Schon beim vorletzten Konstanzbesuch hatte ich das Storikenescht ausgeguckt, da hatte das Restaurant aber wegen Urlaubs geschlossen und so landeten wir irgendwo anders. Dieses Mal haben wir es aber endlich geschafft und konnten uns bei schönem Wetter auf der Außenterrasse einen lauschiges Plätzchen suchen.
Der eindeutig französische Akzent der Inhaberin lässt hoffen, dass hier wirklich authentisch französisch bzw. elsässisch gekocht wird. Die Speisekarte sieht auch gut aus. Flammkuchen gibt es natürlich, aber eben auch allerlei andere französische und elsässische Leckereien.
Zunächst einmal gibt es aber den Aperitif, Sekt mit Brombeersirup für mich und Picon Bière, Bier mit Orangenbitter, für den Mann und den Schwiegervater. Davon muss ich natürlich auch mal probieren und ja, das ist lecker erfrischend.
Der Mann und ich teilen uns Gänseleber auf karamellisiertem Apfel zur Vorspeise und dann nimmt er ganz zünftig das Choucroute garnie, also Sauerkraut auf elsässische Art. Auf elsässische Art, das haben wir schon im Urlaub in Colmar gelernt, heißt meistens “mit viel Fleisch”. Ich nehme lieber etwas “Leichtes”, nämlich den lauwarmen Linsensalat mit Schweinebäckchen und geräucherter Entenbrust.
Zunächst aber gibt’s einen kleinen Gruß aus der Küche, vier kleine Flammküchlein landen auf dem Tisch. Kurz gesagt, wenn die großen Flammkuchen so lecker sind wie die kleinen, dann kann man im Storikenescht sehr, sehr gut Flammkuchen essen.
Die Vorspeise kann auch was. Die Gänseleber, leicht angebraten, darunter die Äpfel und dazu noch leckerer Salat mit Vinaigrette. So hab ich mir das vorgestellt. Die Gänseleber ist kaum gewürzt, was uns zunächst irritiert, aber eigentlich ist das sehr lecker so.
Zum nächsten Gang bestellt der Mann ein Bier mit Grenadine, einfach weil’s interessant klingt. Beim Probieren merkt er aber, dass das wohl doch nicht so sein Ding ist, also darf ich das Bier haben und er bestellt einfach ein normales Bier ohne was drin.
Dann kann’s weitergehen mit der Hauptspeise. Das Choucroute garnie kommt erwartet üppig daher, auch der lauwarme Linsensalat, eigentlich eine Vorspeise, ist als Hauptgericht vollkommen ausreichend. An beiden Gerichten gibt es nichts zu meckern. Die Schweinebäckchen sind vielleicht das Zarteste an Fleisch, was ich in langer Zeit auf dem Teller hatte und fallen beim Angucken schon fast auseinander.
Eine sehr ordentliche Portion Choucroute garnie.
Beim Nachtisch mussten wir gar nicht lange überlegen. Tarte Tatin stand auf der Karte und wenn es irgendwo Tarte Tatin gibt, dann wird die auch getestet. Für die Schwiegermutter gibt’s Gugelhupf-Eis mit Kirschen und für den Schwiegervater Münsterkäse mit Kümmel.
Der Mann findet die Tarte Tatin sehr gut, ich eher so normal gut, irgendwas fehlt, aber ich könnte noch nicht mal sagen, was. Dafür begeistert der Münsterkäse.
Zwischendurch streicht noch eine rote Katze um die Terrasse, der Abend bleibt lauschig am Döbele und wir können mit gut gefüllten Mägen nach Hause gehen. Schön ist es im Storikenescht und vor allem lecker und authentisch. Wer in Konstanz landet und spontan Lust auf elsässische (und französische) Küche bekommt, der ist hier gut aufgehoben. Und alle anderen, die einfach nur gut essen wollen, natürlich auch.
Restaurant Storikenescht
Döbelestraße 3
78462 Konstanz
Telefon: 07531/91 90 47
Öffnungszeiten: Di ab 18 Uhr, Mi – So: 11:30 Uhr – 14:30 Uhr und 17:30 Uhr – 24:00 Uhr