Essen… verwöhnt: Gourmetmeile in Essen-City

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Auf die Gourmetmeile in der Essener City freu ich mich ja immer besonders. Erstens ist sie eindeutig die von uns aus am besten erreichbare Gourmetmeile, zweitens dauert sie ganze fünf Tage und drittens gibt es so viele tolle Restaurants zum Ausprobieren.

Die diesjährige Gourmetmeilenerkundung fand in drei Etappen statt. Am Donnerstag abend ging es mit Doreen, Sandra und den Männern auf Tour, Freitag dann mit einem Arbeitskollegen des Mannes samt Freundin und der Schwester einer Kollegin, die wir nur zufällig trafen. Und am Samstagmittag habe ich dann alleine mit Doreen noch einen kleinen Abstecher über die Meile gemacht. Heute, am Sonntag, regnet es wie bekloppt, da bleibe ich doch lieber zu Hause. Auch wenn ich viele Sachen, die ich im Programmheftchen schon angekreuzt hatte, nicht probieren konnte, so war die Ausbeute doch nicht schlecht.

Außerdem: Das Schöne, wenn man mit mehreren, futterbegeisterten Menschen unterwegs ist, ist ja, dass man auch durchaus mal überall probieren kann und damit deutlich mehr Stände und Gerichte abdeckt als wenn man nur alleine oder zu zweit unterwegs ist.

In diesem Sinne, es folgt die ultimative Gourmetmeilen-Fotostrecke. Wem das fiese Wetter nichts ausmacht, der hat heute noch die Chance, sich durchzuprobieren. Immerhin… voll wird es nicht sein.

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Ziegenkäse vom Hof Sondermann mit Mango-Chili-Chutney vom Casino Zollverein.

Ente

Lackierte Entenbrust an Rhabarber-Aprikosen-Chutney mit Kartoffel-Schalotten-Tarte von Schnitzlers

Pilz

Riesenchampignons mit Schafskäse-Chilicreme, gratiniert an Wildkräutersalat von Schnitzlers

Wein

Gnocchi

Gefüllte Gnocchi mit Steinpilzen und Mozzarella in Trüffelcreme von La Grappa

Hübsch

Jakobsmuscheln

Sautierte Jakobsmuscheln mit Erdnusscreme, Wassermelone und Thai-Basilikumpesto von der Résidence

Gänseleber

Feines von der Gänseleber mit Passionsfrucht, Robiola-Eis und Kokosbrot von der Résidence

Zelte

Nougatcreme

Extremst leckere Mousse vom hellen Nuss-Nougat mit Schoko-Salz und Erdbeeren von Schnitzlers

Dreierlei

Dreierlei von der Erdbeere und Rhabarber: Gâteau, Tarte und Lollipop von Vincent & Paul

Foodblogger

Foodblogger bei der Arbeit

Lichterdings

Jakobsmuscheln

Ziemlich leckere in Vanille gebratene Jakobsmuscheln auf (eher neben) grünem Erbsenpüree vom Restaurant MUMM

Erdbeerchen

Sensationelle Erdbeeren vom Restaurant MUMM. Die standen eher dekorativ am Stand rum, auf Anfrage gab man uns sofort einen Teller und wir durften uns nach Herzenslust bedienen.

Austern

Fines de Claires Austern mit Zitrone und Pumpernickel-Chesterbrot vom Sheraton – es war ein Versuch, aber das mit Austern und mir, das wird nichts mehr in diesem Leben, glaub ich. Die Auster war bestimmt super… wenn man denn welche mag.

Burger

Toller und vor allem richtig leckerer Burger von Kalb und Trüffel von Vincent & Paul

Tatar

Tatar vom US Nebraska Beef à la Harris Bar auf Rucola von Lucente

Tomahawk

Ziemlich sensationelles Tomahawk-Fleisch mit Drillingen und Spinatsalat vom Casino Zollverein

Blümchen

Kiepenkerl

Vorspeisen

Karisik Meze –  Gemischter Vorspeisenteller von Tablo

Fußball

Spinatbällchen

Spinatbällchen mit würziger Kräuterbutter und Parmesankäse vom Gasthaus Zum Brenner

Käse

Gorgonzola-Mascarpone-Terrine im Baumkuchenmantel mit Tomatenconfit und Thymianhonig –  sehr leckere Kombination, aber danach ist man satt.

Wein

Dessert

Marinierte Erdbeeren mit San Bitter-Sorbet, (tollem) Zitroneneis und Pistazienschwamm vom Schlosshotel Hugenpoet

Rosen

Einzigartig: Das Baumstriezel-Cafe in Essen-Holsterhausen

Das Baumstriezelcafé gibt es so nicht mehr. Nach einem Pächterwechsel heißt das Café nun Kaffeerebellen, Baumstriezel werden aber immer noch gemacht, allerdings nicht täglich.

Baumstriezel

Ich habe eine neue Mission: Dem Ruhrgebiet (und meinetwegen auch dem gesamten Umland) das Thema “Baumstriezel” näher zu bringen. Aber von Anfang an.

Nur einer günstigen Fügung ist es zu verdanken, dass es uns heute ins Baumstriezel-Café in der Gemarkenstraße trieb. Der Italiener unseres Vertrauens hatte nämlich noch nicht auf, so dass uns der Hunger die ganze Gemarkenstraße runtertrieb. Da wir Bäcker, Thai-Restaurant, Supermarkt, Italiener und Eis-Café direkt um die Ecke haben, laufen wir eher selten weiter die Gemarkenstraße runter. Auch für uns, die wir immerhin schon anderthalb Jahre hier leben, gibt es also noch was Neues zu entdecken.

Und so kamen wir am Baumstriezel-Café vorbei, einem sehr unscheinbaren kleinen Café, das uns auch bisher nie aufgefallen war. Drinnen saßen direkt vorm Fenster zwei Ruhrgebiets-Ommas mit einem länglichen runden Gebäckstück auf dem Tisch. Auch auf den Bildern draußen im Fenster konnte man Bilder von diesem runden, hohlen Gebäck sehen. Noch nie gesehen, was kann das nur sein? Sofort stand fest… hier müssen wir hin.

Cafe

Eine Stunde später betreten wir das kleine Café. Außer uns ist niemand da, wir fragen vorsichtig, ob es noch was gibt. Klar gibt es das, sagt man uns. Käsekuchen wäre noch da, und natürlich Baumstriezel, die werden nur frisch gemacht und dauern so ein Viertelstündchen. Aber wegen den Baumstriezeln sind wir ja hier, und Zeit haben wir auch und frisch gemacht klingt super, also setzen wir uns und gucken uns an, in welchen Variationen es das so gibt.

Letztendlich entscheiden wir uns für die Zimt-Variante. Ein Baumstriezel, so sagt man uns, reiche locker für zwei Leute. In der Zwischenzeit gibt es schon mal Latte Macchiato mit leckerem Keks und dann können wir ein bisschen mitgucken, wie unser Striezel gemacht wird.

Latte

Hefeteig wird dabei dünn in einer Spirale um einen dicken Holzstab gedreht und so frisch gebacken. Heiß aus dem Ofen wird er bei Bedarf noch mit Hagel- oder Zimtzucker, Mandeln, Nüssen oder anderen Leckereien gewälzt und so serviert.

“Das isst man mit den Händen”, erfahren wir von der Frau des Baumstriezelbäckers, als sie uns Baumstriezel und eine Dose Feuchttücher an den Tisch bringt. Ob man’s noch abkühlen lassen sollte, frage ich. Ja, das könnte man, aber warm schmeckt es am besten, ist die Antwort, deswegen wage ich mich dann auch an das heiße Gebäck und reiße mir etwas Striezel ab.

Striezelstück

Halber Striezel

Und jetzt mal im Klartext: Rumänischer Baumstriezel ist ja wohl genial lecker! Lecker warm, schöner dünner saftiger Hefeteig, drumherum Zimtzucker. Warum haben wir anderthalb Jahre gebraucht, um dieses Café zu finden, das direkt um die Ecke ist, mit dieser Spezialität, die es nun wirklich nicht an jeder Ecke gibt, und das eben völlig zu Unrecht. Mal abgesehen davon, dass die Inhaber unheimlich herzlich und nett sind und das Café zwar schlicht, aber trotzdem gemütlich eingerichtet ist. Wir verputzen unseren Striezel und bestätigen uns dabei in unserer Schwärmerei.

Leider, so erfahren wir danach im Gespräch, läuft das Café nicht gut. Es gibt zu wenig Laufkundschaft, und die Leute, die doch kommen, reichen leider nicht, um langfristig überleben zu können. Unsere Einschätzung ist, dass der Laden auf einer laufkundschaftstarken Straße wir der Rü laufen würde wie Hulle und der Standort “weiter hinten auf der Gemarkenstraße” einfach euphemistisch ausgedrückt nicht gut gewählt ist. Das hilft jetzt akut natürlich auch nicht weiter und als wir aus dem Café kommen, muss ich mich erst mal ein bisschen fangen, weil ich fast anfangen könnte zu weinen bei dem Gedanken, dass ein so nettes Paar mit so einer genialen Idee keinen Erfolg haben sollte.

Mein Aufruf deswegen, meine Mission zur Rettung des Baumstriezel-Cafés: Esst mehr Baumstriezel! Den gibt es, superfrisch und lecker auf der Gemarkenstraße 79 in Essen-Holsterhausen. Wer keine Baumstriezel probieren möchte, kann immer noch Käsekuchen oder belegte Brötchen verputzen, aber ich empfehle hier doch dringendst, sich an die namensgebende Spezialität zu trauen. Alle mitmachen, ja? JA???

Theke

Baumstriezel-Café
Gemarkenstraße 79
45147 Essen
Telefon: 0201/47 45 48 95

Öffnungszeiten: Mo – Fr 09:00 – 18:00 Uhr, So 12:00 – 18:00 Uhr, Sa Ruhetag

Bericht in der WAZ

Kulinarischer Altstadtmarkt in Hattingen

Erdbeercaipirinha vor blauem Himmel

Auf geht’s nach Hattingen. Doreen und ihr Männe kennen Hattingen noch gar nicht, mein Mann war immerhin schon in Hattingen, aber noch nicht auf dem Kulinarischen Altstadtmarkt auf dem Kirchplatz und ich kenne beides schon vom letzten Jahr, als ich die berufsbedingte Abwesenheit des Mannes ein bisschen für die ersten tapsigen Ruhrgebietsausflüge nutzte.

Eingang

Durch den kleinen Tunnel geht’s direkt auf den Kirchplatz, das Wetter ist wunderbar, entsprechend voll ist es auf dem kleinen Platz. Insgesamt sechs Restaurants sind vertreten, für mehr wäre auch kaum Platz und nachdem ich schnell zwei Programmhefte organisiert habe, stürzen wir uns ins Vergnügen.

Doreen besorgt leckeren Rosé, mit den Gläsern ziehen wir los, Hirsch-Carpaccio (vom Restaurant An de Krüpe) und gebackenen Feta-Käse (vom Restaurant Poseidon) besorgen und erstmal den Hunger stillen.

Wildschweincarpaccio

Hirsch-Carpaccio mit Spargelsalat, Pestocreme & Steinpilzvinaigrette

Feta

Saganaki – gebackener Feta-Käse mit Honigsenf vom Restaurant Poseidon

Danach musste erst mal für Geldnachschub gesorgt werden, also haben wir uns noch ein bisschen was von Hattingen angeguckt, dabei die erste Vorspeise schon etwas abgearbeitet und sind danach mit neuem Appetit zurück zum Kirchplatz.

Doreen auf Tour

Für die zweite Runde hatten wir uns Spanferkel von Eggers ausgeguckt. Weil da auch noch verlockend Jakobsmuscheln angeboten werden, nehmen wir davon auch gleich vier Stück, dazu Holunderblüteneis mit Sekt aufgefüllt und Himbeerbowle.

Jakobsmuscheln

Jakobsmuscheln mit Graupenrisotto von Eggers

Spanferkelbraten

Spanferkelkassler mit rosa Pfefferkraut, Senfdipp und Bratkartoffeln von Eggers

Himbeerbowle

Himbeerbowle von Eggers

Es folgt ein kleiner Rundgang um den Kirchplatz, Treppe runter, Häuser beguckt und auf der anderen Seite wieder rauf. Praktischerweise kommen wir so direkt am Stand vom Gasthaus Weiß wieder auf den Markt.

Kirchplatz

Das passt uns wunderbar ins Zeug, denn hier gibt es nicht nur gegrillte Ente mit Backpflaumensoße, sondern auch Steak mit Cognac-Pfeffer-Sauce. Und da ich gerade so in Fruchtlaune bin, nehme ich den Erdbeercaipirinha dazu.

Steak

Hüftsteak vom argentinischen Weiderind an Cognac-Pfefferrahm & einem in Butter gebratenem Rosmarin-Speckkartoffelpuffer von Gasthaus Weiß

Ente

Portion gegrillte Ente mit Backpflaumensauce & Stangenbaguette von Gasthaus Weiß

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Erdbeer-Caipirinha von Gasthaus Weiß

Jetzt sind wir mittlerweile eigentlich ganz gut satt, Doreen und ich haben uns aber noch das Dim Sum vom Hummer ausgeguckt, das am Stand von Haus Kemnade angeboten wird. Plätze am Biertisch werden gesichert, der Mann besorgt Wein und irgendwann bekommen wir dann auch das Bastkörbchen mit den Leckereien.

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Dim Sum vom Hummer mit Miso Nudeln & Gemüse von Haus Kemnade

Leider ist das teuerste und tendenziell spektakulärste Gericht, das wir an diesem Tag probieren auch das enttäuschendste. Schlecht ist es nicht und an der Qualität gibt es nichts zu meckern, aber irgendwie bleibt es hinter den Erwartungen zurück. Schade. Aber immerhin garantiert das Dim-Sum-Dämpf-Körbchen interessierte Blicke und Nachfragen der anderen Marktbesucher an unserem Tisch.

Erdbeeren in Schokolade

Spieß von frischen Erdbeeren & Schokolade von Haus Kemnade

Zum Nachtischauftakt haben wir uns auch direkt einen Spieß mit Erdbeeren im Schokomantel gegönnt, die sich als extrem lecker und saftig erweisen und die direkt mal genüsslich vertilgt werden.

Was den Nachtisch angeht, geht es mir aber eigentlich nur noch um die legendären Quark-Nougat-Knödel von Eggers, die ich schon im letzten Jahr kennen und lieben gelernt habe. Für ein bisschen Abwechslung bringe ich noch griechischen Joghurt mit Orangen-Honig-Sauce und Früchten mit.

Quarkknödel

Quark-Nougat-Knödel mit gebrannten Mandeln und Kirschen von Eggers

Apostel

Cremiger Griechischer Joghurt mit Orangen-Honigsauce und frischen Früchten vom Restaurant Poseidon

Glücklicherweise ist der eine Mann schon satt, Doreen mag es eh nicht so süß und auch ansonsten kann ich mich recht glücklich, sorglos und ungestört an den Knödelchen laben, die nichts von ihrer Großartigkeit verloren haben. Aber auch der griechische Joghurt ist lecker und ein bisschen weniger süß, was ihn als Quarkknödel-Konkurrenz deutlich attraktiv macht.

Dann sind wir alle satt, müde und glücklich und machen uns auf den Weg nach Hause. Insgesamt war der Besuch in Hattingen und auf dem kulinarischen Altstadtmarkt ein voller Erfolg. Wer mag kann sich heute noch ein paar Stündchen – leider bei deutlich schlechterem Wetter – durchfuttern. Ansonsten geht es dann nächstes Jahr wieder rund. Und die Gourmetmeilensaison hat ja gerade erst angefangen.

Und hier noch ein paar Eindrücke vom Markt, ungeordnet, aber schön. Und Doreen hat den Tag auch zusammengefasst, ist aber vor lauter Essen, Freuen und Gucken nicht zum Fotografieren gekommen.

Spanferkel

Spanferkelbraten

Angebot studieren

Kirchplatz

Köche

Heitere Köche beim Stand von Haus Kemnade

Ente

Das große Entenmassaker von 2012

Kemnade

Kirchplatz

Kulinarischer Altstadtmarkt Hattingen
Auf dem Kirchplatz

http://www.kam-hattingen.de/