fachwerk in Hattingen

fachwerk Hattingen

Heute haben wir uns mal das fachwerk in Hattingen angeguckt. Ich hatte das Restaurant entdeckt und für Anfang Dezember vorgeschlagen, wenn die Schwiegereltern zu Besuch kommen und beschäftigt werden wollen. Dann gibt es Hattingen-Besichtigung inklusive Weihnachtsmarkt und dann eben anschließende Verköstigung. Und nachdem ich dann die Menükarte mal auszugsweise vorgelesen hatte, haben wir kurzfristig beschlossen, dass ja nichts dagegen spricht, das direkt mal selber auszutesten. Also, auf nach Hattingen, ein bisschen durch die Stadt laufen, Biografie von Steve Jobs und den neuen Eco kaufen und dann mit ordentlich Hunger ins fachwerk einkehren.

Hattingen

Der Eindruck war erstmal nett, eine nette Kombination aus alt und urig und modern und offen. Lediglich die gelben Papierservietten passen nicht so ganz ins Bild. Aber das ist jetzt wirklich nur ein ganz kleiner Makel.

fachwerk innen

Vom Service nett an den Tisch geführt, ein kleiner Blick auf die Aperitif-Auswahl. Lecker, hier gibt’s sogar Geldermann-Sekt zum Einstieg. Wir entschieden uns aber für einen Kir (Weißwein & Cassis) und einen VW (Vermouth & Williamsbirne). Die Karte ist schön übersichtlich, durchweg eher regional orientiert und bodenständig. Zusätzlich gab es – wie wir vom Service erfuhren – noch Jakobsmuscheln auf lauwarmer roten Bete als Vorspeise sowie Ente mit Rotkohl und Semmelknödel und Zander mit Wurzelgemüse als Hauptgang.

Bei der Wahl des Hauptganges taten wir uns tatsächlich ein bisschen schwer und bestellten erstmal die Vorspeise, um dann noch ein wenig Entscheidungszeit rauszuhauen.

Brot mit SchnittlauchjoghurtJakobsmuschelnFeldsalal mit Portweinfeigen

Die Jakobsmuscheln auf lauwarmer Rote Bete waren tatsächlich eine wunderbare Vorspeise (allerdings nicht die, die ich gewählt hatte). Schön glasig gebraten auf dünnen Scheiben von Roter Bete, mit Kräutern gewürzt. Lecker. Der Feldsalat mit Portweinfeigen und Ziegenkäsedressing war zwar superlecker und der Jahreszeit durchaus angemessen, aber für eine Vorspeise ein bisschen zu mächtig. Die Hälfte hätte es auch getan (dafür vielleicht eine ganze Feige statt einer halben). An den einzelnen Zutaten gibt’s nix zu meckern: Schöner Salat, milder, cremiger Ziegenkäse, wirklich nach Portwein schmeckende Feigen und Haselnüsse, Walnüsse und Kürbiskerne. Nur eben zuviel davon.

Das ist auch eigentlich das Hauptproblem im fachwerk. Die Gerichte sind alle sehr lecker, gut zubereitet, angenehm bodenständig und der Region zugetan (ich sag nur: Lasagne von heimischer Blutwurst und Kartofel mit Apfelchutney und Perlzwiebeln), aber auf den Tellern liegt oft so viel drauf, dass man zumindest gefühlsmäßig die Hälfte auf dem Teller lassen muss. Das tut einem einfach um das schöne Essen Leid. Hilft aber eben nix.

Inzwischen hatten wir uns auch für den Hauptgang entschieden:

Ente mit Rotkohl und SemmelknödelnOchsenbäckchen

Nach einigem Hin und Her gab es die angepriesene Ente und die Ochsenbäckchen von der regulären Karte. Auch hier waren Zutaten und Zubereitung vollkommen in Ordnung. Die Ente außen schön kross, innen nicht zu trocken, der Rotkohl lecker gewürzt, die Semmelknödel maximal ein bisschen zu mächtig, aber ansonsten auch sehr lecker. Die Ochsenbäckchen waren schön geschmort, das Gemüse dazu knackig. Nur eben wieder das gleiche Problem: zu viel. Zumal da ja eigentlich auch noch ein Nachtisch in den Magen passen sollte.

Creme Brulee mit Sorbet

Der Nachtisch war dann die Creme Brûlée mit zwei Sorten Sorbet: Bratapfel und Waldbeeren. Vor allem die Creme Brûlée war hier überzeugend. Etwas ungewöhnlich im Suppenteller war es nur eine dünne Cremeschicht auf dem Boden, die dafür um so sahniger. Da hätte es diesmal sogar gerne ein bisschen mehr Creme und dafür eine Nocke weniger Sorbet sein können. (Klingt jetzt ein bisschen widersprüchlich, wo ich doch vorher immer über die großen Portionen gemeckert habe. Vielleicht war das Problem auch, dass der Nachtisch geteilt wurde und die große Schlacht um das letzte bisschen Creme Brûlée ausbrach. Eigentlich waren wir nämlich wirklich beide schon satt. Es war nur so so lecker.)

Zum Abschluss gab es noch einen Espresso und vom Haus aus noch ein bisschen Waldbeerenmus aufgefüllt mit Sekt. Und mit vollen (aber zufriedenen) Bäuchen haben wir dann auch schon mal den Tisch für den Dezember reserviert. Alles in allem ein wirklich schönes Restaurant mitten in Hattingen. Vielleicht kann man an ein paar Schräubchen noch drehen, aber es gab keine größeren Beanstandungen. Danke für den schönen (frühen) Abend und bis demnächst!

fachwerk
Untermarkt 10
45525 Hattingen
http://www.fachwerk-hattingen.de/

Telefon: 02324/6852770

2 Gedanken zu „fachwerk in Hattingen“

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