß aus der Küche ganz am Anfang und die Tapiokakügelchen im finalen Dessert sind sich vom Mundgefühl doch recht ähnlich.

Bordeaux 8.9.2015

Der Espresso kommt zwar recht schnöde aus einer Nespresso-Maschine, das freut uns aber in diesem Fall. Mit Espresso haben wir in Frankreich keinen guten Erfahrungen gemacht. Das Espresso-Äquivalent ist hier der „petit café“, der meistens eher etwas plörrig daherkommt. Außerdem bestelle ich noch einen japanischen Whisky, wenn schon, denn schon. Zumal es sehr nett ist, wie sich der Gastgeber freut, so begeisterte Gäste zu haben.

Bordeaux 8.9.2015

Wer in Bordeaux ist, sollte unbedingt rechtzeitig einen Tisch bei Dan reservieren. Es geht erwiesenermaßen auch per Facebook, auch wenn dieser Weg wohl eher ungewöhnlich ist. Wir freuen uns jedenfalls schon darauf, wenn wir im nächsten Frankreichurlaub wieder hier einen Abend verbringen können.

Dan ist übrigens kein Name, sondern das chinesische Wort für Laterne. Das kleine Restaurant in Bordeaux wurde unter anderem von der New York Times im Artikel „52 Places to Go in 2016“ erwähnt.

Bordeaux 8.9.2015

Dan
6 rue de Cancéra
33000 Bordeaux
Frankreich
Tel: (33) 05.40.05.76.91
Email: contact@danbordeaux.com
www.danbordeaux.com

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 19:30 Uhr bis 22:30 Uhr