Einfache Kartoffelsuppe mit Mettwürstchen (Omnomnom)

Kartoffelsuppe von der Seite

Heute gab es hier Kartoffelsuppe. Oder so eine Art Kartoffelsuppe, vielleicht eher eine Gemüsesuppe mit Kartoffeln. Eine Wurzelgemüsesuppe. Oder so. In der Biokiste war jedenfalls ein Sack Kartoffeln und ein paar Möhren. Der Biokistenlieferdienst heißt ja „Flotte Karotte“ und eigentlich sind immer Möhren dabei. Und Äpfel, aber die bestelle ich auch oft ab, weil wir ja Fruktoseunverträglichkeit im Haus haben und in Äpfeln sind sehr viel Fruktose ist und die deswegen gerne übrig bleiben.

Jedenfalls hatten wir Kartoffeln und Möhren und folgerichtig kaufte ich noch Petersilie, ein Viertel Knollensellerie, etwas Gemüsebrühe und drei Mettwürstchen und machte dann eben eine ganz einfache, aber eben nicht ganz so schnell Kartoffelsuppe. Einfach, weil man kaum etwas anderes machen muss als Dinge schälen und klein schneiden und mit Schwung in einen Topf schmeißen, nicht ganz so schnell, weil Kartoffeln halt ein bisschen brauchen bis sie gut durch sind. Also nix für den schnellen Hunger, aber ansonsten sehr tauglich für Herbst- und Winterabende.

Petersilienberg

Kartoffelsuppe mit (oder ohne) Mettwürstchen

(für vier Personen vielleicht, hier waren’s zwei, und es ist noch was für morgen übrig)

ungefähr 6  normal große Kartoffeln
2 Möhren
2 kleine Zwiebeln
1/4 Knollensellerie
1/2 Bund Petersilie
1 Liter Gemüsebrühe
eine Handvoll Speck (für Vegetarier einfach weglassen)
3 Mettwürstchen (für Vegetarier einfach weglassen)
Salz
Pfeffer
Kümmel (ganz)
Öl

Zunächst die Zwiebeln und den Speck klein schneiden. In der Zwischenzeit kann man schon mal etwas Öl in einem großen Topf heiß werden lassen. Ist das Öl ausreichend heiß, Zwiebeln und Speck reinschmeißen und andünsten bzw. anbraten lassen.

Knollensellerie, Möhren und Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Ja kleiner die Würfel, desto schneller ist die Suppe nachher fertig, nur so als Trick am Rande.

Dann erst den Knollensellerie zu der Zwiebel-Speck-Mischung geben und kurz mitdünsten, später die Möhren dazu und ebenfalls mitdünsten. Jetzt kann man auch schon ein bisschen würzen, Salz und Pfeffer dran und ein guter Schwung Kümmel, nach Geschmack eben.

Gemüsebrühe dazu und Kartoffeln mit rein. Jetzt köcheln lassen.

Während die Suppe vor sich hin köchelt, Mettwürsten in Scheiben schneiden und Petersilie klein hacken. Wenn die Suppe quasi fertig ist, schnell noch die Mettwurstscheiben dazu und kurz mitkochen, dann noch die Petersilie drauf, umrühren, abschmecken, fertig.

Suppe von oben

Machte den werten Gatten und mich heute abend sowohl glücklich als auch satt und ist durchaus weiterzuempfehlen. Wahrscheinlich kann man auch alles mögliche Gemüse dazupacken, vielleicht auch Maronen. Maronen gehen ja eigentlich immer. Oder Linsen. Hmmmmm, Linsen. Ich seh schon, dieses Jahr gibt’s noch öfter Eintopf.

(Dieser Artikel erschien zunächst auf meinem Blog „Ach komm, geh wech!“, schien mir aber auch für dieses Blog passend. Leser beider Blogs bitte ich, die Redundanz zu entschuldigen.)

Biokistenkochen: Ofenkartoffeln mit Kastanien-Zwiebelmischung nach Hugh Fearnley-Whittingstall

Wenn man mal davon absieht, dass Hugh Fearnley-Whittingstall einen Namen haben sollte, den man sich auch merken (und vor allem ohne Nachgucken schreiben) kann, bin ich ganz angetan von seinem neuen Kochbuch „Drei gute Dinge auf dem Teller“ [Werbelink]. Die Prämisse ist, dass jedes Gericht aus drei Hauptzutaten besteht und man den Rest am besten auch als Standardzutat im Haus hat. Klappt nicht immer, aber allgemein sind die Zutatenlisten für jedes Rezept doch sehr kurz gehalten.

Das Buch habe ich unter anderem deswegen gekauft, weil es mir sehr gut geeignet für die Biokistenproblematik schien. Man fragt sich da nämlich doch gerne mal „Fenchel/Sellerieknolle/Ofenkartoffel, was nun?“ und möchte aber gleichzeitig auch nicht mehr viele Zutaten dazu kaufen, denn der Kühlschrank ist ja schon mit Biokistenzeug voll.

Zumindest mit dem ersten Rezept, das ich ausprobierte, lag Hugh Fearnley-Whittingstall bei mir sehr, sehr richtig und die nagende Frage „War das wirklich nötig?“, die sich ein paar Stunden nach Kochbuchkauf bei mir immer gerne einstellt, konnte mit einem überzeugten „Aber sicher doch!“ beantwortet werden.

In der Biokiste war eine Tüte Ofenkartoffeln, und bevor ich zum Klassiker „Ofenkartoffel mit Quark“ griff, guckte ich schnell noch mal nach, ob ich nicht eine bessere Idee finden könnte. Und ich fand:

Ofenkartoffel

Ofenkartoffel mit Kastanien-Zwiebelmischung

(für eine Person, deren Partner gerade in El Salvador auf einer Hochzeit ist, pah!)

1 Ofenkartoffel
1 halbe rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe (oder weniger, je nach dem, wie gerne man Knoblach so mag)
ca. 50 g vakuumisierte bzw. gegarte Maronen
Olivenöl
ein gutes Stück Butter
Salz, Pfeffer

1. Ofen auf 200 Grad vorheizen. Die Ofenkartoffel bei Bedarf abbürsten und mehrmals mit einer Gabel einstechen. Auf einem Blech in den Ofen und da ca. 60 Minuten backen. Die Kartoffel ist fertig, wenn sie sehr weich ist, wenn man mit einem scharfen Messer hinein sticht. (Da meine Ofenkartoffel ein bisschen kleiner waren, haben bei mir gut 45 Minuten gereicht.)

2. Zwiebel in Ringe schneiden, Knoblauch fein hacken, Maronen zerkrümeln. Öl in einer Pfanne erhitzen und alles reingeben und schön anbraten, mit Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen.

3. Ofenkartoffel aus dem Ofen nehmen, kreuzweise einschneiden und auseinanderdrücken. Ein Stück Butter in die Mitte geben, noch mal ein bisschen salzen und dann die Zwiebel-Maronenmischung drüber geben. FERTIG!

(Man kann die Mischung entweder schon direkt zubereiten und dann noch mal aufwärmen, wenn die Kartoffel fertig ist oder man stimmt es zeitlich so ab, dass Mischung und Kartoffel gleichzeitig fertig sind. Eigentlich ist es egal.)

Biokistenkochen: Ofengemüse mit Chilibratwurst

Jetzt, wo ich wieder mehr zu Hause bin, kann ich auch die Biokiste deutlich besser nutzen. Wir bekommen einmal wöchentlich eine Kiste von der Flotten Karotte, dem Biokistenlieferanten für Essen, Bochum und Umgebung. Das schöne daran ist, dass die nicht nur Obst und Gemüse liefern, sondern auch die ganze Produktpalette eines Biosupermarkts. Neben Äpfeln, Möhren und Co. bekommen wir damit auch Milch, Eier, Brot, Joghurt und Käse bis vor die Wohnungstür gebracht und müssen tatsächlich auch deutlich seltener und weniger einkaufen als vorher.

Ungefähr so sieht der Inhalt einer Biokiste dann aus:

Biokiste

(Wir hätten da: Drei Rübchen, ein Blumenkohl, einige Möhren, drei Äpfel, eine Mango, drei Orangen, eine Packung Champignons, eine Packung Sprossen, Milch, Joghurt, Gemüseauftrich, irgendeine Pâté, ein Roggen-Kümmelbrot, sechs Eier und einen Käse.)

Prinzipiell erstmal gut, allerdings ergab sich so für mich diese Woche die Frage: Rübchen, was nun?

Erst wollte ich Rübchen in Sahnesoße machen, das konnte den Mann aber nicht begeistern. Also war die nächste Idee: Ofengemüse nach Jamie Oliver. Das hatte ich schon mal gemacht, und war vom Ergebnis mehr als freudig überrascht. Ob das mit Rübchen wohl auch geht, versuchte ich zu recherchieren und stieß auf ein Rezept für Ofenrübchen mit Butter-Ahornsirup-Glasur. Ahornsirup ist nun ähnlich wie Maronen und Linsen ein Wort, bei dem bei mir Pawlowsche Reflexe einsetzen. Alles mit Ahornsirup ist gut und so machte ich aus zwei Rezepten eines, wandelte das noch auf die im Haus befindlichen Zutaten ab und fertig war die Kiste.

Ofengemüse mit Chilibratwurst

(für 2 Personen)

2 bis 4 Chilibratwürste (Je nach Hunger, normale Bratwürste gehen auch, im Rezept von Jamie Oliver sollten es Lammbratwürste sein, aber treiben Sie die in deutschen Supermärkten mal auf.)
3 Rübchen
2 Möhren
2 Schalotten
einige Zweige Rosmarin und/oder Thymian
etwas Oregano (getrocknet oder frisch, ich hatte nur getrockneten)
ein gutes Stück Butter
ein guter Schuss Ahornsirup
Salz und Pfeffer

Backofen auf 160°C (Umluft) vorheizen. Ein Blech oder einen großen Bräter vorbereiten (fürs Blech empfiehlt sich Backpapier, Bräter geht einfach so, kommt halt drauf an, wie viel man nachher Spülen will). Rübchen, Möhren und Schalotten schälen und in Spalten bzw. die Möhren in Scheiben schneiden und auf dem Blech verteilen.

Die Kräuter auf dem Gemüse verteilen. (Blätter müssen nicht abgezupft werden, einfach die Zweige aufs Blech schmeißen.)

Butter in einem kleinen Topf schmelzen, den Ahornsirup dazugeben und auf dem Gemüse verteilen. Das ganze noch mal salzen und pfeffern.

Bratwürste mit einer Gabel einstechen und auf die Gemüse-Kräuter-Mischung legen. Dann alles in den Ofen und 45 bis 60 Minuten vor sich hin backen lassen. Rausholen, ggf. das Gemüse in eine Schüssel geben oder direkt mit den Bratwürsten auf den Tellern verteilen und fertig.

 Ofengemüse

Der Mann war so begeistert von dem Essen, dass er mehrfach erklärte, das könnte sein neues Lieblingsessen werden. Mal abgesehen davon kann man es nach Herzenslust variieren, im Originalrezept kommen zum Beispiel noch zerkrümelte Maronen und getrocknete Cranberries dazu. Als Resteverwertung zum Wochenendausklang also auch optimal geeignet, man könnte sich kaum etwas besseres vorstellen.

Apfel-Kürbis-Cremesuppe

Hokkaido-Kürbis

Letztens gab es zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein etwas aufwändigeres Menü für ein paar Gäste. Weil es ja langsam doch deutlich Herbst wird, hab ich mir auch etwas herbstliches ausgesucht und auf dem Wochenmarkt entsprechend eingekauft. Als Hauptgericht gab es Reh- und Hirschgulasch mit Äpfeln und Schalotten aus dem French Basics Kochbuch von Sebastian Dickhaut und Cornelia Schinharl, zum Nachtisch einen Zwetschgen-Quark-Auflauf aus der essen & trinken.

Die Weintrauben und Pfirsiche sind einfach so im Körbchen gelandet.

Einkäufe

Zur Vorspeise habe ich mich für eine Kürbissuppe entschieden, die ich vor Jahren schon mal gemacht hatte und zwar in schwacher, aber immerhin guter Erinnerung hatte. Das praktische an Suppen ist ja auch, dass man sie schon im Voraus zubereiten kann und dann einfach nur aufwärmen braucht, und sich durchaus ein bisschen Extra-Stress ersparen kann.

Ich habe die Suppe – wie unten beschrieben – mit etwas angebratenen Apfelscheiben und Speck serviert. Mann kann das aber auch lassen und sie nur ganz pur genießen. Durch die Äpfel, das Apfelmus und die Gewürze wird die Suppe recht süß. Das kann man schön mit etwas Creme Fraiche (oder auch Schmand oder Sour Cream) und etwas scharfem Chili in Kontrast setzen.

Apfel-Kürbis-Suppe

Apfel-Kürbis-Cremesuppe
für ca. 4 Portionen

1/2 Hokkaido-Kürbis (etwa 400 g)
60 g Butter
30 ml Ahornsirup
15 g Mehl
knapp 20 g brauner Zucker
250 ml Hühner- oder Gemüsebrühe
250 ml Apfelmus
1 saurer Apfel
200 ml Sahne
1 Tl Zimt
1/2 Tl gemahlener Ingwer
Salz/Pfeffer
Creme Fraiche
Chiliflocken (optional)
Speck (optional)

Kürbiskerne entfernen und den Kürbis grob würfeln und gar kochen (siehe Anmerkung). Die eine Hälfte des Apfels ebenfalls würfeln.

Ahornsirup, braunen Zucker, 30 g Zucker, Zimt und Ingwer in einer Schüssel mischen. Den Kürbis dazugeben und grob mit einer Gabel zerstampfen.

Die übrige Butter in einem Topf schmelzen, das Mehl hinzufügen und verrühren. Die Brühe dazufügen und fröhlich weiterrühren während die Brühe vor sich hinköchelt. Nach einer Weile sollte die Flüssigkeit etwas dicker werden. Dann die Kürbismischung, den gewürfelten Apfel und das Apfelmus dazugeben. Alles zusammen eine Weile kochen, dann im Mixer oder mit einem Mixstab pürieren.

Zuletzt die Sahne dazugeben und mit Salz und Pfeffer und etwas Chiliflocken abschmecken und fertig! Also, alles ganz einfach.

Optional: Speck ohne Fett in einer Pfanne kross anbraten. Die andere Hälfte des Apfels in Scheiben schneiden und kurz in dem Speckfett anbraten.

Die Suppe mit etwas Creme Fraiche, dem Speck und Äpfeln servieren und mit ein bisschen Chiliflocken bestreuen.

Anmerkung: Hokkaido-Kürbis kann man mit der Schale mehr oder weniger wie Kartoffeln in ordentlich Wasser kochen. Einfach mit einer Gabel prüfen, ob der Kürbis gar ist. Ich habe die Stücke ungefähr 20 Minuten kochen lassen.