Hochzeitstortenchallenge Torte 1: Himbeer-Baiser-Torte

Torte

Ich präsentiere die erste Torte, die ich für die Hochzeitstortenchallenge gebacken habe. Ich wollte eigentlich das Tortenkapitel aus dem Superbackbuch (s.u.) der Reihe nach durchbacken, aber dafür fehlten mir dann gleich die Springformen in der richtigen Größe (ich hab nur 26 cm, das erste Rezept bestand auf 22 cm) und Tortenringe besitze ich auch noch keine (muss wohl aber demnächst angeschafft werden).

Also habe ich ein bisschen vorgeblättert, und eine Torte gewählt, für die man zwar eigentlich zwei Springformen brauchte, aber wenigstens in der richtigen Größe. Außerdem muss man auch nichts durchschneiden oder anderweitige Spirenzchen. Für den Anfang fand ich das ganz angenehm. Zwei Böden, dazwischen Frischkäse-Mascarpone-Creme mit Himbeeren. Im Originalrezept sind es Brombeeren, die gab es aber bei Edeka nicht.

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Himbeeren

Zweiter Boden

Auch wenn ich ein bisschen mit der geringen Menge des Rührteigs zu kämpfen hatte (da muss man wirklich gut verstreichen), war ich doch angenehm überrascht von dem ersten Tortenabenteuer. Ja, es ist anders als Kuchen, man muss ein bisschen genauer arbeiten und mehr verschiedene Einzelteile zusammenrühren und nachher zusammenbasteln, aber das Ergebnis war sehr zufriedenstellend und als ich den Deckel auf die Torte hievte, war ich doch ein bisschen stolz, dass alles so gut geklappt hatte.

Kann man als Hochzeitstorte leider nicht so wirklich nehmen, aber darum ging’s ja auch noch nicht. Als nächstes muss ich dann wohl Tortenringe besorgen und Springformen in diversen Größen. Und Biskuitteig lernen. Oh je.

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Himbeer-Baiser-Torte (frei nach Annik Wecker aus dem Superbackbuch “Anniks göttliche Kuchen”)

Für den Rührteig
140 g weiche Butter
150 g Zucker
4 Eigelbe
abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Limette
140 g Mehl
3 gestrichene Tl Backpulver
80 g gemahlene Mandeln
120 g Sauerrahm

Fürs Baiser
4 Eiweiß
200 g Zucker
1/2 Tl Weinstein (oder Backpulver)
1 Prise Salz
30 g Mandelblättchen

Für die Füllung
300 g Himbeeren, frisch oder tiefgekühlt
130 g Doppelrahmfrischkäse
160 g Mascarpone
200 g Sahne
50 g Zucker
2 El Limettensaft
2 El Cassis

1. Den Backofen auf 160°C (Umluft) vorheizen. Für den Rührteig Butter und Zucker schaumig rühren, dann die Eigelbe einzeln unterrühren und die Limettenschale dazugeben.

2. Mehl und Backpulver sieben und mit den Mandeln mischen. (Ich habe die Mandeln auch gesiebt, wenn schon, denn schon, da bleibt aber dann auch relativ viel im Sieb zurück.) Mehlmischung und Sauerrahm abwechselnd unterrühren.

3. Den Teig entweder auf zwei Springformen verteilen (Vorsicht, ist nicht allzuviel Teig), oder – wenn man wie ich nicht so prächtig mit Springformen ausgestattet ist – die Hälfte des Teigs auf eine gebutterte Springform verteilen.

4. Fürs Baiser Zucker und Weinstein (bzw. Backpulver, wenn man wie ich zwar immerhin noch Natron und Cream of Tartar, aber nun wirklich keinen Weinstein im Haus hat) mischen. Eiweiß mit einer Prise Salz steifschlagen, dabei den Zucker langsam einrieseln lassen und solange weiterschlagen, bis der Eischnee schön steif ist.

5. Bei der Variante mit zwei Springformen kann man den Eischnee jetzt schön auf dem Teig verteilen, dabei auf einen der Böden Mandelblättchen streuen. Bei der traurigen Variante mit nur einer Springform erstmal die Hälfte des Eischnees auf dem Teig verteilen, die Mandelblättchen kommen dann später.

6. Tortenböden ca. 30 Minuten backen. Bei einem Umluftofen und der Luxusvariante mit zwei Formen gerne auch gleichzeitig (nach der Hälfte der Zeit die Schnienen wechseln), bei der traurigen Version mit ohne Umluft oder nur einer Springform bitte nacheinander. Nach Ende der Backzeit aus dem Ofen nehmen, mit einem Messer vorsichtig vom Rand ablösen und auskühlen lassen.

6b. Bei der traurigen Variante den abgekühlten Boden aus der Springform lösen (kann schon mal auf den Tortenständer), und die andere Hälfte des Teiges und anschließend des Baisers in die (neu gebutterte) Springform geben. Jetzt auch die Mandelblättchen drauf verteilen und nochmal für 30 Minuten in den Ofen.

7. Für die Füllung Himbeeren auftauen und abtropfen oder verlesen. Gelatine 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen, Frischkäse und Mascarpone in einer Schüssel verrühren und die Sahne mit dem Zucker in einer anderen Schüssel steif schlagen.

8. Limettensaft und Cassis in einem Topf erwärmen (nicht kochen) und die eingeweichte und ausgedrückte Gelatine darin auflösen, danach zügig unter die Frischkäsecreme rühren. Anschließend die Sahne unterrühren.

9. Auf den ersten Boden die Hälfte der Frischkäsecreme streichen. Darauf dann die Himbeeren verteilen und anschließend mit der anderen Hälfte der Creme bedecken. Darauf den zweiten Boden (den mit den Mandelblättchen) hieven und ein bisschen andrücken. Gut ausgestattete Leute mit großem und/oder leerem Kühlschrank lassen die Torte dann mindestens zwei Stunden im Kühlschrank fest werden. Leute wie ich mit nicht so großem und/oder vollem Kühlschrank freuen sich, dass die Küche nach Norden rausgeht und hoffen, dass das auch so klappt. (Spoiler: Tut es.)

Zusammengefasst: Viele Teile, langes Rezept, aber eigentlich nicht schwer, und sehr dankbar, denn der Kuchen sieht nachher sehr toll aus und schmeckt auch sehr gut, sogar Leuten, die von sich selbst sagen, dass Baiser eigentlich nicht so ihr Ding ist.

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Die Hochzeitstortenchallenge: Der Anfang

Ich habe einer Hochzeitstortenchallenge zugestimmt. Oh je.

Also, vielmehr habe ich zugesagt, eine Hochzeitstorte zu backen für eine richtige Hochzeit mit einem richtigen Hochzeitspaar und richtigen Gästen und mit einer richtigen Feier. Es muss also eine gute Hochzeitstorte werden, eine, die sich sehen lassen kann und ausreichend hochzeitig ist.

Die Challenge besteht also darin, in vier Monaten ausreichend viel Tortenerfahrung zu sammeln, um dann Ende Juli eine prima Hochzeitstorte vorweisen zu können. Und ich kann doch gar keine Torten, nur Kuchen und Kekse. Die dafür allerdings recht gut, und eine Torte ist ja auch irgendwie nur gepimpter Kuchen, hab ich mir gedacht. Das sollte ich hinkriegen.

In den nächsten vier Monaten werde ich also vom Tortenbackenlernen berichten. Biskuitboden werde ich vermutlich in Unmengen produzieren, dazu Cremes für dazwischen und drumrum. Außerdem werde ich mich wohl mal dranwagen, hübsche Dinge aus Marzipan zu formen. Grüne Tentakel kann ich ja schon, Rosen sollten nicht viel schwieriger sein.

Begleiten wird mich dann auch das wunderbare Buch “Anniks göttliche Kuchen” von Annik Wecker, in dem viele Torten sind, die nicht nur superlecker klingen, sondern auch so aussehen, als würden sie mein Tortenwissen hilfreich erweitern können.

Annik

Gespannt? Ich auch. Und wie!

Wer mir helfen möchte, mit tollen Tipps, guten Rezepten, Buchtipps und Ähnlichem, immer her damit. Ich bin über jeden Hinweis dankbar.

Ostermenü bei Schnitzlers

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Es war mal wieder überfällig und die Ostertage lieferten einen perfekten Anlass: Ein Osterbesuch in Schnitzlers Restaurant in Essen-Byfang (bereits bekannt vom Geburtstagsessen sowie des großen Gänsemenüs im letzten Winter).

Nett wie wir waren, brachten wir gleich schönes Wetter mit Sonnenschein zum Nöckersberg, aber es war leider trotzdem zu kalt, um auf der Terasse zu sitzen. Dafür war ein Tisch direkt am Fenster für uns reserviert, so dass wir drinnen schön im Sonnenschein genießen konnten.

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Statt langer Beschreibungen lasse ich lieber die Bilder sprechen, das sollte ausreichend Appetit machen. In Kurzform: Der erste Spargel der Saison, als Spargelcremesuppe für beide und für den Mann dann auch ganz klassisch mit Kalbsschnitzel, Hollandaise und Drillingen. Dafür hatte ich das schön rosige Lamm mit Rosmarinrisotto und zum Nachtisch gab es Mascarponecreme mit Erdbeeren und Rhabarber.

Los ging’s mit ein bisschen Campari Orange und einem Pestodip mit Brot…

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Dip

Dann folgt auch direkt der Gruß aus der Küche: Gebackene Polenta mit Oliventapenade.

Gruß aus der Küche

Und danach eben das “offizielle” Menü:

1. Gang: Salat vom grünen Spargel und Orangen mit Crevetten in Bärlauchvinaigrette

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2. Gang: Samtige Spargelsuppe mit Süßkartoffelchips

Spargelcreme

3. Gang: Lammrücken an Tomaten-Auberginenkompott, dazu Rosmarinrisotto für mich und Kalbsschnitzel mit Bruchsaler Spargel, Limonenhollandaise und Drillinge für den Mann

Lamm

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Nachtisch: Ein Traum von Rhabarber, Erdbeeren und Mascarpone im Glas

Nachtisch

Dazu gab es eine spritzigen Riesling und zum Hauptgang Rosé für den Mann (sehr ungewöhnlich, aber er wollte die Empfehlung dann doch ausprobieren und war positiv überrascht) und einen leichten Roten für mich.

Wein

Zum Ausklang des Menüs gönnten wir uns einen Espresso, der mit Pralinen und Keksen auf einer Mini-Etagere zum Tisch kam.

Espresso

Kekse

Aber, wie das so geht, war der Nachmittag dann doch noch nicht zu Ende. Nachdem wir schon neugierig das Whiskyregal beguckt hatten (Schottlanderinnerungen und so), machten wir noch einen spontane Mini-Whisky-Verkostung. Besonders der Finlaggan hat es mir angetan, im Gegensatz zu anderen Islay-Whiskys ist der erstaunlich mild, ohne dass das typisch Torfige dabei verloren geht.

Whisky

Wie immer ein äußerst netter und entspannter Nachmittag mit sehr leckerem Essen, oben auf dem Nöckersberg bei Schnitzlers. Genau das richtige für einen sonnigen Ostersonntag.

Tulpen

Schnitzlers
Nöckersberg 65 
45257 Essen
Telefon: 0201 – 84 81 40

http://www.schnitzlers-restaurant.de/

Öffnungszeiten: Mi. – Sa.: 18:00 – 22:00, So.: 12:00 – 21:00

Kurzkritik: miamamia auf der Rü, Essen

Miamamia

Gestern war ich bei wunderbarstem Frühlingswetter mit dem besten Freund im miamamia auf der Rüttenscheider Straße. Um genau zu sein, waren wir im zweiten miamamia, also dem am Rüttenscheider Stern. Das erste ist ja noch ein Stück weiter die Straße runter, das Angebot ist meines Wissens aber mehr oder weniger das gleiche.

Miamamia

Zum Auftakt gab es Prosecco mit Minze und Sirup (Holunder? Ich hab’s vergessen…) und dann einen leckeren Antipastiteller mit knusprigem Landbrot. Im miamamia muss man direkt an der Kasse bestellen, das Angebot steht auf großen Tafeln, Karten gibt’s keine. Hauptsächlich gibt es riesige belegte Brote, Salate, Kuchen und kleine Desserts. Vieles kann man auch zum Mitnehmen bestellen.

Miamamia

Der Antipastiteller in der kleinen Ausführung bestand aus etwas Aufschnitt (besonders lecker: die scharfe Salami), Fetakäse, eingelegtem Gemüse, Tomate mit Mozzarella und einer mit einer Creme gefüllten Tomate. Dazu gab’s zwei gigantische Scheiben Brot.

Das eingelegte Gemüse hätten etwas würziger sein können, dafür wurde der Teller optisch mit etwas Salat aufgebauscht, generell war’s aber lecker.

Miamamia

Miamamia

Zum Nachtisch mussten wir dann noch die angeblich leckerste Tiramisu der Stadt probieren, so jedenfalls stand es auf dem Schildchen in der Auslage. Serviert wird die Tiramisu in kleinen Weckgläsern, überzogen mit Schokolade. Ob es wirklich die allerleckerste Tiramisu der ganzen Stadt ist, kann ich mangels Vergleich nicht entscheiden, aber es bestand Einigkeit darüber, dass es wirklich eine verdammt leckere Tiramisu war. Das Verhältnis zwischen Mascarponecreme und Löffelbiskuits war optimal und die Creme dazu auch noch sehr fluffig. Dazu der tolle Schokoladenüberzug. Mjam.

Miamamia

Ich sollte öfters ins miamamia gehen. Auch die Kuchenauslage ist sehr ansprechend, dazu gibt es noch Biscotti und anderes italienisches Kleingebäck. Wenn man Glück hat, erwischt man einen Platz draußen vor dem Café, ansonsten ist es aber auch drinnen sehr hübsch. Und demnächst trau ich mich dann auch mal an so ein Riesen-Butterbrot. Man muss ja auch mal was wagen.

Miamamia

miamamia
Rüttenscheider Straße 74a
45130 Essen
Telefon: 0201/874 226 90

http://www.miamamia.de/

Öffnungszeiten: Mo – So: 9 – 22 Uhr

Amerikanische Pfannkuchen

Pfannkuchenstapel

Unser Lieblings-Glücklichmach-Frühstück: Amerikanische Pfannkuchen mit Ahornsirup und knusprigem Bacon. Wer einmal verstanden hat, wie einfach es ist, die selbst zu machen, braucht auch sicher keine Backmischung mehr.

Ich habe lange an dem Rezept rumgefeilt, bis ich endlich die ultimative Kombination und Herangehensweise gefunden habe. Das Schöne ist, dass man kaum besondere Zutaten braucht und auch keine Waage. Dementsprechend weiß ich allerdings auch nicht genau, wieviel Mehl reinkommt, es ist aber nicht wirklich viel, mit 50 bis 100 Gramm sollte man für zwei Personen auskommen. Der Teig sollte schön dickflüssig sein, mit ein bisschen Gefühl kriegt man das locker ohne genaue Gewichtsangaben hin.

Drei wesentliche Dinge gilt es zu beachten:

  1. Das Ei mit Zucker und Salz wirklich schön schaumig schlagen, das kann auch mal ein paar Minütchen dauern.
  2. Unbedingt Buttermilch und Backpulver verwenden.
  3. Nachher den Teig immer nur kurz verrühren, bis sich die Zutaten gut verbunden haben und dann den Teig noch mal 15 Minuten ziehen lassen. Dann sieht man auch schon, wie sich kleine Bläschen bilden und das soll auch so sein.

Ansonsten ist das Rezept wirklich supereinfach. Und ich hab immerhin lang genug daran herumgetüftelt, als dass ich das guten Gewissens behaupten könnte.

Pfannkuchen

Amerikanische Pfannkuchen
(für 2 Frühstücker)

Für die Pfannkuchen:
1 Ei
1 El Zucker
1 Prise Salz
250 ml Buttermilch
Mehl
1 gehäufter Tl Backpulver
1 gutes Stück (1 bis 2 El) Butter

Butter zum Braten

Zum Servieren:
Butter, Schmand, Ahornsirup, gebratener Bacon

1. Ei mit Zucker und Salz mit dem Handrührgerät in ein paar Minuten schön hell und sehr schaumig schlagen.

2. Buttermilch dazugeben und kurz weiterrühren.

3. Mehl und Backpulver dazugeben, bis ein dickflüssiger Teig entsteht. Butter schmelzen und kurz unterrühren. Teig eine Viertelstunde stehen lassen.

4. Ofen zum Warmhalten auf niedrigster Stufe anstellen. In einer Pfanne Butter zerlassen und in kleinen Portionen Pfannkuchen backen. Dazu eine Kelle Teig in die Pfanne geben und backen lassen, bis sich oben Blasen bilden. Pfannkuchen wenden und kurz auf der anderen Seite goldbraun backen. Den fertigen Pfannkuchen zum Warmhalten in den Ofen befördern.

5. Pfannkuchen nach Geschmack mit Butter, Schmand und/oder Ahornsirup servieren. Dazu leckeren knusprigen Bacon. Fertig ist das Glücklichmachfrühstück.

Wasabi: Sushi in Essen-City

Wasabi

Japanische Restaurants sind im Ruhrgebiet eher rar gesät. Das ist hart, wenn man das Angebot aus Städten wie Köln, Frankfurt oder Düsseldorf gewohnt ist. Gerade Düsseldorf mit dem japanischen Viertel, da ist man schon ein bisschen verwöhnt.

In Essen kannte ich bisher nur das Miga Sushi in der Rüttenscheider Straße und den Sushi-Imbiss am Limbecker Platz (der im Übrigen auch recht gut ist). Tatsächlich scheint Bochum so ein bisschen die Sushi-Hochburg des Ruhrgebiets zu sein, warum auch immer.

Dank Foodspotting habe ich aber die Adresse eines weiteren Sushi-Restaurants in Essen gefunden, und der war sogar mitten in der Stadt. Am Flachsmarkt, um genauer zu sein, einer etwas ungünstigeren Ecke, jedenfalls, wenn man wie wir immer sehr verlässlich an der Mayerschen Buchhandlung abbiegt, und das nördliche Ende der Fußgängerzone kaum kennt.

Tische

Zeug

Im Wasabi also gibt es sogar ein Laufband. Wie man auf den Bildern sehen kann, ist das Laufband zwar nicht “vollbesetzt”, aber es wurde immer wieder nachgelegt, und das sogar recht abwechslungsreich. Da das Restaurant bei unserem Besuch auch nicht gerade voll war, passte die Menge schon, und man muss sich auch nicht fragen, wie lange die Tellerchen wohl schon ihre Runden drehen.

Laufband

Mehr Zeug

Das Restaurant war schön eingerichtet, in dunkleren Rot-, Grün- und Brauntönen, mit hübschen Schälchen und Holztöpfchen für den eingelegten Ingwer. Vom Laufband nehmen wir Tellerchen auf Tellerchen, ein bisschen Maki, ein bisschen California Rolls, ein paar Nigiris. Alles in ordentlicher Qualität und gutem Reis-Fisch-Verhältnis.

Sushi

Mehr Sushi

Wie bei Laufband-Sushi üblich kann man auch Einzelbestellungen aufgeben, also einmal Unagi (gebratener Aal mit Spazielsoße), einmal Seeaal (hatten wir noch nie) und natürlich Maguro (Thunfisch). Wie fast erwartet ist Seeaal dann aber doch aus, der Rest wird aber gebastelt und dann mit aufs Band gestellt, so dass wir es dann selbst runterpflücken können und so das Sushi-Essen erfolgreich abschließen können.

Teller

Wer die Sushi-Läden anderer Städte gewohnt ist, der ist vom Laufband-Durchsatz im Wasabi vielleicht ein bisschen enttäuscht, sollte sich aber nicht abschrecken lassen. Das Sushi ist gut, das Restaurant hübsch und sogar recht gemütlich und die Lage eigentlich ziemlich gut. Wenn man dann eben nicht an der Mayerschen abbiegt.

Wenn wir beim nächsten Shopping-Spaziergang mal wieder Hunger auf Sushi haben, dann wissen wir auf jeden Fall, wo wir auch hingehen können.

Deko

Wasabi – Sushi und Nudeln
Flachsmarkt 9
45127 Essen
Telefon: 0201/63 24 985

Tarte Tatin (ganz klassisch)

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Gestern Abend gab es endlich mal wieder selbstgemachte Tarte Tatin. Und zwar ganz klassisch mit Äpfeln. Tarte Tatin ist möglicherweise der beste Kuchen der Welt und interessanterweise auch gar nicht so schwer. Als der Mann dann abends nach Hause kam, roch es lecker nach Teig und Äpfeln, was will man mehr?

Zunächst musste aber erstmal ein Rezept gefunden werden. Wer wie ich im Besitz deutlich zu vieler Kochbücher und -zeitschriften ist, der hat nicht zwingend ein Problem damit, ein Rezept für Tarte Tatin zu finden, das Problem besteht eher darin, sich für eines zu entscheiden.

Was ich grundsätzlich ablehne ist Tarte Tatin mit Blätterteig. Da können mir die Leute noch so oft mit “Geht aber ganz schnell und ist total praktisch” kommen, Blätterteig ist prinzipiell zu vermeiden und es ist nun auch nicht so, als ob die Herstellung von Mürbeteig zu den großen Küchenherausforderungen gehören würde. Blätterteig geht also gar nicht. Ähnlich halte ich es für eine Fehlrichtung, die Äpfel zu vierteln oder gar zu achteln. Da gehören Apfelhälften drauf, maximal darf man nachher größerer Lücken mit passenden kleineren Apfelstücken noch dicht machen.

Rezepte

Rezept

Letztlich habe ich mich für einen Kompromiss entschieden. Den Teig habe ich entsprechend dem Rezept in der Lecker 09/09 gemacht, den Belag hingegen habe ich aus dem aktuellen Lecker-Sonderheft “Bakery” genommen, hauptsächlich, weil Ahornsirup drin vorkam, was ich für eine sehr brauchbare Variation halte. Die komischen Brösel, die man auch auf dem Rezept sehen kann, hab ich zwar auch gemacht, nachher aber als sinnlosen Zusatz wieder verworfen.

KitchenAid

In solchen Momenten liebe ich meine KitchenAid von ganzem Herzen. Dieses Mal musste ich eigentlich kaum mehr tun als die Zutaten zusammen in die Rührschüssel geben und die Maschine hat alles selbst gemacht, bis ich wirklich einen schönen glatten Teig hatte, den ich nur noch einmal “schön formen” und in Frischhaltefolie packen musste.

Teig in Form

Kuchen in Ofen

Und ja, ich besitze nicht nur eine KitchenAid, sondern auch eine Tarte-Tatin-Form. Welch grandiose, selten-sinnlose Anschaffung! Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich geschätzt alle anderthalb Jahre einmal Tarte Tatin mache. Aber wenn, dann ist es natürlich super, eine Form zu haben, die von der Größe genau passt, auf die Herdplatte und in den Ofen darf und praktische Henkel zum Stürzen hat.

Die Tarte Tatin gab es dann jedenfalls zum Münsteraner Tatort, mit aufgeschlagener Sahne und Kaffee und Kakao. Und für heute Abend ist auch noch was übrig, hurra!

Tarte

Tarte Tatin

Für den Teig:
200 g Mehl
3 El Puderzucker
1 Prise Salz
100 g kalte Butter
1 Ei

Für den “Belag”:
6 kleine Äpfel
70 g Zucker
3 El Ahornsirup
30 g Butter

1. Mehl, Puderzucker, Salz, Butter in Stücken, das Ei und zwei El eiskaltes Wasser zu einem glatten Teig verkneten. (Alternativ von der KitchenAid erledigen lassen.) Zu einer Kugel formen und im Kühlschrank mindestens 30 Minuten kalt stellen.

2. Ofen auf 220 Grad (Umluft: 200 Grad) vorheizen. Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen und halbieren.

3. In der Zwischenzeit den Zucker mit dem Ahornsirup in einer Tarte-Tatin-Form (alternativ gehen auch jegliche Arten von Pfannen, die groß genug sind und die man nachher in den Ofen stellen kann) karamellisieren. Die Butter zugeben und schmelzen.

4. Apfelhälften mit der gewölbten Seite nach unten in die Form legen, dabei möglichst wenig Platz dazwischen lassen (ich habe zum Schluss noch kleinere Stücke in die Lücken gesteckt). 5 Minuten mitbraten lassen, dann von der Platte nehmen.

5. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf die Größe der Form ausrollen. Auf die Äpfel legen und am Rand ein wenig nach unten drücken und ein paar Mal mit einer Gabel einstechen. Das Ganze in den Ofen und ca. 25 Minuten backen.

6. Aus dem Ofen nehmen, 5 Minuten auskühlen lassen und dann auf eine Tortenplatte (alternativ großer, flacher Teller) stürzen. Warm oder kalt mit Vanilleeis oder halbgeschlagener Sahne servieren. Miam.

Fertig

Jankas Lokal und Biergarten in Dortmund

Jankas Lokal & Biergarten

Ich bin ja Janka-Fan. Das fing damit an, dass Janka Thiemann auf der GourmeDo 2011 auf dem Dortmunder Friedensplatz als Gastköchin am Stand eines anderen Restaurants das mit Abstand beste Essen servierte. Auch dem Mann war sofort klar: Müssen wir uns merken, da müssen wir nämlich unbedingt hin.

Schon beim ersten Mal waren wir begeistert. Janka Thiemann serviert bodenständige französische Bistro-Küche. Die Karte wechselt wöchentlich und zwar mehr oder weniger komplett, es lohnt sich also, gelegentlich mal im Internet nachzusehen, was es denn diese Woche gibt.

Und weil wir ja eh schon in Dortmund waren (siehe hier), haben wir dann auch noch schnell einen Abstecher in den Dortmunder Norden gemacht, um mal wieder in Jankas Lokal vorbeizuschauen.

Jankas Lokal & Biergarten

Jankas Lokal & Biergarten

Jankas Lokal liegt etwas versteckt in der Braunschweiger Straße, und man bekommt direkt den Charme eines französischen Bistros zu spüren. Karierte rote Deckchen auf den Tischen, Kerzen und Blumen. An der Wand hängt (ebenfalls wechselnde) Kunst und im Hintergrund läuft durchgehend französische Musik. Hach. Schön.

Da die Karte recht übersichtlich ist, haben wir uns schnell entschieden. Zur Vorspeise die Dordogner Creme mit Brot, dann einmal Kalbstafelspitz mit Bouillonkartoffeln und Wurzelgemüse und einmal das Fondue Fermé und Forêt mit Aprikosenaioli und Polenta.

Zunächst kommt aber der Gruß aus der Küche: Rote Bete und Apfel mit Matjestatar. Und selbst ich, die immer noch unschlüssig ist, was Rote Bete angeht und auch keinen großen Hang zu Matjes und Konsorten hat, muss sagen: Wirklich, wirklich lecker.

Während wir noch mit dem Küchengruß beschäftigt sind, wird auch schon die Dordogner Creme gebracht, eine Walnusscreme, wie wir schon vorher erfragt haben. Auch die ist richtig lecker, auch wenn man vielleicht nicht ganz so viel Brot dazupacken sollte. (Luxusprobleme, ich weiß.)

Jankas Lokal & Biergarten

Jankas Lokal & Biergarten

Während ich mich für einen Rotwein entschieden habe, hat der Mann, der die Woche noch krank im Bett lag, den “Kanada Aktiv” bestellt, ein unglaublich tolles Getränk, das aus Zitronenlimonade, Ahornsirup und Chilipulver besteht, also genau das richtige zum Wieder-Fit-Werden.

Jankas Lokal & Biergarten

Dann kommen die Hauptgerichte, das Fondue-Fleisch für mich und den Kalbstafelspitz für den Mann. Die Aprikosenaioli ist schon mal super, die Polenta für mich fast ein bisschen zu klebrig (wobei ich gerade bei Polenta nie so richtig weiß, ob das möglicherweise einfach so soll). Zwar wurde uns erklärt, was an Fleisch auf dem Teller liegt (vom Land und aus dem Wald eben), aber ich habe wohl nicht zugehört. Geraten sind es ein bisschen was vom Schwein, ein kleines Lammhack-Röllchen (sehr lecker) und etwas Geflügeliges. Alles sehr gut, zusätzlich noch mit etwas Möhren und Schalotten.

Die Polenta würde ich gerne gegen die Bouillon-Kartoffeln des Mannes eintauschen und dementsprechend stibitze ich da auch ein paar vom Teller. Auch er ist hochzufrieden mit dem, was auf dem Teller ist.

Leider ist es auch zu viel und wir müssen die Teller noch zumindest viertelvoll zurückgeben. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, und wie wir erfahren, waren in der Woche wohl schon ausreichend gute Esser da, die diese Teller ratzeputz geleert haben. Liegt also vielleicht doch an uns.

Jankas Lokal & Biergarten

Jankas Lokal & Biergarten

Zum Nachtisch gibt es Mokkacreme mit Pistazienfudge und Mousse au semoule (also Grießmousse, wenn mein Französisch mich hier nicht im Stich lässt) mit Zwetschgenröster. Für den Mann ist damit die Entscheidung automatisch getroffen, denn er reagiert auf Zwetschgenröster ähnlich pawlowsch wie ich auf Linsen oder Himbeeren. Wenn das dabei ist, muss es probiert werden.

Auch hier sind die Teller mit zusätzlich viel Sahne gut gefüllt, so dass ich etwas von der Mokkacreme übrig lassen muss, aber das ist auch die einzige Beschwerde. Meinetwegen muss auch keine Sahne, aber ich weiß aus Erfahrung, dass da die Präferenzen sehr unterschiedlich sind – und der Mann lässt auch kein Fitzelchen übrig, weder vom Grießmousse, noch von den Zwetschgen, noch von der Sahne.

Jankas Lokal & Biergarten

Jankas Lokal & Biergarten

Mit vollen Bäuchen sitzen wir also noch ein bisschen glückselig rum, trinken Minztee und “Kanada Aktiv” und machen uns schließlich wieder auf den Weg nach Hause.

Schade, dass Jankas Lokal nicht bei uns um die Ecke ist, sonst wären wir sicher öfter da. Aber vielleicht ist das auch gut so, denn so bleibt es etwas Besonderes und wir lassen uns gerne von der kleinen Wochenkarte überraschen. Es ist alles so schön bodenständig und unaufgeregt, das Lokal, die Mitarbeiter und das Essen. Und eben auch sehr lecker.

Jeden dritten Sonntag im Monat gibt es auch ein “Monatsmenü”, für das man aber schnell reservieren sollte. Das für März ist schon ausverkauft. Was es geben würde, wenn man eine Reservierung ergattert hätte, das kann man auch auf der Webseite nachlesen.

Jankas Lokal & Biergarten

Jankas Lokal und Biergarten
Braunschweiger Straße 22
44145 Dortmund
Telefon: 0231/84 04 606

http://www.jankas-lokal.de/

Öffnungszeiten: Di – Sa: 18 – 23 Uhr

Deutschlandweite Riesling-Blindverkostung

Voll

Ich war bei einer deutschlandweiten Riesling-Blindverkostung der Slow Food Organisation. Erstens habe ich sowas noch nie gemacht und zweitens klang es schon in der Beschreibung sehr interessant. Deutschlandweit am gleichen Abend, und die Ergebnisse werden dann übers Internet gesammelt und verglichen. Da bin ich doch dabei.

Am 29.2. machte ich mich dann auf ins Frankfurter Nordend. Vorher noch schnell sechs Weingläser kaufen, die hatte ich nämlich nicht. Jacques‘ Wein-Depot hat dagegen Sechsersets mit den genormten Probiergläsern für 12 Euro, also noch schnell einen Abstecher dahin, Gläser kaufen und weiter.

Jacques

In der Vinoresca Weinboutique ist schon alles aufgebaut, eng stehen die Stühle am Tisch nebeneinander, denn so groß ist es hier nicht, an jedem Platz liegen schon Papier zum Schreiben, Sterne zum Weinglasmarkieren und Punkte zum Kleben. Außerdem Wasser (nie verkehrt).

Ich bringe meinen Mantel und die Tasche weg, dann spüle ich noch schnell die fabrikneuen Gläser durch und dann setze mich einfach mal irgendwo hin und bastele die Sternchen an meine Gläser.

Kerzen

Blumen

Wein

Mehr Wein

So langsam trudeln auch die letzten Teilnehmer ein. Siebzehn sind es insgesamt und vom Gefühl her würde ich behaupten, lediglich vier davon (einschließlich mir) haben nicht direkt was mit dem Slow-Food-Verein oder der Weinboutique zu tun.

Alle packen ihre Gläser aus, so dass zum Schluss gute hundert Weingläser auf dem Tisch stehen. Und während noch Neuigkeiten ausgetauscht werden und geprüft wird, ob jetzt wirklich alle da sind, werden die Weinflaschen schon mal präpariert. Es ist schließlich eine Blindverkostung.

Material I

Gläser

Uhren

An den Uhren steht im Übrigen nicht Berlin, New York oder Tokyo, sondern Napa Valley, Mendoza, Rheingau und Hunter Valley, damit man auch immer weiß, ob die Winzer wach sind oder nicht. Mit einer kleinen Verspätung geht es um 19:45 los, es wird noch mal der Verlauf des Abends erklärt. Die Weine sind farblich gekennzeichnet, die Etiketten hübsch mit Paketklebeband abgeklebt und wer an der Flasche erkennt, wo der Wein her ist, der soll bitteschön den Mund halten und nichts verraten. Zu jedem Wein sollen wir uns ein Wort einfallen lassen, das den Wein beschreibt und jeder hat 6 Punkte zum Verteilen. Ob man einem Wein sechs Punkte gibt oder allen sechs je einen (“Wenn jetzt alle gleich schlecht sind”, wird gescherzt), oder irgendwas dazwischen, darf jeder selbst entscheiden.

Es gibt einen Einstiegsaperitif, den man weder beschreiben noch bepunkten braucht. Und dann geht’s aber wirklich los.

Einleitung

Sekt

Weinflaschen werden rumgereicht, mal linksrum, mal rechtsrum. Bei siebzehn Leuten muss dann auch jeweils direkt eine zweite Flasche von jeder Farbe rausgeholt werden und es gibt immer wieder ein bisschen Verwirrung, welcher Wein jetzt zu welchem Stern gehört (gelb zu orange, rot zu rosa und schwarz zu grau).

Ich schnuppere direkt mal testweise. Bei ein paar Weinen rieche ich schon was, andere bleiben tendenziell geruchsneutral und ich ahne, das wird schwieriger als ich dachte.

Eingießen I

Eingießen II

Zögernd mache ich die ersten Versuche, assoziativ tätig zu werden. Der weiße Wein riecht nach nichts und schmeckt irgendwie auch nach nichts. Ich schreibe “neutral” hin, was soll man dazu sonst auch sagen? Er schmeckt ja noch nicht mal schlecht, nur eben irgendwie nach nichts.

Nebenbei gehen die Diskussion los. Zu dem grünen Wein, der tatsächlich einen sehr auffälligen Geruch hat, fällt auf einmal das Wort “Katzenpisse” und wenn man das einmal gehört hat, kriegt man es schwer wieder aus dem Kopf. Tatsächlich riecht der Wein irgendwie grasig, neben mir assoziiert man “Grüntee”. Ich entscheide mich schlussendlich für “Grapefruit”.

Essen

Tisch

Zu Essen gibt es im Übrigen auch was. Im Raum nebenan ist ein kleines Büffet mit Brot, Käse, Wurst und einem großen Topf Suppe aufgebaut, das dann auch schnell geplündert wird. Zum einen wegen Hunger, zum anderen, weil man ja auch etwas zum neutralisieren braucht. Und, wie ebenfalls vorgeschlagen wird, man könnte ja auch die Weine in Kombination mit dem Essen probieren, und gucken, ob sie dann anders wirken.

Bei mir tun sie das tatsächlich, aber auf eine wenig hilfreiche Art und Weise. Auf einmal schmecken Weine nach Wurst und Käse, was aber wohl weniger am Wein liegt als an dem, was ich vorher gegessen habe. Also immer schön mit Brot neutralisieren und gelegentlich mal nachschenken.

So langsam kristallisieren sich bei mir die Kandidaten raus, denen ich Punkte geben werde. Der weiße, gelbe und blaue Wein fallen raus. Nicht, weil sie schlecht wären, sondern, weil sie schlichtweg irgendwie alle gleich nichtssagend schmecken. Der blaue Wein scheint aber bei anderen Mitverkostern sehr gut anzukommen, meine Assoziation ist “Weißwein”. Sieht aus wie ein Weißwein, schmeckt wie ein Weißwein, riecht wie ein Weißwein. Nicht besonders aussagekräftig, aber was soll man machen.

Zum gelben fällt mir “blumig” ein, weil er irgendwie ein bisschen süsslich duftet. Geschmacklich ähnlich unspannend wie der blaue und der weiße.

Bleiben also rot, schwarz und grün. Der rote ist super, ich weiß noch nicht mal genau wie so. Nach intensivem Rumschnüffeln am Glas notiere ich “Zedern” auf meinem Zettel. Irgendwie hat der Wein eine holzige Note, was aber durchaus positiv ist. Der schwarze und der grüne scheinen die Sorgenkinder der Runde zu sein, ich hingegen finde beide eigentlich ganz gut. Der grüne schmeckt sehr frisch und leicht säuerlich, der schwarze erinnert mich aus irgendeinem Grund an “Zitronenlimonade”, so steht es dann auf jeden Fall auf meinem Zettel.

Es steht also fest, rot ist mein Favorit, dann folgt grün und dann schwarz. Und so langsam fangen auch alle an, sich zum Flipchart zu begeben und zu schreiben und zu kleben.

Bewertung I

Bewertung II

Bewertung III

Bewertung IV

Bewertung V

Bewertung fertig

Als alle fertig sind, machen sich die Organisationsdamen daran, die Wörter einzutippen und die Punkte zu zählen. Nur einmal wird zum Entziffern nach hinten gebeten. Man hätte “altheistisch” gelesen, und das könnte vermutlich nicht richtig sein.

Wir trinken, essen und unterhalten uns also weiter, bis zum Ergebnis gebeten wird. The results, they are in.

Also zunächst mal die Ergebnisse von neun der zwölf teilnehmenden Gruppen. Die große Überraschung ist, dass die Ergebnisse der einzelnen Convivien nicht die Bohne ähnlich sind. Der schwarze Wein, der bei uns so phänomenal verloren hat (3 Punkte) ist zum Beispiel in der Lausitz der Favorit gewesen und landet in der Gesamtwertung auf Platz 2. Der blaue hingegen hat nirgendwo so viele Punkte bekommen wie bei uns, wo er auf dem dritten Platz landete und wird in der Gesamtwertung vorletzter.

Ergebnis

Vorlesen

Die Geschmäcker sind also durchweg verschieden. Die Auflösung der Weine folgt dann auch direkt, wobei ich mir eh nichts mehr merken kann und von Anbaugebieten ja sowieso keine große Ahnung habe.

Der rote Wein, mein Favorit, kommt jedenfalls aus Sachsen, der grüne Wein von der Mosel und der schwarze aus Baden. Wir erfahren auch, dass die Beschaffungsgeschichte des grünen Weins eine Geschichte voller Missverständnisse war, die wohl auch letztlich dazu geführt hat, dass der Wein etwas vorschnell produziert wurde, was dann wohl auch die unreife Note erklärt, die bei diesem Wein im Gespräch war.

Auf jeden Fall macht so eine Blindverkostung großen Spaß, denn man kann ja gar nicht anders als ohne Vorurteile an die Sache rangehen, wenn man nicht weiß, was man gerade trinkt.

Das nächste Mal gerne mit Rotwein, den mag ich sowieso lieber, aber so oder so: Super Organisation, ein spannender und sehr leckerer Abend, ich bin gerne wieder dabei.

Viele Gläser

Die Riesling-Blindverkostung fand im Vinoresca Weinladen in der Schwarzburgstraße 69 in Frankfurt am Main statt und wurde vom Slow Food Convivium Frankfurt organisiert.

Berichte aus dem Ruhrgebiet gibt es hier und hier, sowie einen weiteren aus Ingolstadt hier.

Sprenger Pur in Essen-Rüttenscheid

Sprenger pur

Die zweite Station des großen Rü-Pâtisserie-Tests war das Sprenger Pur am Rüttenscheider Stern. Das Sprenger Pur hat erst kürzlich als Ableger des Café Sprenger im Stadtwald eröffnet und fällt auch von außen schon mal direkt ob seiner Pinkheit auf. Außen und innen ist alles sehr pink und rund. Und wenn es nicht pink und rund ist, dann ist es auf jeden Fall bunt.

Die Auswahl ist enorm und überfordert ein bisschen, gerne tummeln sich auch viele Leute vor dem kleinen Schaufenster. Letztlich entscheid in mich für ein Salzkaramell-auf-Schokomousse-Törtchen und ein Mini-Eclair. Es hätte aber auch irgendwas anderes sein können, denn auch die knallebunten Petit Fours sahen sehr verlockend aus.

Sprenger pur

Dazu gibt es eine kleine Auswahl an Kaffeevariationen, aber genau wie das Criolla ist das Sprenger Pur eigentlich eher eine Mitnehm-Pâtisserie und für das Verweilen mit Kuchen und Törtchen nicht ernsthaft vorgesehen (es geht aber). Der Kaffee kommt dementsprechend im Pappbecher, aber auch der ist immerhin optisch angepasst und mit pinken Punkten bedruckt.

Wie zu erwarten war, war das Törtchen sehr mächtig, aber sehr lecker, wobei ich relativ wenig von dem Salz im Salzkaramell geschmeckt habe. Auch das Mini-Eclair mit Schokoladenfüllung war gutes solides Pâtisserie-Handwerk.

Sprenger pur

Neben Törtchen und Petit-Fours gibt es auch Cookies, Kuchen und Torten, Schokolade und einiges mehr zu kaufen. Aber auch diesmal möchte ich lieber Bilder sprechen lassen.

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Sprenger pur

Und wer’s ein bisschen gemütlicher haben will, der schaut vielleicht im Original-Sprenger im Stadtwald vorbei. Da war ich zwar selber noch nicht, aber dort gibt es auch einen großen Café-Raum zum Sitzen.

Sprenger pur

Sprenger Pur
Rüttenscheider Straße 101
45130 Essen
Telefon: 0201/43 95 75 35

http://pur.cafe-sprenger.de/

Öffnungszeiten: Mo – Fr 10:00 – 18:00 Uhr, Sa 10:00 – 16:00 Uhr, So 13:00 – 17:00 Uhr

Café Sprenger
Frankenstraße 282
45134 Essen
Telefon: 0201/43 95 75 35

http://www.cafe-sprenger.de/

Öffnungszeiten Café: Mo – Fr 09:00 – 18:30 Uhr, Sa 08:00 – 18:00 Uhr, So 13:00 – 18:00 Uhr
Öffnungszeiten Laden: Mo – Fr 08:00 – 18:30 Uhr, Sa & So 08:00 – 18:00 Uhr

Criolla Kleine Patisserie in Essen-Rüttenscheid

Criolla - Kleine Patisserie

Heute war Pâtisserie-Testen in Rüttenscheid angesagt. Zuerst ging es in die “Kleine Pâtisserie” Criolla in der Emma-Straße. Ich wusste nur, dass es dort Cupcakes geben sollte.

Tatsächlich ist das Criolla winzig klein, und es ist auch gar nicht wirklich vorgesehen, dort zu essen, aber wer das trotzdem möchte, für den gibt es immerhin zwei kleine Holztischchen. Kaffee gibt es allerdings auch nicht, es gab wohl mal welchen, aber dann ging die Kaffeemaschine kaputt, und seitdem gibt es keinen mehr und es klang auch nicht so, als ob es in Zukunft wieder welchen geben würde.

Criolla - Kleine Patisserie

Statt dessen gibt es Cupcakes in verschiedenen Variationen: Bourbon-Vanille, Maracuja-Erdbeer, Schokolade und mehr. Außerdem ein Tres-Leches-Törtchen mit Creme Chantilly zum Löffeln. Das nehm ich dann auch, mampfe das saftige Törtchen genüsslich in mich rein, während immer wieder neue Menschen Cupcakes und andere Süßgkeiten kaufen und nach Hause tragen.

Criolla - Kleine Patisserie

Neben Cupcakes, Brownies und Kuchen kann man noch kleine Bonbons, große bunte Lollis, und alles mögliche andere kaufen. Cupcake-Förmchen aus Australien, zum Beispiel. Oder irische Lutschbonbons und bunte Streusel zum Verzieren, die – wie man mir bereitwillig und mit Begeisterung erklärt – alle ohne künstliche Farbstoffe hergestellt wurden. Dementsprechend lasse ich auch lieber die Bilder sprechen, die ich gemacht habe.

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla - Kleine Patisserie

Man merkt, wie die Verantwortlichen hier wirklich mit Herzensblut bei der Sache sind. Alles ist liebevoll hergestellt und wird genauso liebevoll angepriesen. Am Ende bleibt es bei mir zunächst beim Törtchen, aber ich war sicherlich nicht zum letzten Mal hier. Übrigens kann man hier auch zu besonderen Anlässen wunderbare Torten bestellen. Wenn es mal ein bisschen mehr braucht als nur ein kleines Cupcake.

Criolla - Kleine Patisserie

Criolla –  Kleine Pâtisserie
Emmastraße 7
45130 Essen
Telefon: 0201/439 36 51

www.criolla.eu

Öffnungszeiten: Mi: 10 –  18 Uhr, Do – Fr: 12 – 18 Uhr, Sa: 10 – 14 Uhr

Pfannkuchentag

Wir Rheinländer kennen es als Veilchendienstag, aber mir gefällt die Alternative Pfannkuchentag (bzw. Pancake Day) viel besser, schon allein, weil Pfannkuchen drin vorkommt. Die Leute lachen immer, wenn ich davon erzähle, und wollen mir irgendwie nicht glauben, dass ich das nicht einfach erfunden habe.

Auch Mardi Gras und Shrove Tuesday sind anscheinend verbreitete Namen. So oder so, es läuft darauf hinaus, dass am letzten Tag vor der Fastenzeit mal schnell alles, was die nächsten sechs Wochen verboten ist, aufgebraucht werden muss.

Kurz gesagt: Eier, Milch und Zucker müssen weg. Und was bekommt man, wenn man diese Zutaten zusammenmischt? Richtig: Pfannkuchen.

Letztes Jahr habe ich an diesem Tag japanische Pfannkuchen (mit Wasser statt Milch) aus dem Itadakimasu-Kochbuch gebacken. Dieses Jahr war free style Pfannkuchenbacken angesagt.

Free style Pfannkuchenbacken ist, wenn man weder einen Ofen noch eine Waage zur Verfügung hat, das Rezept aber beides irgendwie voraussetzt, und man auch nicht zu acht ist, sondern eher allein, sich vier Eier aber eher schlecht durch acht teilen lassen.

Das Rezept war dieses hier für Roasted Cherry Dutch Baby with Brown Sugar Cinnamon Sauce und obwohl mir von Anfang an klar war, dass ich das so und mit den Mengenangaben nie machen können würde, ließen mich die Kirschen und die Toffeesauce nicht los und so habe ich eben ein bisschen improvisiert.

Das Ergebnis war dafür ziemlich gut. Ich hatte eingelegte Süßkirschen gekauft, die konnten mich aber nicht überzeugen, beim nächsten mal dann wieder die guten Schattenmorellen. Das lange Karamellisieren hat zur Folge, dass der Pfannkuchen auf der einen Seite etwas dunkel und deutlich klebrig wird, das mochte ich aber sehr, da es mich an die wunderbaren Canelés des letzten Frankreich-Urlaubs erinnerte.

Ansonsten gilt bei Pfannkuchen eigentlich: So viel kann man gar nicht falsch machen. Man darf nur keine allzu genauen Vorstellungen vom Ergebnis haben, dann klappt das schon.

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Pfannkuchen mit karamellisierten Kirschen und Toffeesauce

Da es sich um ein free style Rezept handelt, verzichte ich auf jegliche Art von Mengen- und Zeitangaben. Wer ein exakteres Rezept möchte, den verweise ich auf den Link weiter oben im Text. Das war auch meine Basis. (Im Original-Rezept zum Beispiel wird der Pfannkuchen noch im Ofen weitergebacken, was sich bei mir in Ermangelung eines Ofens als nicht durchführbar erwies.)

Kirschen und etwas braunen Zucker mischen. Pfanne erhitzen und die Kirsch-Zucker-Mischung ordentlich lange schmoren, bis Zucker und Kirschsaft schön karamellisiert sind und die Kirschen schon ein bisschen schrumpeliger sind.

In der Zwischenzeit aus Eiern, Zucker, einer Prise Salz, Milch und Mehl einen Pfannkuchenteig herstellen (nicht so flüssig wie Crêpeteig und nicht so dickflüssig wie der für amerikanische Pfannkuchen).

Den Pfannkuchenteig über die Kirschen geben und so lange backen, bis er fest ist. Nicht wenden! Dafür aufpassen, dass er unten nicht total anbrennt (Röstaromen sind okay), das war aber bei mir kein Problem.

Für die Toffeesauce Butter, braunen Zucken und etwas Salz in einem Topf schmelzen lassen. Dann Sahne dazugeben, aufkochen lassen und zu einer dickflüssigen Sauce einkochen.

Pfannkuchen aus der Pfanne holen, mit Toffeesauce servieren und genießen.

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