Petite Raclette in Essen-Werden

Das Petite Raclette heißt jetzt Komma Essen. Es gibt aber immer noch Raclette.

Petite Raclette

Nach dem Currywurstessen in der Curry Lounge dachten wir, wir könnten vielleicht noch ein bisschen die Altstadt von Werden erkunden. Wir kamen aber leider nicht weit, denn erstens meldete sich ein gewisser Appetit auf Süßkram und zweitens liefen wir in diesem Zustand dann auch noch am petite raclette vorbei. Und dementsprechend dann eben nicht vorbei, sondern rein.

Petite Raclette

Petite Raclette

Die Einrichtung im petite raclette ist ungemein schnuckelig mit ein paar langen Tischen in einem und ein paar hohen im anderen Raum. Alles sehr liebevoll eingerichtet in warmen, erdigen Tönen mit kleinen Lämpchen auf den Tischen und an der Wand und Blumen auf Tisch und auf der Fensterbank. Zugegebenermaßen war ich nach geschätzt einer Minute verliebt in das kleine Restaurant.

Menu @ Petite Raclette

Die Speisekarte ist übersichtlich und schön gegliedert, es gibt typisch französische Küche, aber vor allem eben das namensgebenden Raclette, das man sich nach Herzenslaune selber zusammenstellen kann. Ansonsten gibt es Quiches, Flammkuchen, Croque-monsieur sowie Croque-madame und viele andere Kleinigkeiten. Aber gegessen hatten wir ja schon, wir wollte nur noch etwas Nachtisch haben.

Im Angebot waren Crêpes mit unterschiedlicher Füllung und einige Kuchen. Wir bestellten einmal Crêpes mit Aprikosenkonfitüre und die Tarte aux pommes, dazu einen Kakao und einen Milchkaffee.

Tarte aux pommes @ Petite Raclette

Crepes @ Petite Raclette

Der Kuchen kam heiß auf den Tisch und war in der Tat eine kleine Tarte Tatin, wobei ich mir über die Beschaffenheit des Teiges immer noch etwas unklar bin. (Blätterteig war es aber wohl nicht, was ich nur gutheiße, weil ich Tarte Tatin mit Blätterteig für ein schlimmes kulinarisches Vergehen halte.) Sehr lecker jedenfalls, genau wie die Crêpes, von denen ich mir eines der vier kleinen schnappte und enthusiastisch vertilgte.

Petite Raclette

Petite Raclette

Das petite raclette liegt mitten in Essen-Werden, und man sagte uns, man solle besser vorbestellen, denn es könnte abends schon mal voll werden. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, aber das Restaurant ist zumindest ausreichend klein, als dass es schnell eng werden könnte. Überhaupt waren alle sehr reizend, und man zeigte uns auch noch mit Begeisterung die anderen Kuchen in der Auslage (Zitronenkuchen, Mandelkuchen, mjam).

Beim nächsten Mal werden wir wohl mal das Raclette ausprobieren. Und so ein Stück Tarte au citron muss ja auch noch probiert werden. Ich freu mich schon.

Petite Raclette

petite raclette
Hufergasse 7 – 9
45239 Essen-Werden
Telefon: 0201/50 78 42 65

http://www.petiteraclette.de/

Öffnungszeiten: Di – So: 11 – 23 Uhr, Mi: 17 – 23 Uhr

Curry Lounge in Essen-Werden

Curry Lounge

Gestern gab’s spontane Ruhrstauwehrbeguckung in Essen-Werden inklusive der Einsicht, dass es von Werden bis zur Villa Hügel gar nicht so weit ist, wie ich angenommen hatte.

Nach ausgedehntem Rumlaufen meldete sich dann auch ein kleines Hüngerchen, und so begab es sich wohl, dass wir auf einmal in der hübschen Altstadt von Werden vor der Curry Lounge standen und dachten “Ja, genau, ne Currywurst, das isses eigentlich jetzt”, während in der Kneipe nebenan wohl Karneval gefeiert wurde.

Curry Lounge inside

Die Curry Lounge ist eine der vielen “Qualitätscurrywurstbuden”, die in der letzten Zeit überall aus dem Boden sprießen, ein Trend, den ich durchaus wohlwollend beobachte, denn ich mag Currywurst und auch wenn natürlich nichts gegen eine traditionelle Currywurstbude mit Stehtisch spricht, so ist der Trend zur Bio- und Qualitätswurst ein grundsätzlich guter.

Curry Lounge inside

Der Mann bestellte Frikandel spezial, ich dagegen wählte eine Currywurst, allerdings die Ruhr– und nicht die Berlinvariante. Da bin ich lokalpatriotisch genug. Dazu einen Krautsalat, fertig ist die Postspaziergangsmahlzeit.

Curry Lounge inside

Die Curry Lounge verwendet Würste der Düsseldorfer Traditionsmetzgerei Schlösser, die schon den ein oder anderen Preis abgeräumt hab. Man muss dann ja aufpassen, dass man sich nicht einfach einbildet, dass die Wurst besser schmeckt als “normale” Currywürste, wenn man sowas weiß. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, die Currywurst sei etwas gröber als sonst und deutlich würziger, also durchaus empfehlenswert und ein schmeckbarer Unterschied.

Currywurst und Pommes

Sowohl Krautsalat, Frikandel und die Pommes waren ebenfalls von durchaus solider Qualität und gaben keinerlei Anlass zum Meckern. Nur dass die Currywurst im tiefen Suppenteller angerichtet wurde, fand ich tendenziell etwas eigentümlich, aber das sind Detailfragen.

Krautsalat

Frikandel und Pommes

Neben Currywurst und Frikandel gibt es in der Curry Lounge noch Schnitzel und Frikadellen in diversen Varianten. Bestellt wird am Tresen, dann bekommt man sein Essen aber an den Tisch gebracht. Die Einrichtung kommt unaufdringlich schick mit Ledersesseln und -hockern daher.

Insgesamt also: Daumen hoch für die Curry Lounge und ihre Traditionswurst.

Curry Lounge

Curry Lounge
Grafenstraße 51
45239 Essen-Werden
Telefon: 0201/50 93 98 98

http://www.currylounge.info/

Öffnungszeiten: Täglich von 11:30 Uhr – 20 Uhr

De Prins in Essen

DSC_0861

Die gleichen Leute, die uns letztens mit ins Daktari schleppten, erzählten uns auch vom “De Prins”. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nichts von diesem Essener Kleinod wusste, es klang aber gleich so toll, dass wir bei der nächsten Gelegenheit hin mussten. Die Einheimischen kennen den Laden, der vor ein paar Jahren komplett abbrannte, aber mit viel Liebe zum Detail wieder aufgebaut wurde, sicher alle, doch wir Zugezogenen haben wohl noch viel zu lernen.

Es brauchte ja auch nicht viel, um mich zu überzeugen. Allgemein reicht der Hinweis, dass es irgendwo Frikandeln gibt, um mich hellhörig werden zu lassen. Frikandeln sind die holländischen Bratrollwürste, die man in der „speciaal“-Version aufgeschnitten mit Ketchup, Frietsaus (der holländischen Mayonnaise) und rohen Zwiebeln bekommt. Schon in Hessen zum Beispiel kennt das anscheinend niemand, es braucht wohl schon eine gewisse regionale Nähe zu den Niederlanden.

Letzten Freitag also ging es zum Prinzen. Schummrig pinkrot ist es innendrin, mit lauter Bildern, Schildern und anders geartetem Unfug. So wurde es uns beschrieben und so sieht es auch aus.

Innendrin

Die Speisekarte ist sehr hübsch gestaltet, auf dem Cover grinst Frikandel Boy und innendrin ist alles auf Niederländisch, nur wenige Worte sind sicherheitshalber noch mal übersetzt. Es gibt eigentlich nur Kleinkram: Oliven, kleine Salate, Toast, Pommes Frites, Hähnchenspieße mit Satésauce, Maiskolben und vieles mehr. Und natürlich die Frikandeln, wegen denen wir vor allem hier sind.

Frikandel Boy

Speisekarte

Zur Vorspeise bestellen wir Oliven und dann für jeden eine Frikandel speciaal mit Pommes (bei mir ebenfalls speciaal). Die Frikandel ist 1A, wunderbar saftig, es hätte eigentlich auch noch eine zweite sein können, die Pommes sind ebenfalls sehr gut.

Frikandel

Pommes

Weil es zum Sattwerden nicht reicht, bestellen wir schnell noch eine Portion Satéstokjes hinterher, die ebenfalls, sowohl das Fleisch als auch die Soße, vollkommen in Ordnung sind.

Satestokjes

Und weil man so einen Besuch beim Holländer standesgemäß abschließen muss, gab es direkt noch eine Portion Vla mit Hagelslag hinterher. Dass das ziemlich wahrscheinlich nicht hausgemacht ist… geschenkt. Vla kommt aus dem Tetrapak, muss aus dem Tetrapak kommen, sonst ist es falsch, und das es anders ist, erwarte ich da auch gar nicht.

Vla

Beim De Prins gibt es keine hohe Kochkunst, sondern leckere, unkomplizierte Kleinigkeiten. Dafür ist es genau der richtige Ort, um sich mal wieder genüsslich auf eine Frikandel zu stürzen und dann anschließend eine wunderbare holländische Nachtischtradition zu genießen.

DSC_0860

Einziger Wermutstropfen, es wird leider geraucht. Beim Essen störte es fast weniger als zu Hause, wenn man erst richtig merkt, wie die Klamotten und Haare wieder nach Zigarette stinken. Trotzdem werden wir wohl wiederkommen, nicht zuletzt auch wegen der Eisenbahn, die unter der Decke auf Schienen entlangfährt und die der sehr nette Service dann noch extra für mich in Fahrt setzte.

DSC_0857-001

De Prins
Isenburgstraße 14
45130 Essen
Telefon: 0201/77 55 78

Öffnungszeiten: So – Do: 16 – 1 Uhr, Fr & Sa: 16 – 3 Uhr

www.deprins.de

Kurzkritik: Törtchen Törtchen in Köln

Das Törtchen Törtchen in der Alten Wallgasse in Köln kenne ich eigentlich seit es existiert. Leider sind wir kurz nach der Eröffnung weggezogen, so dass ich nur noch bei gelegentlichen Köln-Besuchen mal vorbeischauen konnte.

Heute war es wieder soweit. Nach dem Klaviershoppen (nicht für uns, wir haben schon genug davon) schleppte ich die Herrenbegleitung erst ins Schmitt zum Currywurst-Essen und anschließend ins Törtchen Törtchen.

Der Laden war wie immer rappelvoll, was allerdings nicht besonders schwer ist, schließlich ist das gesamte Café inklusive Verkaufsbereich geschätzte 12 Quadratmeter groß und bietet vielleicht Platz für sechs bis acht Menschen, die auch nicht fies voreinander sein dürfen.

In der Vitrine lachten uns die wunderbarsten Törtchen an. Edelpatisserie der wunderbarsten, hübschesten Sorte, Macarons, Pralinen, sogar Tarte Tatin und andere Kuchen, die man allerdings nur ganz kaufen konnte –  und so viel Hunger hatten wir doch nicht. Das Törtchen Törtchen stand von Anfang an ganz in der Tradition französischer Patisserie-Kunst und ist sich da auch treu geblieben.

Das Fotografieren wurde uns leider mit den Worten “Das machen wir hier nicht mit den Fotos” directement untersagt, so dass ich hier weder die schönen Törtchen noch das liebevoll gestaltete Interieur zeigen kann. Die Beweggründe, das Fotografieren zu untersagen, erschließen sich mir nicht ganz und ich finde es auch ein bisschen schade, denn üblicherweise mache ich Bilder, um anderen Leute davon zu überzeugen, wie toll es irgendwo ist, damit sie auch dahingehen und führe dabei sicher nichts Böses im Schilde.

Für uns gab es jedenfalls Heiße Schokolade, Cappuccino und Latte Machiatto und eine Haselnuss-Himbeer-Schnitte, deren hübsche französische Bezeichnung mir schon wieder entfallen ist. Das Törtchen war exzellent, was mir die beiden Herren auch bestätigten, die Heiße Schokolade hätte etwas schokoladiger sein können, war aber an diesem kalten Wintertag ein schöner Wärmebringer.

Wie immer war es sehr überzeugend. Das Törtchen Törtchen hat eine weitere Filiale in Köln-Nippes (wo auch gebacken wird) und einen Stand auf dem Düsseldorfer Carlsplatz. Außerdem werden Kurse für Hobby-Feinbäcker angeboten und Bücher zum Nachbacken gibt’s auch schon.

Törtchen Törtchen
Alte Wallgasse 2a
50672 Köln
Telefon: 0221/998 79 611

Öffnungszeiten: Mo – Sa: 11 – 19 Uhr, So: 13 – 17 Uhr

http://www.toertchentoertchen.de/

Kurzkritik: Cha Cha in Essen

Lunch @ Cha Cha

Ich geh ja gern zum Cha Cha. Weil’s einfach ist, einigermaßen verlässlich und man lustige Sachen trinken kann. Mango-Minz-Saft zum Beispiel. Oder wie letzten Donnerstag Mango-Lassi.

Das Cha Cha hat sich auf die Fahne geschrieben, gesundes Essen zu liefern. Deshalb stehen auf der Speisekarte zu fast jedem Lebensmittel ein launiges Adjektiv “stärkender Kardamom”, “mineralhaltige Spinatblätter”, “wohltuendes Ingwer-Püree”). Kann man mögen, muss man aber nicht, ändert aber auch nichts dran, dass das Essen generell gut ist.

Beim letzten Home Office hat es mich dann zur “Mittagspause” zum Limbecker Platz verschlagen, wo ich mich schön nach hinten mit Aussicht nach draußen auf den hübschen IKEA und das Colosseum-Theater auf einen der Holzhocker setzte.

Lunch @ Cha Cha

Der Service ist fix, ich wählte das Schweinefleisch von der Vietnam-Sonderkarte, dazu die Krabbenchips und eine Mango-Lassi. Eh man sich’s versieht, ist das Essen auf dem Tisch. (Kleiner Hinweis: Beim Cha Cha gilt, das Essen kommt raus, wenn’s fertig ist, was schon mal bedeuten kann, dass bei größeren Gruppen andere schon essen und die anderen noch warten. Steht aber auch so auf der Karte.)

Lunch @ Cha Cha

Lunch @ Cha Cha

Die Krabbenchips schmecken ein bisschen zu sehr nach Krabben, da mag ich die vom Chili House auf der Rü deutlich lieber. Die Mango-Lassi ist lecker fruchtig und erfrischend. Das Schweinefleisch kommt mit viel Gemüse und einer grünen Curry-Kokos-Soße daher und schmeckt mehr oder weniger wie erwartet.

Lunch @ Cha Cha

Mein genereller Eindruck vom Cha Cha nach einigen Besuchen ist, dass die Qualität leicht schwankt, je nach dem, was man eben bestellt. Die Tom Ka Gai zum Beispiel hab ich woanders besser gegessen und auch einen der Salate, den wir letztens bestellten, war okay, aber nicht besonders überzeugend. Hingegen sind gerade die Currys sehr gut und auch bei den Nachtischen hatten wir letztens einen sehr leckeren Apfelkuchen mit Toffee.

Ich kann es für ein unkompliziertes Mittag–, Abend– oder Zwischendurchessen durchaus empfehlen. Man muss sich vielleicht ein bisschen durch die Karte futtern, aber ob der moderaten Preise und der zusätzlichen Option, manche Gerichte als halbe Portionen zu bestellen, ist das kein Problem. Und in Ordnung war es wirklich immer.

Es gibt noch weitere Filialen in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und in der Schweiz. Für nähere Angaben bitte auf der Webseite nachsehen.

Lunch @ Cha Cha

Cha Cha
Limbecker Platz
45127 Essen
Telefon: 0201/63 25 88 16

Öffnungszeiten: Mo – Sa: 10 – 21 Uhr

http://www.eatchacha.com/

Burns Supper bei Bannisters (Mülheim an der Ruhr)

Das Bannisters hat mittlerweile geschlossen.

Burns Literature

Nach dem Schottland-Urlaub hatte ich mich (wie hier nachzulesen ist) gleich mal um eine Reservierung für ein Burns Supper bemüht. Isabel hatte so schön davon erzählt, mal abgesehen davon, dass es ja keine große Kunst ist, mich von einem Feiertag zu überzeugen, bei dem es um schottisches Essen, Musik und Gedichte geht.

Gott sei Dank haben wir ja ein schottisches Restaurant im Ruhrgebiet, das Bannisters in Mülheim an der Ruhr. Einmal waren wir schon hier, irgendwann letztes Jahr und waren direkt begeistert vom guten Essen und vom überaus reizenden Service. Da lag es also nahe, hier zwei Plätze zu reservieren.

Am Mittwochabend geht es also los. Voller Vorfreude fahren wir zum Bannisters, das ganz im Süden von Mülheim an der Kölner Straße liegt, ein kleines blaues Häuschen recht unprätentiös, aber immerhin mit guten Wiedererkennungswert. Als wir reinkommen werden wir gleich von Birgit Bannister an einen langen Tisch geführt. Wegen der großen Anfrage wird jeder Platz gebraucht, traute Zweisamkeit ist an einem solchen Abend eben nicht möglich, aber das passt ja auch, dem Haggis huldigt man sowieso besser in Gesellschaft.

Aperitif, anyone?

Sekt with Strawberries

Weil wir die ersten am Tisch sind, können wir uns einen Eckplatz auf der Bank sichern, studieren erstmal die Aperitifkarte und bestellen dann einmal Sekt und einmal Sekt mit Walderdbeeren (letzteres für die Dame, also mich). Während wir auf die Getränke warten, kann man ja schon mal einen Blick aufs Menü werfen. Abgesehen davon müssen wir ja ohnehin noch aus drei Hauptgerichten wählen. Zur Auswahl stehen Rumpsteak, Ente mit Honig-Whisky-Füllung und Graupenrisotto und Lachs-Steak. Der Mann entscheidet sich für die Ente, was ich begrüße, denn dann kann ich guten Gewissens das Rumpsteak nehmen.*

The Menu

The Musician

Musik gibt’s auch. Ich habe leider vergessen, wie der nette Mensch heißt, der da mit einer Gitarre auf einer improvisierten Bühne steht und schottisches und englisches Liedgut präsentiert. Zunächst sind alle noch ein bisschen verhalten, man weiß wohl nicht so recht, wie die ungeschriebenen Regeln für musikalische Essensbegleitung ist. Applaus oder eher stilles Wohlwollen? Im Laufe des Abends setzt sich “Applaus” durch, also wird nach jedem Lied geklatscht und im Einzelfall auch singender- oder perkussiverweise mitgemacht.

Haggis, Neeps & Whisky

Homemade Bread

Zunächst aber kriegen wir das, worum es ja eigentlich geht: Haggis, Neeps und Whisky! Der Whisky wird aus einer kleinen Kanne am Tisch über den Haggis gegossen, den Sekt haben wir gegen Rotwein und Guinness getauscht und das Dinner kann beginnen. Gedichtrezitationen oder rituelles Anschneiden des Haggis gibt es übrigens nicht, was einerseits schade ist, andererseits aber schon ob der Raumaufteilung schwierig wäre, denn das Bannisters ist recht verwinkelt. Der servierte Haggis ist jedenfalls sehr, sehr lecker. Ich habe es ja in Edinburgh verpasst, welchen zu essen, das hole ich jetzt nach und bin sofort begeistert. Schön würzig und etwas scharf, ist er. Und hausgemacht. Dazu gibt es hausgemachtes Topfbrot (eher wohl: Töpfchenbrötchen) mit Butter. Ein guter Einstieg.

Als nächstes folgt die Vorspeisenplatte. Um die Küche ein wenig zu entlasten war eigentlich vorgesehen, für den gesamten Tisch mit zehn Plätzen drei große Vorspeisenplatten zu bringen. Da die Ankunftszeit der einzelnen Parteien aber deutlich voneinander abweicht, geht der Plan nur halb auf. Mittlerweile sind wir aber schon nicht mehr allein am Tisch und so warten wir noch ein bisschen, bis auch unsere Tischnachbarn mit dem Haggis durch sind und bekommen dann eine große runde Platte mit allerlei Leckereien vorgesetzt.

Appetizer

Die Befürchtung, es könnte problematisch sein, sich mit wildfremden Menschen eine Vorspeisenplatte zu teilen, erweist sich als unbegründet. Von den Jakobsmuscheln, Lammspießen und Tandoori-Chicken sind jeweils genau vier da, das ist einfach, bei den anderen Sachen nimmt sich halt jeder ein bisschen und nachdem wir von allem probiert haben, wird es schon etwas kommunikativer, als die Reste dann gerecht aufgeteilt werden wollen. “Das müssen sie unbedingt noch probieren”, hört man und Schälchen werden rumgereicht, bis alles leer ist. War übrigens auch alles sehr lecker, von Jakosmuschel und Thunfisch-Surimi in Wasabi-Soße bis zu Gänseleberpastete und geräucherter Ente mit Kirschkompott.

So langsam trudeln dann auch die letzten Gäste aus, unser Tisch ist komplett. Die zwei Herren gegenüber sind wohl Kollegen und unterhalten sich hauptsächlich über die Arbeit, daneben sitzt ein Pärchen, von dem ich relativ wenig mitbekomme, außer, dass er eine St. Pauli-Jacke trägt, wohl aber Rheinländer ist und den ganzen Abend hauptsächlich glücklich aussieht, und neben mir sitzt ein Halbschotte, oder vielleicht auch ein Ganzschotte, der aber die Hälfte seines Lebens im Ruhrgebiet gelebt hat und dementsprechend zwar Kilt trägt, aber trotzdem mit Ruhr- statt Schottenakzent deutsch spricht. Von ihm bekomme ich auch den Tipp, wo es in Essen ein gutes Whiskygeschäft gibt (das Banneke am Limbecker Platz). Nebenbei wird die Whiskykarte rumgereicht, vor allem aus Interesse, nur die Herren gegenüber veranstalten auch ihr kleines privates Whiskytasting.

Our Table

Rumpsteak with Potatoes

Salad

Das Hauptgericht entspricht den Erwartungen ebenfalls, schön medium gebratenes Rumpsteak (der Mann bemerkt anerkennend den Fettrand), dazu neue Kartoffeln und Salat. Mehr als eine Kartoffel schaffe ich gar nicht zu dem großen Stück Fleisch, dafür verputze ich aber den Salat.

Desserts gibt’s wie immer im Bannisters vom Dessert-Buffet. Neben Mousse au chocolat, roter Grütze und Tiramisu sind auch Käse, Apple Crumble und Cranachan (oder jedenfalls etwas, was sehr an Cranachan erinnert) im Angebot. Als Hausdigestif wird der Whiskylikör an den Tisch gebracht, nach vier Schälchen Dessert reicht es uns. Leider gibt es den überaus leckeren Milchreis vom letzten Mal diesmal nicht, aber der Cranachan entschädigt für diesen Missstand.

Mousse au Chocolt & Red Fruits

Apple Crumble & Cranachan

Whisky Liqueur

Als erste verabschieden wir uns von unseren Tischgenossen, denn leider ist ja Mittwoch und morgen wird gearbeitet. Aber auch, wenn es kein langer whiskyseliger Abend wurde, wir sind sehr froh, an diesem Abend hier gewesen zu sein. Es hat sich rundum gelohnt. Das Essen super, die Musik super, die Atmosphäre toll und der Service wie immer reizend.

Fest steht auf jeden Fall: Nächstes Jahr machen wir das wieder.

Bannisters Outside

Bannisters
Kölner Straße 170
45481 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208 / 48 30 02

Öffnungszeiten: Mi – So: ab 18 Uhr, So zusätzlich Mittagsbuffet: 12 – 14 Uhr

www.bannisters.de

 

*Ja, ich gehöre zu der Spezies, die gerne Abwechslung am Tisch hat. Ich bestelle ganz, ganz selten das gleiche wie der Mann, was sich meistens von alleine ergibt, aber bei Menüs mit eingeschränkter Auswahl nicht immer ganz einfach ist. Ich möchte eben immer möglichst viel probieren.

Gregor’s in Essen-Rüttenscheid

Das Gregor’s gibt es nicht mehr. An gleicher Stelle ist jetzt das Restaurant Meat Meet.

Dinner @ Gregor's

Das Gregor’s auf der Rü schräg gegenüber vom Girardethaus. Im Sommer hab ich schon mal meine Lieblingssuppe Tom Ka Gai gegessen und einen Caiprinha getrunken, aber seitdem haben wir es trotz mehrfacher Anläufe irgendwie nicht wieder geschafft, dieses Restaurant zu besuchen. Der Hauptgrund hierfür: Das Gregor’s hat am Sonntag nur mittags geöffnet, abends ist zu.

Diesmal aber: Es ist Samstag und Viertel vor Acht und wir schlagen zu viert im Gregor’s auf. Der erste Eindruck ist schon mal gut, irgendwie fluffig, etwas kitschig, aber nicht zu sehr, kommt es innen daher.

Dinner @ Gregor's

Dinner @ Gregor's

Nachdem wir uns auf die rosa Sitzbank geschoben haben, studieren wir die Speisekarte und haben anscheinend alle leichte Entscheidungsprobleme, was vor allem daran liegt, dass alles sehr lecker aussieht. Das Gregor’s hat sich auf einen Mix aus amerikanischer und asiatischer Küche spezialisiert. In der Praxis heißt das, dass auf der Karte Bi Bim Bap, Kimchi und Saté-Spieße in Harmonie neben Burger, Steak und Süßkartoffelpommes wohnen.

Wir bestellen eine Flasche Chardonnay, bekommen aber eine Flasche Luganer, was uns erst zu spät auffällt, da ist die Flasche schon fast leer. Schnell fällt auch die Entscheidung, dass wir uns einen Satz Vorspeisen teilen, und wir lassen uns Kimchi, Spießchen mit Satay-Soße und Süßkartoffel-Pommes mit Chili-Aioli bringen. Der Tisch ist dann zwar voll, denn leckeres Brot mit Quark gibt es auch noch, aber wir arrangieren uns das schon gut zurecht.

Dinner @ Gregor's

Dinner @ Gregor's

Dinner @ Gregor's

Die Vorspeisen sind – ganz einfach gesagt – ziemlich klasse. Das Kimchi ist schön scharf, so wie’s gehört, die Süßkartoffel-Pommes wirklich richtig lecker und die Chili-Aioli ebenfalls mit angenehmer Schärfe. Auch an den Saté-Spießen gibt es so gar nichts zu meckern. Das macht alle glücklich und außerdem Lust auf mehr.

Beim Hauptgang entscheiden sich die Männer für den Westen (Steak und Burger) und die Frauen für den Osten (Pad Thai und Feuerfleisch-Hühnchen). Bei dem, was ich von den anderen so höre, war meine Wahl wohl die ungünstigste, denn obwohl das Pad Thai vollkommen in Ordnung ist, haut es mich nicht so vom Hocker wie die Vorspeisen bzw. das, was ich auf den Nebentellern so sehe (und höre). Es ist einfach ein bisschen zu viel und zu ungemüsig. Das Steak dagegen sieht sehr gut aus und auch das Feuerfleisch-Hühnchen wird gelobt, auch wenn die Gemüsebeilage mit Blumenkohl, Brokkoli und Möhren etwas fehlplatziert wirkt.

Dinner @ Gregor's

Zwischendurch gibt es die zweite Flasche Wein (diesmal tatsächlich der gewünschte Chardonnay), nur aufs Dessert verzichten wir, denn der Vorschlag, ein paar Meter weiter zu mörchens eis zu laufen, wird in den Raum geworfen und für gut befunden. (Wen’s interessiert, mörchens hat tatsächlich bis 22:30 Uhr geöffnet, eine Information, die durchaus nützlich sein kann.) Also zahlen wir, und machen uns mit vollen Bäuchen von dannen.

Aber nur bis zum nächsten Mal, denn die Karte kann ruhig noch ein bisschen durch probiert werden. Und allein für eine kleine Vorspeisen-Party lohnt sich der Besuch sicher auch.

Dinner @ Gregor's

Gregor’s
Rüttenscheider Straße 154
45131 Essen
Telefon: 0201 – 54 56 77 99

(Öffnungszeiten bitte selber nachschauen, die sind mir zu kompliziert.)

Gregor’s bei Facebook

SCHMITT Foxy Food in Köln (auf Umwegen)

SCHMITT Foxy Food

Die Vorgeschichte

Es war eine schwere Geburt. Ich wollte doch nur was essen. Weil ich sowieso aufgrund von akutem Kaffeenotstand in Köln einen Zwischenstop einlegen musste (Leute mit Nespresso-Maschine haben’s halt auch nicht immer leicht), dachte ich, na ja, wenn ich schon mal hier bin, dann kann ich ja noch ein bisschen bummeln gehen und dann auch eine Kleinigkeit essen.

Im Bahnhofsbuchhandel hab ich dementsprechend in die aktuellen Gastronomieführer gespäht, mir schnell die Adressen (na ja, die Straßennamen) zweier vietnamesicher Restaurants gemerkt und mich dann in die Richtung aufgemacht, also über Umwege vom Dom zum Neumarkt, kurz in der hiesigen Mayerschen reingeschaut und dann mit der 9 zum Zülpicher Platz.

Der erste Vietnamese, das Lu am Hohenstaufenring, machte zwar einen guten Eindruck, mag aber nur Bargeld und man konnte mir auch nur die Sparkasse in der Nähe zum Abheben nennen, was ich ungern tu, weil ich da Gebühren bezahlen muss. Also weiter laufen bis zur Brabanter Straße, wo der andere Vietnamese angeblich sein sollte. Weil es immer später wurde, wurde auch das kleine Hüngerchen so langsam zu einem großen und wo ich da so lang lief, über die Roonstraße und dann zur Brabanter, erinnerte ich mich an damals™, als da an der Ecke noch das Whistle Stop Cafe war und auf einmal hatte ich weniger Hunger auf Vietnamesisch und mehr auf Amerikanisch.

Das Whistle Stop Cafe gibt es aber nicht mehr, da ist jetzt ein Kubaner, und da wollte ich dann doch nicht hin und eine Bank hatte ich bislang auch noch nicht gefunden.

Den zweiten Vietnamesen habe ich im Übrigen auch nicht gefunden, vermutlich akute Blindheit wegen noch akuterem Hunger, aber am Friesenplatz gibt es immerhin eine Commerzbank. Also schnell Geld geholt und mental schon damit abgefunden, einfach ein Stück Kuchen bei Starbucks zu vertilgen, dann aber gedacht “Na ja, komm, ein paar Meter läufst du noch, vielleicht gibt’s ja noch was” und beim SCHMITT in der Friesenstraße vorbei gekommen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Hunger einen Zustand erreicht, wo tatsächlich eigentlich nur noch Currywurstpommes helfen kann. Also rein.

Das Lokal

Das SCHMITT ist ein Franchiseunternehmen aus Hamburg, hat aber auch eine Filiale in Köln. Es ist sowas wie ein Luxus-Imbiss, aber weniger wegen Blattgold und Gedöns, sondern mehr wegen fehlender Zusatz– und Konservierungsstoffe, also die gute und weniger alberne Sorte Luxus.

Wenn man die Karte mal kapiert hat (Die Currywurst heißt hier z.B. “WuchtBrumme”), kann man aus Currywurst, Schnitzel, Hot-Dog und ähnlichem Imbissessen wählen. Ich habe mich ganz traditionell für eine Currywurst (in der Bio-Variante) mit Pommes und Getränk (Charitea in schwarz) entschieden, dann noch schnell den Cole Slaw auf der Karte entdeckt und den dann auch noch bestellt.

Currywurst & Pommes @ SCHMITT Foxy Food

Amazing Cole Slaw @ SCHMITT Foxy Food

 

SCHMITT Foxy Food

Und, ganz ehrlich, ich habe selten so eine leckere Currywurst mit so guter Soße und so tollen Cole Slaw gegessen. Auch wenn ich ein paar Pommes übriglassen musste und danach pappsatt war, ich war begeistert.

Wenn man es nicht eilig hat, kann man drinnen an drei Tischen schön sitzen, ansonsten gibt es natürlich alles auch zum Mitnehmen, ist schließlich ein Imbiss.

SCHMITT Foxy Food

Vom SCHMITT Foxy Food gibt es neben Hamburg und Köln noch Filialen in Ulm und Dresden und für Veranstaltungen kann man sogar ein SCHMITT-Mobil mieten.

Mich hat’s jedenfalls überzeugt und nach dem elend langen Fußmarsch bin ich wahrscheinlich tatsächlich genau im richtigen Lokal gelandet.

SCHMITT Foxy Food
Friesenstraße 72
50670 Köln
Tel: 0221 –  120 629 15

http://www.schmitt-foxyfood.de

Öffnungszeiten Di – Do: 12 – 22 Uhr, Fr 12 – 4 Uhr, Sa 12 – 5 Uhr (So & Mo geschlossen)

Jamie Oliver im Januar: Mozzarella & Winter Fruit Salad

Jamie Oliver: Mozzarella & Winter Fruit Salad

Über Weihnachten und Neujahr waren wir in Edinburgh. Da haben wir natürlich auch lecker gegessen, aber ich bin bisher noch nicht dazu gekommen, die Fotos ordentlich zu sortieren und angemessen darüber zu schreiben. Deswegen gibt’s jetzt erstmal wieder ein leckeres Rezept. Und ein schnelles und unkompliziertes noch dazu.

Auf dem Rückflug von Edinburgh habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, noch mal im Zeitschriftenladen nach englischen Kochzeitschriften zu gucken. Meine aktuellen Favoriten sind die delicious und das Magazin von Jamie Oliver, von dem es auch eine deutsche Ausgabe gibt, die ähnlich hübsch aufgemacht daher kommt.

Die aktuelle Ausgabe von Jamie Oliver’s Magazin hab ich dann auch gleich mal mitgenommen und netterweise ist bei der Ausgabe auch noch ein hübscher Kalender dabei, den ich jetzt in Hanau über der Mini-Küche aufgehängt habe. Jeden Monat ein nettes Rezept und weil ich ja nichts besseres zu tun habe, hab ich mich direkt mal an das Januar-Rezept gemacht: Mozzarella & Winter Fruit Salad.

Zutaten

Ich habe mir nur morgens beim Rausgehen die Zutaten gemerkt. Lediglich den creamy pecorino hab ich vergessen und hatte auch nichts Vergleichbares im Haus. Ansonsten kommt rein: etwas Rucola, filetierte Blutorange, Granatapfelkerne, auseinander gezupfter Mozzarella und Minze. Und so wirklich viel mehr ist an dem Rezept auch nicht dran. Das Dressing besteht aus Zitronensaft, Olivenöl und ein bisschen Salz. Zum Schluss noch ein bisschen Pfeffer drüber, fertig.

Die Granatapfelkerne werde ich beim nächsten Mal wohl weglassen, irgendwie kann ich denen nichts abgewinnen, auch wenn ich es immer wieder versuche. Die Blutorangen waren dagegen eine schöne Überraschung, da hatte ich auch ein bisschen Sorgen, dass sie mir zu bitter oder zu sauer sein könnten, das war aber nicht der Fall, im Gegenteil. Ob man den Pecorino zusätzlich zum Mozzarella wohl braucht, weiß ich nicht. Ich würde beim nächsten Mal vielleicht mit Nüssen und Kernen experimentieren, das scheint mir eine (zumindest in der Theorie) gute Variation.

Am längsten dauert es eigentlich die Blutorangen zu filetieren, bzw. die Granatapfelkerne rauszupulen. Da ich mir Zweiteres in Zukunft wohl eher sparen werden, bleibt nur die Blutorange, und das war auch nicht so viel Arbeit. Wenn man sich also abends noch mal schnell was Leckeres zusammenwerfen will, kann ich diesen Salat durchaus empfehlen.

Jamie Oliver: Mozzarella & Winter Fruit Salad

Mozzarella & Winter Fruit Salad
für eine Person

1 Handvoll Rucola
1 Blutorange
1 Granatapfel
1/2 guter Büffelmozzarella
ein paar Blättchen Minze
Saft von ca. 1/4 Zitrone
Olivenöl
Salz
Pfeffer

1. Blutorange filetieren, Granatapfelkerne in gewünschter Menge auskratzen und zur Seite stellen.

2. Zitronensaft und Olivenöl mischen und mit Salz abschmecken. Mit Rucola, Blutorangenfilets und einigen Minzblättchen mischen und auf einem Teller anrichten.

3. Mozzarella zerzupfen und auf dem Salat verteilen, Granatapfelkerne und Rest der Minze darauf streuen. Nach Bedarf noch mit Pfeffer (am besten grob aus der Mühle) würzen. Fertig.

Notiz: Das ist jetzt so ungefähr das Rezept, wie ich es heute gemacht habe. Im Originalrezept wird noch creamy pecorino drüber gerieben, aber der war ja bei mir nicht vorhanden. Und man braucht natürlich keinen ganzen Granatapfel, aber es gibt halt keine halben zu kaufen.

Weihnachtsgans reloaded bei Schnitzlers

Schnitzlers

Gänseessen, die zweite. Diesmal mit Freunden bei Schnitzlers in Essen-Byfang, quasi ein Jahresabschiedsgeschenk an uns selber, kurz bevor es über Weihnachten und Neujahr nach Edinburgh (juchu!) geht.

Die ganze Gans kommt hier im Rahmen eines Vier-Gänge-Menüs daher und wie das so im Einzelnen aussieht, sieht man gleich.

Zunächst mal gab es ein bisschen Brot vorweg. Leider hab ich die Erklärung zum Dip verpasst, kann also nur raten. Normalerweise gibt es bei Schnitzlers immer eine leckere Quark- oder Joghurtvariation, diesmal war es wohl eher aufgepeppter Schmalz – sehr passend also.

Brot mit Schmalz

Als Vorspeise gab es dann Rotkrautsuppe mit Gänseklein, sehr fein abgeschmeckt, also quasi eine schöne, unaufdringliche Einstimmung.

Rotkrautsuppe mit Gänseklein

Danach kam auch schon die Gans. Beziehungsweise: DIE GANS! Von Peter Schnitzler an den Tisch gebracht und schön vor unseren Augen tranchiert und mit Rotkohl und Kartoffelklößen angerichtet. Rotkohl und Sauce gab es dann noch zum Nachnehmen an den Tisch, wobei die Aussicht auf einen ebenso üppigen zweiten Hauptgang da ein bisschen hemmend wirkte.

Fast schade, weil der Rotkohl sehr frisch, lecker und ganz fein gewürzt war und die Klöße noch mit leckeren Butterbröseln serviert wurden.

Ganze GansGanze GansMehr Gans

Das Gesamtkunstwerk des ersten Ganges sah dann so aus. Hier bekamen die Mädels die Brust und die Jungs die Schenkel, bzw. Flügel (detektivisch begabte Menschen werden also knallhart schlussfolgern, dass der abgebildete Teller dann wohl gar nicht meiner war).

Gans mit Rotkohl und Klößen

Für die zweite Runde wurde die andere Hälfte der Gans (diesmal Schenkel und Flügel für die Mädels und die Brust für die Jungs) mit Rosenkohl, Schupfnudeln und… wait for it… Brombeersauce serviert.

Der Rosenkohl war lediglich gedünstet und in Olivenöl geschwenkt, was tatsächlich zur Folge hatte, dass ich ZUM ERSTEN MAL IM LEBEN ROSENKOHL GEGESSEN HABE! Es wird wohl nie mein Lieblingsgemüse werden, aber in dieser Variation fehlte zumindest der bittere Geschmack, mit dem ich bei so einigen Dingen (Kaffee, Chicoree,…) so meine Probleme habe. Der Mann hingegen beschwerte sich ein bisschen, weil er das Bittersüße des Rosenkohls vermisste, hat aber trotzdem alle seine Köhlchen verputzt.

Highlight an diesem Gang war für mich eindeutig die Brombeersauce, und das kann ich vielleicht auch einfach ohne nähere Erklärung so stehenlassen, denn, bitte… Brombeersauce! Muss ich da noch viel erzählen?

Zweite RundeGans mit Brombeersauce, Rosenkohl und Schupfnudeln

Nachdem der zweite Gang so gut wie möglich verputzt wurde (dank deutlich vollen Bäuchen gab’s auch noch zwei Styroporschachteln mit einer Portion zum mit nach Hause nehmen), kam das dankbarerweise etwas leichtere Dessert: Apfelcrumble mit Vanilleeis.

Der schlichte Nachtisch passte einwandfrei und verschwand überraschend zügig von den Tellern, wenn man bedenkt, wie wir kurz zuvor noch mit dem zweiten Gang kämpfen mussten.

Apfelcrumble mit Vanilleeis

An dieser Stelle war dann zwar das offizielle Menü vorbei, aber der Abend noch lange nicht. Die Herren gönnten sich noch eine Zigarre, und erst nach ein paar Stunden ging unser Abend dann mit Zigarre, Rotwein und Nüsschen zu Ende. Ein gelungener Jahresabschluss also.

Die nächsten kulinarischen Abenteuer kommen dann wohl aus Schottland. Ihr könnt euch also schon mal mental auf Fish & Chips, Haggis und Whisky vorbereiten.

Danke an Peter und Jeannette Schnitzler für einen wunderbaren Abend, wie ja eigentlich immer, wenn wir da sind. Man kann hoffentlich sehen, dass ich zufrieden war.

Ich so: Alles gut

Das Gänsemenü kostet 36,50 Euro pro Person und geht auf Vorbestellung. Wie lange das Menü in dieser Zusammenstellung noch im Angebot ist, weiß ich nicht, also einfach anrufen und nachfragen, es lohnt sich allemal.

Schnitzlers
Nöckersberg 65 
45257 Essen
Telefon: 0201 – 84 81 40

http://www.schnitzlers-restaurant.de/

Öffnungszeiten: Mi. – Sa.: 18:00 – 22:00, So.: 12:00 – 21:00

Gänseessen im fachwerk in Hattingen

Die Gans

Wie ja bereits im Oktober angekündigt, hatten wir für den Schwiegerelternbesuch dieses Wochenende einen Tisch im fachwerk in Hattingen reserviert. Als wir am Morgen noch mal auf der Webseite die Speisekarte beguckten, fiel ein ganz besonderes Angebot ins Auge: Ganze Gans für 4 Personen am Tisch tranchiert. Nur auf Vorbestellung, aber man kann ja Glück haben. Also direkt mal angerufen und… Ja! Wir hatten Glück!

Um kurz vor 18 Uhr kamen wir an, wurden auch gleich an den Tisch geführt. Da das Hauptgericht ja schon feststand, und versprach, ausreichend sättigend zu sein, ging es lediglich um die Frage, Vorspeise oder nicht, und wenn ja, welche.

Ich hatte mir zu Hause schon den Rindertee mit viel Einlage rausgeguckt und als hier gleich der Hinweis kam, vom Rindertee wäre noch eine Portion da, hab ich gleich zugeschlagen. Der Rindertee, eine herzhafte Rinderbrühe, kommt mit sehr viel Einlage, Rindfleischscheiben, Spätzle, Möhren und vielen Kräuter und ist genauso lecker, wie’s klingt, nämlich sehr.

Rindertee mit Einlage

Danach wurde ein Zusatztisch neben unseren gestellt und auf einem großen Brett wurde die Gans gebracht und am Tisch tranchiert. Dabei konnte man fast hören, wie die Haut unter dem Messer zerkrachte. Als Beilagen wurde dann folgendes an den Tisch gebracht: Kartoffel- und Semmelknödel, Rotkohl, Bratapfelchutney, glasierte Maronen und Bratensauce, außerdem eine Flasche spanischer Rotwein.

KnödelRotkohl
BratapfelchutneyGlasierte Maronen

Die Gans und sämtliche Beilagen waren sehr, sehr lecker und genau richtig portioniert. Dass hinterher etwas übrig blieb, lag eher daran, dass wir alle eher moderate Esser waren. Bei etwas mehr Hunger wäre da wahrscheinlich auch noch der letzte Knödel und der Rest Rotkohl verputzt worden.

Am besten gefallen hat mir fast das Chutney, trotz der Rosinen, die ich rauspicken musste. Maronen sind natürlich immer gut und überhaupt gab es nichts auszusetzen.

Die Frage nach dem Dessert stellte sich insofern nicht, als dass auf der Karte „Ofenschlupfer mit Bratapfeleis und Zimtschaum“ stand und auch noch dringend ausprobiert werden wollte. Für die Schwiegermutter gab es rote Grütze mit Vanilleeis und wurde auch direkt für gut befunden („Da sind auch Heidelbeeren drin!“)

Rote GrützeOfenschlupfer mit Bratapfelsorbet

Was genau Ofenschlupfer sind, weiß ich immer noch nicht. Leider sind auch Rosinen drin, aber von etwas Rauspiddelei abgesehen, war’s sehr lecker. Wobei ich vor allem die Dekorationskirschen extrem lecker fand, die schmeckten, als wären sie in irgendwas eingekocht worden, das ich aber leider aber nicht näher identifizieren konnte. War dann aber auch nicht so wichtig, Hauptsache lecker.

Die ganze Gans gibt’s auf Vorbestellung inklusive der oben genannten Beilagen und einer Flasche Wein für 99 Euro (allerdings vermutlich nicht mehr so lange, schließlich ist schon bald Weihnachten). Danach ist man satt.

Und was die Kritikpunkte vom letzten Mal angeht. Die Servietten waren zwar immer noch aus Papier, aber deutlich schöner und dem Rest der Einrichtung bzw. Dekoration vollkommen angemessen. Und was die Portionsgrößen angeht, ist das natürlich ein bisschen schwieriger zu beurteilen, wenn man sich direkt auf eine ganze Gans stürzt, aber mit allem drum und dran kamen wir nicht in die etwas traurige Situation, einen gefühlt nur halb geleerten Teller zurückgeben zu lassen, obwohl es durchaus lecker war. Also auch hier: Daumen hoch und danke für einen sehr netten Abend.

fachwerk
Untermarkt 10
45525 Hattingen
http://www.fachwerk-hattingen.de/

Telefon: 02324/6852770