(Noch) keine Poutine, aber viel Ahornsirup bei Joe & Ben in München

Das Joe & Ben hat mittlerweile geschlossen.

Von außen

Es ist ja schon ein bisschen verrückt, nur wegen einem kleinen Bistrorestaurant nach München zu fahren, aber ich redete mir sehr überzeugend ein, dass es genauso verrückt wäre, so etwas nicht zu tun, wenn man es doch tun könnte. Man ärgert sich doch am Ende immer mehr über das, was man nicht getan hat und nicht über das, was man gemacht hat.

Also trieb es mich Ende August zu Joe & Ben nach München. Joe & Ben ist eines der sehr rar gesäten kanadischen Restaurants in Deutschland. Genau genommen hab ich bisher nur zwei kanadische Restaurants gefunden, das andere ist in Dresden, aber vielleicht weiß Google ja auch nicht alles.

Noch mal von außen

In Dresden gibt es aber meines Wissens keine Poutine-Bestrebungen, und Poutine wollte ich ja. Poutine? Genau. Poutine ist ein besonderes Fast-Food-Gericht aus Kanada, das so bekloppt klingt, dass ich es unbedingt probieren muss: Pommes Frites mit gravy (Bratensauce) und cheese curds(Käsebruch). Käsebruch musste ich auch erst recherchieren, es ist ein Abfallprodukt bei der Käseherstellung, sollte nicht älter als 24 Stunden sein und noch schön quietschen.

Die schlechte Nachricht ist, Käsebruch gibt es in Deutschland quasi nicht, erst recht nicht vom Cheddar. Aber Joe & Ben wollen das ja ändern. Da das Restaurant zu dem Zeitpunkt meines Besuchs gerade frisch umgezogen war, fehlte leider noch die Dampfabzugshaube und die entsprechende Frittierlizenz, deswegen gab es überhaupt keine Poutine, aber das hatte ich clevererweise schon telefonisch erfragt und wie das so ist, wenn man sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann macht man es trotzdem, auch wenn das eigentliche Objekt der Begierde nicht verfügbar ist.

Von innen

Das Joe & Ben liegt vom Hauptbahnhof aus gut erreichbar in der Dachauer Straße, einer Gegend, die Köln-Mülheim-Sozialisierten wie mir Heimweh-Freudentränen in die Augen treibt. (In anderen Worten, hier reihen sich ansonsten Goldan- und verkäufe und Dönerbuden aneinander und schön ist auch anders, aber schön ist ja eh subjektiv.)

Poutine gibt’s wirklich keine, also lass ich mir das kanadischste der Speisekarte empfehlen und ordere dementsprechend Hard Lemonade mit Ahornsirup und die Bacon-Zwiebel-Ahornsirup-Pizza. Wo Ahornsirup drauf oder drin ist, das kann nicht schlecht sein.

Lemonade

Die Limonade kommt kultig in einer Art Einmachglas, den Ahornsirup schmeckt man nicht so wirklich raus, aber lecker ist es trotzdem. Die Wartezeit bis zur Pizza darf ich mir mit kanadischen Kochbüchern vertreiben, die mir Joe an den Tisch bringt. Die Geschichte, dass ich extra nach München gekommen bin, um da zu essen, wo es eigentlich Poutine geben sollte, die das aber doch nicht gibt, was ich sogar wusste, mir dann aber ausreichend egal war, scheint ausreichend beeindruckend.

Bücher

An der dauerhaften Poutine-Versorgung wird im Übrigen gearbeitet. Erst braucht es Abzugshauben und irgendwelche Lizenzen, auch cheese curds sind weiterhin nicht unproblematisch, weswegen man sie jetzt einfach selbst in einer Molkerei in der Nachbarschaft herstellt. Ich bin beeindruckt und hoffe ganz stark, dass die Münchener diese Mühe auch belohnen.

Dann kommt die Pizza. Diesmal schmeckt man den Ahornsirup schon besser, und ja, das kann man machen. Ahornsirup zu Bacon und Zwiebeln ist auch nicht bekloppter als Schokolade oder Karamell mit Meersalz, also. Natürlich ist die Pizza für mich zu groß, aber das war zu erwarten.

Pizza

Zum Abschied bekomme ich noch einen Cranberry-Brownie geschenkt. Korrektur: Einen RIESEN-Cranberry-Brownie. Ich bin aber so pappsatt, dass ich den weder auf der Rückfahrt noch abends zu Hause auch nur anknabbere. Statt dessen wird er am nächsten Tag mit den Kollegen geteilt, damit die auch was von meinem Münchenausflug haben.

Und: YEAH! Das ist mal ein richtig leckerer Brownie, schön schokoladig und matschig und die Cranberrys passen super. Auch dafür lohnt sich ein Besuch bei Joe & Ben.

Die Webseite ist noch im Aufbau, aber auf Facebook gibt es regelmäßig Neuigkeiten, auch zu gelegentlichen Poutine-Sonderveranstaltungen, die leider immer eher am Wochenende stattfinden. Münchener und alle, die gelegentlich mal in München sind: Es lohnt sich!

Und wenn es demnächst dauerhaft Poutine gibt, dann schau ich auch wieder vorbei und werde berichten. (Hoffentlich bald.)

P1040332

Joe & Ben
Dachauer Straße 25
80335 München
Telefon: 089/95 44 19 71

Öffnungszeiten: Mo – Fr: 08:00 – 00:00, Sa: 17:00 – 00:00

http://www.joeandben.com/
Joe & Ben auf Facebook

Kurzkritik: Lecker Tapas im Pelayo auf der Rü

Pelayo

Zum Geburtstag lud der Mann ins Pelayo auf der Rü zu Tapas-Leckereien ein. Das Pelayo liegt nicht nur sehr günstig mitten in Rüttenscheid, sondern hat auch einen wunderschönen großen Garten im Hinterhof.

Wir saßen aber drinnen, da draußen schon alles besetzt war, und orderten nach etwas längerer Wartezeit zunächst einen Aperitif, um danach in den Tapas-Angriff zu gehen. Das übernahmen dann Doreen und ich und bestellten eine ganze Ladung verschiedenster Leckereien für den ganzen Tisch.

So wurden uns nach und nach die schönsten spanischen Häppchen an den Tisch gebracht. Zwar schien der Service gelegentlich etwas überfordert, war aber trotzdem sehr freundlich und sichtlich bemüht, uns einen schönen Abend zu machen.

Und weil manchmal Bilder einfach mehr sagen als viele Worte, hier eine Auswahl der wirklich ausnahmslos guten Sachen, die uns so im Laufe des Abends serviert wurden.

Merguez

Gebratene Chorizo

Hackbällchen

Hackbällchen in Tomatensauce

Gebratene Paprika

Thunfisch mit Schafskäse

Datteln in Speckmantel

Datteln im Speckmantel

Kartoffeln

Kartoffeln mit Aioli (im Hintergrund marinierter Manchego)

Sardinen

Eingelegte Sardinen

Danach waren wir zwar schon pappsatt, aber für ein bisschen Nachtisch ist immer noch Platz. Also gab’s Churros mit Schokoladensauce und Crema Catalana für alle.

Churros

Crema Catalana

Abgesehen von kleinen Startschwierigkeiten haben wir im Pelayo einen sehr schönen und vor allem leckeren Abend verbracht. Die Tapaskarte ist ordentlich und hat wohl für jeden etwas zu bieten. Auch die Weinkarte kann sich sehen lassen. Das alles gibt’s zu moderaten Preisen.

Von uns eine deutliche Empfehlung, gerade für gemütliche Abende mit Freunden, wenn man sich – wie wir – gemeinsam so richtig durch die Karte futtern kann.

Pelayo
Rüttenscheider Straße 138
45131 Essen
Telefon: 0201/77 97 82

http://www.pelayo-essen.de/

Öffnungszeiten: Mo. – Do.: 11 – 23 Uhr, Fr. – Sa.: 11 – 24 Uhr, So.: 17 – 23 Uhr

Ein bisschen Elsass in Konstanz: Storikenescht

Restaurant

Schon beim vorletzten Konstanzbesuch hatte ich das Storikenescht ausgeguckt, da hatte das Restaurant aber wegen Urlaubs geschlossen und so landeten wir irgendwo anders. Dieses Mal haben wir es aber endlich geschafft und konnten uns bei schönem Wetter auf der Außenterrasse einen lauschiges Plätzchen suchen.

Der eindeutig französische Akzent der Inhaberin lässt hoffen, dass hier wirklich authentisch französisch bzw. elsässisch gekocht wird. Die Speisekarte sieht auch gut aus. Flammkuchen gibt es natürlich, aber eben auch allerlei andere französische und elsässische Leckereien.

Karte

Zunächst einmal gibt es aber den Aperitif, Sekt mit Brombeersirup für mich und Picon Bière, Bier mit Orangenbitter, für den Mann und den Schwiegervater. Davon muss ich natürlich auch mal probieren und ja, das ist lecker erfrischend.

Picon Bière

Der Mann und ich teilen uns Gänseleber auf karamellisiertem Apfel zur Vorspeise und dann nimmt er ganz zünftig das Choucroute garnie, also Sauerkraut auf elsässische Art. Auf elsässische Art, das haben wir schon im Urlaub in Colmar gelernt, heißt meistens “mit viel Fleisch”. Ich nehme lieber etwas “Leichtes”, nämlich den lauwarmen Linsensalat mit Schweinebäckchen und geräucherter Entenbrust.

Zunächst aber gibt’s einen kleinen Gruß aus der Küche, vier kleine Flammküchlein landen auf dem Tisch. Kurz gesagt, wenn die großen Flammkuchen so lecker sind wie die kleinen, dann kann man im Storikenescht sehr, sehr gut Flammkuchen essen.

Flammkuchen

Die Vorspeise kann auch was. Die Gänseleber, leicht angebraten, darunter die Äpfel und dazu noch leckerer Salat mit Vinaigrette. So hab ich mir das vorgestellt. Die Gänseleber ist kaum gewürzt, was uns zunächst irritiert, aber eigentlich ist das sehr lecker so.

Gänseleber

Zum nächsten Gang bestellt der Mann ein Bier mit Grenadine, einfach weil’s interessant klingt. Beim Probieren merkt er aber, dass das wohl doch nicht so sein Ding ist, also darf ich das Bier haben und er bestellt einfach ein normales Bier ohne was drin.

Bier mit Grenadine

Dann kann’s weitergehen mit der Hauptspeise. Das Choucroute garnie kommt erwartet üppig daher, auch der lauwarme Linsensalat, eigentlich eine Vorspeise, ist als Hauptgericht vollkommen ausreichend. An beiden Gerichten gibt es nichts zu meckern. Die Schweinebäckchen sind vielleicht das Zarteste an Fleisch, was ich in langer Zeit auf dem Teller hatte und fallen beim Angucken schon fast auseinander.

Choucroute garnie

Eine sehr ordentliche Portion Choucroute garnie.

Linsensalat

Beim Nachtisch mussten wir gar nicht lange überlegen. Tarte Tatin stand auf der Karte und wenn es irgendwo Tarte Tatin gibt, dann wird die auch getestet. Für die Schwiegermutter gibt’s Gugelhupf-Eis mit Kirschen und für den Schwiegervater Münsterkäse mit Kümmel.

Der Mann findet die Tarte Tatin sehr gut, ich eher so normal gut, irgendwas fehlt, aber ich könnte noch nicht mal sagen, was. Dafür begeistert der Münsterkäse.

Tarte Tatin

Zwischendurch streicht noch eine rote Katze um die Terrasse, der Abend bleibt lauschig am Döbele und wir können mit gut gefüllten Mägen nach Hause gehen. Schön ist es im Storikenescht und vor allem lecker und authentisch. Wer in Konstanz landet und spontan Lust auf elsässische (und französische) Küche bekommt, der ist hier gut aufgehoben. Und alle anderen, die einfach nur gut essen wollen, natürlich auch.

Haus

Restaurant Storikenescht
Döbelestraße 3
78462 Konstanz
Telefon: 07531/91 90 47

http://www.storik.de

Öffnungszeiten: Di ab 18 Uhr, Mi – So: 11:30 Uhr – 14:30 Uhr und 17:30 Uhr – 24:00 Uhr

Communal Meals und Springbokkies: Shaka Zulu in Köln

draussen

Als wir aus Köln (bzw. aus Opladen) wegzogen, hatte das mit unseren Gourmetausflügen gerade erst angefangen, insofern bin ich trotz der vielen Jahre, die ich in und bei Köln gewohnt habe, ein bisschen unerfahren, was die Gastronomie dort so zu bieten hat. Außerdem ändert sich bei einer Stadt wie Köln ja auch laufend irgendwas, Altes macht zu, Neues auf und eh man sich’s versieht, weiß man gar nichts mehr.

Für unseren Ausflug nach Köln sollte es aber dann schon was Nettes sein, also besorgte ich mir Freitag noch schnell einen Gastroguide für Köln und blätterte schon in der U-Bahn gespannt rum. Tatsächlich war die Entscheidung dann recht schnell getroffen. Das Shaka Zulu im Belgischen Viertel sollte es sein. Schließlich waren wir mit zwei Südafrikanern auf Touritour in Köln und wir fanden, es wäre mal Zeit, ein bisschen was Südafrika-Feeling aufkommen zu lassen und nicht immer anderen was zu zeigen, sondern auch selbst mal was gezeigt zu bekommen.

Über die Online-Reservierung lief nix mehr am Samstag, aber ein Anruf im Shaka Zulu genügte, um doch noch einen Tisch für fünf Mann zu reservieren. Und nach einer ausgiebigen Tour durch Köln mit viel Gucken, Fahren, Laufen, Klettern und ein bisschen Shoppen, kamen wir dann um kurz vor sechs an.

Ventilator

Für uns war ein gemütlicher Tisch ganz hinten freigehalten worden, und dann war es erst mal Zeit, die Speisekarte zu studieren. Das löste schon kleine Begeisterungsstürme aus, anscheinend gab es bei den Gerichten und Getränken einiges, was eben typisch südafrikanisch ist. Wir kannten uns ja nicht die Bohne aus.

Tiere

Teller

Im Shaka Zulu gibt es Communal Meals, ein bisschen vergleichbar mit Tapas. Insgesamt standen sieben Gerichte zur Auswahl, aus denen man sich entweder drei oder vier als Menü aussuchen kann oder man nimmt einfach alle sieben mit zwei Beilagen (Reis und Pap) und Dessert. Für fünf Leute, so wurde uns erklärt, würde es dann auch reichen, einfach drei oder vier Mal das Gesamtpaket zu nehmen, und wenn wir dann doch noch Hunger hätten, dann könnte man eben noch nachbestellen.

So haben wir das dann auch gemacht. Drei Mal das Komplettmenü, zum Aperitif südafrikanischen Sekt mit Granatapfel und dann gespannt abwarten, was so kommen würde.

Aperitif

Die Deko, so bekamen wir versichert, sei auch sehr typisch südafrikanisch, alles aus Müll irgendwie hübsch zusammengebastelt, die Teelichthalter z.B. aus Kronkorken, die Spiegel an der Wand mit Vuvuzelas verziert, an den Wänden Tierkopflampen aus Glitzerperlen.

Kronkorken

Mit Brot und einem Zwiebeldipp vorneweg kamen auch die herrlich bunten Teller auf den Tisch und wir konnten loslegen. Zunächst also den Zwiebeldipp testen, aus einer Art Frischkäse oder Joghurt, auf jeden Fall lecker.

Zwiebeldipp

Als nächstes kamen Samoosas mit Hackfleischfüllung, Hackfleischbällchen mit Burenwurstgewürz und Weizengrützsalat, lauwarmer Süßkartoffelsalat mit Biltong (südafrikanische Trockenfleischscheiben) und Maniokkroketten mit einem scharfen Dipp. Das alles wurde in ebenso hübsch bunten Schüsseln serviert, es wurde rumgereicht, von allem probiert und alles für a) lecker und b) authentisch befunden. Puh. Stein vom Herz geplumpst.

Erste Runde

Ich hatte aber eigentlich damit gerechnet, dass wir nicht enttäuscht werden würden, schließlich ist der Chef des Ladens Südafrikaner, sollte sich also auch ausreichend auskennen.

Als nächstes kam dann ein angolanischer Fischeintopf, ein Bohnentopf mit Kochbananen und malawisches Hühnchen mit Tomaten und eingelegten Zitronen. Dazu dann auch die Beilagen, Reis und Pap. Pap ist dabei am ehesten mit Polenta zu vergleichen, wird – nach allem, was ich verstanden habe – auch aus Maismehl zubereitet und in Südafrika anscheinend zu fast jedem Anlass gegessen.

Pap

Die Beilagen, so erfuhren wir, werden immer erst zur zweiten Runde gereicht, damit die Gäste sich nicht schon mit der ersten Runde hoffnungslos überfressen und dann zur zweiten Runde keinen Hunger mehr haben. Auch so waren bei uns bei der zweiten Runde nicht alle Schüsselchen leer, es war also ausreichend für alle. Erstaunlicherweise war hier der Fischeintopf mein Favorit, während der Mann sich ein bisschen in das Hähnchen verliebt hatte.

Fischeintopf

Bohnen

Hühnchen

Auch der Cocktail, den ich noch bestellte, war lecker frisch und fruchtig und nicht so ganz ohne. Die Männer hielten sich statt dessen an Heineken vom Fass. Es gibt auch südafrikanisches Bier und Cider, allerdings nur aus der Flasche. Bei weniger heißen Temperaturen lohnt sich sicherlich auch ein Blick auf die Weinkarte, die von südafrikanischen Weinen (weiß, rot und rosé) dominiert wird, die zumindest von den Beschreibungen auch durchaus probierenswert klingen.

Cocktail

Als Nachtisch gab es Sherry Trifle, der eifrig gelöffelt und ebenfalls für sehr lecker befunden wurde.

Trifle

Und dann gab’s noch ein Highlight: Springbokkies! Springbokkies sind Shots aus Minzlikör und Amarula und vor allem eins: Großartig! So großartig, dass wir das schnellstmöglich zu Hause nachmachen müssen. Zwischen der ersten und der zweiten Runde Springbokkies kam die Rechnung ganz stilecht in selbstgebastelten Schächtelchen und nach der zweiten Runde Springbokkies machten wir uns dann satt, zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken auf zum Bahnhof.

Springbokkie

Springbokkie II

Springbokkie mit Namenspaten

Das Shaka Zulu kann ich nur uneingeschränkt empfehlen. Das Essen war super, der Service unheimlich nett, die Atmosphäre schön entspannt und authentisch ohne dabei zu aufdringlich oder künstlich zu sein. Im Sommer gibt es übrigens auch ein paar wenige Plätze draußen. Und auch, wenn wir uns nur gelegentlich in Köln rumtreiben, hier waren wir sicherlich nicht zum letzten Mal.

Bar

Shaka Zulu
Limburger Straße 29
50672 Köln
Telefon: 0221/16 86 28 14

http://shakazulu-restaurant.de

Öffnungszeiten: Mo. – So. ab 17 Uhr

Neue Entdeckung: Tatort Essen auf der Rü

Schild

Schon mehrere Male bin ich an dem im März eröffneten Tatort Essen vorbeigelaufen, habe einen Blick auf die Tageskarte auf der großen Tafel geworfen und “Klingt sehr lecker” gedacht. Gestern war es dann soweit. Eher spontan schlug ich dem Mann vor, das mal auszuprobieren und gesagt, getan, zehn Minuten später sitze ich im Tatort Essen und warte auf die Ankunft des Mannes, während ich schon mal die Speisekarte studiere.

Karte

Klingt alles sehr lecker, Carpaccio vom Rind, Sashimi vom Lachs, Pfifferlingsconsommé, Omnomnom-Feeling stellt sich ein. Was ich denn trinken möchte, werde ich gefragt. Was es denn gebe, frage ich zurück. Ich könnte die Weinkarte haben, oder was anderes. Was gibt es denn anderes, frage ich weiter. Es gibt Bionade, diverse Saftschorlen, Fritz-Kola und Limonade. Letztlich probiere ich mal eine Fritz-Kola, das wollte ich sowieso schon immer mal.

Fritz

Als der Mann kommt, müssen wir uns erst mal die Speisekarte ein bisschen genauer erklären lassen. Burrata, so erfahren wir, ist ganz besonders leckerer Mozzarella mit einem noch etwas flüssigen Kern. Und die knusprigen Ravioli “Meer” sind mit Fisch (Zander? Ich hab’s leider vergessen.) und Garnelen gefüllt und man muss Ingwer dafür mögen. Aber erstmal bestellen wir Weißwein und Wasser und dann treffen wir eine Entscheidung: Burrata mit Nektarinen, französischem Schinken und karamellisierten Pinienkernen als Vorspeise zum Teilen, dann Himmel und Erde mit Gänsestopfleber für den Mann und die Ravioli “Meer” mit Honig-Chili-Creme für mich.

Tatort Essen

Zunächst gibt es lecker Brot mit einem Dip, sowie Wein und Wasser. Das Tatort Essen ist recht klein, hat aber eine kleine Außenterrasse. Reservieren ist auf jeden Fall hilfreich, auch der Mann hatte noch schnell vorher angerufen, und einen Platz gesichert. Leider ist es auch recht laut, man muss sich beim Unterhalten ein bisschen anstrengen. Das war’s aber auch schon an Kritikpunkten, die Einrichtung ist nett, die Bilder an den Wänden etwas funky (eine bessere Beschreibung fällt mir spontan nicht ein) und auf den Tischen stehen faszinierende Blumen.

Dip

Blume

Dann kommt der Burrata, besagter Mozzarella auf ein bisschen gemischtem Salat, Schinken, Nektarinen, Pinienkernen und Granatapfelkernen. Die Euphorie kommt quasi augenblicklich. “Das ist ja das Leckerste, was ich seit langem gegessen habe”, sagt der Mann und da liegt er nicht falsch. Alles lecker, die Kombination super, gute Größe, leckeres Dressing. So kann das weitergehen.

Salat

Und so geht’s auch weiter. In jeglicher Hinsicht. Der Service ist unglaublich nett und kümmerig, neue Gesichter werden hier sofort erkannt und noch mal besonders bekümmert, alles super, alles lecker, beteuern wir und meinen das auch so.

Auch die beiden Vorspeisen-Hauptgerichte lassen keine Wünsche übrig. Die Ravioli sind dem Mann etwas zu fischig, aber das liegt halt daran, dass da Fisch drin ist, da können die Ravioli nichts für, außerdem sind es meine, der Mann hat Himmel und Erde von der Gänsestopfleber und ist begeistert. Meine knusprigen Ravioli sind auch sehr lecker, sie liegen auf einem Salatbett mit Erdnüsschen und gerösteten Zwiebeln.

Ravioli

Und weil alles so lecker ist, bestellen wir nicht nur einen, sondern zwei Desserts. Die Tarte Tatin und das Dreierlei vom Rhabarber. Die Tarte Tatin besteht unseren Authentizitätstest, kein Blätterteig, sondern pâte sucrée, so wie das gehört, das bestätigt mir auch der französische Koch, der glücklicherweise auch Englisch spricht, weil mir direkt mal das französische Wort für “oft” nicht einfällt und ich etwas verzweifelt rumstottere. Dazu gibt’s Erdbeersorbet und Joghurteis. Das Dreierlei vom Rhabarber besteht aus marinierten Rhabarberstückchen, Rhabarbertörtchen und sehr leckerem Rhabarbereis. (Im direkten Vergleich gewinnt die Tarte Tatin, aber das tut sie bei uns eigentlich immer.)

Besteck

Dessert

Wie erwartet ist auch der Espresso 1A. Da bin ich ja empfindlich, ich mag Espresso nur, wenn er dieses sämige, fast säuerliche hat, aber der hier ist sehr gut. Hatte ich nach dem Essen eigentlich auch nicht anders erwartet, aber es ist trotzdem schön, die positiven Erwartungen bestätigt zu bekommen.

Bild

Theke

Das Tatort Essen ist die schönste Neuentdeckung der letzten Monate. Alles war lecker, der Service unglaublich nett, hat viel erzählt und nachgefragt. So wünscht man sich das. Die Karte wechselt regelmäßig, manche Sachen sind immer drauf, andere wechseln je nach Angebot und (vermute ich jedenfalls) Kreativitätsfieber der Küche. Die Tür zur Küche steht übrigens offen, man kann gerne reinschauen, auch von draußen.

Zusammengefasst ein echter Gewinn für die Rü und sehr zu empfehlen. Wir danken noch mal für den netten und leckeren Abend und kommen bestimmt bald wieder.

Tatort Essen
Rüttenscheider Straße 182
45131 Essen
Telefon: 0201/32 03 99 80

http://tatort-gastronomie.de/

Dienstag bis Samstag: 12:00 – 14:30 Uhr, 18:00 – 22:30 Uhr

Lieblinge: Mekong Thai in Essen-Holsterhausen

Schild

Mit der asiatischen Küche hat’s das Ruhrgebiet ja nicht so, da muss man deutlich länger suchen als in anderen Städten. Ich wüsste gar nicht, wo bzw. ob es in Essen einen zweiten Thailänder gibt. Aber selbst wenn wäre es fast egal, denn der beste Thai in Essen ist direkt bei uns um die Ecke und das sage ich nicht, weil es der einzige ist, sondern weil das Mekong Thai in Essen-Holsterhausen wirklich ziemlich gute Thai-Küche bietet.

Von außen wirkt das Mekong Thai ein bisschen üsselig, wir haben es damals einfach nur entdeckt, weil wir dauernd Umzugskram in die Wohnung geschleppt haben und das nach der Arbeit und da kriegt man halt auch mal Hunger. Und wenn man schon direkt ein Thai-Restaurant nebenan hat, kann man das ja auch direkt mal testen.

Mittlerweile scheint sich rumgesprochen haben, dass man im Mekong Thai gut essen kann, denn eigentlich ist es immer voll. Eine Reservierung empfiehlt sich also. Als wir nach dem Hochseilgarten nach Hause kommen, haben wir alle ein großes Loch im Bauch und da bietet sich ein Besuch im Mekong Thai doch an.

Drinnen präsentiert sich das Restaurant schon viel weniger üsselig als von außen, schöne schlichte Holzmöbel, ein bisschen Thai-Kitsch und ein riesengroßes Bild von den Inhabern an der Wand. Wir haben Glück und können noch einen Tisch ergattern, “aber nur für zwei Stunden”. Na ja, das reicht ja.

Drinnen

Bild

Die Speisekarte ist wie bei vielen Thai-Restaurants sehr umfangreich, wobei es sich eben hauptsächlich um unterschiedliche Kombinationen Gemüse mit Sauce und Fleisch oder wahlweise Tofu handelt.

Ich nehme die obligatorische Tom Kha Gai zur Vorspeise, Doreen ist entzückt, weil es frische Frühlingsrollen gibt und die Herren teilen sich Satéspieße. Alles ist erwartungsgemäß frisch und lecker. Dazu nehmen wir einen Lychee-Sekt, der zwar etwas süß, aber ebenfalls lecker daher kommt und außerdem prima zum Essen passt.

Tom Kha Gai

Frühlingsrollen

Was ich als Hauptgericht bestelle, hab ich schon wieder vergessen, es ist irgendeines der vielen Gemüse-und-Fleisch-mit-Reis-Gerichte, aber es ist lecker, genau wie die anderen Gerichte. Jeder probiert bei jedem und alles schmeckt gut. Der Mann hat wieder Laab bestellt, sein Lieblingsgericht. Laab, das ist in diesem Fall kleingeschnittenes ganz krosses Entenfleisch mit Minze, roten Zwiebeln und Koriander. Wer mal  etwas jenseits der üblichen Asia-Thai-Kost probieren will und Koriander mag, dem sei dieses Gericht nur wärmstens empfohlen. Ich schnappe mir nicht ohne Grund immer die Reste und mampfe sie glückselig auf. Laab kommt außerdem mit extra Klebreis im Körbchen, macht also auch optisch noch was her.

Essen

Klebreis

Zum Hauptgericht nehme ich Thai-Eistee, auch sowas, für das ich das Mekong Thai liebe. Thai-Eistee ist schwarzer (oft etwas gefärbter Tee) mit Milch, Zucker und Eis. Und ja, es ist ein bisschen süß, aber sehr, sehr lecker. Den Sirup auf der Karte kann ich hingegen nicht so empfehlen, der ist so knallesüß, dass es selbst mir zu süß war (und ich esse bekanntermaßen Nusspli direkt aus dem Becher).

Bier

Kein Eistee, sondern Bier. Der Eistee erwies sich als nicht so dolle fotogen.

Als Nachtisch nehmen wir Kochbananen in Kokosmilch. Das, was ich wollte (Kokosmilchzeugs in Bananenblattkörbchen) ist eh aus. Die Kochbananen schmecken selbst mir als kategorischem Bananenablehner, das liegt aber auch daran, dass Kochbananen in Kokosmilch nicht die Bohne nach Banane schmecken, sondern hauptsächlich lecker.

Kochbananen

Wer also in Essen mal richtig lecker Thailändisch essen möchte, dem sei das Mekong Thai in Holsterhausen nur dringend empfohlen. Auch in anderen Städten, die mit Thai-Restaurants besser ausgestattet sind, habe ich nie das Gefühl gehabt, so authentisch zu essen wie hier. Nun war ich noch nicht in Thailand und kann das deswegen nur raten, aber allein das doch deutlich vom Standard abweichende Angebot, was Getränke und Nachtische angeht, lässt mich zumindest vermuten, dass hier tatsächlich recht nah dran am Original serviert und gekocht wird.

Mekong Thai
Feuerbachstraße 2
45147 Essen
Telefon: 0201/310 77 08

http://www.mekong-thai-kueche.de/

Öffnungszeiten: Di – Do: 12:00 – 15:00 Uhr und 17:00 – 22:00 Uhr, Fr: 12:00 – 15:00 Uhr und 17:00 – 23:00 Uhr, Sa: 17:00 – 23:00 Uhr, So: 17:00 – 22:00 Uhr

Bio-Küche aus dem Norden in der Insel auf der Rü

Tisch

Letztens zog es uns spontan in Die Insel auf der oberen Rü. Hier waren wir noch nie und eigentlich weiß ich gar nicht, wieso, denn Die Insel liegt günstig, wirkt sehr einladend und bietet auch mal eine Abwechslung vom sonstigen Angebot in der Umgebung: Nordische Küche nämlich, und zwar auch noch weitgehend in Bio-Qualität.

Blick auf die Kombüse

Also rein, an einen der keinen weißen Tische gesetzt (unserer hieß Helgoland, ich habe aber nicht geguckt, was auf den anderen stand) und in die Karte geguckt. Alles recht bodenständig, an fast jedem Gericht steht Bio dran. Ein bisschen fehlt mir so der richtige Bringer auf der Karte, die meisten Gerichte sind guter Standard, Salat, Nudeln, Köttbullar, ein bisschen Fisch, ein bisschen Fleisch. Bei den Nachtischen stechen allerdings sofort die Wörter “Milchreis” und “Waffeln” heraus. Das wird noch eine schwierige Entscheidung bei der Nachtischwahl, aber sowas von.

Tisch

Die Insel ist übrigens wunderbar hübsch im Landhausstil eingerichtet, mit schönen weißen Tischen und Stühlen, Schiffchen, Schäfchen, Kerzen, Blumen und schönen Lampen. Auf der Küchentür (mit Bullauge!) steht “Kombüse”, Kinderwagenparkplätze sind ausgeschildert und die Treppe runter geht’s zum Kinderspielparadies. Wer in Essen ein kinderfreundliches Restaurant sucht, der ist mit der Insel auf jeden Fall schon mal gut bedient.

Kinderspielecke

Aber zurück zum Essen. Oder besser erstmal zu den Getränken. Einen selbstgemachten Eistee für mich, einen Weißwein für den Mann. Der Wein kommt in einem eigenen Fläschchen mit Etikett, was ich äußerst entzückend finde. Selbstgemachter Eistee in der Insel ist übrigens im Wesentlichen kalter Früchtetee mit viel Obst. Ist eben alles sehr gesund hier, schmeckt aber auch gut.

Weißwein

Eistee

Der Mann bestellt Bio-Nudeln mit Pesto, ich die Wikingerbällchen (auch als “Köttbullar” bekannt) und einen Salat. Insgesamt ist alles durchaus lecker, wobei die Portionen einfach zu groß sind, und der Bio-Nordisch-Geschmackszünder einfach ein bisschen fehlt. Nun kann man auch bei Fleischbällchen mit Champignonsauce und Bratkartoffeln keine erleuchtenden Geschmacksexplosionen erwarten und herauszuheben ist dann auch wirklich das Salatdressing (Honig-Senf-Dill oder so), das echt richtig gut ist.

Salat

Wikingerbällchen

Nachdem die gefühlt halbvollen Teller abgeräumt wurden, machen wir uns an den Nachtisch. Ob der doch schon etwas sommerlichen Temperaturen entscheiden wir uns für die Waffeln und gegen den Milchreis. Die Waffeln gibt’s dafür mit frischen Erdbeeren, Sahne UND hausgemachtem Eis. Und – als hätte ich was geahnt – die Waffeln sind ausgezeichnet, und alles was sonst noch so auf dem Teller ist, auch. Dementsprechend wir diesmal auch der Teller ratzeputz leergefuttert.

Waffel

Meine Vermutung ist, dass man in der Insel “normal” gut nordisch-bodenständig essen kann. Die Gerichte sind alle nicht spektakulär, dafür ist jedoch vieles gut auf Kinder zugeschnitten. Bei der Nachtischen hege ich den Verdacht, dass die alle ziemlich gut sind, denn wer gute Waffeln machen kann und gutes Eis, der kann bestimmt auch tollen Milchreis servieren. Und das Frühstücks- und Brunchangebot sieht zumindest auf der Karte auch sehr gut aus.

Insel

Als nettes und durchweg sympathisches Familiencafé kann ich die Insel sehr empfehlen. Und selbst, wenn es an den kulinarischen Höhepunkte etwas gemangelt hat: Die Waffeln waren top, genauso wie das hausgemachte Eis, der Service sehr nett und die Einrichtung liebevoll mit einem Hang zum Nordkitsch. Die ganz Lässigen können sich übrigens draußen im Strandkorb lümmeln. Macht sich bestimmt gerade im Sommer sehr gut.

Die Insel
Rüttenscheider Straße 59
45130 Essen
Telefon: 0201/726 90 22

http://www.insel-bistro.de/

Öffnungszeiten: Mo – Fr: 9 – 22 Uhr, Sa & So: 10 – 19 Uhr

CoCoLa: Endlich ein Vietnamese in Essen

Speisekarte

Es wurde aber auch langsam Zeit. Den besten (und, na ja, vermutlich einzigen) Thailänder in Essen haben wir ja direkt vor der Tür, die wenigen Japaner sind auch schon durchprobiert (es sei denn, wir haben einen übersehen), aber ein vietnamesisches Restaurant gab es bislang meines Wissens noch nicht. (Und wenn ich mich da irre, so bitte ich um unverzügliche Meldung, das geht ja nicht an, dass ich hier ausgerechnet ein vietnamesisches Restaurant nicht kenne.)

Jetzt haben wir auf jeden Fall das CoCoLá auf der Zweigertstraße, direkt beim Landgericht. Schon vor ein paar Wochen sind wir hier lang gelaufen, und ich war hocherfreut, als ich das Schild erblickte, auf dem die Eröffnung eines vietnamesischen Restaurants angekündigt wurde. Auf dem kleinen Rüttenscheid-Spaziergang am Freitag lief ich wieder mal die Zweigertstraße runter und endlich, endlich war aus der Ankündigung Tatsache geworden. Das CocoLá hatte seinen ersten Tag geöffnet. Ein Blick auf die Speisekarte und ich wusste schon, ich muss hier unbedingt schnellstmöglich hin. Es stand nämlich Cà Phê Sua Dá drauf, mein Lieblingskaffeegetränk, das man uns in Vietnam morgens in den Schulungsraum brachte und das ich so geliebt habe. Aber dazu später.

Von außen

Heute, am Pfingstmontag, machen der Mann und ich uns dann also auf zum CoCoLá, setzen uns draußen in die Sonne und bestellen fleißig los. Zunächst empfiehlt uns der wunderbare Service einen erfrischenden Limettendrink, der auch schon gebracht wird, während wir noch die Speisekarte durchgehen. Die ist auch schön aufgeräumt, überfordert nicht und bietet doch sehr schön originale vietnamesische Küche (so weit ich das als Laie beurteilen kann). Also die Sorte europäisierte originale Küche, bei der man nicht mit seltsamen Zutaten rechnen muss.

Limettendrink

Ich nehme das Eröffnungsmenü mit Frühlingsrollen zur Vorspeise, gegrilltem Schweinenacken auf Reisnudeln und weißen Bohnen mit Klebreis und Kokosmilch als Nachtisch. Der Mann verzichtet auf Vor- und Nachspeise und nimmt ein scharfes Curry mit frittierter Ente und Gemüse.

Die Frühlingsrollen sind lecker, aber tendenziell eher unspektakulär, Frühlingsrollen eben. Beim nächsten Mal nehme ich doch lieber die unfrittierten, die ich mittlerweile ja deutlich lieber mag. Im CoCoLá kann man übrigens auch eine Frühlingsrollenplatte zum Selbstrollen bestellen, mit verschiedenen Füllungen und Dips.

Frühlingsrollen

Der Schweinenacken auf Reisnudeln mit Salat schmeckt wie erwartet lecker und schön frisch, genau das richtige für so einen Sommertag. Auch das Curry vom Mann sieht nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch so. Und zwar anscheinend so gut, dass sich der Mann sogar an die sonst so verhassten Auberginen traut (und das will was heißen). Die Ente ist außen schön knusprig, das Gemüse frisch und knackig, der Reis zu einem hübschen Türmchen geformt.

Schweinenacken

Ente

Zum Nachtisch begeben wir uns dann nach drinnen, denn in der Sonne besteht doch so langsam akute Sonnenbrandgefahr. Ich mag ja diese seltsamen asiatischen Nachtische mit Bohnen (ganz oder als Mus), Klebreis, Mais und Kokosmilch, aber auch die Teigschleifen klingen sehr gut und außergewöhnlich. Wem das zu exotisch ist, der kann immer noch zu Grünteeeis, gebackenen Bananen oder Crème Brûlée mit Tonkabohnen greifen.

Nachtisch

Also löffle ich noch sehr angetan meinen Nachtisch und dann geht’s zum (nächsten) Highlight, dem vorhin schon angekündigten Cà Phê Sua Dá. Der kommt wie beschrieben noch mit Brühvorrichtung an den Tisch und tropft dann so langsam vor sich hin, während wir noch sehr ausführlich erklärt bekommen, was das jetzt alles ist und wie man das dann macht (mit dem wertvollen Hinweis “Das geht eigentlich nicht ohne Schlabbern”). Irgendwann siegt die Ungeduld und ich kippe frisch gebrühten Kaffee samt gesüßter Kondensmilch in das Glas mit den Eiswürfeln, obwohl der Kaffee noch nicht vollständig durchgetropft ist.

Ca Phe Sua Da

Hach. So schön. So lecker. So erfrischend. Und alles so schön liebevoll. Spätestens jetzt habe ich das CoCoLá in mein kleines Kulinarierherz geschlossen und möchte baldmöglichst wieder kommen. Da steht noch einiges auf der Karte, was ich noch probieren will. Außerdem: Service top, sehr aufmerksam, freundlich und hilfsbereit.

Hüte

Für die, die in der Nähe des CoCoLá arbeiten oder wohnen noch der kleine Hinweis, dass es hier auch Mittagstisch gibt. Für 6,90 Euro täglich eine kleine Auswahl an Tagesgerichten inklusive Vorspeise. Halte ich für eine gute Alternative zu dem bereits bestehenden gastronomischen Angebot rund um Landgericht, Polizeipräsidium und Krankenhaus. Dann bleibt mir nur, dem CoCoLá allen Erfolg beim Start in die Essener Gastronomie zu wünschen. Ich drücke beide Daumen und werde bestimmt bald wieder dort aufschlagen.

Innen

CoCoLá
Kortumstraße 43
45130 Essen
Telefon: 0201/79 98 94 80

co-co-la.de

Öffnungszeiten: Mo. – So.: 11:30 – 22:00 Uhr

4x kulinarisch in Münster: Hot Dogs, Waffeln, Whisky und Mocca d’Or

Beim Samstagstrip nach Münster haben wir natürlich auch die kulinarischen Gegebenheiten ausgelotet. Dabei haben wir eher ein bisschen Gastro-Hopping betrieben, hier mal was kleines, bisschen rumlaufen, dann wieder was kleines. Was kleines war aber immer noch ausreichend genug, dass wir dann die Pizza zum Abschluss nicht aufessen konnten.

Aber der Reihe nach…

Hot Dog

1. Hot Dogs von der Hot Dog Station

Erster Anlaufpunkt war die Hot Dog Station in der Bolandsgasse. Der Mann hatte es zunächst für einen Scherz gehalten, musste dann aber einsehen, dass ich das durchaus ernst meinte. Bei der Hot Dog Station werden die Hot Dogs nämlich mit Frikandeln gemacht und dann auch noch in zig verschiedenen Variationen. Da muss man erst mal drauf kommen und das musste dann auch probiert werden.

Hot Dogs

Ein New Orleans Hot Dog für den Mann, ein Texas Chili Hot Dog für mich, dazu eine Pommes mit Mayo und eine Cola. Sitzplätze gibt es keine, man isst also im Stehen oder setzt sich auf die schmalen Fensterbänke in der Bolandsgasse. Passt irgendwie, ein paar Stehtische wären allerdings nett. Der Andrang war zumindest am Samstag allerdings auch so groß, dass die Betreiber des Ladens wohl auch so prima zurecht kommen.

Hot Dog Station

Die riesige Geschmacksepiphanie war der Frikandel-Hot-Dog leider nicht, aber als Alternative durchaus mal probierenswert. Vielleicht sollte man auch hier eher zur klassischen Spezial-Variante greifen. Zudem hab ich’s geschafft, mir direkt mal die Hose komplett mit Chilisauce vollzukleckern. Ich bin eben gut.

Hot Dog Station
Bolandsgasse 4
48143 Münster

 

Waffel

2. Waffeln und Kaffee bei Milchmädel

Das Milchmädel fiel uns direkt auf, als wir durch die Domgassenpassage zum Dom liefen. Hübsch und klein sah das aus, die Tische, so stellten wir später fest, gehörten aber zum Café Kleimann. Da wollten wir aber gar nichts essen, sondern lieber eine frisch gebackene dicke Waffel mit halb Fruchtkompott und halb Puderzucker.

Tafel

Dazu gab’s noch einen Capuccino und eine kalte weiße Schokolade, die zwar vom Konzept her ganz lecker klang, mir aber nicht süß genug(!) und auch nicht wirklich kalt war. Die Waffel hingegen war schön weich und warm, und im Nachhinein habe ich mich geärgert, nicht komplett mit Fruchtkompott bestellt zu haben, das passte nämlich vorzüglich.

Becher

Das nächste Mal möchte ich dann auch bitte einen hausgemachten Eistee mit Zitronensorbet, das klang nämlich total lecker, aber ich dachte, etwas milchiges würde eher zur Waffel passen. Tja, selbst schuld.

Milchmädel
In der Domgassenpassage
48143 Münster

http://www.milchmaedel.de

 

Whisky

3. Whisky bei Tabak Träber

Zu Tabak Träber hat’s uns vor allem geführt, weil im Verkaufsraum gerade live Zigarren gerollt wurden. Das mussten wir uns natürlich mal angucken, und weil’s gegen eine Spende auch eben solch eine live-gerollte zum Selberrauchen gab, haben wir uns dann mit Zigarre in die Raucherlounge verzogen. Da war’s zwar arg verraucht (wen wundert’s), aber immerhin konnte man hier ein bisschen erholen und nebenbei einen Whisky trinken.

Der Mann nahm mal wieder Laphroigh, ich probierte einen zehnjährigen Talisker. Der Talisker ist schön weich und süß, fast wie Honig. Für Leute wie mich, denen die Islay-Whiskys doch gelegentlich mal ein bisschen zu heftig sind, eine durchaus schöne Alternative. Könnte durchaus demnächst bei uns im Schrank stehen.

Tabak Träber
Drubbel 4
48143 Münster

http://www.tabak-traeber.de

 

Mocca d'Or

4. Pizza im Mocca d’Or

Zum Abschluss suchten wir das Mocca d’Or auf und fanden es auch etwas versteckt in einer kleinen Passage. Wunderschön zum Draußensitzen überhaupt, und das Wetter spielte ja auch mit.

Passage

Das Mocca d’Or ist so ein bisschen die Kult-Pizzeria von Münster, dementsprechend groß war der Andrang und fast alle aßen dann auch Pizza. Wir bestellten jeweils eine kleine mit Spanferkel und Rosmari bzw. mit scharfer Salami, einem Käse, dessen Name mir entfallen ist und Trüffelcreme.

Bellini

Die Getränke kamen sehr schnell und fast ebenso schnell das Essen, was uns zu der Vermutung trieb, dass da im Akkord gearbeitet wird. Der Mann bemängelte auch, dass das optisch auch etwas lieblos angerichtet aussah. Leider erwies sich seine Spanferkel-Rosmarin-Pizza auch als der typische Fall von “klingt super in der Theorie, funktioniert aber nicht so wirklich in der Praxis”. Meine Salami-Käse-Trüffel-Pizza war dafür superlecker, und ich hab dem Mann dann einfach ein bisschen was von meiner abgegeben, denn ganz geschafft hab ich mein Essen sowieso nicht. Und das obwohl wir extra die kleine Version (jede Pizza gibt’s in klein für 1,50 Euro weniger) gewählt hatten.

Pizza

Pizza II

Wir waren wohl nach Hot Dog, Waffel und Whisky noch nicht so ganz bereit fürs große Abendessen. Im Übrigen klang auch der Rest der Karte sehr schön, nur war wirklich kein Platz mehr und so sparten wir uns selbst die Profiteroles, die uns so auf der Karte anlächelten.

Mocca d’Or
Rothenburg 14 – 16
48143 Münster

http://www.mocca-d-or.de/

Japanisches All-You-Can-Eat bei The East in Hanau

Bestellschein

Gastronomisch ist Hanau ein bisschen schwierig. Ein wirklich richtig gutes Restaurant hab ich noch nicht gefunden, allerdings hab ich auch noch nicht viel ausprobiert. Letzte Woche habe ich dann mittags mit zwei Kollegen das The East am neuen Post-Carré ausprobiert, zur Abwechslung sind wir diese Woche dann mal nicht zu unserem Standard-Vietnamesen.

Bei The East gibt es etwas Besonderes, nämlich “120 Minuten Asiatisch Schlemmen”. Für die Mittagspause etwas überdimensioniert, aber man wird ja nicht gezwungen, 120 Minuten zu bleiben und mittags kostet der Spaß auch nur knapp 13 Euro. Das ganze funktioniert so: Zunächst mal muss der ganze Tisch sich für dieses All-You-Can-Eat-Angebot entscheiden. Das fiel uns aber nicht so wirklich schwer. Dann kann man immer fünf kleine Gerichte (pro Person) auf einmal bestellen, die dann gebracht werden. Und wenn man fertig ist, kann man die nächsten fünf Mini-Portionen bestellen.

Klingt etwas überkompliziert, funktioniert aber erstaunlich gut, wenn man’s einmal kapiert hat und es bewirkt auch, dass man automatisch kleine Pausen einlegt, während derer man sich die nächsten leckeren Sachen aussuchen kann. Auf dem Bestellschein sind fünf “Runden” zum Ausfüllen vorgedruckt. Keine Ahnung, ob das die Maximalanzahl an Runden ist, wir waren nach dreien durch und pappsatt.

Und bevor ich jetzt noch lange rumrede, hier mal mein komplettes Menü zum Angucken:

Lemon-Chili-Soup

Lemon-Chili-Soup: Ein bisschen wie Tom Ka Gai, aber ohne Hühnchen, dafür mit mehr Pilzen. Sehr, sehr lecker. Optimaler Start fürs Menü.

Gyozas

Gyozas. Lecker gefüllt und mit süßlich-scharfem Dip. Eins ging an den Kollegen, der noch auf sein Sushi warten musste, der fand’s auch gut. Hat er jedenfalls gesagt.

Sushi I

Drei mal Sushi: Califonia Maki, Tekka Maki und noch so ein Thunfisch-Sushi. Alles sehr lecker, wobei die California Maki sozusagen “reduzierte” Califonia Rolls waren, ein bisschen kleiner und nur mit Avocado und Krebsfleisch. Trotzdem gut. Ein Tellerchen ist im Übrigen eine Portion, also hätten wir mit Suppe, Gyozas und den drei Sushi-Tellerchen die erste Runde durch.

Gurken

Eingelegte Gurken. Auch sehr gut, wobei ich beim nächsten Mal wohl eher wieder Kimchi nehmen würde. Das hatte ich dafür einem Kollegen empfohlen, der das noch nicht kannte und der auch ausreichende Begeisterung für den leckeren scharfen Chinakohl zeigte.

Sushi II

Zweite Sushi-Runde: Sake Nigiri, Inari und Makis mit Hühnchen (letztere natürlich nicht roh). Auch alles super.

Gemüse-Tempura

Gemüse-Tempura: Diese Portion war mir eigentlich zu groß und zu sättigend. Ich hab’s trotzdem tapfer aufgegessen und es war ja auch gut, wobei Gemüse-Tempura eben einfach ein bisschen unspektakulär ist. Nach dieser Runde war ich dann eigentlich auch schon satt. Die nächste Runde diente nur zum Ausprobieren von ein paar Sachen, die ich vorher schon bei einem Kollegen gesehen hatte und die sehr lecker aussahen. Und ein Nachtisch musste noch probiert sein.

Cha-Shiu

Cha-Shiu kenne ich als das Schweinefleich, was immer auf die großen japanischen Suppen oben drauf kommt. Hier ohne Suppe, dafür mit süßlicher Soße. Ein bisschen trocken vielleicht, aber durchaus auch lecker.

Garnelenspieß

Scharfer Garnelen-Spieß. Mjam. Sehr lecker und chön charf.

Dessert

Zum Nachtisch gab’s süße Blätterteigröllchen mit Rote-Bohnen-Füllung. Das mit dem Blätterteig zweifle ich ja ein bisschen an, Blätterteig sieht meiner Meinung nach irgendwie anders aus und die Röllchen waren leider ein bisschen trocken. Eins hab ich dann auch einem Kollegen abgegeben, denn mein Bauch war einfach schon voll. Man sieht also, ich war in der dritten Runde schon nur noch mit drei Portionen dabei und das vor allem auch, weil es noch so viel zu probieren gab.

Gesamtergebnis nach drei Runden und dem, was ich bei den Kollegen auf den Tellerchen gesehen habe: Alles echt lecker, insgesamt gute Portionsgrößen. Bei den Sushis wird ein bisschen geknausert, da ist eine Portion dann eben auch mal ein einziges Nigiri-Sushi, bei anderen Sachen ist es fast ein bisschen zu viel, man muss sich also zumindest insgesamt keine Sorgen machen, dass man nicht satt werden könnte.

Bestellschein komplett

Der Service ist sehr freundlich und läuft vielleicht ein bisschen überprofessionell mit so kleinen Kopfhörerdingern im Ohr rum. Wir saßen direkt neben einem hübschen Wasserfall und guckten auf den Bahnhof Hanau-West runter. Es gibt sicherlich schönere Ausblicke, aber für Hanau ist das schon ganz gut.

Kaffee oder Espresso gibt’s übrigens für nur einen läppischen Euro zum All-You-Can-Eat dazu, dieses Angebot haben wir dann aber nicht genutzt, sondern sind vollgefuttert zurück ins Büro gerollt gelaufen. Ich hab dann auch für den Rest des Tages nicht mehr viel essen müssen. Lohnt sich also. Ansonsten kann man aber auch ganz normal von der Karte bestellen und mittags gibt es zudem günstige Mittagsmenüs mit Suppe und teilweise auch Dessert.

Abends kostet der Spaß 23 Euro, dafür gibt’s auch mehr Auswahl und man hat wahrscheinlich auch eher die Chance, die 120 Minuten auszunutzen. Dann könnte man auch mal so einen leckeren Cocktails ausprobieren. Die Chance, dass ich mir das demnächst mal nach 17 Uhr angucke, stehen also nicht schlecht. Gute Entdeckung. Hanau ist eben doch nicht immer so übel.

The East
Am Steinheimer Tor 1
63450 Hanau
Telefon: 06181/50 80 168

http://www.theeast.de/

Grosses Raclettegelage im Petite Raclette in Essen-Werden

Das Petite Raclette heißt jetzt Komma Essen. Es gibt aber immer noch Raclette.

Schild

Wir waren jetzt endlich im Petite Raclette, wo wir schon mal so nett Desserts verspeist hatten, diesmal aber zu viert und zum richtigen Raclette-Essen. Am Telefon sagte man mir schon, dass es eventuell kein Raclette mit Grill, sondern lediglich eines mit Kerzen geben würde, zu dem man dann auch kein Fleisch kriegen könnte. Das war uns aber egal, wir wollten das trotzdem probieren, und machten an einem verregneten Abend einen kleinen Ausflug nach Essen-Werden.

Draussen

Tafel

Das Petite Raclette befindet sich in einem hübschen kleinen Gässchen in der Altstadt von Werden. Draußen begrüßen uns Blumen und die handgeschriebenen Tafeln, drinnen erwartet uns ein schöner uriger Holztisch mit einem französisch angehauchten Reservierungsschild. Die Bestellung ist eine mittelschwere Geburt, wir bestellen quer die Raclettebeilagen durch, verwirren dabei nicht nur uns ein bisschen, sondern auch den Service, der daraufhin wieder uns ein bisschen verwirrt. Letztlich klappt aber alles. Es gibt auch noch Grillraclette, nur kein Rinderfilet mehr, die letzte Portion ist an den Nebentisch gegangen.

Reserviert

Wir kriegen den Aperitif (für mich den unten abgebildeten Kir) und auch direkt eine Flasche Weißwein. Dann kommt auch die Chefin (vermute ich jedenfalls) an unseren Tisch und sagt uns, dass sie jetzt doch noch schnell ein bisschen Rinderfilet gekauft hätte, wenn wir also was haben wollten, ginge das doch. Klar wollen wir und bestellen gleich zwei Portionen. Wir freuen uns über diese glückliche Wendung, dann stoßen wir an und warten auf das Raclettegelage.

Kir

Wein

Los geht’s: Das Raclette wird an den Tisch gebracht, eingesteckt und eingeschaltet. Dazu bekommen wir jeder einen Teller, Raclettepfännchen und Holzschaber. Außerdem Brot mit Butter, Kartoffeln und Raclettekäse. Die Spannung steigt.

DSC_0776

Zubehör

Dann wird richtig aufgefahren. Auf unserem Tisch landet schließlich folgendes (wenn ich nicht noch was vergessen habe):

  • Hühnchenfiletstreifen
  • Rinderfiletstreifen
  • Flusskrebse
  • Trüffelsalami
  • halbgetrocknete Tomaten
  • Feigen und Feigensenf
  • zwei Sorten Chutney

Dann ist der Tisch auch richtig voll und wir können damit anfangen, das Fleisch auf den Grill zu schmeißen und unsere Pfännchen kreativ zu füllen und das machen wir auch und die folgenden gefühlt fünfzig Bilder geben hoffentlich einen ganz guten Eindruck von unserem kleinen Gelage.

Fleisch

Salami

Rind

Chutney

Kartoffel

Raclette

Kreativküche

Mehr Kreativküche

Brot

Irgendwann ist alles aufgefuttert, die letzten Brotscheiben werden noch geröstet. Was am Anfang noch so wenig aussah, hat vollkommen gereicht, nur Brot und Kartoffeln lassen wir noch einmal bringen. Da man beim Raclette ja die Hälfte der Zeit mit Warten beschäftigt ist, läuft man eben nicht so Gefahr, sich erstmal den Bauch voll zu hauen, bevor man merkt, dass man schon längst satt ist.

Tafel

Nur Platz für Dessert ist natürlich noch. Wir bestellen einmal die angebotenen Desserts durch, Soufflé von weißer Schokolade mit Himbeersauce, Apfeltarte, Schokoladenkuchen und Zitronen-Mandel-Kuchen. Alles sieht schon lecker aus, und jeder probiert mal bei jedem, das Soufflé ist (wie angekündigt) sehr süß, aber auch sehr lecker, der Schokoladenkuchen herrlich schokoladig, der Apfelkuchen ist ebenfalls sehr lecker, und meine Zitronen-Mandel-Tarte sowieso. Diesmal mag ich tatsächlich meine Wahl am liebsten, wobei auch wirklich alles lecker ist und – wie unten gezeigt – auch sehr gut aussieht.

Souffle

Schokotorte

Apfeltarte

Zitronen-Mandel-Tarte

Danach sind wir richtig gut satt gegessen und glücklich. Bei der Verabschiedung frage ich noch mal nach und man erklärt uns, dass Raclette im Sommer nicht so gut läuft und sie deswegen in dieser Zeit nur das kleine Kerzen-Raclette anbieten, das eben leider nicht heiß genug wird, um Fleisch zu garen, aber für Käse und die restlichen Beilagen durchaus ausreicht. Also, Raclette gibt’s immer, im Sommer aber nicht das Komplettprogramm. Ansonsten kann man aber noch Flammkuchen, Salate, Baguettes und andere französische Leckereien schlemmen.

Sehr netter Service, generell sehr nette Bekümmerung, der französische Flair wird hier gut durchgezogen, sehr sympathisch das alles. Und wir? Wir tapern satt und glücklich zurück zum Bahnhof und machen uns auf den Weg nach Hause.

Petite Raclette

petite raclette
Hufergasse 7 – 9
45239 Essen-Werden
Telefon: 0201/50 78 42 65

http://www.petiteraclette.de/

Öffnungszeiten: Di – So: 11 – 23 Uhr, Mi: 17 – 23 Uhr

Ostermenü bei Schnitzlers

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Es war mal wieder überfällig und die Ostertage lieferten einen perfekten Anlass: Ein Osterbesuch in Schnitzlers Restaurant in Essen-Byfang (bereits bekannt vom Geburtstagsessen sowie des großen Gänsemenüs im letzten Winter).

Nett wie wir waren, brachten wir gleich schönes Wetter mit Sonnenschein zum Nöckersberg, aber es war leider trotzdem zu kalt, um auf der Terasse zu sitzen. Dafür war ein Tisch direkt am Fenster für uns reserviert, so dass wir drinnen schön im Sonnenschein genießen konnten.

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Statt langer Beschreibungen lasse ich lieber die Bilder sprechen, das sollte ausreichend Appetit machen. In Kurzform: Der erste Spargel der Saison, als Spargelcremesuppe für beide und für den Mann dann auch ganz klassisch mit Kalbsschnitzel, Hollandaise und Drillingen. Dafür hatte ich das schön rosige Lamm mit Rosmarinrisotto und zum Nachtisch gab es Mascarponecreme mit Erdbeeren und Rhabarber.

Los ging’s mit ein bisschen Campari Orange und einem Pestodip mit Brot…

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Dip

Dann folgt auch direkt der Gruß aus der Küche: Gebackene Polenta mit Oliventapenade.

Gruß aus der Küche

Und danach eben das “offizielle” Menü:

1. Gang: Salat vom grünen Spargel und Orangen mit Crevetten in Bärlauchvinaigrette

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2. Gang: Samtige Spargelsuppe mit Süßkartoffelchips

Spargelcreme

3. Gang: Lammrücken an Tomaten-Auberginenkompott, dazu Rosmarinrisotto für mich und Kalbsschnitzel mit Bruchsaler Spargel, Limonenhollandaise und Drillinge für den Mann

Lamm

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Nachtisch: Ein Traum von Rhabarber, Erdbeeren und Mascarpone im Glas

Nachtisch

Dazu gab es eine spritzigen Riesling und zum Hauptgang Rosé für den Mann (sehr ungewöhnlich, aber er wollte die Empfehlung dann doch ausprobieren und war positiv überrascht) und einen leichten Roten für mich.

Wein

Zum Ausklang des Menüs gönnten wir uns einen Espresso, der mit Pralinen und Keksen auf einer Mini-Etagere zum Tisch kam.

Espresso

Kekse

Aber, wie das so geht, war der Nachmittag dann doch noch nicht zu Ende. Nachdem wir schon neugierig das Whiskyregal beguckt hatten (Schottlanderinnerungen und so), machten wir noch einen spontane Mini-Whisky-Verkostung. Besonders der Finlaggan hat es mir angetan, im Gegensatz zu anderen Islay-Whiskys ist der erstaunlich mild, ohne dass das typisch Torfige dabei verloren geht.

Whisky

Wie immer ein äußerst netter und entspannter Nachmittag mit sehr leckerem Essen, oben auf dem Nöckersberg bei Schnitzlers. Genau das richtige für einen sonnigen Ostersonntag.

Tulpen

Schnitzlers
Nöckersberg 65 
45257 Essen
Telefon: 0201 – 84 81 40

http://www.schnitzlers-restaurant.de/

Öffnungszeiten: Mi. – Sa.: 18:00 – 22:00, So.: 12:00 – 21:00