CoCoLa: Endlich ein Vietnamese in Essen

Speisekarte

Es wurde aber auch langsam Zeit. Den besten (und, na ja, vermutlich einzigen) Thailänder in Essen haben wir ja direkt vor der Tür, die wenigen Japaner sind auch schon durchprobiert (es sei denn, wir haben einen übersehen), aber ein vietnamesisches Restaurant gab es bislang meines Wissens noch nicht. (Und wenn ich mich da irre, so bitte ich um unverzügliche Meldung, das geht ja nicht an, dass ich hier ausgerechnet ein vietnamesisches Restaurant nicht kenne.)

Jetzt haben wir auf jeden Fall das CoCoLá auf der Zweigertstraße, direkt beim Landgericht. Schon vor ein paar Wochen sind wir hier lang gelaufen, und ich war hocherfreut, als ich das Schild erblickte, auf dem die Eröffnung eines vietnamesischen Restaurants angekündigt wurde. Auf dem kleinen Rüttenscheid-Spaziergang am Freitag lief ich wieder mal die Zweigertstraße runter und endlich, endlich war aus der Ankündigung Tatsache geworden. Das CocoLá hatte seinen ersten Tag geöffnet. Ein Blick auf die Speisekarte und ich wusste schon, ich muss hier unbedingt schnellstmöglich hin. Es stand nämlich Cà Phê Sua Dá drauf, mein Lieblingskaffeegetränk, das man uns in Vietnam morgens in den Schulungsraum brachte und das ich so geliebt habe. Aber dazu später.

Von außen

Heute, am Pfingstmontag, machen der Mann und ich uns dann also auf zum CoCoLá, setzen uns draußen in die Sonne und bestellen fleißig los. Zunächst empfiehlt uns der wunderbare Service einen erfrischenden Limettendrink, der auch schon gebracht wird, während wir noch die Speisekarte durchgehen. Die ist auch schön aufgeräumt, überfordert nicht und bietet doch sehr schön originale vietnamesische Küche (so weit ich das als Laie beurteilen kann). Also die Sorte europäisierte originale Küche, bei der man nicht mit seltsamen Zutaten rechnen muss.

Limettendrink

Ich nehme das Eröffnungsmenü mit Frühlingsrollen zur Vorspeise, gegrilltem Schweinenacken auf Reisnudeln und weißen Bohnen mit Klebreis und Kokosmilch als Nachtisch. Der Mann verzichtet auf Vor- und Nachspeise und nimmt ein scharfes Curry mit frittierter Ente und Gemüse.

Die Frühlingsrollen sind lecker, aber tendenziell eher unspektakulär, Frühlingsrollen eben. Beim nächsten Mal nehme ich doch lieber die unfrittierten, die ich mittlerweile ja deutlich lieber mag. Im CoCoLá kann man übrigens auch eine Frühlingsrollenplatte zum Selbstrollen bestellen, mit verschiedenen Füllungen und Dips.

Frühlingsrollen

Der Schweinenacken auf Reisnudeln mit Salat schmeckt wie erwartet lecker und schön frisch, genau das richtige für so einen Sommertag. Auch das Curry vom Mann sieht nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch so. Und zwar anscheinend so gut, dass sich der Mann sogar an die sonst so verhassten Auberginen traut (und das will was heißen). Die Ente ist außen schön knusprig, das Gemüse frisch und knackig, der Reis zu einem hübschen Türmchen geformt.

Schweinenacken

Ente

Zum Nachtisch begeben wir uns dann nach drinnen, denn in der Sonne besteht doch so langsam akute Sonnenbrandgefahr. Ich mag ja diese seltsamen asiatischen Nachtische mit Bohnen (ganz oder als Mus), Klebreis, Mais und Kokosmilch, aber auch die Teigschleifen klingen sehr gut und außergewöhnlich. Wem das zu exotisch ist, der kann immer noch zu Grünteeeis, gebackenen Bananen oder Crème Brûlée mit Tonkabohnen greifen.

Nachtisch

Also löffle ich noch sehr angetan meinen Nachtisch und dann geht’s zum (nächsten) Highlight, dem vorhin schon angekündigten Cà Phê Sua Dá. Der kommt wie beschrieben noch mit Brühvorrichtung an den Tisch und tropft dann so langsam vor sich hin, während wir noch sehr ausführlich erklärt bekommen, was das jetzt alles ist und wie man das dann macht (mit dem wertvollen Hinweis “Das geht eigentlich nicht ohne Schlabbern”). Irgendwann siegt die Ungeduld und ich kippe frisch gebrühten Kaffee samt gesüßter Kondensmilch in das Glas mit den Eiswürfeln, obwohl der Kaffee noch nicht vollständig durchgetropft ist.

Ca Phe Sua Da

Hach. So schön. So lecker. So erfrischend. Und alles so schön liebevoll. Spätestens jetzt habe ich das CoCoLá in mein kleines Kulinarierherz geschlossen und möchte baldmöglichst wieder kommen. Da steht noch einiges auf der Karte, was ich noch probieren will. Außerdem: Service top, sehr aufmerksam, freundlich und hilfsbereit.

Hüte

Für die, die in der Nähe des CoCoLá arbeiten oder wohnen noch der kleine Hinweis, dass es hier auch Mittagstisch gibt. Für 6,90 Euro täglich eine kleine Auswahl an Tagesgerichten inklusive Vorspeise. Halte ich für eine gute Alternative zu dem bereits bestehenden gastronomischen Angebot rund um Landgericht, Polizeipräsidium und Krankenhaus. Dann bleibt mir nur, dem CoCoLá allen Erfolg beim Start in die Essener Gastronomie zu wünschen. Ich drücke beide Daumen und werde bestimmt bald wieder dort aufschlagen.

Innen

CoCoLá
Kortumstraße 43
45130 Essen
Telefon: 0201/79 98 94 80

co-co-la.de

Öffnungszeiten: Mo. – So.: 11:30 – 22:00 Uhr

8 Gedanken zu „CoCoLa: Endlich ein Vietnamese in Essen“

  1. Klingt nach meiner Kragenweite! Wird getestet…nach dem Krieg gegen meine Penner-Shorts.

    Ich suche ein senegalesisches Restaurant…hast Du da vielleicht etwas auf dem Radar?

  2. Hey sieht doch mal richtig geil aus!! Wir kommen auf jeden Fall und lassen uns dann von euch vietnamesisch verzaubern. ;D

    1. Das freut mich aber. Ich muss auch unbedingt noch mal hin. Es ist immer nur so schwierig: Neues ausprobieren oder bereits Erprobtes noch mal testen. Zu wenig Zeit, zu wenig Geld, zu kleiner Magen. Aber ich glaube, ich jammere hier mal wieder auf sehr, sehr hohem Niveau.

  3. Herzlich Willkommen LIEBE BESUCHER & BÁNH MÌ FREUNDE

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    mit gebratenem Ei 4,70 Euro bánh mì Chicken
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  4. Kennst du den vietnamesischen Lebensmittel-Laden am Unperfekthaus?
    Direkt daneben ist noch ein vietnamesicher Imbiss, der aber irgendwie wenig einladend aussieht.

  5. Den Supermarkt kenne ich nicht, der Vietnamese am Unperfekthaus (neben dem Hafengrill) ist aber absolut zu empfehlen! Nicht ganz so gut wie das Cocola, dafür aber auch deutlich günstiger. Optimaler Ort fürs gelegentliche Mittagessen, finde ich!

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